ZUM DICHTEN GETRIEBEN
Er schreibt ein Gedicht, ein Gedicht, ein Gedicht Mit und ohne Gewicht, aber stets ein Pflichtgedicht Er schreibt ein Gedicht, ein Gedicht, ein Gedicht Noch ein Gedicht, noch ein Gedicht, noch ein Gedicht, bis er vor Erschöpfung oder Müdigkeit zusammenbricht Was treibt ihn zum Gedicht? Oder ist es eher wer, ein ganz besonderer Er, der ihn treibt, damit er schreibt? Ist der Wer der, der täglich,...
GLÜCKLICH DICHTEN
Solange er nicht verzichtet, solange er fleissig dichtet, geht es wenigstens einem Menschen im zauberhaften Nördlingen sehr, sehr gut Es ist der mit dem Mut, mit seinen Werken täglich gleich mehrere Internet-Lyrikbühnen zu bespielen, um maximale Aufmerksamkeit zu erzielen Damit konnte es ihm gelingen, in allen deutschsprachigen Ländern bleibenden Ruhm zu gewinnen Fleiss hat seinen Preis - keiner...
VERWIRRENDE DICHTERSPRACHE
So mancher Dichter beschreibt dich, meint aber in Wirklichkeit sich Immerzu sagt er "du", in seinem Inneren sagt er aber "ich, ich, ich" Ein anderer Lyriker redet von sich, nennt und bekennt dagegen dich Er hat zwar die Ich-Form gewählt, jedoch was dich belastet oder betrifft, erzählt Stephan Wannovius, Dalian, 05.04.23
BEKANNTE IN SOZIALEN MEDIEN
Leben sie wirklich so ausgelassen, so erfolgreich, so glücklich, so zufrieden wie sie sich in den sozialen Medien geben? Oder lassen sie uns nur zum Schein ihren Alltag und vieles andere miterleben? Informieren Sie uns in Bildern, kurzen Texten? Oder inszenieren sie sich, um uns zu imponieren? Was ist echtes Sein, was blosser Schein? Was ist Wahrheit? Woher käme Klarheit? Wir können es womöglich...
IN DER FREMDE
In der Fremde fühlst du dich fremd Du bist es auch Dir fehlt das Vertraute Dir fehlt deine Sprache Dir fehlt deine Umgebung Dir fehlen Menschen, die du kennst Dir fehlt jemand, den du Freund nennst Dir fehlen Wurzeln Doch oft bleibt dir auch dein Zuhause fremd Weil man sich selbst in deiner Heimat nicht zu dir bekennt Dann bist du einsam immerfort - hier wie dort wie andenorts Stephan Wannovius,...
WOANDERS
Woanders ist vieles, vieles ganz anders Doch etliches ist auch gleiçh Denn überall, wo Menschen leben, streben sie nach Anerkennung, Erfolg, Familie, Gemeinschaft, Gesundheit, Glück, Liebe, Reichtum, Ruhm, Sicherheit und Zufriedenheit Ob hier oder woanders, nicht allen wird im Leben alles in Fülle gegeben Und so müssen nicht wenige sehr bescheiden leben Hier wie dort und ebenso anderenorts...
BELIEBTE ZUHÖRER
Wer hört, wer aktiv zuhört, der stört nicht NIemand empört sich über aufmerksame Zuhörer Kein falsches Wort kommt aus ihrem Mund Sie sind es die denen, die reden, Freude bereiten, statt deren Erzählungen und Meinungen zu bestreiten Stephan Wannovius, Dalian, 31.01.23
DIE BESCHEIDENEN UND STILLEN
Ich liebe die Stillen im Land Die keinen Stolz entfalten Die sich immer zurückhalten Ich liebe sie, die stets die hinteren Plätze besetzen Die demütig niemanden verletzen Die sich aber, wenn es darauf ankommt, engagiert im Hintergrund für andere einsetzen Ich liebe die, die keine Aufmerksamkeit auf sich lenken, aber ihrem Nächsten grosse Aufmerksamkeit schenken Stephan Wannovius, Dalian,...
65 JAHRE
Bist du 65 Jahre alt, dann richte dich darauf ein: Vielleicht wirst du morgen schon nicht mehr sein Vielleicht wird dir Gott aber noch zehn, zwanzig oder gar dreissig Jahre geben Doch lebe stets so, als dürftest du lediglich noch ein, zwei, drei Tage erleben Denn alle, die sich klar auf der Zielgeraden zur Ewigkeit befinden, sollten sich besonders eng an ihren Schöpfer binden Alter, laufe vor...
NUR EIN GEDICHT?
Ach, nur ein Gedicht Wieder ein Gedicht Was hat das für ein Gewicht? In einer Welt, die nicht der Dichter Sprache spricht! Also besser Verzicht aufs Gedicht? Oder Pflicht zum Gedicht? Als schwaches Gegengewicht zu einer kalten, realistischen Welt, die vielen nicht gefällt Einer Welt, die in Arm und Reich und OBEN und UNTEN zerfällt Einer Welt, die grausame Kriege wieder für geeignete politische...
WORT-WIRKUNG
Worte können die Herzen berühren Sie können so Menschen zu Empathie, Mitleid, grosszügiger Hilfe und Opferbereitscbaft führen Worte können aber auch die Herzen berühren, indem sie sie vergiften und auf das Böse im Denken, Fühlen und Handeln richten Eine solche Berührung kann zu Kriegen, Massen- und Völkermord und allen anderen Verbrechen führen Stephan Wannovius, Dalian,...
PROST MIT TSINGTAO-BIER
In Deutschland trinke ich selten Bier, ab und an nur ein wenig Wein Bei der Familie in China muss das ganz, ganz anders sein Als Deutschem schenken mir Schwägerin, Schwager, Neffe und Nichte hier grosszügig exklusives Tsingtao-Bier ein Es wird seit 1903 noch bis heute in der ehemailigen deutschen Kolonialststadt Tschingtau gebraut Weil das Reich der Mitte auch beim Biergenuss sehr auf deutsche...
NUTZ-FREUNDSCHAFT
Freundschaft in postmodernen Zeiten wird oft nach dem Nutzen bemessen, andernfalls vergessen Man möchte von Freunden profitieren Wenn nicht, dann will man ihnen wenigstens imponieren und sie als seine Anhänger oder Untertanen gewinnen So oder so, Freundschaft muss heutzutage etwas bringen Ansonsten würde sie misslingen Sie darf nicht wie früher nach Hingabe und Opfer klingen Stephan Wannovius,...
Bildheimat
Bildheimat Das erste Bild ward mir vertraut, Das zweite schien mir lange fremd, Wo sich die Wagenschlange staut' Und der Verkehr dort ungehemmt. Italien, Italien! Ach, Urlaubstage – Mir anfangs fern, doch unvergessen! Stets keimt mir auf die ew'ge Frage: Sind wir alle zugvogelversessen? Da nehm' ich Alben und Bilder her, Spür' diese Welt voll Leichtigkeit Mit Sonne, Milde, Mittelmeer, Entspannt...
In jedem Kommen liegt ein Gehen
In jedem Kommen liegt ein Gehen Sie kamen den schmalen Waldpfad herab, So schlank, so rank und weiß gewandet, Wo freudig ich meine Augen hab' Und wir schon vormittags gestrandet. Ja, sie sind es, die großen Drei, Das Treffen haben wir vereinbart, Damit wieder einmal Näherung sei, Welche durch Ferne ausgespart. Durch die Umarmung und die Nähe Wächst sofort, was einst ungetrennt, Womit Liebe den...
Ein Junge wird zum Mann
Ein Junge wird zum Mann Wer viele Tore schießen kann, Der wächst langsam heran zum Mann Und wird von Mannschaften geehrt, Weil er fair bleibt, sich nicht beschwert. Und doch steht er gern kämpferisch, Weiß um Ehrungen und Gabentisch, Der für ihn jetzt reichlich gedeckt, Weil Tore schießt – wer nicht aneckt. Auch in der Schule mag man ihn, Denn er hat Gutes nur im Sinn, Hilft allen, denen er...
Meine Enkelinnen
Meine Enkelinnen Eigenwillig sind manche schon: Diskussionen, schärfer der Ton! Die Pubertät hat zugeschlagen, Das müssen wir gemeinsam tragen. Erwachsen kann leider nur werden, Wer in Reife mit Beschwerden Gelernt hat, sich gut abzugrenzen – Das ist seine Zeit zum Glänzen! Wann immer ich sie vor mir sehe, Sie besuchsweise in der Nähe, Freu' ich mich, weil ganz nebenbei Sie auspacken, was frank...
Hinter jeder Ecke…
Hinter jeder Ecke kann der Tod lauern. Wenn du ihn triffst, grüße ihn freundlich... ...vielleicht geht er weiter. © A. Namer
Welt ver-rückt
Wenn die Tränen rückwärts fließen, Blumen in den Herzen sprießen, spielt die Welt ver-rückt, wär` entzückt. © A. Namer
Mama, du verwirrst mich total
Vor anderen lobst du mich. Vor anderen beschenkst du mich großzügig. Vor anderen bist du stolz auf mich. Sind wir beide alleine miteinander, dann nennst du mich: strohdumm begriffstutzig stinkfaul Oder, du sagst, dass ich das Gemüt eines Fleischerhundes hätte. Du schlägst mich, angeblich wegen meiner Unordnung, oder weil ich eine Viertelstunde zu spät nach Hause komme. Kaum ein anderer weiß, wie...
Ich sehne mich nach
... dem Timbre deiner Stimme, ... deinen leuchtenden Augen, ... deinem ansteckenden Lächeln, ... deinem köstlichen Humor, ... deiner Sanftheit, mit der du jede Wahrheit aussprichst. Aber auch: ... deiner Wildheit, ... deiner Leidenschaft, ... deinem Griff, ... und, wie du mich nimmst. Du bist mein Lieblingscocktail!
Heimliche Begierde
Manchmal unterdrückt mans eine Begierden, um nicht nochmal verletzt zu werden. Will alles so sehr, doch die Aussichten sind leer. Denkt ständig darüber nach, und fühlt sich schlecht danach. Warum hat man diese Gedanken, dachte man hätte sie tief versanken. Man belügt sich selbst. damit du nicht nochmal fällst. Kann es sich nicht erklären, könnte ich würde umkehren. Möchte seine Haut berühren,...
Freudenwege suchen
Freudenwege suchen Läufer, die wir allesamt sind – auch Geher, Damit seltener wirkliche Lebensversteher, Weil wir rastlos uns umgeben mit Beweglichem Und leider wiederholt landen in Kläglichem. Dann halten wir Ausschau nach Zeitgenossen, Die wie wir pudelgleich schicksalsbegossen, Denen es vielleicht ähnlich wie uns ergeht, Die meinen, dass die Welt sie nicht versteht. Suche Dir lieber Freunde...
Nie ist die Zukunft für uns so gekommen
Nie ist die Zukunft für uns so gekommen Nie ist die Zukunft für uns so gekommen Wie wir sie gerne sternsuchend erwartet hätten: Das Schicksal hat sich da recht frei benommen: Es setzte eigene Ziegel hin auf seine Pfetten. Aussichtslosigkeit wächst dadurch manchem zu, Denn für ihn bleibt gut nur, was kontrollierbar. Deshalb lässt Hoffnungslosigkeit ihn nicht in Ruh': Auch sein Sternzeichen bleibt...
Gaumenschmaus
Hast du schon einmal einen wahren Gaumenschmaus gekostet? Feinste Gewürze, Kräuter, Herzhaftes und Süßes oder dezent schockgefrostet? Ein Menü, welches nicht nur die Sinne, sondern auch das Herz berührt und deinen Gaumen in fremde kulinarische Paradiese entführt. Ein pures Vergnügen für den Magen und Seele. Eine Reise durch die Aromen der Welt und der Meere. Ein Augenblick, der in Erinnerung...
Geschwister
Geschwisterliebe ist das besondere Band, das durch nichts zerbricht. Es hält die Familie zusammen, eine Verbindung, die Besonderes verspricht. Geschwister sind viel mehr, als nur Blutsverwandte, sie sind eine Schulter zum Anlehnen. Es sind Freunde fürs Leben, die immer für uns da sind und uns mit allen Ecken und Kanten annehmen.
Lästiges Gepäck
Mag das Leben auch oftmals unfair zu mir sein, so möchte ich nicht mehr eingesperrt sein in düsteren Gedanken, allein. Wenn es kein Entkommen gibt, frisst der Kummer mich von innen heraus auf. Drum greife ich oft nach den dünnsten Halmen, doch zerreißen sie, ziehe ich mich rauf. In meinen Blicken rufe ich nach dir, bitte um Hilfe, doch du schaust verlegen weg. Ich muss alleine kämpfen, denn für...
Über meinen Engel
Ein Engel ist wunderbar von Natur Mit Flügeln aus weißem Federgespiele Sie leisteten einen heiligen Schwur Zu sein das Sinnbild und Boten der Liebe Doch mich reizt all ihre Heiligkeit nicht Bleibe Sünder so lange ich lebe Mich reizt nich perfekte Märchengeschicht' Nach einem anderen Engel ich strebe Ein Engel nicht aus Glitzer und Gold Mit Segen und der Heiligkeit Mut Mit Flügeln wie Rabenfedern...
Lebensförderung
Lebensförderung Von Anfang an tragen Menschen dann Liebe im Blut, Wenn sie nicht ständig urteilen und alles bewerten, Immerzu scheiden, was für sie schlecht läuft oder gut, Weil sie für sich lieber die Lebensfreuden mehrten. Wer ständig nur nörgelt und mäkelt, Bei dem verhärmt sich das Gemüt, Während der Kluge am Lebenssinn häkelt, Weil er Spross in naturwüchsigem Liebesgeblüt. Von daher fördert...
Altenpflege
Altenpflege Das Ausweiten von Altenpflegediensten Kann das Bezugsproblem nur bedingt tragen, Denn Alte suchen nicht nach bloßen Diensten, Sie haben Wünsche, manche haben Fragen. Sie suchen nach jemandem, der zuhört, Wollen zum Fernseher nicht gefahren werden, Denn darin sehen sie den Lebenslohn: Man hört sich an ihr Leben, auch die Beschwerden. Sie suchen also nach Zuhörern im Vollzug, Nicht...
Das Poetenpodium
Das Poetenpodium ist eine Online-Plattform für Poeten & Poetinnen, auf der Du lyrische Texte verschiedener Autoren und Autorinnen findest. Du kannst eigene Poesie veröffentlichen und Poesie anderer bewerten und kommentieren. Mach mit und veröffentliche Deine Texte auf Poetenpodium.de!