Im Sternehotel
Im Sternehotel Gäste frühstücken zusammen Im Sternehotel, in der Urlaubsstadt, Wo Schlemmer stets gerne herkamen, Weil man da wohl sein Bestes hat. Alle Religionen sind da versammelt, Friedlich, die Sonne geht stahlend auf. Nichts ist verhärmt, nichts seelenverrammelt, Gute Gespräche haben am Büffet ihren Lauf. Manchmal fragt man natürlich schon, Warum Friedensgespräche dort gelingen, Wo...
Zeitspanne
Lebensspanne Das Alter lässt sich nicht verleugnen, Jeder zahlt für seine vielen Jahre Tribut. Niemand kann seine Gebrechen wegleugnen, Selbst wenn er sich zuspricht viel Lebensmut. Ein Zipperlein hier, ein Wehwehchen da, Wie lässt es sich schmerzfrei liegen? Ist das Ende denn schon so schrecklich nah, Will die Zeit mir gar wegfliegen? Unsere Ahnen, die wären so gerne geblieben Wie Du – und wie...
Irgendwo findet sich immer ein Ort
Irgendwo findet sich immer ein Ort Nicht jedes Begehren erreicht seine Vollendung, Nicht jeder Wunsch kann in Erfüllung gehen, Denn stets lauert irgendwo jene Wendung, Mit der wir nicht mehr die Sonne sehen. Da wird es Zeit, sich jene Freiheit zu nehmen, Von Arbeiten und dem unnötigen Stress: Man muss sich schon in den Urlaub bequemen, Ausgehen, wo noch kein Leid in Regress. Denn ein wenig...
Zu eng gefasst
Zu eng gefasst Niemand darf übergriffig werden, Hat Normen einzuhalten, Hat Abstand zu wahren, Will er nicht erfahren, Dass Beziehungen erkalten Und sich häufen die Beschwerden. Jedoch ist der Übergriffsbegriff Leider viel zu eng gefasst, Wenn er nur Sexualvergehen beschreibt, Beleidigung und Stigmatisierung außen vor bleibt Und er sich nur mit Tatsachen befasst, Die stets das Strafrecht auf den...
Jeder kann
Jeder kann Jeder kann in seinem Segment Eigene Möglichkeiten ausfahren, Selbst wenn Er/Sie nichts bewirken. Vitalität will so gern einwirken, Will am Talent ja nicht sparen, Dazu braucht es kein Event. Mit der Öffnung des Selbst beginnt jener Schritt, Den man traditionell als ersten bezeichnet: Er bleibt zaghaft, kostet oft Überwindung. Dann jedoch, nach dieser Selbstfindung Zeigt sich rasch,...
Jeder Moment ist ein Unikat! ☆
Jeder Moment ist ein Unikat! Jedes Jahr, jeder Tag und jede Stunde, jede einzelne Minute und selbst jede winzige Sekunde kann etwas ganz besonderes und einzigartiges sein und kommt so nie wieder! Deshalb sind die glücklichsten Menschen der Welt nicht die, die keine Sorgen haben, sondern die, die gelernt haben, mit Dingen positiv umzugehen. Zu jeder Zeit! Es sind die Menschen, die alles andere...
Gut geht es ihr
Gut geht es ihr Schlecht ginge es ihr, Hätte sie nicht die vielen Läden Nicht in der Nähe vom Haus. Fürs Kaufen hat sie ein Gespür, Hält in der Hand Geld und die Fäden, Geht tagtäglich dort ein und aus. Gut geht es ihr, Wenn sie dann spürt, Wie sie der Armut entflieht. So sichert sie ein Wir, Das zur Zweisamkeit führt, Weil sie auf sich sorgfältig sieht. Gut geht es ihr, Wenn sie Flaschen...
Kontaminierte Wörter würdigen?
Kontaminierte Wörter würdigen? Noch immer sind es entehrende Wörter, Die nach Kriegszeiten schwer kontaminiert, Sich aufmanteln als Sprachmörder, Entlarven, wo das Geschichtsbild verführt'. Vertrauen und Treue gehören zu jenen Begriffen, Die man heute kaum mehr als Worte aufnehmen kann. Will man damit wieder das Verführende umschiffen, Wo die Absicht von Ideologie, Verbrechen kleben dran? Auch...
Da sitzen sie und schauen
Da sitzen sie und schauen Da sitzen sie und schauen Und warten auf ihr Käffchen, Der Morgen ist noch jung. „Verbrenn' Dir nicht die Zung', Hüpf' nicht herum wie ein Äffchen, Diese Schau wäre keinem zu klauen!“ Da sitzen sie alle in Reih' und Glied, Das Reden am Morgen bleibt selten, Denn sehr müde im Alter leben sie. Manchem schmerzen Kopf und Knie. Schmerzen lässt man aber nicht gelten, Noch...
Treue braucht Vertrauen, Vertrauen aber ist schutzlos
Treue braucht Vertrauen, Vertrauen aber ist schutzlos Wäre eine Beziehung wirklich von Dauer, Ließe sie sich auf Schutzlosigkeit ein: Kontrollverlust liegt niemals auf Lauer, Gelebt würde nur das Zweisamsein. Dazu bräuchte es blindes Vertrauen, Langmütige Treue als Vertrauensbeweis, Um verwurzelt mit Leben Brücken zu bauen, Ohne Not selbstverständlich und ohne Preis. Es geht nicht an, dass man...
Wintermärchen in der Fassung von 1990
Es war einmal ein liebes Kind, das machte alles recht geschwind sehr artig und fast ungefragt, so wie die Eltern streng gesagt. Zu Großmut wurd´ es oft verdammt und schlicht das "gute Volk" genannt. Bis eines düst´ren Tages dann zur Abendstunde laut begann, das Kind zu schrein´, als wär es krank; die Mutter an - ganz ohne Dank. Sie wurde auch - wer hat´s erkannt - recht ehrfürchtig "Partei"...
Sie sitzen
Sie sitzen Sie sitzen, wo immer sie schon saßen, Kabinett wird das wohl genannt, Weil manche dort die Welt vergaßen, Wenn sie nur sich selbst zugewandt. „Parlare“ heißt hier das Zauberwort, Dort haben sie sich längst angewöhnt: Mundgymnastik sei Leistungssport, Mit dem man sein Tagwerk versöhnt. Doch was dann, wird nur noch parliert, Nur wenig entschieden im Schneckenlauf, Vorwürfe in vielen...
Noch ein wenig am frühen Morgen
Noch ein wenig am frühen Morgen In den Frühstunden, den wirklich stillen, Wenn Taubenrufe den Tag herlocken Und das Kühlende uns noch zu Willen, Gelangweilt Spatzen am Dachfirst hocken, Da darf ich mir Geruhsamkeit borgen Noch ein wenig am frühen Morgen. Das sind die erweckenden Stunden, Wenn das Schlafende Labsal ausbreitet, Der Tag beginnt mit neuen Runden, Obwohl er noch zum Liegen verleitet,...
Tägliche Nachrichten
Verheißungsvoll glitzert die Nacht silberfarbene Punkte leuchten im Halbrund vom Himmel zur Erde Feuerwerk glühender Zerstörung frisst sich durchs Land vergiftet Herz und Denken Menschlichliebe bis zur Unkenntlichkeit entstellt sinniert von Rache und Vergeltungsschlägen Meine Sehnsucht seufzt voll Hoffnung: Frieden auf Erden
“Ich bin doch ein Südländer!”
„Ich bin doch ein Südländer!“ Nicht leicht war es, ihn auszufinden, Wir kannten uns von Kindheit her Und spielten damals unter Linden, Gingen ins Bad und nichts war schwer. Doch nun ihn mittags aufzusuchen Gelang mir wiederholt nun leider nicht. Es gab keinen Termin bei ihm zu buchen, Denn man erreichte ihn um zwölf Uhr nicht. Also fragte ich direkt bei ihm an, Des nachts, jetzt konnt' ich ihn...
Der Hahnrei
Der Hahnrei Ein wenig aus dem Tritt gekommen Scheint schon der Hahnrei, Hat er leider nicht wahrgenommen, Dass Pflicht es sei Der holden Ehefrau zu dienen, Die dieses Anrecht hat, Geherzt zu werden mit dem Minnen, Denn da bleibt Glück auch Tat. Der Hahnrei sieht da kein Problem, Das ist ihm alles zu viel Arbeit. Er hat es leicht und sehr bequem, Bleibt füllig, lieber naschbereit. Der Andere, der...
Hätte mir
Hätte mir Hätte mir der mattfahle Mond nicht meine Schlafnächte so traumhaft beschienen, dass ich jene Konturen gesehen hätte mit all ihren Wölbungen, wie hätte ich finden können, was ich seit siebzig Jahren gefunden habe? ©Hans Hartmut Karg 2024 *
Pfefferminze
Pfefferminze Erinnerlich meiner frühen Kindertage, Als besuchsweise wir bei Oma und Opa waren, Kam wieder in den Sinn mir jene Frage: „Warum sind wir im Sommer zu ihnen gefahren?“ Mit Fahrrädern durften wir zu ihnen hin, Noch heute spüre ich die Sommerhitze. Da machte das Fahren für uns schon Sinn: Kalter Pfefferminztee milderte das Geschwitze. Ich erinnerte mich des Pfefferminztees, Der uns...
Uralte Tomatensorte
Uralte Tomatensorte Es war in den ersten Urlaubstagen, Als ich noch Marktstände besuchte, Um nach alten Pflanzen zu fragen, Die gerne ich für den Garten aussuchte. Südländer kauften Tomatenpflanzen, Alle gingen hin, wo die Hybridsorten vor Ort. Am Rande stand ein Männlein mir kleinem Ranzen, Niemand kaufte, sehr einsam und traurig stand er dort. Das ließ in mir große Neugierde entstehen: Warum...
Reversion
Ein Wunsch, der scheu und flüchtig, vor uns liegt, der von keiner Zunge, zur Welt ausgeschlagen, weil niemand erkennt, von wo er geliebt, weil keiner sieht, welch Schatten vor ihm gehen, und das Licht, ewig an Sie gebunden, alle Stunden, entlang der Alleen, in weiten Kreisen, schiebt. Wie die große Kippfigur, die in jede Form gegossen, doch verlassen von allen, die einst hofften, sich wünschte,...
Unkompliziert
Unkompliziert Irgendwie ist sie mir immer geheimnisvoll geblieben, Nie wusste ich wirklich, was sie fühlte und dachte. Gerade deshalb musste ich mich in sie verlieben, Weil sie in mir die Neugierde und Gelüste entfachte. Sie lebte ihre Tage, wie Frauen sie halt leben, Die nicht ständig alles „ausdiskutieren“ müssen, Welche nicht darauf aus waren, sich siegend zu erheben, Sondern einfach nur da...
Die Heilung
Die Wunden und die Heilung. Jetzt warten Monate, im Bett, auf mich.Wenn mein Himmel funktionert. Dann wachsen Bäume an der Wand. Die Lampe lädt zum Skat spielen ein. Die Tür geht an den See baden. Die Bilder reden mit den Büchern vom angeln. Und Worte treffen die Clowns. Und singen dem Tag ein Lied! Die Tabletten und die Heilung. Jetzt findet die Zeit einen Freund. Wenn mein Glauben stimmt. Dann...
Roulette
Für für den einen Spieler gibt es das Glück! Und es ist Mathematik! Und zeigt genaue Gesetze. Und führt zu richtigen Ergebnissen. Und besitzt eine Lösung. Der Mathematiker berechnet die Kugel vom Roulette. Und seine Berechnung stimmt! Dann weiß er es: „Die Kugel fällt in die Nummer siebzehn! Dann in die Nummer acht! Dann in die Nummer dreißig! Und er hat, mit Mathematik, die Aufgabe gelöst. Dann...
In den Mondnächten
In den Mondnächten In den Mondnächten könnte unsere Liebe schon wachsen, wären nicht Drohende unterwegs gewesen, wäre nicht Terrorwarnung ausgegeben worden. Angst wird so zu realer Größe, treibt Menschen in Wohnungen zurück, die doch nur bummeln und lachen wollten, ein wenig miteinander feiern. Was sind denn das für idiotische Täter, die der Steinzeit nicht entkommen, weil sie immerzu...
Ortsabstand heißt
Ortsabstand heißt Da fahren sie weiß Gott wie weit Und hoffen, Problemen davonzufahren, Fliehend der Not und manchem Streit, Wollen südwärts Fische garen. Zwar kocht das Meer auch dort bereits, In leer gefischten Wassern zappelt so wenig. Doch kauft man den Fisch dann halt abseits, Denn der schmeckt ja, nichts ist tränig. Zu Hause hätten sie das auch gehabt, Doch reisen muss man und weit fahren!...
Seespaziergang
Der Blick übers Wasser flieht Meine Gedanken in die Tiefe zieht Der See mich verschlingt Doch kein Schrei mehr nach oben dringt Schwärze mich still empfängt Tiefe Kälte mich ertränkt Ich atme Wasser statt Luft Der See wird zur nassen Gruft Nässe, die sanft umschlingt Kaum Licht noch zu mir dringt Der See ruft, doch ich verwehre Und sinke tiefer in die Leere So stehe ich am Ufer Ertrinke...
Gefährtin Nacht
Mein Herz klopft im Takt der untergehenden Sonne Gefährtin Nacht Das Lied meiner Seele malt dir Feuerflammen ins Dunkel Kühle streichelt sanft des Lebens Hitze Gedanken mondbeschienen schmiegen sich in Wolkenschleier hinein Gefährtin Nacht Im Traum bringst du Segen
Haircut
ELA, Target, No-bail-out, EFSF, SWP. ESM, wohin man schaut; Schulden tun wohl nicht mehr weh. Swaps, Fonds, Derivate, gibt es leider viel zu viel. Missbraucht wird das Ersparte, bei manch riskanten Zockerspiel. ABS-Papiere fein, verstecken zwar die üble Last; nur sieht das ja nicht jeder ein. der untern Rettungsschirm noch passt. Doch sollte man dran denken: auf die Landung kommt es an. Es gibt...
Sehnsucht
Sehnsucht; panisch flammend durch das verzweifelte Herz; schreit ohnmächtig sterbend im endlosen Kampf auf dem Feld. Gespenstigkeit; und niederschlagende Mächte im hilflosen Körper; sehnt sich hoffnungslos nach deinem einzigen Kuss: Engelschrei ... *
Schattenspiele
Schatten; tänzerisch gehaucht in den Adel der Nacht; versinkt in Anmut, wie ein kribbelnder Schauer durch die Seele. Schweigen; und ein magisches Licht durch die Augen; fesselt leidenschaftlich; und schweigt: Schattenkuss ... *
Das Poetenpodium
Das Poetenpodium ist eine Online-Plattform für Poeten & Poetinnen, auf der Du lyrische Texte verschiedener Autoren und Autorinnen findest. Du kannst eigene Poesie veröffentlichen und Poesie anderer bewerten und kommentieren. Mach mit und veröffentliche Deine Texte auf Poetenpodium.de!