Kranich im Schilf

von | 26.Jan.2020 | Poesie | 0 Kommentare

Kranich im Schilf

Ich sah ihn nicht,
ganz unbeweglich harrte er im Schilf,
getarnt in seinem Federkleid,
er, jenes Schlankurbild,
fast unwirklich,
gefallen aus der Zeit.

Doch als ein Windhauch
jenes Schilfmeer
in Bewegung brachte,
ward er den Augen
meine Zierde,
nach der ich immer trachte.

Er stand, die Majestät,
hielt diesen Kopf nach oben,
gerade, hin zum Himmel,
stand auf dem einen Bein.
Und als der Reiter mit dem Schimmel
ihm näher kam,
flog er sofort davon,
zu seiner Liebsten heim.

©Hans Hartmut Karg
2020

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