DichterReflektion

von | 27.Dez.2021 | Dies & Das, Poesie, Weisheiten | 0 Kommentare

An die Kolleginnen und Kollegen in der Poesie

Ihr hier und ich – verfassen wir nicht

alle mehr oder weniger geistreiche Seifenblasen?

Sind unsere Anklagen, Appelle,

Befindlichkeiten und Bilder nur Gespinste?

Sondern wir nicht häufig feingeistigen Angstschweiss ab?

Sind wir nicht Lebensflüchter

statt philosophische Lebensbeschreiber? 

Dem wahren Leben fern, dichten wir hier gern

Wir haben nicht verstanden:

Die Welt interessiert sich für jeden Scheiss’, 

nicht aber für des Poeten Mühe und Schweiss

Selbst mit dem geschliffensten Wort

kommt kein Lyriker fort von diesem unbekannten Ort

Ob wir mässig begabt oder sehr, das zählt nicht mehr

Die meisten Menschen haben eine andere Sicht, andere Begehr’:

Schrill, ein bisschen kriminell

und völlig von Talenten frei, sehr vulgär, 

bist du in der Gesellschaft WER

Und stets ganz vorn dabei

Trash ist besonders in den Medien Trumph

Triviales zählt, Lyrik quält 

Stephan Wannovius, 27.12.21

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