Bescheidene Wünsche

von | 24.Mrz.2022 | Dies & Das, Poesie, Weisheiten | 0 Kommentare

Wen dürstet, der braucht keinen Wein

Sein ganzes Sein hängt am Wasser allein 

Wen hungert, der wünscht sich,

wenigstens einmal auf Erden satt zu werden 

Der Gefangene im Folterkeller hofft

auf ein Gefängnis ohne Folter und Keller

Wer misshandelt in der Ehe, der fleht,

seine Ehe geschehe ohne Wehe und Schläge 

Wen erdrückt ein Schuldenberg,

der empfindet einen Besitzlosen als reich

und wäre ihm gern gleich

Der Langzeitarbeitslose lebte in Glück und Frieden,

wäre ihm zumindest ein schlecht bezahlter Job beschieden 

Der Schwerstkranke sehnt sich von Herzen

nicht nach Gold und Geld, was anderen gefällt

Er fiebert nach einem Leben ohne Schmerzen 

Wer keinen Platz zum Schlafen hat,

dessen Traum heisst ein kleiner Raum mit Bett

Stephan Wannovius, 24.03.22

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