Pareidolie / Aspekt 1 – Schritte

von | 14.Aug.2020 | Poesie | 0 Kommentare

Schritte

Einst in  lang verstummten Zeiten

Formulierte ich die Bitte

Rief dich an so wie die Sitte

Mir schon überliefert war

 

Bitte

Hilf mir dort voranzuschreiten

Wo mein Geist der Dinge Mitte

Wähnte, und erfolgreich meine Schritte

Wertvoll zu ergänzen sah

 

Achtsam 

Rief ich ins Gewissen

Mir der alten Schriften Sätze

Zur Beschreibung der Gesetze 

zum Gebrauch gedachter Kraft

 

Fortan

Forschte ich verbissen

Tage, Nächte, bis ins Letzte 

Detailliert versteckte Plätze

Ohne Grenzen für die Wissenschaft

 

Verfangen 

War ich bald in jenem Strudel

Denn die Macht, die in dem Wissen wohnte

War viel mehr als ich erfassen konnte

Und so durfte Zweifel Keimen

 

Verlangen

Wuchs nach Ordnung in dem Trubel

Und es schien, dass es sich lohnte

Also starb was meinen Wahnsinn schonte

Durch zu viel Zusammenreimen

 

Getrübt

Von Ignoranz und Ironie

Musste ich den Wink erkennen 

Ließ die Formeln in der Tiefe brennen

Viel zu früh zu viel gesehen

 

Verglüht

An Funken die das Feuer spie 

Spürte Tiefschwarz meine Augen brennen

Erloschen, alle Lichter die noch Farben trennen

Genug um wage zu verstehen

 

Blind 

Geschrieben um zu  warnen

Von Rat in Form von guten Scherzen

Von Wahn und Antrieb schlechter Herzen

Das Grau genutzt um Durchzublicken

 

Verstimmt

Erlernt mich gut zu tarnen

Und alle Schatten auszumerzen

Doch durch den Schleier heller Kerzen

Höre ich die Zeiger ticken 

 

So bitte ich erneut zum Schluss

Lass mich zum Abschied alles sehen

Ich gehe weil ich gehen muss

Bin nicht bereit , doch schwere Tritte 

Im Dunkeln , und nun hör ich Schritte…

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