Gotteszweifel

von | 02.Aug.2021 | Poesie | 3 Kommentare

 

 

Gotteszweifel

 

Bei den sieben Bibelplagen war noch klar:

Gott sandte sie dem Menschen auf die Erde.

Sodom und Gomorra wurden Stadtstrafen gar,

Die Gott schickte – als seine Beschwerde!

 

Doch können wir heute Gott hineinziehen

In Weltkriege, für Mordtaten und Tote?

Können wir der Verantwortung entfliehen,

Wo Töten und Kriegführung noch Mode?

 

Hat Auschwitz jemals einen Gott gesehen?

Wer trug Verantwortung dafür,

Dass ideologisch Töten konnte da geschehen,

Wo das Verbrechen ganze Teufelskür?

 

Die Religionskriege, den Diebstahlswahn

Kann eine Gottheit niemals wollen.

Der Mensch befährt allein den Hadeskahn,

Um mordlüstern Seelen zu holen.

 

Und wie stand es mit dieser Span’schen Grippe,

Wie steht es mit der momentanen Pandemie?

Springen Betende ihrem Tod noch von der Schippe?

Wo bleibt denn des Schöpfers Rettungsmüh’?

 

 

©Hans Hartmut Karg

2021

 

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3 Kommentare

  1. Stephan Wannovius

    10 Plagen in Ägypetn. Auch im KZ wurde Gott mutig bekannt. Pfarrer Reinhold Schneider ermutigte als “Prediger von Buchenwald” sogar viele Mitgefangene. Dietrich Bonhoeffer schreib im KZ “Von guten Mächten wunderbar geborgen”. Beide überlebten die Haft nicht. Martin Niemöller machte in der Nachkriegskirche Karriere.

    Lies Psalm 88, den ich den Auschwitz-Psalm nenne. Betend und gläubig bis zuletzt im Angesicht des Todes. Auch Hiob rang mit Gott, Buch Hiob im Alten Testament.

    Die Frage, warum Gott Schlimmes zulässt, dürfen wir uns nicht stellen. Sie überfordert unser Denken – wer sind wir schon,

    Wir können aber Jesus Christus Ruf zur Umkehr und Nachfolge Gehorsam leisten.
    Ob wir leben oder sterben, wir sind dann ewig bei IHM,

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    • Stephan Wannovius

      Rettung hat sogar trotz des Todes Sinn. “Der gute Schächer”, der neben Jesus sterbend seine Sünden bekannte und um Vergebung bat, wird uns in der Ewigkeit begegnen. Vorausgesetzt, wir glauben und folgen dem Erlöser.

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  2. Stephan Wannovius

    Sorry, ich meinte PAUL Schneider. Wäre er KATHOLISCH, wären er und Dietrich Bonhoeffer längst Heilige.

    Bonhoeffer nimmt in “Von guten Mächten wunderbar geborgen” den “Kelch des Leids” dennoch dankbar von Gott an! Welche ein Haltung, welch ein Gehorsam!

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