70 Jahre

von | 25.Feb.2017 | Poesie | 0 Kommentare

Siebzig Jahre…..

Siebzig Jahre sind’s nun her,

Seit befreit Auschwitz, das “Toten Meer “.

Wie hoch die Wellen sich wohl ragen,

Wenn all die Toten sie müssten tragen ?!

 

Wie hoch das “Aschen Meer” mag sein,

Wenn nicht die Henker gekehrt mit Fleiß ?

Wie viele Wälder würden noch stehn,

Wenn nicht millionen Seelen verbrannt, auf Nimmersehn ?!

 

Wie viele Lieder man wohl “brennen” könnt, frei,

Mit all dem Jammer aus dem Kehlenschrei ?

Wie viele Gedichte man wohl dichten mag,

Mit letzten Worte vor des Hungerstode Grab ?!

 

Vor Durst die Tränen sich abgeleckt,

Vor Hunger, die Nägel abgezwickt,

Vor Kälte, Nachts sich einander gepresst,

Vor Müdigkeit keine Träume mehr erweckt !

 

War kein Wind der die Asche hätte weiter getragen ?

War kein Sturm der den Gestank hätte  weiter getragen ?

War kein Orkan der den Jammer hätte weiter gesagt ?

War kein “Urlauber” der erzählt zu Hause von der Gräueltat ?

 

Kann man zuschauen wie millionen Juden wurden vertrieben,

Ohne sich zu fragen: -” wo sind sie geblieben ” ?

Kann man millionen Juden verbrennen,

Ohne des Volkes Wissens, ist nicht zu nennen !

 

Oh, deutsches Volk, wo blieb nur dein Denken,

Als Du ergabst dein Schicksal einem “Henker” ?

Wieso plötzlich überall der Judenhass war da,

Wo bis vor Kurzem der beste Freund Er war ?!

 

Muss man sich nicht des Menschen Denken schämen,

Wo Er doch als “höchstes” Tier ist angesehen ?!

Ein Löwe frisst kein Löwe auf,

Wieso macht’s dann ein Mensch zum Gebrauch ?

 

Auch heut noch nach siebzig Jahren,

Hört man die Erinnerungen, wird’s einem “zu Haaren” !

Die Vorstellungskraft des Grauens  in uns erwacht,

Was aber bei vielen schnell verlischt, am nächsten Tag !

 

Das Eine ungesündte bleibt,

Das viele sich unbestraft davongeschleicht.

Viele sich noch daraus bereichert,

Mit dem Hab und Gut der Leichen !

 

Verlogen ist der Mensch und gleich dem Tier,

Erst rette deine Haut, ja nicht “krepiern” !

Auch vor dem Richter er noch fleht,

-” Habt Erbarmen, hab nichts gesehn ” !

 

 

 

Franz Eisele                               Heidelberg, 31.01.2015

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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