Mit dem Vater

von | 10.Dez.2020 | Poesie | 0 Kommentare

 

 

Mit dem Vater

 

Fünfundzwanzig Jahre ist’s her,

dass ich das allerletzte Mal

am Sofa mit dem Vater saß.

 

Ja, er war streng, doch gerecht

und konnte gut zuhören,

hatte für mich immer ein Ohr.

 

Dann konnten wir die Welt bewegen

und alles drehen, alles wenden,

was nicht im Lot, nur in Bewegung.

 

Die Stimme war da leiser schon,

die Hände zitterten bisweilen,

doch aufrecht saß er immer noch.

 

Gehörte er nicht gar zu jenen,

die um Jugend betrogen waren,

weil Uniform man ihm verpasste?

 

Nie hat er sich verbiegen lassen,

die Redlichkeit blieb seine Stärke

und bis zuletzt rang er mit sich.

 

Er fehlt mir, ja, er fehlt mir sehr,

ganz offen konnt’ ich mit ihm reden

und seiner Antwort ehrlich harren.

 

 

©Hans Hartmut Karg

2020

 

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