Flut
Soll dieses Gefühl mein Gedächtnis bestimmen
Zum ersten Mal Schwung
Ein ängstlicher Sprung
Ein Aufprall der brennt
Ein kalter Moment
Vielleicht muss ich aufhören zu schwimmen
Vielleicht muss ich aufhören zu laufen
Nur wacklige Tritte
Unzählige Schritte
Bis die Fersen bluten
Identische Routen
Kein Weg kann auf Straßen mir Freiheit erkaufen
Metaphorische Felsen am Ufer erklimmen
Mal wieder am schreiben
Vom ewigen Treiben
Tiefen ziehen mich hinab
Und ich atme nur knapp
Vielleicht muss ich aufhören zu schwimmen
Vielleicht muss ich aufhören zu träumen
Mein Über-Ich schielt
Hinab, stürzt ab und stiehlt
Geschickt, während ich schlief
Meinen Konjunktiv
Wie viel Zeit soll ich noch ohne Würde versäumen
Ein Streichholz kann feucht selbst im Dunkeln nicht glimmen
Und ich sehe kein Licht
Nur dein blasses Gesicht
Das nass im Schleier erscheint
Vielleicht getaucht, Vielleicht geweint
Vielleicht musst du aufhören zu schwimmen
Vielleicht muss ich aufhören zu ertrinken
Um Antwort zu finden
Aufhören zu schwinden
Aufhören zu sinken
Naiv der Sonne zu winken
Vom Grund nur erkennbar als mickriges Blinken
Vielleicht soll mir das Feuer die Flügel trimmen
Vielleicht muss ich brennen
Vielleicht nur erkennen
Dass ich erst steigen muss
Um zu fallen wie Ikarus
Vielleicht muss ich aufhören zu schwimmen
Vielleicht muss ich aufhören zu raten
Vom Himmel gepflückt
Und von Wellen zerdrückt
Doch die Flügel noch dran
Und die Flamme noch an
Reif ist die Zeit für höhere Taten
Die Zeit ist gekommen die Angst zu besiegen
Denn die Kür wird zur Pflicht
Wie die Motte zum Licht
Gelangt, wenn der Start gelingt
Und gierig erneut ihre Flügel schwingt
Vielleicht muss ich aufhören zu schwimmen
Und Fliegen
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