Den Gleisen nicht so fern.
Augen geschlossen von Kälte durchzogen. Die Wogen des Winds säuseln in großem Bogen um die Wangen des Genossen der eigentlich ein Kind. * Hier in den Händen der grünen Riesen ist es besser. Besser als im Loch der Bösen einem Ort der Dunkelheit. In ihren Augen zu lesen nur Hass und Übel. Sich endlich befreit von des Teufels Knebel. * Nun blickt er in das Tageslicht die Wärme durchfährt die Seele...
Zum letzten Mal die Faust geballt.
Leise liegt er da, ganz still und kalt die Kraft hat ihn verlassen. Zum letzten Mal die Faust geballt, ein bunter Punkt in grauen Massen. Das war ich, nein, das bin ich noch nur ohne Schlag des Herzens. Von oben schau ich auf das Einschussloch, doch fühle keine Schmerzen. Feigling, Feigling, lauf schnell weg, der Teufel soll dich holen! Nichts weiter als ein Haufen Dreck verbitterte Seele auf...
Das einzig Verwundbare.
Gib mich frei lass mich los. Alter Körper die Zeit ist um Wie der Schatten Peter Pans folge ich dir nicht mehr. Neue Wege, neue Probleme klein und groß sorgt euch nicht um mich ich kehre nicht mehr um. Gut wirds mir gehen vielleicht auch besser. Wie eine Schlange aus der alten Haut die alten Wunden schmerzten zu sehr. Doch weh taten sie mir nie das einzig Verwundbare ist und bleibt der Geist....
Grüne Hölle.
Grüne Hölle, türkisblau durchzogen, mit Schlangen die niemals beißen. Tag für Tag aufs Neue mit Wogen und Strömen neue Wege aufreißen. Gebrüll, Gezeter und Gebein, mit Leben gefüllt und doch so still. Die Geister der Wurzeln laden dich ein in ihr unterirdisches Exil. Die Luft gefüllt mit dem Flüstern der Steine, auch was nicht sichtbar ist, kann dir gefährlich werden. Hüte dich vor dem dunklen...
Herbst.
Blutroter Horizont, der Abend ist noch lang, brennende Riesen, gelb, orange und rot. Die Nachtigall ruft zum letzten Gang, Der Sommer ist bald tot. Nebel, so dick wie Seide, dringt durch das Gemüt. Das Dach bewölkt, Regen fällt aufs Haupt. Der Wind, stets um Kräftigkeit bemüht, hat den Riesen ihres Federkleids beraubt. Ein grüner Teppich glänzt und hält den Nebel fest, die Tierwelt stellt sich...
Enten
Die Sonne kommt vom Teich, Ist er auch noch so seicht. Die Enten verstummen im Rauschen. Ich würde echt gerne tauschen. Wie gerne eine rauchen. Wie gerne nichts anders brauchen. Die letzten Blätter fallen, wie alter Schnee. Und ich bin der letzte im Café. Ich stehe auf und geh. Du hast mal gesagt: das die Sonne mit der Hoffnung fällt. Ich meinte : die Hoffnung fällt mit der Welt
Stück zurück
Ich wünsch sie ein Stück zurück. Nicht weit nur ein Stück Und vielleicht ist es wirklich verrückt. Aber irgendwas fehlt hier. Vielleicht fehlst du mir? Die Erkenntniss zwischen Frust und Bier. Du fehlst hier. Vielleicht rede ich mir alles ein. Vielleicht soll es nicht so sein. Wenn ich das nochmal sage schieß ich mir ins Bein. Ich wünschte ich könnte alles zurücknehmen. Jede Schmerzen, jedes...
Geteiltes Denken
Geteiltes Denken. Geteiltes Fühlen. Zeit verschenken. mit den falschen Gefühlen. Keine Trauer. Keine Tränen. Ich bin noch nicht mal sauer. Ich habe Lust zu gähnen. Über dein neustes Spiel. Meine Gedanken scheinen mich zu lähmen. Es ist vielleicht zuviel.
Bank
Wir sitzen auf der Bank. die uns verband. Und dachten beide diese Welt ist krank. Und wir erklärten uns die Welt. So dass sie uns mehr und mehr gefällt. Wobei keinem auffällt. Das wir die gleichen Schuhe tragen. Aber nie das selbe sagen.
Wildfänge wie wir.
Eiskalt, müde und verdorben, hört ihr die stillen Schreie nicht? Um eure Aufmerksamkeit geworben, für einen Schlag ins Gesicht. Gebettelt und geheult, die Freiheit liegt nicht hier, nicht hier, wo Anerkennung Wut heißt, dich das Leben ins Genick beißt und Liebe elendig erfriert. Raus, raus auf die Straßen, Wildfänge wie wir! Nehmen dich bei der Hand, Sprache findet Gehör. Hier, im Land der...
Wo bist du?
Einmal stand ich an der Hecke, einmal kamst du um die Ecke. Einmal hab ich dich gerochen und einmal dich auch angesprochen. Einmal bat ich dich um ein Date, einmal fand es statt, sehr spät. Einmal stellten wir gleich fest, uns fehlt einmal ein Liebestest. Einmal haben wir zuviel getrunken und sind einmal ins Bett gesunken. Einmal wolltest du den Rest, einmal auch danach den Test. Einmal war der...
Vom Notizbuch
Gekritzel erst, nur dann und wann, wird Stichpunkt, Satz, schließlich Roman! Ob Maler, Architekt, Poet: Keiner, der aus dem Hause geht, und sein Notizbuch da vergisst. So wird keine Idee vermisst. Da Vinci trug’s am Gürtel neben sich her, seine Skizzen bald schon revolutionär, als Tagebuch dient’s Kafkas Franz – wäre gelacht, wenn Du’s nicht kannst! Als Diamantenmine, Steinbruch, Ideenlager –...
be-rührt
Engel und Teufel berührten meine Sinne, innerer Geist verwundete äußeren Geist. Verwundete ewigen Schlaf Mensch vom Leben geküßt. Schmerz küßt den Menschen wach. Liebe küßt Seele. Seele be-rührt Seele, Heilt äußeren Geist.
Ärger im Bett
Die Prinzessin auf einer Erbse schlief, die verborgen lag, vier Matratzen tief. Schlaflos bis zum nächsten Morgen machte ihr dieses Teilchen Sorgen. Doch den Poeten, mal Adam, mal Lord, treibt meistens die Erkenntnis fort: Wer nie sein Brot im Bette aß, weiß nicht, wie Krümel pieken.
Sehnsucht
Sag mir, warum schlaf ich nicht, sag mir, warum schmeckt’ s mir nicht? Schreib mir auf, was mir noch fehlt, schreibe auch, was mich so quält. Lies mir vor, was ich geschrieben, als wir es im Doppelpack getrieben. Ruf mich an und sag Bescheid, warum mich quält das Herzeleid. Lass es aus allen Boxen tönen, was ich entbehre so vom Schönen. Simse mir, gleich auf der Stelle, was meines Unglücks tiefe...
schweres Entlieben
nun ist es schon so lange her doch nach wie vor fällt es mir schwer lässt mich's nicht los und peinigt mich denn immer noch denk ich an Dich ich tu es, gleich, ich möcht es nicht schon fast vergessen Dein Gesicht doch etwas bleibt das in mir sticht ist's nicht Vernunft die zu mir spricht ich weiß es hat doch keinen Sinn geh von dannen, nimm es hin doch gleich wie oft ich's auch entspinn ich weiß...
kleiner Stern
Aus alter Glut erhält ein Stern sein Leben, um still, erhaben über uns zu schweben. Und schließlich wird aus seinem Feuer wiederum gebor'n ein neuer. Bestimmt zu schier endlosem Schein. Kennt er den Grund für sein Dasein? Es scheint zu sein, sein Licht zu senden, um etwas Sicht bei Nacht zu spenden. Er scheint weit weg und winzig klein. An weit entferntem Ort ist er daheim. Vielleicht ist er...
Ungeladen
„Es gibt ein Fest!“, hör ich seit Tagen. Seit dem beliebt das Rätsel mich zu plagen: „Warum hast Du mich nicht eingeladen?“ Ohne jeglich Unverzagen, würde ich schon wagen, Dich danach zu fragen. Doch lieber kriegt ich's angetragen. Was soll ich mich beklagen? Nicht lange wird es an mir nagen und schon wirst, fern von Unbehagen, Du mich nach meinem Feste fragen. Dann werd ich schlicht „bedaure“...
Weltschmerz
Hör' Not, seh' Elend, fühle Traurigkeit, doch hat mein Herz nicht die Geräumigkeit für eine ganze Welt mit ihrem Leid, voller Lügen, Krieg und Hass und Neid und all zu viel der Grausamkeit. So leben wir dahin im Streit um eigentliche Nichtigkeit und werden voneinander mehr entzweit durch menschliche Unfähigkeit. Farben der Lieblosigkeit malen ein Bild der Hässlichkeit. Liebe und Ehrlichkeit,...
bleibt doch Hoffnung
ein Sternlein hoch am düst'ren Firmament ein Kerzenschein in finst'rer Nacht ein Silberstreif am Horizont ein Spross der sich zum Licht durchringt ein Vöglein im verstorb'nen Walde singt ein Lächeln durch die Gräue dringt vertrauter Stimme Ruf erklingt ein Stoß der es ins Rollen bringt ein Pendel welches weiter schwingt ein Herz das ward noch nicht vergraut ein Eisblock der im Frühling taut ein...
Rebell
Oh Steuermann, Du an der Pinne! Du, der da das Amt hat inne. Seh ich recht? Ich glaub ich spinne! Bist Du von völlig schwachem Sinne? Wo steuerst Du den Karren hinne? Dort verheißt es kein Gewinne! Wie's öfters war so ist's zu meist: Große Ämter, kleiner Geist. Richtest Dinge derer Du nichts weißt. Vom Pöbel wirst Du wohl gespeist. Hämisch Deine Possen reißt. Wer wehre das, was Du erdreißt? Sind...
Elemente
ein Feuer in uns lodernd brennt ein Feuer das zum Sein ernennt ein Feuer das erhellt die Nacht ein Feuer das's geborgen macht das Wasser stetig wandelnd fließt von Bergen sich ins Meer ergießt durch Wasser erst der Keim entsprießt das Wasser durst'ge Kehl genießt steh fest auf Gründen dieser Erde ich komm aus ihr und zu ihr werde die Mutter unser aller Sein und bleiben wird gar nichts als Stein...
zarte Wellen
zarte Wellen, voller Klang aus tiefsten Allen eilen sie heran schon nahe, kann nicht fassen sie doch haucht Präsenz mir ein ins Mark mit Weisheit aller Zeiten inne umgarnen und umschließen mich ich will bereit geb hin ich mich auf zu verlieren was noch einst dort ward sie schweben weben sie durchdringen mich blind Zuversicht der Endlichkeit ist der Moment auch schon vorbei die Welle traget...
Gericht-Gedicht
mmh, was darf's denn heute sein? was verleibe ich mir heute ein? was hat der Vorratsschrank zu bieten? was war's wozu mir Glanzprospekte rieten? was gibt es heute zu verkosten? Gemüse aus dem Fernen Osten? In Brasilien bin ich nie gewesen, doch Erdbeeren sind dort handverlesen. Mit Umweg über Kasachstan, frisch eingeflogen, Parmesan. Frisch gepuhlt im Land am Niger, Nordseekrabben immer lieber....
Aufwachen mit Dir
Und wieder folgt der Morgen einer Nacht, die ich so wundervoll mit Dir verbracht. Wir haben getanzt und viel gelacht, unser Feuer neu entfacht und einander froh gemacht. Ich beug mich über Dich und küss Dich sacht, denn noch bist Du nicht aufgewacht. Bist noch weit in Träumen fern. Träumst Dich auf Wolken, träumst von Schafen, träum zurück Dein Schiff in sich'ren Hafen. Dabei betracht ich Dich...
Einschlafen ohne Dich
Nun lieg ich hier, bin nur mit mir. Ansonsten bin ich ganz allein und wein einsam in mein Kissen. Weil mein Herz und ich Dich sehr vermissen, ist es vor lauter Tränen schwer. Denn Du mein Engel bist nicht hier. Wann schlaf ich ein und träum von Dir ? © Maximilian Otto, 2001
Mama
Wir sind in dieser Welt, wie Touristen. Wir kommen hierhin, so fliegen wir auch wieder weg. Ein Leben voller Fehler. Um sie einzugestehen ist es besser das Leben zu überspringen. Ich schäme mich für jeden Moment in dieser schwierigen Zeit, ich erinnerte mich nicht, aber sie habe ich nie vergessen. Wie viele Jahre in meiner Welt, alles verloren. Es ist möglich zurückzukehren, aber nicht die Zeit...
Du mir
Dich lächeln zu sehen ist ein Segen, mein Herz. Deine Lippen zu küssen ein Wonneregen, Liebesschmelz. In Deinen Augen meine Blicke erkennen- Sternensekunde. Mein Leben mit dem Deinen zu teilen- süssblutende Wunde.
Liebe
Ich liebe dich. Es ist das Gefühl,das mich lieben lässt. Nicht mein Ich. Ich bin nur der Schauspieler. Der am Ende dein Herz geschenkt bekommt. Gefühl führt Regie. Ich vermisse dich. Wenn du mich für einen Augenblick verlässt. Ich liebe dich so sehr. Ich liebe dich mehr als mein Gefühl, welches mich lieben lässt. Was soll dann die Gefühlsduselei in meinem Herzen?
Schicksal und zwei Strophen
Feuer Wasser fall Erde da fall was war was ach ja ja ja jetzt werden zwei Strophen kommen Schicke Schicksal Ende der ersten Strophe Nächste Strophe erscheint gleich wenn es will wenn es kann wenn es darf ach nein ich hab das Wort vergessen das Wort im Ohr nein! Erst mal die zweite Strophe fort