Was am Wege steht

  Was am Wege steht Nicht alles,was am Wege steht,musst Du mitnehmen und pflücken. Was am Wege steht –und sei es noch so unscheinbar –kann die mächtigsten Kräfte entfalten. Sieh' doch die kleine Kamillenblüte,notgedrungen auf dem Randhügelihr Leben fristend. Wie mächtig wirkt ihre Kraft,wenn sie gepflückt und als TeeDeine Krankheiten heilt.   ©Hans Hartmut Karg2022 *

Sage mir bitte

  Sage mir bitte Sage mir bitte,warum werden die Unglücklichenimmer nur bedauert? Wollen sieüberhaupt Deine Zuwendung,wollen Sie Dein Mitleid? Sage mir bitte,weshalb der zufriedene Menschmit sich selbst zufrieden ist? Will er vielleicht auch,dass Du nach und nachseine Lebensgunst erfährst? Sage mir bitte,weshalb die Missgünstigenden Glücklichen kein Glück gönnen? Warum sindMissgunst und...

Auf Gedichte verzichten?

Sicher, sicher, sicher bin ich mir nicht:Ist ein Verzicht auf ein Gedicht besser als ein Gedicht?Darf ich es künftig vermeiden, Gedichte zu schreiben?Oder muss ich dabei bleiben, Vers um Verszu verfassen statt es ganz zu lassen?Würde ich ohne Lyrik etwas oder nicht verpassen?Machte mich das heiter, brächte es mich im Leben weiter?Soll ich völlig gelassen, Poeten-Kolleginnenund -Kollegen das Feld...

Bedenken bedenken!

LiedgedichtWürde ich all meine und all der anderen Bedenken stets bedenken,dann hätte ich grösste Bedenken, überhaupt zu denken Denn mein Denken würde sich vor lauter Bedenken nichts schenken und sich fortwährend selbst in Kreisrichtung lenken Im Drehen würde nichts mehr gehen Ich bliebe gedanklich drehend stehenWeder Richtiges noch Falsches, weder Gutes noch Schlechtes,nichts, nichts Rechtes...

26. Januar

Was vor einem Monat war, haben wir fast vergessen Denn heute ist schon der 26. JanuarDoch in nur elf Monaten ist er wieder da:der zweite Weihnachtsfeiertag Dann treffen wir als zweite Wahlwieder die zweite Wahl Die weniger wichtigen Verwandten sind dann dranDie Pflicht als strammes PflichtprogrammWir fahren zu ihnen hin, wir laden sie zu uns einDas soll, das muss alljährlich so sein  Nein, nein,...

Zwillingsbrüder

Sie sind der Freiheit Brüder, die beiden bekannten ZwillingsbrüderSie unterscheiden sich nur im NamenDer Sympathischere der Brüder möchte sich zum Individualismus bekennenEr lässt sich respektvoll Individualist nennenDer unsympathische Bruder fühlt sich dem Egoismus verpflichtet,sein ganzes Denken ist darauf ausgerichtet Er heisst ganz schlicht, wie er handelt, wie er spricht - er heisst...

Tagesgedicht

LiedgedichtWenn wir uns täglich darauf besinnen, Gedichte zu schreiben,was, was können wir damit gewinnen?Und wem soll das wenigstens etwas bringen? Vielleicht wollen wir geistig aktiv und kreativ bleiben Vielleicht wollen wir Alzheimer und die Zeit vertreiben Wenn wir uns täglich besinnen, Gedichte zu schreiben,was, was können wir damit gewinnen?Vielleicht mögen wir sprachliche Möglichkeiten...

Freikirchliches Glockenläuten

Viele Freikirchen sind arm, klein und ganz alleinManche mieten sich deshalb in billigen Hinterhöfen ein Gelten sie als nicht ganz so arm und klein, sollen es eigene Gemeindeimmobilien sein Doch ihre Gemeindehäuser wirken trotzdem ein wenig arm Sie versprühen meist Fabrikhallen- oder Bürgersaalcharme Selbst sehr, sehr grosse, reiche Freikirchen möchten darauf verzichten,echte Kirchenbauten mit...

Heiliger Geist/Zeitgeist

Der wiedergeborene Christlässt sich ganz im Stillen vom Heiligen Geist erfüllenSein ungläubiger Zeitgenossehört nur den Zeitgeist brüllenund möchte dessen Forderungen erfüllenStephan Wannovius, 26.01.22

Zeitgenosse Wendehals

Die wendigen Zeitgenossen haben stets den Zeitgeist genossenEgal, woher er weht, egal, wohin er geht Wenn er sich dreht, geht ein echter Zeitgenosse mit Nur ein kleiner Schritt und er fasst neuen TrittSo lässt ein einstiger Judenhasser seinen Hassund wird der Juden bester Freund,der keine Spende und Unterstützung  für Israel versäumt und schon vom nächsten Urlaub im Heiligen Land  träumt Seine...

Nur NEHMEN, nicht GEBEN?

  Nur NEHMEN, nicht GEBEN? Liebe braucht die Zuwendung zuerst,Doch sie braucht manchmal auch die Zwecke:Wenn Du Dich nur zum Wünschen kehrst,Schlüpft keiner unter Deine Decke! GEBEN und NEHMEN im Gleichgewicht –Dann müssen Aufgaben sich einpendeln:Gegenläufige Interessen vertragen sich nicht,Wenn nur diskutiert wird bei ständigem Händeln. Die gute Liebe ist doch kein Marktplatz,Auf dem einseitig...

So ist es

  So ist es Sie kommt aus einer handfesten Welt,Er ist recht fragil aufgestellt,Ist linkisch, muss immerzu herumspürenUm Verantwortungen vorbei zu führen.Sie organisiert, kann auf Daunen ihn bettenUnd so einen schwachen Mann erretten. Doch was ist diese Herausforderung wert,Wenn man sie über das Bemuttern belehrt?Das macht ihr nichts, so wächst die Fürsorgepflicht,Er sieht das natürlich als...

Zeit(genossen)

Wer scheint aus der Zeit gefallen,an dem finden seine Zeitgenossenselten, ganz selten GefallenDenn sie lieben Mode und Zeitgeist mehr,Meinungsfreiheit und Menschen nicht so sehr Stephan Wannovius, 25./26. 01.22

25. Januar

Weihnacht, Weihnacht, das war irgendwann einmal im letzten JahrEs scheint kaum noch wahr - es ist der 25. JanuarMan bereitet sich gern auf Fasching, Karneval und den Frühling vorSelbst Ostern ist nicht mehr fern Doch wiedergeborene Christen erinnern sich an das Christfest gernSie tragen das ganze Jahr Christi Geburt im Herzen,haben 365 Kalendertage Karfreitagsschmerzen Zwölf Monate freuen sie...

Wenn man liebt…

Wenn man liebt,versinkt der Rest der Weltschnell in Unwichtigkeit.© A. Namer

Zum Licht!

Appell an Verfasser und Leser, das Dunkel zu verlassen. Gedichte können Düsternis befindenSie können Düsternis beschreiben Sie können das Dunkel betreiben Sie können Menschen an das Dunkel binden Sie können stets bei der Dunkelheit bleiben Doch ich, ich möchte nicht längerunter dem Schwarzen leiden Im festen Glauben an JESUS CHRISTUSwill ich die Dunkelheit vertreiben Egal, ob recht schlicht oder...

Selbstzensur

Hier habe ich mal ein Gedicht über einen Tyrannen geschriebenVon diesem spöttischen Gedicht ist nichts geblieben Der Angst meiner Frau hat das Werk aus diesem Forum vertrieben Sie weiss, dass der Diktator in unserem Lande viele, viele Freunde hat Und die haben für Kritik und Humor kein OhrSie fürchtet eben um mein und ihr Leben Schutz und Sicherheit sind ihr natürliches Bestreben Und deshalb...

Dichterblick auf Töne, Farben

Gern wäre ich ein begabter Komponist oder MalerSo würde ich mich an die Sprache der Noten oder Farben bindenund damit alle Grenzen des Wortes überwinden Zum Gelingen liesse ich Farben klingenund Töne leuchtend strahlen Doch mir fehlt dazu das Talent,das GOTT solchen Künstlern schenkt Ich will mich Wort für Wort bescheiden, ohne Maler und Komponisten um ihregrösseren Wirkungsmöglichkeiten zu...

Sprachgrenzen

Vielleicht ist mir ein wenig die Sprache gegeben Vielleicht bilde ich mir das jedoch nur einUnd alles, alles mag ganz, ganz anders sein Wie auch immer, Sprache kennt enge Grenzen,die jeden Sprecher und Schreiber begrenzenWorte greifen nicht immer,Missverständnisse werden schlimmerDenn der Grundkonsens ist längst gegangen,wir sind in unterschiedlichen Denkrichtungen gefangen Was wir sagen und...

Bescheidene (nicht) beneiden

Bescheidene sind wohl nicht zu beneidenDenn Bescheidenheit möchtest du selbst vermeidenDeshalb wirst du Bescheidene häufig meiden Bescheidenheit ist eine alte Zier,für die spendiert dir heute niemand mehr ein BierWas ist bloss mit der Menschheit los -jeder, jeder macht sich grösser, grösser - gross!Maßvoll und bescheiden will keiner bleibenSelbst der wahrhaft Grosse gibt sich nicht die Blösse...

Ess(Un)kultur

Auf der Höhe der Zeit fühlen wir unsvon den Fesseln der Vergangenheit befreit Können wir GOTT und SEINEN guten Geboten nicht genügen,wollen wir uns mit purer Lebensfreude vergnügenWir machen stets, was uns gefällt Auch wenn dabei die alte Welt zusammenfälltSpass, Spass, nicht als Spass ist, was uns hältZum Essen laden wir nicht einmal beste Freunde einGastfreundschaft braucht nicht mehr zu...

Vom Dunkel zum Licht

An die Autoren und Autorinnen der Düsternis Ja, Dichter dürfen durchaus klagenJa, sie dürfen ab- und tiefgründig fragenJa, sie dürfen es wagen, ihre Traurigkeit,ihre Verzweiflung in die Öffentlichkeit zu tragen Ja, sie dürfen ehrlich sagen, was ihr Herz will plagenNein, nein, nein - bei ihrem Schmerzdürfen sie nicht bleiben stehen Für sich und die Leser müssen sie Hoffnung sehenUnd den kurzen,...

Splitter

Mein SpiegelbildZerfälltVertausendfachtAls KristallhagelZum SeelenkaleidoskopEine scharfe ScherbeGreife ichMein Blut trübt sieNur noch die SchattenScheinen hindurchJe nur ein BruchstückFassen sieAus FurchtVor dem SchnittDes Farbenspiels am BodenSo bleibt im DunklenWas es verbirgtEin Teil fehltFüg es hinzuErgänze esZum GanzenDamit SchimmerndesStrahltWie Diamantstaubim Feuer

Weißschweigen

Blinkender BalkenKlagendes GlitzernQuälendes RauschenStille TastenEntfliehende ZeitBrennende LeereZögerndes ZaudernFlüsternde AhnungSanfter DruckWachsende LinienSüße ErleichterungGedankliche PflugschartenLangsames VerdörrenJähe StilleErschrockenes InnehaltenKalte AhnungKriechende ZweifelBittere GedankenHarter KlickAugenblickliche VerweißungTotgeschwiegene Worte

So ein Käse!

Es gibt Leute denen ist die Avocado heiligOhne wird‘s ihnen beim Toasten langweilig.Im eigenen Heime können‘s komische GestaltenOhne Gold und Glitter kaum aushaltenManche steh‘n auf Fesselspiele,Andere kommen ohne Koks nicht zum ZieleIch wage mal eine ganz steile TheseAm schrägsten bin ich mit meinem KäseWer denkt, Käse sei als Genussmittel recht etablierthat meine Lieblingssorten noch nicht...

Abraxas

In fahlem Zwielicht war müde ich erwacht,Als ich dich eines kalten Winterabends fandWie Mondlicht schimmert deiner Worte Gewand,Es blühn‘ Gedanken dir wie Lotus bei NachtDu zeigtest mir flüsternd dein geheimes KainsmalUnd schreiend solltest du entblößen das meineAndre waren mir ein Rätsel, kalt wie SteineDu allein sprachst aus, was mir die Worte stahlAls Steppenwölfe leckten wir das Blut unterm...

Zulenkung

Aus der grellen Bilderapp da winkt ein Beitrag frech heraus.Er erinnert mich mit stolzer Weisheit pflichtbewusst daranDass ja “nur wer immer alles gibt sein Ziel erreichen kann”Und geheime Toilettendaddler arm und einsam sterbenOder gar zu Kunden dieser ominösen Seiten werden.Solch Gedanken sind mir, wenn auch wohl bekannt, ein bitterer Graus!Wer will sich von blinkender Zerstreuung schon...

Erntedank

Im Schoß derselben, gold’nen Ähre wuchsen wirGut umsorgt, fest umgarnt, warm umschlossen,Du schirmtest mich vor Regen, im Sturm vertraut’ ich dirWir waren eins, so wie aus einem Erz gegossenGrün wie Sommerweiden waren wir, als der Tag begannEinst dem andern fremd und schüchtern, ganz wie scheue ReheZueinander, miteinander, aneinander wuchsen wir heranEure Augen blicken mich an, wenn ich mich im...

Parkettblasen

Nur ein schneller Klick, schon bin ich mit dabei!Mein Investment macht mich ganz bald schuldenfrei!Groschen werden Bits, das Geld schafft für mich an,Einst der Herr ist‘s heute mit der Arbeit dran!In den digitalen Minen dieser WeltWird nun auch mein Gold fortwährend hergestellt.Bald schon ist mein klammes Konto nicht mehr leerUnd das Portjuchhe ist prall und doppelt schwer!Die Rendite ist bei...