Der bescheidene und der stolze Dichter

von | 05.Nov.2021 | Dies & Das, Poesie, Weisheiten | 0 Kommentare

Er hofft, dass sein Werk anderen gefällt

Vielleicht dem einen, vielleicht dem anderen

Er fürchtet, womöglich aber auch keinem

Er wartet darauf, entdeckt zu werden

Irgendwann, irgendwo, von irgendwem 

Er bespielt nur die kleinste Bühne:

Er – der bescheidene, dumme Dichter

Er gefällt sich selbst, sein Werk gefällt ihm

Er glaubt an sein unvergleichliches Gewicht 

Er bewundert seine Denkmal-Grösse

Er entdeckt sich selbst

Sogar immer wieder neu

Er bespielt fast alle Bühnen im Land,

die grossen wie die kleinen

So macht er sämtliche Bühnen zu seinen

Er – der stolze, werbekluge Dichter

Er weiss, wie Selbstmarketing läuft

Er kommt immer auf den Selbstdarstellungs-Trichter

Schon durch sein Auftreten wird er 

ein ganz, ganz grosser Dichter 

Stephan Wannovius, 5.11.21

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