Nach einem schönen, langen Leben

von | 10.Feb.2022 | Poesie | 1 Kommentar

 

 

Nach einem schönen, langen Leben

 

Nach einem schönen, langen Leben

Wird man mitunter reichlich träge,

Will nicht mit Menschen sich abgeben,

Sehnt sich nach einer Rundumpflege.

 

Sind wir da nicht im Mikrobereich

Mit eigener Kleinlichkeit gefangen?

Sehen wir, wo die Erde reich,

Wenn wir nur um das Eigene bangen?

 

Die Makrowelt interessiert oft nicht,

Man rollt sich ein auf eigenem Thron,

Weil ein Wehwehchen uns gebricht,

Wir sehen nur nach eigenem Sohn.

 

Geht’s kleinmütig um Gut und Böse

Und Vorurteile leben weiter,

Zeigt auch das Alter wenig Größe,

Wo selten wird die Seele heiter.

 

Den Aufbruch braucht auch spätes Leben,

Damit man sich nicht selbst behängt,

Wir uns innere Entlastung geben,

Launen man selbstständig verdrängt.

 

Nach einem schönen, langen Leben

Ist man noch lang nicht lebenssatt,

Kann auch als Mensch neugierig streben

Nach Zielen, die es reichlich hat.

 

 

 

©Hans Hartmut Karg

2022

 

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1 Kommentar

  1. Stephan Wannovius

    Gute Analyse, aber lasst uns uns tatsächlich verändern! Nicht nur darüber dichten! Danke für die vielen Anregungen!

    Antworten

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