Auschwitz-Weihnacht//

von | 19.Mai.2021 | Poesie | 0 Kommentare

In der Villa des KZ-Kommandanten weihnachtliche Bescherung//

Ohne jegliche Gottes-Sohn-Verehrung//

Wohlige Wärme in der geräumigen Stube//

Unter dem Christbaum mit Kerzenschein und //

Lametta liebevoll  verpackte Geschenke für Frau und Kinder//

Er glaubt zwar nicht an Jesus Christus, //

den er vieltausendfach vergaste//

Aber er ist ein deutscher Gemütsmensch,//

treuer Ehemann und guter Familienvater//

Er schätzt Tradition und Gemütlichkeit//

Vereint spielt man gerührt Musikinstrumente //

und singt altvertraute  Lieder//

Draußen im Lager Elendsgestalten,//

Schneefall und Eiseskälte,//

Erfrierung, Erschöpfung, Hunger, Krankheit,Tod//

Wer, wer sagt denn, dass die Hölle stets heiss sein müsste?//

Stephan Wannovius, 19.05.21

Es gibt eine berühmte, berechtigte  Frage: Darf man nach Auwchwitz je wieder Gedichte schreiben?? Ich weiss es nicht. Ich versuche hiermit sogar ü b e r Auschwitz ein Gedicht zu verfassen. Ob das erlaubt, angemessen oder gar vermessen ist?

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