Internet-Lyrik

von | 08.Feb.2022 | Dies & Das, Poesie, Weisheiten | 0 Kommentare

Das Dichten wird’s kaum richten – mein Leben nicht, dein Leben nicht 

Gedichte haben selten Gewicht – egal, ob hervorragend oder schlicht

Wir lassen uns hier aufs öffentliche Verseschmieden ein

Wahrscheinlich bleiben wir damit sehr allein 

Wir sind ins weltweite Netz gegangen und sind doch darin gefangen 

Wir bringen unsere Enttäuschungen, Hoffnungen, Wünsche ein

Wir gehen in Gedanken fort und verharren doch dort, wo wir sind 

Wir schreiben, was wir erfahren, was uns widerfahren, rein 

Wir träumen uns poetisch fort an einen besseren Ort

Doch unsere Träume schaffen selten wirklich neue Räume

Sie wachsen nicht einmal wie gesunde Bäume 

Ohne Wasser und Wurzeln werden sie schnell sterben 

Unsere Poesie liegt in Scherben 

Denn das Internet ist selten zu unseren Reimen nett

Stephan Wannovius, 8.02.22

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