Wetterkapriolen

von | 08.Okt.2022 | Poesie | 0 Kommentare

 

 

Wetterkapriolen

 

Erst krachen vereinzelt Großtropfen

Auf Dachrinnen und auf alte Balkone

Und kaum etwas geht in die Regentonne,

Manches gar ein wenig zu den Blumentopfen,

Womit man trockene Erden endlich belohne,

Weil’s superheiß ist, alles voller Sonne!

 

Seit Wochen warten wir auf den Regenguss:

Himmel voller Wolken – doch es regnet nicht

Und man foppt uns mit dem grauen Gespenst.

Wir warten sehnlichst auf den Tropfenguss.

Erst am Abend zeigt sich rötliches Licht,

Wie Du es aus der Kindheit kennst.

 

Dann endlich fällt spärlich der Segen,

Vermischt mit wenig Donner und Blitz

Und beschert uns doch das Ungemach:

Das ist nicht wie früher der kräftige Regen,

Tropfen verdunsten gleich in andauernder Hitz’,

Auftreffendes dampft in die Lüfte vom Dach.

 

Jetzt ist der Himmel zwar grau gewandet,

Doch mit Regen hat er wenig am Hut

Und die Wolken ziehen rasch ab nach Osten.

Da ist kein Wettergott heute bei uns gestrandet,

Dafür bruchta der Landmann seinen ganzen Mut,

Damit er trotz Dürre noch kommt auf die Kosten.

 

 

©Hans Hartmut Karg

2022

 

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