“Die Zeit heilt alle Wunden”

  „Die Zeit heilt alle Wunden“ „Die Zeit heilt alle Wunden“ -W I R K L I C H ?Das ist leicht hingesagt! Wer keine Wunden hat,der mag das glauben. Ich kenne Wunden,die immer offen sind,auch solche,die sich neu öffnen. Ich kenne Wunden,die nicht heilen wollen. Gibt es nicht Leid,dessen Folgenunumkehrbar sind? Deckt dort die Zeitim Ableben nur zu? Wunden können nicht heilen,selbst wo das Verzeihen...

“Was tun?” sprach Zeus

  „Was tun?“ sprach Zeus „Was tun?“ sprach Zeusund biss sich in die linke Hüfte,um dort zu spüren,dass er als Göttervaterunverletzlich, schmerzfrei sei. Doch auch im Göttergehäus'grummeln menschliche Instinkte,wo angeblich alles so freiim Engelskreise tanzt. Er musst' sich eingestehen,dass ihm als Göttervatermanches entgleiten wird,wenn er es, den Erdlingen gleichmit seinen Leidenschaften...

Gute Regeln

GOTT gibt uns gute Regeln vorDoch wir, wir sind nicht gut "bei Ohr"Wir wollen nicht hören,weil wir meinen, des VATERS Regeln,könnten uns störenWir möchten Freiheit empfinden, statt uns an himmlische Gebote zu binden Außerdem haben wohl einen langmütigen HERRNBleiben wir ihm noch so fern,vergibt ER uns ja immer wieder gern Denn LIEBE heisst sein Wesen und daran sollen alle, alle genesen Doch...

Möglichkeiten

Ein Weg, wohin er auch führtist eine Möglichkeit,ob er begangen wird oder nicht.Ein Licht in der Dunkelheitist ein Hoffnungsschimmer,wie weit weg es auch erst mal ist.Ein Mensch, wer auch immer er istist ALLES,ob es ihm bewusst ist oder nicht.© A. Namer   

Verronnen

Sie verrinnt, verrinnt, bevor es beginntDie Lebenszeit verrinnt,noch ehe das wahre Dasein beginnt Bis ans Ende sind wir zehn- bis hunderttausendfalsche Wege gegangen und in Tausenden von faulen Kompromissen gefangen Und wenn wir das alles traurig erkennen und endlich klar benennen,müssen wir uns eingestehen:Leben ist meist vergeblich geschehen Richtig können wir dann nurnoch in die Ewigkeit...

Verschlossen

Ich begrüße sieOhne in ihre Augen zu sehenIch rieche ihren DuftOhne ihr nahe zu seinIch höre ihre StimmeOhne mit ihr zu sprechenIch fühle ihre HautOhne sie zu berührenIch nenne ihren NamenOhne sie zu kennenIch spüre ihre LippenOhne sie zu küssenIch begegne ihrDoch sie nicht mir

Verwirrspiel

Wer sich selbst zum Denkmal macht,von dem weiss man nicht,ob er wirklich ein Denkmal istoder ob er zu viel versprichtJedenfalls hat seine Aktion Gewicht,sie beeinflusst der anderen Sicht Vielleicht bleibt sein Ziel ein sehr, sehr kluges Verwirrspiel Stephan Wannovius, 03.06.22

Die Spieler

Irgendwie sind wir doch alle SpielerUnd spielen ein Spiel – dessen Regeln wir nicht kennen.Jeder – mit unterschiedlichen Karten,jeder – mit unterschiedlichen Routen,jeder – einzigartig.Wo oder was ist das Ziel?In Wirklichkeit weiß es keiner.Vielleicht hat jeder ein ganz eigenes Ziel?Was ist der Sinn?Geld, Ruhm, Reichtum, Reisen, Erlebnisse, Fortpflanzung….und noch vieles mehr?Haben wir alles...

Begehrlichkeiten

  Begehrlichkeiten Das Leben in Bequemem?Komfortabel soll es sein,auf jeden Fall lastenfrei,wenn der Tag aufsteht,sich langsam sehen lässt. Und der Bequeme?Holt er sich nochnotwendige Leidenschaftoder begibt es sich nurins Verweilen? Wir alle wollen sie,die Annehmlichkeiten,ohne gleich zu bemerken,was anderen wir zumuten,wenn wir nur noch begehren.  ©Hans Hartmut Karg2022 *

Frühlicht

  Frühlicht Tagesgläubigsteht die Sonne mir aufund ihr Lauflässt alle Sehnsüchte hoffen. Schön blühendie gelben Blattkakteen,die roten, sie stehenund schicken sich an zu kommen. Auch sindHasen auf dem Felde.In Bäldezwitschert es laut in den Kobeln. Überallbrodelt das satte Leben,will nur noch streben:Verheißung und Wachstum. Das sehen wiederumund genießen Menschenseelen,welche das Licht...

Was (nicht) (er)zählt

Nicht das, was man erzählt, zählt alleinEs kann, muss aber nicht der Inhalt bedeutsam seinOft ist viel, viel wichtiger, wer etwas erzählt Alles, was einer, der zählt,erzählt, das zählt Denn allem, was ein Gewichtiger denkt,wird höchste Aufmerksamkeit geschenktJeder, der nicht zählt, besser das Schweigen wählt Egal, was er erzählt, es zählt nicht Stephan Wannovius, 02.06.22

Wortideen

Wer Worte ohne Not erfindet, hofft,dass er genial die Grenzen der Sprache überwindetDas Deutsche ist ihm nicht gleich, er wünscht,er mache es durch Neuschöpfungen reich Doch manchmal steckt der Keim für eineWortidee im Reim allein Der Dichter fügt ein Phantasiewort ein,damit Vers für Vers gelinge under ein stimmiges Gedicht gewinneAber dann kann es sein,dass das neu geschaffene Wortgerät zur...

Erzählen, was zählt

Das, was wirklich zählt, erzählen wir oft nicht Auch die anderen wollen es sich,uns und allen meist nicht erzählen Kennen wir und sie es womöglich nicht? Oder möchten wir und sie es nicht nennen,sich bzw. uns vielleicht aus Egoismus nicht dazu bekennen? Anhänger und Interessenten des Wahren und des Gutenwünschen sich an sprudelnde Quellen zu gesellen Dort soll lebendiges Lebenswasser fließenEs...

Am Mühlbach

Ein Laubblatt folgtden strömenden Schnellenin ungewisse Fernetanzt mit tausend Tropfenvon Stein zu SteinEntflieht knapp dem VersinkenBald ists entschwundenhinab an den KaskadenDort springt es weiter umheroder findet Ruhean einem grünen Ufer 

REDEKUNST

Ach, könnten wir selbst doch hören,was und wie viel wir im Leben erzählen Neunzig Prozent davon würden uns störenund manches davon sogar empören Erzählend, quatschend, redendmöchten wir anderen imponieren,doch wir müssen hauptsächlich Wortmüll produzieren Würden wir unsere Worte eingehend studieren,wir würden viele, viele  korrigieren undinsgesamt die Menge wesentlich reduzieren Etlicher...

ERZÄHLEN

Er erzählt nichts und hätte doch so viel zu erzählenDer andere erzählt, erzählt, aber er hat eigentlich nichts zu erzählen Einer könnte eine Menge dazu sagen, er will es sich jedoch lieber versagenEin weiterer sagt stets etwas dazu, obgleich es ihm steht nicht wirklich zu Das, was man hören sollte, hört man vielfach nicht Denn Menschen von Gewicht reden und teilen oft das Wichtige nicht Und so...

Aus der Geschichte lernen!

  Aus der Geschichte lernen! Wer naiv alles herunterlädt,Der wird Opfer von Geschichten,Denn wo man Verwirrung sät,Kann Verdammnis uns berichten. Sammelt deshalb nie nur Verbrechen,Das Schöne hat den größeren Reiz,Sonst wird Geschichte sich je rächen,Denn Interesse lebt auch Geiz. Sieht man nur noch die Katastrophen,Verengt das jeden Horizont:Man flieht dem Glück, liest keine Strophen,Die...

Komisch, was man im Leben alles kennenlernt

  Komisch, was man im Leben alles kennenlernt Man geht in seinem Leben aufUnd meint, die Menschen gut zu kennen.Erst später kommt man leider drauf,Was alle wir Verhalten nennen. Bescheidene erkennt man dann,Dass sie mit andern lachen können.Sie haben nicht den inneren Drang,An Untugend sich zu gewöhnen. Wen Intriganzen stets aufregen,Das alles, was nur hinterhältig,Wird andere Kontakte...

Maulheldenhafte GUTMENSCHEN

Fast alles ist gesagt - und das sogar von fast allen Fast alles ist gesagt - und noch viel mehr wurde geklagt In zehntausend, ja hunderttausend Wortenist längst die Wende geschehen Doch kaum einen sieht man tatsächlich zum Guten gehen Wortgewaltig bleiben die meisten voller Bedenken stehen Und so wird wieder nichts geschehen Aber das, was geschehen soll, wird morgenschwarz auf weiss in der...

Mängelwesen

Die Füße stinkenDie Hoffnung droht zu versinken Die Seele will im Meer der Traurigkeit ertrinken Die körperlichen Kräfte versagenDas Leben ist schwer undkaum mehr zu ertragenAll das darfst du JESUS CHRISTUS sagenER hilft dir beim TragenER stützt dich beim Versagen Mit IHM kannst du ein neues Leben wagenER wird dir Zuversicht bringenVieles, vieles wird direrstmals, wieder gelingenStephan...

Friedensdichter

Lyrisch ein beeindruckender Friedensstifterist der große alte FriedensdichterMan mag ihn als hohe moralische Instanz von ausgeprägter Relevanz verstehen Seine Leser möchten gern mit ihmseine poetischen Friedenswege gehenDoch ganz persönlich bleibt erin seinem Stolz und seinen Verletzungen gefangenEr kann nicht zum Frieden mit anderen Dichternund seinen Kritikern gelangenDem Menschen in seinem...

Haben wir überhaupt begriffen

  Haben wir überhaupt begriffen Haben wir überhaupt begriffen,Was es für die Menschheit bedeutet,Wenn wir immer mehr werden,Wenn wir weiterhin nur urasten,Wenn wir auf nichts verzichten wollen,Wenn wir verdrängend in den Tag hinein leben?  ©Hans Hartmut Karg2022 *

Das Jahrhundert der Apokalyptischen Reiter

  Das Jahrhundert der Apokalyptischen Reiter Als ich vor fünfundsiebzig JahrenIm Mutterleib herangewachsen,Waren verschwunden die Kriegsgefahren,Es keimte Frieden, der sollte wachsen. Jedoch dauerte es nicht lange,Bis der Kalte Krieg dann doch da war.Der nahm Europa in die Zange,So war der Tod uns immer nah. Doch hielt der Frieden siebzig Jahre,Man war gegen die Verwüstungen:Damit die Schöpfung...

Sünden eingestehen

Wenn wir von Sünden sprechen, dann können wir vielleicht so rechnen:Im Durchschnitt gesehen, wird vermutlich jeder Mensch dauerhaftdreißig große, dreihundert mittlere und dreitausend kleine Sünden begehen Wohl zu den wenigsten davon wird er reumütig stehen,die meisten wird er eher ganz einfach übersehen Auch dichterische Menschen haben beim Sündigen selten Bedenken,selbst wenn sie der Welt...

Wortdosierung

Die einen erleiden Durst nach Worten  in schrecklicher WortdürreDie anderen können Wortfluten nicht vermeidenEs ist um sie geschehen, sie müssen im dauerhaften Wortregen stehen Zu wenige wie zu viele Worte verursachen Leiden Ach, könnten doch alle, die reden, richtigeund falsche Wortmenge unterscheiden Stephan Wannovius, 31.05.22

Wortdürre – Wortflut

GebetsgedichtWie Durstige in der Wüste sehnen wir uns oft nach Worten Doch solche Worte fließen häufig nichtQuellen des Trostes versiegenWortdürre will drückendauf unserem Land und unseren Seelen liegen Doch immer, immer wieder prasseln im Leben auch Worte wie Sturzfluten auf uns niederWir müssen dann hilflos im Wortregen stehen Wir können ihm nicht entgehen HERR, lasse die rechten Worte zur...

Fehlversuch

Ein Fehlversuch von maximal siebzig, achtzig,neunzig und ganz selten noch mehr Jahren ist das Leben des MenschenBevor der Versuch erfolgreich endet,ist das Leben schon beendet Stephan Wannovius, 31.05.22Anmerkung: Im Prediger (Salomo) im Alten Testament der Bibel betrachtet der weise König das menschliche Dasein und Tun als "Haschen nach dem Wind". 

Kein Menschbraucht ein Zölibat

  Kein Mensch braucht ein Zölibat Kein Mensch braucht ein Zölibat,Wenn er eine(n) Liebste(n) hat.Auch diese Norm ist menschgemacht,Übertretung als Sünde ausgedacht. Leibfeindlich ist doch diese Norm,So kommt das Leben nicht in Form,Denn wo die Triebe uns entwunden,Haben sie immer noch Ventile gefunden. Es hindert keinen ja daran,Dass zölibatär er leben kann.Wer das gern will, der soll es tunUnd...

Hybris

  Hybris Von Anfang an bleibt wohl der MenschIn seinem Willen übersteigert.Die Erde ist verspielte Ranch,Weil er ihr den Respekt verweigert. Im Wiegenschrei'n wächst der Tyrann,Weil man sofort zu Diensten eilt,Wo er scheinbar nicht anders kann,Mit Schrei'n der Zweck die Mittel heilt. Im Hochstuhl Überheblichkeit,Die wächst, er thront ja überm Land,Denn wer recht laut und herzhaft schreit,Der hat...