Ich kann fliegen

von | 20.Jun.2018 | Poesie | 2 Kommentare

Aus dem Nest gefallen,
am Boden.
Wissend
Flügel zu haben
Nicht wissend,
wie fliegen geht.
Ängstlich,
starr.
Was gibt es für Gefahren?
Wem kann ich vertrauen?
Wohin geht mein Weg?
Ungewissheit
Ratlosigkeit
Soo viel Fremdes, Neues.

Ich strecke mal meine Flügel aus,
flattere ein wenig.
Uups…
Ich heb ja vom Boden ab???
Was ist das?
Startschwierigkeiten.
Genauso schnell geht`s wieder nach unten.
Wie hat das jetzt funktioniert?
Keine Ahnung.

Wenn ich mich nicht bewege, bleibe ich wo ich bin.
Gefährlich.
Schnell bin ich zu Fuß nicht!
Was tun?
Mich wieder und wieder erinnern,
dass ich Flügel habe
und lernen kann, sie zu benützen.

Auch, wenn ich auf die Nase falle,
abstürze.
Aufstehen,
ausschütteln,
mit den Flügeln schlagen
und mich zum Himmel erheben.
Auf meinen eigenen Schwingen,
mit meiner eigenen Kraft,
mit meinem Vertrauen,
in mich
und in alles, was mich trägt.

Guten Flug!!!

© A. Namer 06/2015

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2 Kommentare

  1. flacheBergeundsteileTaeler

    Sehr metaphorisch – sehr schön! Wem geht es denn nicht andauernd so: neuer Job, neues Hobby, oder sogar ganz ein neuer Lebensabschnitt voller neuer Erfahrungen, mit denen man eine vorher noch unbekannte Welt betritt. 🙂 Gruß, Pierre.

    Antworten
    • Anita Namer

      Lieber Pierre, ich freu mich! Wir alle kennen das Gefühl, da zu stehen – und erstmal nicht zu wissen, wie`s weiter geht, was in uns steckt, was möglich ist oder was uns erwartet.
      Jedes Mal, wenn ich über dieses Bild “stolpere” – sehe auch ich mich dort sitzen. Ratlos.
      unsicher, fragend, zweifelnd. Deutlich spürbar – so vieles in mir drin.
      So wie er Flügel hat – und später davongeflogen ist….fliege auch ich manchmal los….ins unbekannte, in neue Welten…..manchmal mit Bruchlandungen – aber auch mit neuen, sagenhaften Start`s und Flügen… 🙂 Lg, Anita

      Antworten

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