Coronatod

von | 11.Feb.2022 | Poesie | 1 Kommentar

 

 

Coronatod

 

Diese isolierten Intensivtage

Gehen einfach über Menschen hinweg,

Durch sie hindurch, sind der Einsamkeit verbunden

Und lassen Leidende schmerzleidend liegen.

 

Brutal packt das Virus die Lunge,

Unerbittlich verschlimmert es Lebenszeit,

Treibt die Ausbreitung immer weiter,

Packt Menschen ein in ihre Schmerzen

 

Wie sollte da noch Hoffnung wachsen,

Wenn niemand kommen darf und kein Trost?

Wie kann solch ein Verelendungszustand

Den Kranken überhaupt Rettung verheißen?

 

Das Personal in den Intensivstationen

Kommt selbst an seine eigenen Grenzen.

Nichts bleibt, um Menschen zu entlasten,

Wo nur noch der Virustod dauerhaft lauert.

 

Schmerzen und Atemnot verhindern gar,

Dass Erinnerungen Schöneres erwecken:

Im Schwinden der letzten Lebensgeister

Verhockt sich in Sinnen die blanke Angst.

 

Auch sie ist erstorben, wie alles davor,

Wenn Särge in Krematorien sich stapeln,

Nur noch vergänglich auf jene Glut warten,

Mit der ins Nichts Leiber verschwinden.

 

 

 

©Hans Hartmut Karg

2022

 

*

3/5 - (1 vote)

1 Kommentar

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Share This