Zur Geburt eines Kindes
Wenn kleine Wunder überraschen und große Augen das erhaschen, was kostbar vorher war verborgen, dann lächelt uns das schönste Morgen. _____ © Susann Kraft. All rights reserved.
Wer Weiß?
Wer weiß: "Vielleicht begegnet uns Gott jeden Tag!" Er ist ein armer Schlucker. Und geht an uns vorbei. Und wir sehen immer nur allen Glanz. So, allen Schein. Und nie das Leben. Nie die Wahrheit. So immer der falsche Blick. So immer das falsche Denken. Wer weiß: "Vielleicht begegnet uns das Leben jeden Tag. Es ist ein armer Schlucker. Und geht an uns vorbei. Und er weiß alles über das Leben. Und...
Kleine Herbstgeschichte
Es raschelte im Blätterhimmel, ein leises Stimmchen sprach: Adieu! Und sprang aus buntem Herbst-Gewimmel hinein ins graue Mensch-Milieu. Der Schock erfüllte ohne Worte des kleinen Blattes großes Herz. Ein Kindlein fand's an dunklem Orte und hob es sanft aus seinem Schmerz. Es trug's nach Haus in stillem Schreiten und bettete des Blättchens Rot, geborgen zwischen Bücherseiten, zu ew'ger Ruh, weit...
Am Ende des Tages
Ich schrieb meine müden Gedanken auf Blätter aus Sehnsuchtspapier. Am Abend des nächstbesten Tages da fand ich dieselben noch hier. Ich las sie von innen bis außen, und schüttelte sanft mein Gemüt. Wer will schon das immerzu Gleiche wenn ein Stern-Wunsch am Himmel verglüht? © Susann Kraft. All rights reserved
Herzschläge
Du hast so Recht: „Das Leben ist verrückt!“ Also erledigst Du Deinen Job. Ohne viel zu reden. Siehst Dir diese Welt an. Und denkst Dir Deinen Teil dabei. Für alle ein Niemand: „Ohne Wissen! Ohne Geld! Ohne Freunde!“ Aber Du überlebst. All die Zeit. Jeden Tag. Wo Du für jeden nur verlierst. Und zu allem schweigst. Aber am Abend liegst Du auf dem Bett: „Und liest ein Buch! Und hörst Musik! Und...
Entwicklung
Du versuchst Deine Scham Zu verstecken, hüllst Dich ein in ein Kleid aus Tüll doch das Netzgewebe verdeckt nicht viel nur einen Teil, doch Du fühlst Dich angezogen, merkst nicht, wie Dir die Blicke entgehen, die Du auf Dich ziehst. Für Dich fühlt sich der Tüll wie dichtgewebte Chinaseide an, er schmiegt sich um Deinen Körper, Du kannst ihn so drapieren, dass er die Konturen Deiner ungeliebten...
Der Zahn der Zeit
Die Zeit hat uns eingeholt Ungewollt regiert die Strenge Tüchtigkeit die Ränke spinnt Blasphemie gewinnt Treibt wehrlos in die Enge. Freischwimmen auf der eigenen Welle verwegen der Charakter Tollkühnheit der Duelle Wagemut wird abstrakter Unerbittliche Kühle Seelen werden ausgenutzt keine Rücksicht auf Gefühle herzlos alles weggeputzt Überlebensstrategie nach Zeiger Versagensangst tabu...
Filou
Schlawiner sind Männer mit treuen Augen. Sie machen Dir Glauben, auf ein Leben zu zweit. Doch mit der Zeit musst Du erkennen, dass andere Damen auch im Rennen. Schon als Kind war er ein Schlingel wand sich wie ein Honigkringel trug er stets den Schalk im Nacken brachte die Damenwelt zum Lachen. Ja, sogar als alter Greis Ist der Schlawiner naseweis Von ihm hat Frau halt nie genug Das nutzt...
Trügerisch
Du fühlst Dich leer, ausgebrannt, hast Dich verrannt. Du weißt Du lebst, doch nichts in Dir rührt sich, es fühlt sich an wie gestorben. Du fragst Dich, was kommt morgen? Dein ganzes Leben, aufgebaut für Dich, doch gelebt für Andere. Jahr für Jahr, warst Du für sie da. Das, was Du wolltest, das, was Dir gefallen hat, es zu tun, das ließest Du ruh’n. Für Dich kannst Du auch später noch, dachtest...
Schneckenschicksal
Zwei Schnecken auf der Nahrungsreise für daheim gebliebene Schneckengreise Trafen sich auf einem Stock Die eine hatte Hosen an, die andre einen Rock. Da schnappte sich ein Hund den Steg und nahm ihn mit auf seinem Weg. Die Schnecken, auf dem Stecken, bekamen einen Schrecken. Sie merkten wie sie schwebten, klammerten und klebten fest an ihrem Stock, die eine ohne Hosen, die andre ohne Rock sie...
Zeitland
Gehe unbedingt nach Zeitland. Und finde das Leben der Zeit. Und die Kraft der Zeit. Und sehe Dir dieses Land an. Mit all seinen Festen. Mit seinem Frieden. Mit seinen ganzen Ideen. Und all der Schönheit. Wenn jede Sekunde noch hofft: „Sie trifft auf Menschen die sie mögen! Die sie an der Hand nehmen! Die mit Ihnen Gespräche führen! Die alles von Ihnen Wissen wollen! Die noch einen Willen...
Lieben ist kein Fehler
Wir können es nicht mehr ändern, was geschehen ist,ist geschehen, die erste Berührung,der erste Kuss unsere Körper konnten nicht widerstehen, der ganze Raum war mit prickelnder Leidenschaft gefüllt, mein Körper hat sich ergeben und deinen Körper umhüllt, manchmal bleibt einem aber auch nichts erspart, keiner weiß,was das Schicksal einem offenbart, doch in der Liebe gibt es keine Zufälle und...
Der Häuptling
Love! Love! Love! Ich bin der Häuptling der Apachen. Und meine Pfeile sind meine Worte. Und mein Tomahawk ist mein Kugelschreiber. Und die Prärie ist mein Wortland. Und, die Büffel die ich jage, sind meine Ideen. Also, nehme ich Morgens mein Tomahawk. Und meine Pfeile. Und gehe ins Wortland. Und jage Büffel. Und hin und wieder ist da eine gute Idee dabei. Eine Idee die lebendig sein kann! Und...
Entwachsen
Weißt du noch, als wir noch jung waren, träumten wir bereits vom Untergang der Welt, zurückgehlehnt im Liegestuhl, am Strand von Jamaica wollten wir dabei zusehen, wie die Welt zugrunde geht- und uns dabei einen paffen. Wenn ich daran denke fange ich herrlich an zu lachen. Doch der Alptraum der sich jetzt vor mir offenbart, zeichnet schemenhafte Schatten, einer Welt die...
Frei Geist
Ich führe einen aussichtslosen Krieg, mit redundanten Gedankengängen, verirre mich in den Wirrungen meiner synaptischen Verbindungen. Denke ich, dass ich das bin, weil das Denken das Sein definiert? Doch alles was ich weiß ist - ich bin auf der Suche, - nach dem Kern der Dinge, doch führe stattdessen einen Krieg gegen meine wirren Gedankengänge, nur Sancho Panza feuert mich noch an, doch...
Geißelbruder, Geißelschwester
So kämpft die Schwester gegen den Bruder Bis aufgezehrt das Potenzial Niemand sieht die Tränen ihrer Mutter Vertrauen wird zur Qual Die Welt ist stumpf und hart geworden Jedwed für sich alleinig Autarkheit für ein Friedensmorgen Nur wird man sich nicht einig Von Blasphemie geblendet, die Zeichen steh‘n auf Krieg vom Satan ausgesendet versessen auf den Sieg Bewusst um den Verlust des eigenen...
Ping Pong
Hin und wieder, erinnere ich mich an die Schule. Und an diesen Lehrer. Einmal gab er uns diese Aufgabe. Die Aufgabe, das Ping Pong Spiel zu beschreiben. Die Spieler und die Ping Pong Bälle! Und zwar aus vier Sichtweisen. Ohne eine Vorgabe. Einfach nur um das Spielen zu lernen: „Das Spielen mit der Phantasie! Das Spielen mit dem Denken! Das Spielen mit dem Wissen! Das Spielen mit den Worten!“ Und...
Bahnfahrt
Dunkle Nacht - wenn ich aus dem Fenster schau, Lächelt sie mich an Beginnt, Geschichten zu erzählen, Die in meinem Kopf entstehen. Sachte Musik unterlegt die Szenerie Mit klingenden Zeilen Eröffnet weite Sphären, Von denen meine Träume zehren. Schwere Gedanken - lass ich sie hinaus in die Nacht, Werden sie leicht Getragen auf musikalischer Weise Auf meiner begrenzten zeitlosen Reise. Dunkle...
Ein Traum
Ein Mohn möchte ich sein Verwurzelt im Leben Streitend in Stürmen Und ängstlich im Regen. Die Blüte rot vor Zorn Doch weich in ihren Linien Kontrastreich mein Erscheinen Vor Wiesen, Korn und Pinien.
Ein neuer Morgen
Schimmernd bricht ein neuer Tag Durch Wolkenberge in die Welt. Noch herrscht das Dunkel, doch der Morgen Vereinnahmt sacht das Himmelszelt. Die Sonne taucht die kalte Luft In klares sanftes Himmelblau. In vollkommenen Spinnenweben Erzählt der Morgen dir vom Tau. Der Wind knirscht leise durch die Wiesen, Die der Raureif schützend deckt. Zögernd schnuppern kleine Nasen An der Sonne, die sie...
Was bleibt?
Schwarze Stille umgibt mich ganz, Vertraute Gefühle verblassen. Empfunden ein schneidendes, unmenschliches Schreien, Das Widerhallt aus den Gassen. Ziellos gelaufen, verbittert geweint – Haltlos gefallen ins Nichts. Die Zeit verrinnt, ich stehe daneben Reglosen Angesichts. Die Nacht ist vorüber, die Stunde ist nah. Gelegen, geträumt, gewacht. Die Sonne steht hinter schwarzem Schleier, des Leides...
In der Ruhe…
Tausend Pläne, hohe Ziele; Luft zu holen fehlt die Zeit. Im Bauch ein Knäul von Gefühlen Kein Stern in dunkler Ewigkeit. Zwei Schritte ist der Kopf voraus; Morgen ist schon fast passé. Ein Stein, ein Stoß, der Fuß glitt aus. Gestutzt, gelauscht, was ist zu seh’n? Der Blick zurück verrät es gern: Zu viel, zu schnell, zu weit, zu schön. Am Himmel steht nun doch ein Stern, Doch nur wer einhält kann...
Herbstbann
Das warme Licht des Herbstes trügt So, wie die Herbstzeitlose blüht, ihre Schönheit, die betört im zarten Kleid ein Gift, das Leben zerstört Das warme Licht des Herbstes trügt, noch hier und da eine Rose erblüht vom warmen Sonnenlicht verführt, Ihr Auftritt jedoch rasch verliert. Das warme Licht des Herbstes trügt, es gaukelt Frieden vor, es lügt der Schein wird so lange gewahrt bis Frostigkeit...
Reife
Silberfäden durchziehen mein einst so braunes Haar als würd die Jugend fliehen, mit ihr all das, was jung war. Ein Mal der Vergänglichkeit Eine Narbe, die verzeiht. Ein Muster, vom Leben geprägt Ein Zeichen, dass alles vergeht. Doch das Leben, es kennt keine Zahlen der Glanz des silbernen Haares lässt meine Augen nur heller erstrahlen So trag ich meine Bürde mit stolzer Würde Imi Inge Millich...
Hoffnung
Heute, habe ich mir eine Tasse gekauft. Mit dem Kopf einer Frau. So, lange Haare. Große Augen. Ein guter Mund. Richtig hübsch. Aber mir hat das Lächeln von Ihr gefallen. Ich dachte mir: „Das brauche ich!“ Morgens einen Tee. So, die ersten Gedanken. Das langsame wach werden. Und dann dieses Lächeln. Und etwas stimmt. Und etwas ist Wahr. So, schon Morgens um acht Uhr. So, kann der Tag nur gut...
Es beginnt im Kopf
Wenn die Gedanken aller Wesen Mauern durchbrechen, Taten frei setzen frei von Verbrechen nur Gutes geben, aus dem Kern Böses halten fern Menschen vereinen nie wieder Weinen. Wenn Gedanken das können dass Menschen sich besinnen, dann endet das Leid und es kommt eine bessere Zeit. Imi Inge Millich 3.4.14
Heimatlied
Wenn der Wind die Wellen bricht Das Salzwiesenlamm spricht Ein Wattwurm Dich erschreckt Die Luft nach Salzstangen schmeckt Wenn die Möwen Lieder schreien Im Frühling Löwenzähne schneien ein Regentropfen fliegt Bevor er die Erde berührt Das Gras sich an Dich schmiegt Eine Krabbe Dich verführt Dann bist Du in einem Teil der Welt Wo der blanke Hans sich stellt wo der Wind mit den Wellen rauscht Wo...
Nordsee
Wo die Menschen plattdütsch sprechen Die Wellen im Watt sich brechen Wo Häuser sind mit Reet gedeckt Der Schrei der Möwe Dich morgens weckt Wo der Wind um die Ecken pfeift Wo der Sanddorn reift. Wo Fischer ihre Boote löschen Drachen über Deiche preschen Wo Schafe am Wasser weiden wo Friesennerze kleiden Wo Landzungen vom Meer geküsst Wo das Seehundkind zu Hause ist Imi Inge Millich...
Wechselzeiten
Sturm und Regen wechseln sich ab Als wollten sie die grüne Stube waschen In der lange Zeit der Sommer lebte Um Platz zu machen für die dritte Jahreszeit. Altweiberspinnen weben ihre Netze, die fast schweben, wie luftige Gardinen, als wollten sie damit dem letzten Hauch des Sommers den Weg versperren. Der Sommerklee verblasst, Laub verfärbt sich rot, ein letztes Eis genascht, bevor der Sommer...
Dämonenstunde
In der Stunde der Geister In der Nacht Wenn sie rufen ihre Meister Schlafes Wacht Mondes Glanz Dämonentanz Glockenschlag drei Uhr nachts Ist der Dämon erwacht Der Teufel wird süchtig Die Liebe wird flüchtig Dunkle Wolke Vogelschare Trennt liebende Paare Eine Stunde geht der Fluch Dann hat die dunkle Macht genug Die Dämmerung bricht an zerstört den Bann Dämonenwille bricht Mit Sonnenfeuerwerk Im...