Sonnenaufgang

von | 29.Mai.2022 | Poesie | 0 Kommentare

 

 

Sonnenaufgang

 

Ganz unten, tief am Horizont

Wird langsam jenes Fenster sichtbar,

Bei dem der frühe Morgen wohnt,

Glänzend erwacht als Erdenstar.

 

Konturen zeichnen sich schon ab,

Wo vorher nichts als Dunkelheit:

Licht bricht der Träume Wucherstab,

Hebt rettend auf das Schlafgeleit.

 

Der Mensch bleibt reichlich schlafgewunden,

Doch will er frei sein von den Plagegeistern,

Hat sich langsam mit dem Lichte abgefunden

Zurück kehren zu ihm die Lebensgeister.

 

Dann steht die Sonne plötzlich da,

Dringt alle Schattenrisse weit zurück

Und ist für uns als unsere Schöpfung nah,

Weitet wieder tagoffen den müden Blick.

 

Erquickt lässt sich ein Gähnen hören,

Ein Drehen dann, wenn heller Schein

Mit seinem Strahl kann uns betören

Und wir nicht mehr mit uns allein.

 

 

©Hans Hartmut Karg

2022

 

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