Seltsam ist’s
Seltsam ist’s, nicht mehr zu wissen,
Ob Liebe da denn noch erwünscht.
Man will gern Liebesfahnen hissen,
Weil Echtes Du so leicht nicht find’st.
Seltsam ist’s, ein Weib zu sein,
Zu liegen und doch Welt zu wollen,
Am Ende nicht allein mehr sein,
Hingerissen von Wesens Sollen.
Seltsam ist’s, ein Mann zu sein,
Immer den Lenden nachzugeben,
Um, aufgewacht im Mondenschein
Ganz eigenen Trieb nachzuleben.
Der Seltsamkeit kommt man nicht aus,
Selbst wenn man jahrelang geübt,
Denn Liebe bleibt ein Herzenshaus
Das aufhellt, was zuvor getrübt.
©Hans Hartmut Karg
2022
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