Handy-Mania
Die Anziehungskraft der Telefone bringt Leute zur Verzweiflung, denn ohne diese folgenschweren Stammelknochen sind sie völlig kopflos und gebrochen. Ist der Akku erst einmal leer gefegt siehst du ratlose Menschen – aufgeregt. Des Smartphones erklärte fette Beute ist eine sprachverlorene Meute. Der Kommunikation zum Zwecke, gib ihnen Rauch und 'ne alte Decke. Finstre Schwaden in den Himmel...
Notorische Lügnerin
Notorische Lügnerin Ich weiß nicht, ob sie vielleicht doch noch in der Lage ist, Wahrheit und Lüge zu trennen. Zu oft hat sie bei mir und anderen Behauptungen einfach aufgestellt, uns so gegängelt und belogen. Wie kann man jemandem vertrauen, der sprechfreudig und geschmeidig seine Lügenfähnchen aushängt? Tatsächlich wird es schlimmer, so dass sich die Balken biegen, Weil Vieles aus der Luft...
Man trickst halt
Man trickst halt Da er nicht mehr weiter kam, Versuchte er im Netz sein Glück, Legte vor seinen Interessentenwahn, Als habe er alles noch im Blick. Er, der Makler lebte ja davon, Im Jahr mindestens ein Objekt zu verkaufen, Um mit üppigem Maklerlohn Sich Luxusreisen zu gönnen und viel zu kaufen. Da es jedoch bei ihm schlecht lief, Kein Kunde mehr anbeißen wollte Und er deshalb auch sehr schlecht...
Fortschritt (Elfchen)
Fortschritt Bringt Verbesserung Bringt neue Sorgen Ich schiebe sie, auf Morgen
Reiz-Überflutung
Technik ohne Ende, aber nicht in Sicht: Eine intellektuelle Wende Technik viel moderner, als bei der Reise zum Mond Doch alles scheint ferner Technik für jeden, genutzt für absoluten Stuss Wirklich ein Segen? Technik alle Minuten, für Sklaven in digitaler Dystopie Reize, sie überfluten
Regen (Elfchen)
Regen Tropfen fallen können alles zerstören aber Wasser führt zu Leben
Sommerzeit (Elfchen)
Sommerzeit Uhr vorgestellt Wecker klingelt früh Es macht tierisch Müh Zeit-los
Wollen wir wirklich riskieren
Wollen wir wirklich riskieren Wollen wir wirklich risikieren, Mit einer einzigen Atombombe Das auszulöschen, was in Jahrhunderten gewachsen Vom südlichen Portugal bis ins ferne Sachsen, Zurückfliehen in die Katakombe, Weil sich Killer aufführen? Ohne Respekt vor unser aller Leben, Ohne Respekt vor Kulturgütern Will die Sinnentleerung weiter hassen, Den gesamten Erdkreis überrasen, Unsere Erde...
Wie wichtig ist Hermeneutik?
Wie wichtig ist Hermeneutik? Gar viele Menschen meinen zu verstehen, Wenn sie allein ins Zuhör'n gehen. Doch mache das auch wirklich frei, Wo man nur eigensinnig sei? Hermeneutik: Philosophie vom Verstehen Ist eben nicht Methode, kein Voraussehen, Mit denen man der Wahrheit näher käme: Dahinter steckt oft die Macht der Häme! Glauben, Überredung sind übermächtig, Viele Ideologien allzeit...
Wo doch alles schon gesagt
Wo doch alles schon gesagt Brauchen wir noch Welten mit Gedichten, Wo doch alles schon gesagt, Regale brechen mit Büchern, Geschichten, Das Netz an unseren Nerven nagt? Wissenskumulation erschlägt uns alle, An Informationen wir fast ersticken. Manche tappen in die Internetfalle, Wo Fake News ihre Fäkalien schicken. Doch da setzt an des Geistes Kraft, Indem sie die Spreu vom Weizen trennt,...
Großsprecher
Großsprecher Großsprecher werden sich immer um ihre Chancen bringen, Weil sie ständig verkünden, was sie alles leisten, was sie schaffen, Können dabei nur auf sich selbst eigenes Loblied singen – Und die Ehrgeizmanie wird sie einst hinwegraffen... Schnell dem Gegenüber möglichst viel hineindrücken, Dieses gar als lobhudelnden Empfänger missbrauchen Und sich hineinlegen in eigenes...
Nichts hassen Underdogs
Nichts hassen Underdogs Nichts hassen Underdogs wohl mehr, Als Millionäre und Luxusprogramme, Denn das brüskiert ihr armes Ego sehr, Weshalb man Reiche gern verdamme. Dabei sind es gerade Reiche, Die Steuern zahlen, Leben sichern, Damit die Armut langsam weiche, Darüber sollte keiner kichern. Ein Unternehmer, der sehr reich, Schafft Arbeitsplätze durch Millionen Und sorgt lokal, sowie im Reich,...
Wenn eine kranke Seele wummert
Wenn eine kranke Seele wummert... Wo Einsamkeit im Grauen schlummert, Da hört man Grummeln allgemein: Wenn eine kranke Seele wummert, Darf da der Mensch noch kränkend sein? Lasst ihn sein Herz doch eigens tragen, Ihn frei sich an Nähen, Hilfen wenden. Auch er will nach den Sternen jagen, So sollten wir ihm Hoffnung spenden. Mit Hilfen kann der Mensch nur leben, Wenn sie ihm unter die Arme...
Gedanken
Zu viele Gedanken und Fragen, sie umkreisen mich mein dummer Verstand, er lässt mich im Stich Die passenden Antworten, werde ich nicht finden Diese absurden Gedanken, werden nicht verschwinden Von ihnen bin ich, innerlich zerfressen Nun ist es leider zu spät, den Mist zu vergessen
Insektenstich
Gestochen von einem aufgescheuchten Insekt, zum Glück: nicht daran verreckt! Mit Fieber und einer Grippe im Bett gelegen, wieso war ich auch unterwegs auf natürlichen Wegen? Was hat es wohl zuvor gestochen? Ich hoffe bloß, es hat sich wieder verkrochen
Schönheit (Elfchen)
Schönheit gern übersehen man muss gestehen im Auge des Betrachters hässlich
Fieser Spaß (Elfchen)
Spaß gute Laune es erheitert jeden auf meine Kosten, fieses Leben
Eis (Elfchen)
Eis Ist kalt Kann darin erfrieren Kann aber auch Speis‘ Konservieren
Feuer (Elfchen)
Feuer Ist heiß Kann dich verbrennen Kann mir auch Wärme Spenden
Oh Stunde
Oh Stunde Oh Stunde, trage mir die Ruhe nicht weg! Es hat für Dich doch keinen Zweck, wenn wir uns immer zeitigen lassen. Oh Jahr, öffne mir Dein Mantelkleid, dass auch ich Dir herzeig', wie Hoffnung zu fassen! Oh Freund, sieh' unsere einmalige Erde, damit Hoffnung bei Dir werde und schwinden kann das Hassen. Ist es Euch denn egal, wenn Euch die Stunde quäle, keine Geschichten mehr erzähle, wir...
Das Krüglein
Das Krüglein Hab' mir ein Krüglein aufgehoben Mit Deinen feinen Tröpfchen, Trinke davon, wenn Welt verschroben, Macht glasklar doch mein Köpfchen. Es hat schon einen tieferen Sinn, Wenn man kleine Vorräte hat: Die Erinnerung bleibt ein Gewinn Von der Begegnung ohne Schad'. Das Krüglein mal ein wenig schauen Lenkt ab von dröger Alltäglichkeit Und lässt uns fester am Leben bauen, Wegbürsten die...
Der Held
Oh hilf uns! Alle warten, alle hoffen ... Getäuschter Wille, hat uns flach geschliffen, wir fallen, durch dünnste Ritzen, transparent und doch steif, zerrissen, verdammt und fixiert, von Weltenwissen. Dünne Gespinste, in weiten Winkeln, stärken Fäden, an großen Spindeln. Das Rad ohne Achse, ist gebunden, getrieben, durch Tritte nach unten. Doch zwischen Anker und Kreuz, gehängt, durch einen...
Begehung und Kauf
Begehung und Kauf Wieder wollen wir ein Anwesen begehen Und Garten, Garage, Haus ansehen. Manches ist schon renovierungsbedrüftig Und der Anbau wirklich mehr als dürftig... Doch das ist ja wieder die Ouvertüre: Menschen sind und bleiben Augentiere! Ihre Blicke integrieren dabei meist nur Den Willen zu künftiger Wohnkultur. Und wieder einmal ist es wie immer: Man sagt: „Es hat viel zu wenig...
Statt BLACK FRIDAY lieber WHITE SATURDAY!
Statt BLACK FRIDAY lieber WHITE SATURDAY! Haben wir nur noch Kaufwahn im Blick, Den Geldbeutel anstatt der Seelenfreude? Ist zuhause nur dort unser Menschenglück, Das Lustgetragende der Bürger, der Leute? Statt BLACK FRIDAY schlage ich Euch vor, Lieber den WHITE SATURDAY zu etablieren. Das öffnet uns am Wochenende vielleicht ein Tor, Um an bekannten Orten Begegnungen einzuführen. Dann säßen wir...
Die Hagebüchenen und Hanebüchenen
An die Hagebüchenen und Hanebüchenen Hagebüchen, hanebüchen, was ist da wohl der Unterschied? Es gibt gar keinen Unterschied. Beide Worte bezeichnen ja nur das Abwegige, Haarsträubende, auch das Empörende. Solche setzen sich gegen Gesellschaft ab und zeigen dabei ihr wahres Gesicht: Immer gerade heraus auf sturem Weg meinen sie, stets richtig zu handeln. Das aber treibt den Zorn auf die Spitze,...
Intervallfasten
Intervallfasten Wer hastet schon gerne durch Regen und Wind, Wer fastet, wenn wir in Gemeinschaft sind? Keiner will, dass man sich damit geschunden, Also hat man das Intervallfasten erfunden. Die Aspiranten stehen ums Tischchen herum Und keiner nimmt's dort dem anderen krumm, Wenn bei dem Nächsten der Heißhunger reift Und man immer wieder zum Häppchen greift. Theoretisch scheint alles...
Ein Hauch von Sommer
Ein Hauch von Sommer in der Luft, leider Regen verscheucht den Duft Es währt nicht lange, das Sommerwunder, kommt andauernd von oben was runter Aber bis zum Herbst ist auch nicht lange, vorbei der Sommer, kaum schöne Tage
Fern-schwendung
Lebenszeit, so kostbar, so knapp Verbracht mit Arbeit, Aufräumen und fern schauen Wie viel schon, das weiß ich nicht mal so genau Zehntausende von Stunden Unwiederbringlich, für immer verschwunden Dringend nötig eine Wendung Das Leben ist zu kurz, für Fern-schwendung
Geteiltes Leid
Ein Like, ein Kommentar, ein Dopaminschub setzt ein könnte es doch bloß, für etwas wirklich Großartiges sein Die Leistung täglich auf der Arbeit, interessiert einfach keinen aber das Foto vom Essen am Sonntag, zwei mussten es sofort teilen Kriege, hungernde Menschen und überall endloses Leid doch in Social Media macht sich Urlaubsstimmung breit
Bereut
Des einen Leid, des anderen Freud manches mit der Zeit, jeder von beiden bereut