Blau
In Blau gehüllt, so klar und rein, entfaltet sich ein zauberhafter Schein. Ein Ozean aus Farben so tief und weit, die sanft die Sinne umschmeicheln, schenken Geborgenheit. Die Weite des Meeres in tiefer Pracht, das Blau erfüllt es mit großer Macht. Ich sehne mich nach deinem kühlenden Kuss, dich auf der Haut zu spüren ist ein wahrer Genuss. Du schließt mich ein in deinen Schoß, ich gebe mich dir...
erblühen
manchmal, wenn ich schreibe ich so Zeilen, einfach drauf los und ohne Sinn, dann beginne ich zu weinen, weil es mich berührt - tief in mir drin. Es ist als öffne sich eine Türe, die vorher fest verschlossen war, zerbricht die alten, alten Schwüre, niemanden an mich ranlassen - so nah. Staunend, dass es geht - so sanft und ohne großen Schmerz mehr wie ein federleichter Tanz, mit direktem Zugang...
Nicht mehr viele Blätter
Nicht mehr viele Blätter Da dachte ich auf der Hinfahrt mir fällt nichts mehr ein, Habe ich bisher denn nicht schon alles erdichtet? Doch dann kann ich ohne Reimen doch nicht sein, Inneres Drängen ist meinem Schicksal gepflichtet. Also zum Stift eilen und hin zum leeren Blatt, Nicht viele Blätter habe ich mitgebracht. Doch dann läuft alles so rasch und ganz glatt, Leichter gelang, woran ich...
Erst heute im Süden erkenne ich
Erst heute im Süden erkenne ich Da ist man viele Jahre hierher gereist Und hat doch nicht wahrgenommen, Woher dieser großartige Kulturgeist Seine Inspirationen hat genommen. Doch schon Dürer ist nach Venedig gekommen Und hat sich von dort neue Ideen geholt. Und Mozart hat sich Mailand vorgenommen, Hat dort unbedingt dirigieren gewollt. So wurden über Jahrhunderte beeinflusst Große Geister auf...
innerer Herbst
So viel Fülle, die mich fast erschlägt so viel Last, die mein Rücken trägt Bedürfnis nach Ruhe und innerem Frieden die Frage: werde ich den bald kriegen? Der Blick in die Bäume, die sich färben mein Kopf voll mit Fragen, wie soll es werden? Das Leben, die Zukunft und ich darin die ewige Suche nach dem Sinn. Der Blick in den Kalender und ich erkenn, dass ich in diesen Tagen prämenstruell...
Engelkarte – Man(n) gesteht sich seine wahren Gefühle ein
Man zog sich heute eine Engelskarte - ihm wahrlich diese Frage an ihm nagte: Was soll diese denn bedeuten? Liebe Engelein - Gefühle, Angst oder Neubeginn ihm einläuten? Ein unangenehmer Schauer den Körper am Morgen mit Unwohlsein und Übelkeit überrannt ihn zieht`s zusammen - etwa aufsteigende Gefühle verbannt? Sich seine wahren Gefühle eingestehen - etwas in sich ignorieren, unterdrücken und ein...
Der Steinmetz
Gelassenheit muss den Meißel führen, geschärft durch Spitzen, die das Massiv durchstechen, getrieben von Hämmern, die jeden Winkel spüren, und feinste Mulden, aus Formen brechen. Ein Jahr, ein Schlag, die Zeit ist Sein. Nur langsam wird Nebel, zu klarem Stein. Durch Stand, auf jeder Fächers-Falte, Stichel und scharfem Sinnesschein, wird aus stumpfer Vorstellung-Figuren, ein buntes Juwel...
Man muss Italien da erleben
Man muss Italien da erleben Im Süden sind die ältesten Thermalbäder Zu finden: In Abano und Montegrotto. Dorthin reisen Geplagte und ein jeder, Der sich dort sieht als pars pro toto. Manche sagen, da gehen nur die Alten hin Und damit sind sie vielleicht im Recht. Doch auch sie werden alt, dann macht es Sinn Zu thermalen, bevor das Laufen schlecht. Man muss Italien da erleben, Wo sich die Kur...
Tag und Nacht
Tag und Nacht In den Thermen laufen sie Tag und Nacht, Die Pumpen, welche Wasser umwälzen. Der Fangomeister hat dort die Macht, Verjagt Vögel, die da herumstelzen. In den Zimmern riecht es so angenehm Nach Zitrone, um Schimmel zu vermeiden. Dort ist es für die Gäste sehr bequem, Hunger muss da niemand leiden. Das sind alte Systeme, gut durchdacht, Die auch Kranke meistens entzücken, So dass bei...
Wenn Poeten keine Geschichten mehr erzählen
Wenn Poeten keine Geschichten mehr erzählen Es sollte den Dichtern wieder möglich sein, Anstatt mit Beziehungskisten sich zu behängen Bei einem wirklich sehr guten Glas Wein Die Suche zu öffnen nach narrativen Strängen. Immer mehr belasten im Netz heute Großrichter Das Geschehen um unsere Sprachräume. Deshalb fliehen manche Dichterinnen und Dichter: Lebenszeitverschwendungen sind keine Träume!...
Gelegentlich reitet der Teufel mich
Gelegentlich reitet der Teufel mich Gelegentlich reitet der Teufel mich: Ich baue gern Holpersteine ein. Darüber mokieren manche sich Und schlagen kritisch auf mich ein. So erkenne ich denn jene Geister, Welche Ironisches nicht verstehen Und sich gebärden als Obermeister, Womit sie ins Kritikastern gehen. Ja, das ist wirklich unartig, Wie Menschen sich aufplustern können Und dabei ziemlich...
Dokumentieren
Dokumentieren Wenn wir nur noch dokumentieren, Kommt jedes System an sein Ende, Weil man Zeit damit verschwende Akten nicht in Professionen führen. Die Zeit ist zu wertvoll, um Notizen zu machen, Welche in irgendwelchen Archiven verstauben. Man muss an sinnvolle Tätigkeiten glauben, Überflüssiges bringt Profis zum Lachen. Das Zauberwort heißt Entbürokratisierung, An das sich viele Unternehmen...
homo sapiens
Und dann gibt es da uns - diese menschlichen Wesen geboren, gelebt und irgendwann gewesen so stark, kraftvoll, zerbrechlich und fein gewaltig, mächtig, erfüllendes Sein, rätselhaft, komisch, verwundbar und klug voller Freude, Angst, Liebe und auch Mut eine Gefühlspalette, die ihres gleichen sucht, wandelndes Feuer, Körper aus Knochen und Blut Seltsam sind wir - Menschengestalten erstaunlich,...
Aufarbeitung
Aufarbeitung Wollen wir immerzu aufarbeiten, Was nicht so gut gelaufen ist? Müssen wir denn ständig streiten, Obwohl wir wissen um unsere Frist? Eine hoch entwickelte Gesellschaft Braucht Erfolge in ihren Berufen Und die Umsetzung mit Ideenkraft, Keine Schlitten mit Bremserkufen! Das Rückwärtsschauen bringt nicht viel, Es schafft meist nur beleidigte Seelen. Warum Aufarbeitung ein Firmenziel?...
Mai
Noch ist das Wetter wendungsreich Der Wolkenhimmel wie gemalt Noch meinen wir, es sei April Noch suchen wir die warme Sonne Noch fröstelt's uns im kühlen Schatten Noch ist der Sommer nicht erwachsen
wirklich ich
An einem Tag, an dem ich wirklich ich selbst bin Sammle ich aus meinen Haaren Äste und Zweige An einem Tag, an dem ich wirklich ich selbst bin Ist es das Leben, vor dem ich mich verneige An einem Tag, an dem ich wirklich ich selbst bin Überdecken Schrammen meine Füße und nackten Beine An einem Tag, an dem ich wirklich ich selbst bin Gibt es Momente, in denen ich lache und weine An einem Tag, an...
Der Einzelne
Der Einzelne Der Einzelne ist sich schon bewusst, Dass er mehr als die Summe seiner Spezies darstellt: Er erkennt darin Gestaltungslust, Mit seiner Einmaligkeit öffnet er sich hin zur Welt. Bisweilen liebt er dabei nur sich, Eigenmächtig übertreibt er sein Wunschdasein, Ignoriert mitunter Dich und mich Und ist doch gegen ständiges Alleinsein. Wird er davon endlich erlöst, Merkt er schon:...
Die Geburt der Renaissance
Die Geburt der Renaissance Wie in St. Denis die Geburt der Gotik, So gibt es die Geburt der Renaissance, Wo das Kunstgenie mit neuer Methodik Seine Malerei stellt in feinste Nuance. Da ist dieses unscheinbare Gotteshaus Zu Padua, die Scrovegnikapelle. Giotto malte sie al fresco aus, Menschen präsent in Lebenshelle. Die Abgebildeten sind nicht stilisiert, Dreiimensional aus dem Leben gegriffen...
Rohrbruch
Rohrbruch Da läutet Punkt 0:00 Uhr das Telefon: Im Hotel hat es einen Rohrbruch gegeben! Im Badezimmer plätschert es ja schon Von der Wand, wo sich Fliesen abheben. Das Handwerkerteam kommt mit Gerät Und versucht, den Fluss zu unterbinden, Weil Wasser immer darauf besteht, Eine Öffnung zum Abfließen zu finden. Also wird das Wasser gleich abgestellt, Auch Toiletten sind nicht mehr zu benützen....
Blauregen
Blauregen Schon im April herabhängende Dolden Des Blauregens, im Süden auszumachen. Der verbreitet den Duft, diesen holden, Führt abends Gäste zu fröhlichem Lachen. Gerade in wärmeren Abendstunden, Wenn Gäste jetzt aus den Hotels gehen, Ihr Eis kaufen, drehend ihre Runden, Gesehen werden wollen und selbst sehen, Kann man sie unter dem Blauregen finden, Dessen Duft abends so wunderbar betört,...
mixtape
du hast ein mixtape für mich gemacht und ich habe nachgedacht kein lied der welt lässt mein herz aus dem rhythmus tanzen wie du, wenn du mich anschaust mich anlachst mich küsst du und ich sind auf einer kassette, die sich selbst spielt du und ich, wir sind das schönste mixtape, das meine welt je gehört hat.
Konsumlast
Konsumlast Natürlich wird es immer wärmer, Katastrophen machen Menschen ärmer, Doch Konsum gibt an den Ton, Da fehlt die rettende Intervention. Immer schneller, höher, weiter Stellt Mobiles sich auf viel breiter: Auch wenn man's nicht bezahlen kann Urlauben Frau und Kind und Mann. Anstatt das Fliegen sein zu lassen, Sich aufhalten in vertrauten Gassen, Schaut man fernwärts auf fremde Leute,...
Es wird wieder gepöbelt
Es wird wieder gepöbelt Einst dachte ich mal, es wäre vorbei, Dass Pöbelei aufkreuzte, sich wild regte. Petrarcas Zeit entfaltete ihr Wesen Und die Renaissance wäre gewesen, Als man Geist und Dichtkunst noch pflegte: Pöbelei war schon damals niemandem einerlei. Doch jetzt wird wieder im Netz gepöbelt, Idioten verdunkeln das Sonnendasein Und manche sind dabei hundsgemein. Wo also bleibt nur...
Ausnahmen
Ausnahmen singen Takt-los in den Geweben des Universums, dort - wo die Zeit sich krümmt und Sterne leise flüstern Ein Solo, das den Chor zerreißt bis die Melodie in Trümmern liegt und die Komposition nicht mehr im Ohr klingt Verborgene Regeln sprengen ihre Ketten, erheben ihre rostigen Glieder und schmettern neue Ouvertüren in den Falten der Ewigkeit © Scully van Funkel –...
Ungeist
Ungeist Der Geist, der stets verneint, bleibt Ungeist, Zerstört am Ende jegliche Beziehung, Weil kritisch er nur Seelennöte bereist, Verstehenwollen ist keine Bemühung. „Das müssen wir doch diskutieren!“ So seine Devise, die nichts gebracht, Als Unfrieden mit Schlechtmanieren: Jeder steht ja unter seinem Verdacht! Die Schuldzuweisung ist nicht gut, Kann auch Freundschaft zerstören Mit...
“Zum Kampf der Wagen und Gesänge”
„Zum Kampf der Wagen und Gesänge“ „Zum Kampf der Wagen und Gesänge“ Gibt es nicht mehr die Landesenge, Über die man einst, sportlich erzogen, Zu Olympia mit Wagen gezogen. Es ruhten Waffen, wenn die Spiele Begannen mit dem hehren Ziele, Sich friedlich im Kampfe zu messen, Wo's Lorbeer gab und Siegeressen. Olympia ist heut' zu groß, Unübersichtlichkeit das Los, Bei dem so manche Sportaufführung...
How can I explain the multiverse?
People have always looked up in wonderment at the sky. For thousands of years it has been a source of inspiration and curiosity with its infinite number of sparkling lights, as well as the different phases of the companion of the Earth and the daily ascending and sinking donor of Earth's life. A similar fascination triggers chess. Chess makes you think, annoy, sometimes despair. In chess you are...
Mondschein im Wolkenbruch
Du bist mein kleiner Kilibär, - Kilibär, Kilibär - Du bist mein kleiner Kilibär dein Papi liebt dich sehr! Oh, wie schön der heutige Tag, der Schönste in meinem Leben. Meine Seele voll Glückseligkeit, Besseres kann es gar nicht geben. Wisch' dir Schmiere von der Wange zudem die Augenlider. Verschnaufst, entspannst, erholst dich der Strapazen wieder. Du greifst nach meinem Daumen, umschließt ihn...
Gespinste im Wald
Du sorgtest dafür, dass ich mich geborgen fühlte, drum zügeltest du die Welt für mich nieder. Zwangest 'gar sich zum Stehen zu ergeben, der massiven Lebendigkeit zuwider. Du sorgtest dafür, dass mein Gemüt sich beruhigte, ja, entlocktest Gelächter in schwärzesten Tagen. Brachtest Verstand Einklang nochmal und löstest alsbald des Grollens behagen. Du sorgtest dafür, dass ich nicht Lebens...
Verloren in der Wirklichkeit
Du trachtetest nach Glückseligkeit, nach innerem Frieden, innerer Ruhe. Nach Liebe und Vollkommenheit, nach Anerkennung und ganz besonders nach ihr. Verloren in der Wirklichkeit, deiner Sinne betäubt, herzensbetrübt. Die Falle, sie hatte zugeschnappt, Lieblosigkeit, Kaskade aufgestauter Wut. Figuren sie kamen und gingen doch wieder Sie sangen all' dieses eine Lied, der allgegenwärtigen Lieder....