Echo

von | 16.Okt.2020 | Poesie | 0 Kommentare

Echo 

Mein erster Traum, der sich bis heute, nachts noch in mir regt

Der erste Traum, doch hat er mich zu lange schon geprägt

 

Zwar hilft Geduld doch muss ich in dem Kopf noch lange wohnen

Wenn ich das Laster los sein will, darf ich den Kopf nicht schonen

Vielleicht gelingts mit Zeit, vielleicht mit größeren Visionen

 

Aber wenn dann sich wieder Finsternis und Licht

In intimer Ironie umschießen

Dann zeigen Schatten ihr Gesicht

Dort wo aus grauen Augen schwarze Tränen fließen

 

Dort haben Worte kein Gewicht

Wenn unser heikles Bündnis bricht

Entstehen Schatten ohne Licht

In diesen Tiefen wohnt nur Dämmerung

Und ohne Zeugen droht Veränderung

Alles was bleibt ist die Erinnerung

 

Denn meine Welt ist wie ein asynchrones Lichtspiel

Und ich allein in seiner Mitte

Sehe um mich Schatten, Formen in die Wände stanzen

Nur meine müden Augenlieder als Ventil

Doch schließe ich sie,  so höre ich Schritte

Und sehe trotzdem noch die Schatten tanzen

 

Manchmal habe ich genug von all den düsteren Geschichten

So muss selbst ich gestehen, ich will erneut den Blick nach vorne richten

Doch aus der Furcht heraus hab ich mich wohl zu schnell gedreht

Und sehe wie aus den Schatten hinter mir ein Sog entsteht

 

Denn meine Welt ist wie ein schwarzes Loch

Und ich rotiere hilflos in der Mitte

Alles prasselt auf mich ein, weil ich nichts loslassen kann

Doch nichts entkommt dem schwindelnden Moloch

Keine Information, selbst wenn ich alle Regeln überschritte

Käme nicht einmal ihr Echo jemals bei dir an

 

Ist das All mein neues Meer, so nennt mich Pelagius

Dann ist mein Ereignishorizont den ich durchdringen muss

Nichts als ein Kreis mit null als Radius

Doch dann im dunkelsten Moment

Wenn Realität mir ihre Dienste aberkennt

Die Zeit erfriert, und kalt wie Eis, mein Licht vom Schatten trennt

 

Dann fällt mein Blick zurück auf diese unendliche Stadt

Die Galaxie die als Laternen, nichts als Sonnen hat

Dieser Anblick wirkt so futuristisch und ist doch so unfassbar alt

Und diese Skyline zeigt mir Ohnmacht in ihrer ehrlichsten Gestalt

 

So lischt der Traum allmählich ganz aus meiner Fantasie

Und kuriert mich Stück für Stück von meiner Lieblingsphobie

Durch die erbarmungslose Schönheit dieser fernen Dystopie

 

Ich greife jede Nacht mein Rad, ich fahr hinaus den Blick nach oben

Ich liege still und stell mir vor, wie Supernovas toben  

 

Sentimental Sentinel 

Pareidolie/ Aspekt 0 

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