So seh’ ich den Himmel werden

von | 25.Dez.2020 | Poesie | 0 Kommentare

 

 

So seh’ ich den Himmel werden

 

An Weihnachtstagen einen Himmel zu sehen

Wie ich ihn von Kindheit her kannte,

Als Menschen noch auf Begegnung bestehen

Mit Besuchen durch viele Verwandte,

 

Da haben die Zeiten sich gewaltig geändert:

Gesundheit ist heute das oberste Ziel

Und der Friedensengel, goldfarben gewändert,

Steht einsam bei seinem Glockenspiel.

 

Ja, heuer wird unser trautes Heim

Ohne Besucher wohl bleiben müssen,

Doch wir bleiben deshalb nicht allein,

Ohne Enkel mit Plätzchen und Nüssen.

 

Denn am Bildschirm können sie mir zeigen,

Was das Christkind ihnen alles gebracht.

Vier spielen mir mit Posaunen und Geigen

Sogar das Lied von der Heiligen Nacht:

 

„Vom Himmel hoch, da komm’ ich her“

Singen wir dann mit ihnen zusammen.

Selbst wenn das Herz uns ein wenig schwer,

Virtuell sind wir dennoch beisammen.

 

 

©Hans Hartmut Karg

2020

 

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