Sechzehn Treppenstufen

von | 23.Apr.2022 | Poesie | 0 Kommentare

 

 

Sechzehn Treppenstufen

 

Es sind die sechzehn Treppenstufen,

Die wir zum Schlafen gehen müssen.

Die gehen wir mit nackten Füßen,

Es hallt dabei, es ist wie Rufen.

 

So ist das immer mit der Nacht:

Man will ihr eigentlich entfliehen,

Gar lange in die Wärme ziehen,

Wo Leben, Unterhaltung lacht.

 

Doch wenn die Müdigkeit anklopft,

Weil man vom Tage sehr ermattet,

Sich keine Pausen hat gestattet,

Ist manches vielleicht schon verkopft.

 

Dann steht man auf, geht wie in Trance

Allnächtlich die Treppe hinunter

Und hofft, dass man am Tage munter

Erwacht, denn Schlafen ist auch Chance.

 

Mechanisch zählt das Müdesein,

Wie viele Stufen man dort geht,

Bis man vor seinem Bette steht –

Mit sich und seinem Traum allein.

 

 

©Hans Hartmut Karg

2022

 

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