Schlaflos
Das Zimmer voller Geister, die Gedanken hellwach Es ist die Zeit des Wartens, auf die Schritte des Poeten, dem das Universum aus den Fingerspitzen rinnt
Krieg
Wenn das Tor der Prismen geöffnet und die Klinge der Qual gezogen, stolpern namenlose Seelen in das Lied der ewigen Stille © Scully van Funkel – Keller
Neumond
Ich öffne die linke Hälfte des Mysteriums und atme das Mondlicht durch die bescheidene Glückseligkeit © Scully van Funkel – Keller
Rückkehr
Nach dem Verdingen, wenn ich zu mir zurückkehre, werde ich auf dem Dach sitzen, Sterne beobachten, den Sonnenaufgang begrüßen, dem Klang der Kirschblüten lauschen und vorbeifliegenden Vögeln einen Platz anbieten © Scully van Funkel – Keller
Warten
Der kühle Abendwind weht durch meine Stimmung Wie viele Menschen wohl still auf diesen Gruß warten, in dieser winterlichen Stunde? © Scully van Funkel – Keller
Erinnerungen im Koma
Ich bin auf der Suche, nach Dingen, die in die Stunden gestürzt, in der Stille liegengelassen, auf die Sekunden starrend, die Rückkehr ins Leben erhoffen © Scully van Funkel – Keller
Wer zeigen muss, dass er verliebt ist
Wer zeigen muss, dass er verliebt ist Wer zeigen muss, dass er verliebt ist, Der liebt oftmals nicht ehrlich, wirklich. Liebe braucht die Heimlichkeit, ja, das Intime, Braucht innige Zweisamkeit, die leise Stimme, Denn Träume werden nur dann wirklich, Wenn sie geschützt, Du zweisam bist. Wahre Liebe braucht nie Öffentlichkeit, Muss sich nicht andauernd inszenieren, Giert nicht nach...
Seltsam in Lauerstellung
Seltsam in Lauerstellung Seltsam in Lauerstellung sitzen manche Beobachter, selbst ganz Fremde, auch Eingeflogene. Führt die Erhellung der Konferenz die Betrachter zu neuen Horizonten oder zu Betrogenen? Kongresse haben es ja so in sich: Da wird oftmals hochgepäppelt, was abgedroschen, schon versandet. Das treibt in die Zornesröte Dich, Du fühlst Dich dann veräppelt, wenn man in Gemeinplätzen...
Das Pärchen
Fast haben sie sich aus den Augen verloren, doch nun sind sie wieder vereint. Sie mussten umeinander kämpfen, Entfernungen überwinden, haben viel geweint. Doch jetzt halten sie sich fester, als jemals zuvor. Nie wieder lassen sie etwas zwischen sich kommen, sehen die Vergangenheit in Zukunft mit Humor. Ihre Liebe war stärker, als alles andere, sie haben sich vergeben. Die Zukunft wollen sie...
Feuerwerk
Ein kleines Feuerwerk startet in mir. Löst Explosionen aus ohne Ende. Der Orgasmus durchströmt mich, fließt hinab in meine warme Lende. Ich schwebe in Ektase, fühle mich leicht und frei. Mich durchflutet eine Welle der Lust, macht mich schläfrig und high. Alles bebt und zittert, mein Körper erschauert unter dir. Der Orgasmus lässt alles zusammenzucken und wie ein Wunder kommst du in...
Das Wort der Macht
Religion, das Wort der Macht, Herrscher über viele Menschen. Sie glauben an eine höhere Gewalt und dafür würden sie sich selbst bekämpfen. Welches Gebet jedoch bringt uns weiter, was hat es für einen Sinn. Verursachen wir damit auch Leid, sind opferbereit, aber ohne Gewinn. Die Kriege führen wir Namen Gottes. Töten, zerstören allen, im Namen unseres Glaubens. Die Religion scheint sinnlos, wurde...
STUNDEN, DIE ENTSCHEIDEN
GEDANKEN ZUM TAG 321 DES UKRAINE-KRIEGES Vielleicht, vielleicht wird gerade heute in diesen Stunden über Europas Zukunft entschieden Der Schlachtenlärm an der ukrainischen Ostfront ist uns fern Tränen, die fließen, das Blutvergießen sehen wir nicht Wir ahnen das grausige Geschehen nicht Wir wissen nicht, ob wir später in einen echten oder in einen russischen Frieden gehen In einem russischen...
MIT BLUT GESCHRIEBEN
Keine guten Früchte bringen die schlechten Bäume hervor Nur gute Bäume tragen gute Früchte Das lehren die Bibel und die Natur Bei Künstlern ist es meist ganz anders Häufig schaffen gerade bescheidene, kranke, verunsicherte oder schlechte Seelen, die sich durchs Dasein quälen, wahre Meisterwerke, während sich frohe, gesunde, gute, starke und stolze Menschen oft auf Mittelmäßiges beschränken und...
Anthropozän
Anthropozän Überall haben wir Spuren hinterlassen, Wir Menschen, hier auf der Erden. Einst lebten wir nur als Hintersassen, Während andere Formen sich mehrten. Doch so viele starben inzwischen aus, Es gibt keine Saurier, keine Mammute mehr. Danach putzte der Mensch sich zielstrebend heraus, Alle anderen Lebensformen hatten es von nunan schwer. Die Tötungshemmung hat es ihm möglich gemacht, Dass...
Lichtverschmutzung
Lichtverschmutzung Taghell erleuchtet sind alle Wege, Führen zum grellhellen Einkaufstempel. Dauerbestrahlte Brunnen sind Belege Für einen scheinökologischen Stempel. Schon lange fallen keine Insekten mehr ab Von den Laternen neben den Wegen, Wo Minirosen, ein verlorener Lilienstab Alles sind, was von Natur noch Segen. Überall sieht man morgens Hunde, Die dort ihre Geschäfte verrichten: Mit...
Die kleine Schneeeule
Die kleine Schneeeule, winzig und zart, fiel aus dem Nest beim Herumpicken. Sie fiel tief in den fluffigen Schnee, ist von weit oben hinabgeglitten. Mit ihren Äuglein blinzelt sie schnell, flattert etwas mit ihren kleinen Flügeln. Doch sie kommt nicht hoch, ihre Angst steigert sich, sie kann sie nicht zügeln. Sie ruft in ihrer Verzweiflung nach ihrer Mutter, doch diese ist weit weg. Drum weint...
EINE GRÖSSE – eine kleine
SATIRISCH-SELBSTKRITISCHES GEDICHT Wenn man sagt, jemand sei auf seinem Gebiet eine GRÖSSE, dann müsste ein wenig erfolgreicher Kollege eine kleine, eine klitzekleine sein Ich weiss, mancher Dichter hier richtet sich richtig gewichtig als GRÖSSE ein Das will ich ihm nicht neiden Bescheiden richte ich mich lieber als kleine ein Denn nicht jeder kann eine GRÖSSE sein Vielleicht bin ich dennoch...
GEBET BEWIRKT
Bequemlichkeit, Geschäftigkeit, Gewohnheit, Stolz, Zweifel und vielleicht auch der Teufel reden dir ein: Lasse es, lasse es mit dem Beten sein! Beten wird nichts bringen, es wird stets misslingen! Höre, höre nicht auf diese Stimmen, so schmeichlerisch sie auch klingen Was immer du tust, wo immer du bist, fange, fange mit einzelnen betenden Worten an! Nimm dir Zeit und hänge Sätze, Zeilen dran...
BEKENNERMUT
Willst du Bekanntschaften, Freundschaften, Gespräche und Kontakte in Deutschland beenden, dann brauchst du nur ehrfurchtsvoll das Wort JESUS CHRISTUS zu verwenden Denn von GOTTES SOHN will fast niemand hören Atheisten, Freigeister stören Glaubensfragen Moslems und Juden können die Gotteseigenschaft JESU CHRISTI nicht ertragen Christ, wirst du dennoch freundlich Bekennermut wagen? Dann hat DEIN...
BESTENS INFORMIERT – DESORIENTIERT
Mails hast du heute schon dreimal abgerufen Oder noch viel häufiger Eventuell hast du auch eine SMS oder einen Telefonanruf bekommen Nachrichten hast du im Netz, im Fernsehen oder Radio verfolgt Vielleicht hast du auch ganz altmodisch die Tageszeitung oder eine Zeitschrift gelesen Du bist stets bestens infomiert Du weisst, was in der Welt wo passiert Aber bist du noch tüchtig oder schon...
EIN POET WIRD ZUM SYNONYM
Unumstritten ist er der Marktführer in einem Markt, den es nicht gibt Er versteht es auch, Meinungsführer zu sein, geht er doch emsig mit seinen Ansichten flächendeckend in alle Nischenforen hinein Trotz zahlreicher Autoren bleibt die Szene zwar nicht immer fein, aber stets überschaubar und klein Wer zufällig oder absichtlich hat Internet-Gedichte-Foren gefunden, weiss: Sie sind eng mit einem...
ERSPART
Ich selbst kann mich mir nicht ersparen Doch euch kann ich mich ersparen Ich vermute, dass ihr nicht einmal dafür dankbar seid, wie sehr ich euch habe von mir befreit Aber ich brauche nicht einmal zu raten: Wenigstens GOTT sieht meine guten Taten Stephan Wannovius, 09.01.23
VORFREUDE AUF WEIHNACHTEN (-IM JANUAR)
Obwohl Weihnachten gerade erst war, bin ich dem nächsten Fest in Vorfreude schon ganz nah Es ist wahr, ich kann mich immer wieder wie ein Kind auf das Christfest freuen Doch regelmässig muss ich dieses Glücksgefühl bereuen Denn ist das Ereignis erst da, wird mir schnell klar, wie vergeblich das Sehnen, Warten war Stephan Wannovius, 09.01.23
GLEICHGÜLTIGE, GRAUSIGE NATUR
Wer von der Natur begeistert ist, wer von ihrer Schönheit fasziniert, sollte wissen, was passiert : Die Natur hat kein Gewissen Jeder, der schon einmal auf einer Safari war, dem ist klar: Im Tierreich gibt es nur Fressen und Gefressen werden Tiere kennen kein Erbarmen Gräser, Büsche, Bäume, Pflanzen, Bäche, Flüsse, Seen, Meere tragen nur hübsche Namen Empathie empfinden sie nie Auch...
GEBET KANN
Es gibt nichts Schwächeres als Beten Es gibt nichts Stärkeres als Beten Nur wer seine Grenzen Grenzen und sein Unvermögen Unvermögen nennt und sie JESUS CHRISTUS bekennt, betet Gebet ist eine Kraft, die Grenzen überwindet und uns mit GOTT verbindet Gern gestehen wir unserem HERRN: "Nein, nein wir können nicht mehr!" ER bleibt uns nicht fern In SEINER GNADE, SEINER LIEBE schenkt ER uns...
(NICHT)BEGEGNUNG AUS LIEBE
Vielen kann man eine Freude machen, indem man ihnen begegnet Anderen macht man die grösste Freude, wenn man ihnen nicht begegnet Jemanden aus dem Wege zu gehen lässt sich dann als Liebesdienst verstehen Doch gleichgültig, oh man Menschen begegnet oder nicht, ein Christ ist stets pflichtig und handelt immer richtig, falls er für alle betet und sie dabei segnet Unabhängig davon, wie sie zu ihm...
SEELENLÄHMUNG
In der Sommerhitze frieren Im eiseskalten Winter vor Wärme schwitzen Im Frühling Herbststürme erwarten Und im Herbst nichts als Schmerz und Tod erwarten Von Kindesbeinen an Leid ertragen In der Jugend nichts sagen, nichts wagen und vieles tragen In den besten Jahren schweigen Auch im Alter keine Freude zeigen So ist das, wenn die Seele im Rollstuhl des Lebens sitzt Des Daseins Dauer nichts als...
Grundpflicht zur Menschenwürde
Grundpflicht zur Menschenwürde Immerzu wird darauf gedrängt Die Menschenwürde global einzuhalten, Um gerade, wo das Sittengesetz verdrängt Man dem Humanen die Stange muss halten. Doch allzu leicht vergisst man dabei, Dass ein solch hohes Recht sich nur trägt, Wenn der Mensch im Lande nicht vogelfrei Oder sich dispensiert und die Pflichtflucht erwägt. Ein Recht bleibt zunächst nur Papiertiger,...
Was ich ihr sagen wollte
Was ich ihr sagen wollte Sie meinte ein ganzes Leben hindurch Sie wäre als Kind zu kurz gekommen, Als Nachgeborene wäre sie durch und durch Von der Mutter gedriezt, nicht angenommen. Wer aber wie sie die Mutter verachtete, Sie schlechtredete, wie sie dies jederzeit tat, Sich selbst nur als Unterdog betrachtete, Wie sollte sie gesunden ohne Seelenrat? Wer selbst geachtet werden will, Der muss...
DICHTEN MIT TÜCKEN
Ach, Lyriker wissen aus bitterer Erfahrung Bescheid Oft sind sie deshalb die tägliche Anstrengung leid Dichten, Dichten, ja Dichten kann sehr glücken, Leser und erfolgreiche Autoren recht beglücken Doch Dichten hat stets so seine Tücken Eine geringe Nachlässigkeit kann die beste Wirkung verrücken So lässt eine Kleinigkeit das gesamte Gedicht missglücken Sie gerät zur Peinlichkeit Eine Silbe, ein...