Schenk’ ihm
Schenk' ihm Schenk' ihm eine Puppe, ein Haustier,Denn nur die Musik, die ViolineAllein stärken kein WeltgespürFür Streicheln und für die Minne. Du fragst mich: Muss das sein,Dass Mädchen Streicheln lernen.Wollen sie ein Dasein allein,Sich von Liebenden gar entfernen? Ich sag' Dir: Wer's nicht will,Der muss es nicht ertragen.Er lasse daheim sein Gefühl,Nichts Aushäusiges muss er wagen. Doch die...
Götterwind
Götterwind Manchmal beginnt alles beim Hosenbund,Die Schlankheit wird Markenzeichen.Nichts jedoch gilt bestem Herz und Mund,Die Seele kann bis dahin nicht reichen. Deshalb schwindet im trüben TageslichtMancher Traum von gelingender Harmonie,Nimmt den Sinnen dabei ihr feines Gesicht,Obwohl die Seele nach Höherem schrie. Mensch, bleibe nicht immerzu primitiv,Glaub' dem Zeitgeist ja nicht nur...
Märchens Geschick
Märchens Geschick Märchen der Kindheit bleiben ein HoffenDem, der noch ein wenig Kind sein kann,Der im Traume immer noch Feen getroffen,Selbst wenn er schon ein gestandener Mann,Weil sie ihn noch zum Staunen bringen,Wo er sich nicht vollständig kontrolliert,Um der Fantasie ein Zutrauen zu singen,Das ihn zur inneren Freiheit führt,Denn ohne die früh erzählten GeschichtenAus den Tiefen der...
Vegetariers Gunst
Vegetariers Gunst Wenn im frühen MorgengrauenKäufer nach der Leber schauen,Nach Schnitzel und nach Tafelspitz,Fürs Gemüt die Küche schwitz',Ist noch lang nicht aufgeschnappt,Ob Feines man daraus auch macht. Was man nicht kauft, wird weggeschmissen,Totes wird keiner vermissen –Und bis man sich das Neue borgt,Hat man das Alte längst entsorgt:Container werden rasch entleert,Das Haus geräumt, der...
Innere Dunkelheit
„Ist es wieder dunkel?“,Fragt er sie leise.„Nein, die Sonne scheint“,Sagt sie und weint.Jedoch nicht laut,Nur stille Tränen,Damit er nicht sieht,Was in ihr geschieht.„Das war nicht meine Frage“,Sagt er enttäuscht.„Alles ist gut“,Sagt sie ohne Wut.Auch ohne Freude.Ganz ohne Gefühle,Denn sie fühlt sich leer,So unglaublich schwer.Von innen erdrückenSie Gedanken und Wissen,Noch lange zu leben,Doch...
Demokratieprivileg
Demokratieprivileg Im Windschatten der GedankenBewegt sich meist nicht viel,Wenn Gerangel und ZankenDas bevorzugte Ziel. Gerudert wird zwar kräftig,Doch immer nur aufgerechnetUnd die Gesetze heftigMit Blockaden abgerechnet. Nur wo der gute Wille lebt,Gibt es auch den Königsweg,Der nach gangbaren Wegen strebtAls unser Demokratieprivileg! Verzetteln sich jedochPersonen in Manipulationen,Weil...
Die Nacht
wenn es dunkel wird in mirholder Traum entsteht fast niedie Seele döst im Dunkeldie Nacht entfaltet Flügeldie Träumereien sterbensich sehnend nach den LichternIch-Apoll küsse die Nachtsodass Finsternis sein kannDunkelheit umfasst TräumeNacht-Feuer wie ein Funkeich kann nachts gar nicht fliegenwie Eulen in Nachtarmenes gibt nur meine Sehnsuchtmeine Geister stehlen Glutder dunklen Feuerstellenich...
Unter der Trauerweide
Unter der Trauerweide Wenn sich unter der TrauerweideIm Herbst die Liebenden treffen,Erlösen sie sich vom Herzeleide,Wo fern die vielen Hunde kläffen,Sehr nah bei der alten Mühle,Wenn Jugend lebt ihre Gefühle. Da finden sich ein die Liebenden,Weil anderswo das ihnen nicht möglich,Sie das Glück tragen in ihren Händen,Das lange Warten stets unerträglich,Sie hier in Kurzzeit auskosten müssen,Was...
Dunklere Tage
Dunklere Tage Dunklere Tage werden jetzt länger,Menschen ziehen sich langsam zurück:Geschlossene Fenster stignalisieren strenger,Dass viele suchen im Haus ihr Glück. Dann rauchen wieder die vielen Kamine,Damit inhäusig endlich Wärme aufsteigtUnd aushäusig offen die leere BühneMit Buntlaub hin zur Winternacht zeigt. Der Herbst ist heuer feucht und kalt,Städter wandern auf einsamen Wegen,Wo...
Echo
Echo Mein erster Traum, der sich bis heute, nachts noch in mir regtDer erste Traum, doch hat er mich zu lange schon geprägt Zwar hilft Geduld doch muss ich in dem Kopf noch lange wohnenWenn ich das Laster los sein will, darf ich den Kopf nicht schonenVielleicht gelingts mit Zeit, vielleicht mit größeren Visionen Aber wenn dann sich wieder Finsternis und LichtIn intimer Ironie umschießenDann...
Vielleicht
Vielleicht ..verirrte sich meine Mutter zu meiner Stimme und ging zum ZeltVielleicht ..sind nicht alle Anrufungen in den Himmel gekommenVielleicht war das Kleid luxuriös, und die Moschee war warm und kam in der Wolke bezaubernd anVielleicht ..war sein Weinen schmerzhaft und aufrichtigund die Hand der Gerechtigkeit war so kurz dass sie seine kleine Innensohle nicht erreichte, während er das...
Liebe sei
Liebe sei Davonlaufen wollte sie schon lange,Ihr Verhältnis hatte sich abgekühlt.Manchmal ist Liebe jene Schlange,Die sich nicht mehr beheimatet fühlt. Das Leben zog sich immer zäher hin,Sie fühlten sich ganz weit auseinanderUnd sahen in der Nähe keinen Sinn –Er war nur noch ein verlorener Ganter. Da kam seine Frau auf die IdeeMit ihm eine weite Reise zu buchen.Den Kindern bei Oma sagten sie...
Sechs Weisheiten
Sechs Weisheiten Weisheit 1: Die Welt wird bunt,Wenn wir sie bunt gestalten.Bleibt sie noch rund,Wenn wir sie nicht erhalten? Weisheit 2: Der erhobene ZeigefingerVerbessert kaum die liebe WeltUnd der GlückwunschüberbringerVermehrt nicht unser Gut und Geld. Doch mit vielem, gutem SegenVerneige ich mich doch vor Dir,Kommt Freude in mein altes LebenUnd Feierglanz verschönt das Hier. Weisheit...
Das letzte Wort
Das letzte Wort Das letzte Worthaben nicht Lärm und Egomanen,selbst wenn sie sichauf Erden ihre Herrschaft bahnen,denn alles,was am End' uns allen bleibt,ist Ewigkeit,nachdem die Seele sich entleibt. ©Hans Hartmut Karg2020 *
Frauenmacht
Frauenmacht(Satire) Ja, wie beglückt man einen Mann,Der alt, nicht mehr gut pinkeln kannUnd dem – man glaubt es mental kaum –Der Wille steigt doch hoch im Raum? Nun, er braucht eine junge Frau,Die ideal, mit KörperbauIhm eine gute Liebe sei,Dann glaubt er wieder, er sei frei. Sie hängt an keinen andern NagelDas Kreuz des Südens mit dem Nabel,Als an den Mann von freiem Willen –Da kann er...
Nähmen wir uns nicht so wichtig
Nähmen wir uns nicht so wichtig Nähmen wir uns nicht so wichtig,ja, mich herzlich eingeschlossen,manches wäre Null und Nichtig,unsere Welt wenig verdrossen;die Mitwelt brächte Blumen her,müsst' nicht in Tagessümpfen landen,hätte der Freuden endlich mehr –und Ängste würden so versanden... Wären wir doch alle toleranter,müssten uns nicht immer spiegeln,leben lassen, wer bekannter,uns nicht so...
Über Kopf rückwärts geküsst
Ein Jahr ist vergangen seit ich von dir träumte.Während wir über die Landstraßen des Lebens fuhren. Ich saß direkt hinter dir auf dem Rücksitz. Du hast dich das Steuer loslassend über Kopf nach hinten gebeugt und mich geküsst. Welch Akrobatik! Welch Leichtigkeit!Der Wagen, die Straße, die Landschaft und dieser Kuss verschmolzen zu einem einzigen Moment der Freiheit.Als ich dir von diesem Traum...
Weltmädchentag
Weltmädchentag Wie kann die Welt den Tag begehen,Wenn sie nur männlich kommt daher,Nicht mehr will ihre Nöte sehen,Wo Mädchen haben's reichlich schwer? Wie kann man Mädchen fair begegnen,Wenn man nur ans Machtspiel gebunden,Um ihren Selbststand nicht zu segnen,Weil Egomanie man kaum verwunden? Mädchen sind doch Wundergeschöpfe,Ohne sie wäre die Welt viel ärmer.So führen ihr Lachen und ihre...
Die Beichte des lyrischen Glühwürmchens
An die Schmetterling-Muse der PoesieDu musst mir verzeihen! Du lieber Träumer!Ich habe zu viel meine Träumerei über das goldene Vlies gespürt.Ich habe mein kleines Paradies ohne andere ontologische Daseine gebaut.Ich habe die träumerischste Ewigkeit auf die Zärtlichkeit meiner Fittiche gestützt.Also: Ich habe meine Flügel in Farbe der Ambrosia gemalt.Obendrein: Ich habe den Tau der Morgenröte...
Traumwelten
Traumwelten Die Träume hängen sich in meinen Schlaf,Wehen wie Girlanden von Nachtschattengewächsen.Weil es mich nächtens so überraschend traf,Umschwirren mich Geister und tanzende Hexen. Nachmahre treiben die Angstsinne an,Aus ungeahnten Tiefen steigen sie hinauf.Weil im Schlafe ich leider nicht anders kann,Muss ich sehen, wie ihre Welt geht auf. Ist der Spuk morgens dem Gemüt entflogen,Führt...
Quellende Horizonte
Quellende Horizonte Wenn der Himmel langsam abläuftund der bläuende Tag sich zeigt,gar zur Unendlichkeit aufsteigt,erweitern sich unsere Horizonte,quellen auf in der Ferneund geben den Blick freiin ersehnte Ziele. Ach, wie engt doch die Zeit ein,wenn nichts mehr wirklich geht,verhaftet und eingesperrtsich Stunden und Tageim Standblick räkeln,nicht zu quellen scheinenund das Haus nur Zuflucht...
Verliebt
Ich verstehe, ich verstehe nicht. Kann es nicht beschreiben, es zerreißt mich. Die Gedanken blutig und ich bin es Leid. Jedesmal das Selbe, dieser verkorkste Teufelskreis.
Musik
Hey Leute,das hier ist mein erster "Poetry Slam". Ich weiß nicht wirklich ob das ein Slam ist.Ich habe mich einfach hingesetzt und wollte einen Poetry Slam schreiben. Nur leider weiß ich nicht wie es geht und das hier ist dabei heraus gekommen. Ich freue mich über Kritik und Verbesserungsvorschlägen, da ich noch am Anfang stehe und noch nicht wirklich viel Ahnung von dem Ganzen habe. Eine kleine...
Nächstenliebe
Die Welt wie ein einziger Wald im Winter, gemalt von weißer Ruhe, geprägt von stürmischen und dunklen Nächten. Doch wer Aufmerksam, Liebevoll mit Verstand seine leuchtende Fackel hält in der rechten Hand, ist ein Lichtlein das ein jeder gebrauchen kann.
Was ist Dir wichtig?
Was ist Dir wichtig? Wer physiologische FunktionenNicht mehr auf die Reihe kriegt,Hat wünschbar doch die Intentionen,Mit denen er manchmal im Kriege liegt. Glaub' mir, o Freund, die Welt ist auch die meine,Noch ist Dein Nachtwerk nicht mein Tagwerk!Das grelle Licht mag so im KerzenscheineZwar überleben, doch schattet es den Zwerg! Sei auf der Hut und bleibe stets selbstsichtig,Überberater sind...
Wegwerfzeiten
Wegwerfzeiten Das Paar saß lange, unterhielt sich gut bei Tisch,Es ging da auch um Lebenswürdigkeiten und um Duldung.Würdevoll hereingetragen kam schließlich der Schwertfisch –Sie redeten konsensfähig und ohne jede Schuldung. Nachhaltigkeit, Bewahrung waren die Begriffe,Mit denen sie sich theoretisch auseinandersetzten,Auch dass auf unseren Weltmeeren die übergroßen SchiffeSchwerölschleudernd...
Papierschicksal
Papierschicksal(Satire) Es gibt vielleicht der Götter letzte Häme,Dass Klopapier und Nachschub jetzt ausgehe,Damit der Mensch sich wieder einmal schäme,Wenn er nur auf die Pflicht des Schicksals sehe. Plumpsklo hieß früher manches kleine Häuschen,Wo allen alte Zeitungen schon reichten,Man lange saß zu einem stillen Päuschen,Es etwas strenger roch und Winde streichten. Dort war man frei und für...
Steuerverwaltungswahnsinn
Steuerverwaltungswahnsinn Auch bei uns haben viele Menschen Angst,Wenn die Steuererklärung sie ausfüllen müssen,Weil Du, Staat, zu viel Verwaltung verlangstUnd Steuerbürger dafür büßen müssen! Wenn man heute im Modul eine Zahl verbessert,Muss man mitunter bis zu sechs(!) Anlagen ändern.Da ist im neuen Programm kaum etwas gebessert –Das gelingt längst in anderen europäischen Ländern. Es müsste...
Häuser stehen
Häuser stehen Häuser stehen, wo Du sie hinbaust:Von hoch oben sieht man weit ins Land,Während Du hinab zu Miniaturen schaust.Da liegt Dir zu Füßen das einmalige Band! Doch denke auch an die Abbruchkante,Die Berge sind nicht mehr so stabil,Weil der Frost sich von ihnen abwandte:Schon im Herbst ist es jetzt immer schwül. Häuser stehen und geben Dir Wohnung,Von der Höhe kommen Rehe...
Lebenshoffnungen
Lebenshoffnungen Gratulation!Mit lachendemTonfall am Telefonsagt die Tante mir:EINUNDNEUNZIG! Wandleund handle,dass meinerTanteGutsein in mir erblühe,weil sie's vorlebe! Linde,ach windeDeinen Stamm,dass er irgendwannzum Himmel strebe! Wende,blende jaStörungen aus,damit uns weiterhinSommertage beleben! Trage weiter,gerne heiterDeine Brillemit guten Erinnerungenals des seligen Alters...
Das Poetenpodium
Das Poetenpodium ist eine Online-Plattform für Poeten & Poetinnen, auf der Du lyrische Texte verschiedener Autoren und Autorinnen findest. Du kannst eigene Poesie veröffentlichen und Poesie anderer bewerten und kommentieren. Mach mit und veröffentliche Deine Texte auf Poetenpodium.de!