Weißer Vogel (inspiriert von Nietzsche)
Ein weisser Vogel treibt die Luft durch dunkle Nacht Er hat den Menschen sein Lied mitgebracht Mit Flügelschlag und Federn trägt er sich gegen den Wind Und trägt in sich des Winters Kind Sein Schnarren und Krähen dringt in aller Ohr Das Klagen jener, die er einst verlor So fährt er ein, des Zwietrachts Lohn Versteckt sein eisig Herz in Spott und Hohn Der Jahresfall zieht in die Lande Erfriert...
Mann am Meer
Sanftes Rauschen schwellend und wiegend Herber Duft im kühlen Wind liegend Spülen Erinnerungen in mein Herz Von Freude, von Leid, von Glück, von Schmerz Gedachtes wird hier zum Gefühl Gefühl aus dem Herzen wird zum Gedanken Und je weiter ich darin wühl Desto mehr öffnen sich die Schranken Ein Tropfen rinnt von der Wange Ruhe, die sich Bahnen bricht Und bleibt der Frieden auch nicht lange...
Bildtrauma
Bildtrauma Das Bildnis des Bildes kann eine Schlange sein, Welche sich immer mehr ins Seelenheil einschleicht. Dem Träger bietet es sich an als Sonnenschein, Obwohl es nie mehr aus seinem Horizonte weicht. Zunächst stärkt das manchmal die Eigenliebe: Das Selbstverliebtsein ist ja auch mein Bild! Doch wenn sich das Tageslicht herschiebe, Ist's nichts weiter mehr als ein – Schlangenbild, Mit dem...
Bindungstrauma
Bindungstrauma Als Kind Mutterbindung nicht erlebt, Wie könnte man da Vertrauen aufbauen? Die Seelenraben sind ja bestrebt, Dass niemand aufbaut ein Urvertrauen. Leidend, als die Mutter ging, Schwindend so sein Kindheitsglück, Wo sie doch so sehr an ihr hing, Zurück blieb mit dem Sehnsuchtsblick. Vernachlässigt von der Stiefmutter, Vom Vater nicht mehr wahrgenommen, Beschimpft gar als ein kluges...
Vermehrungsideologien zerstören Lebenszukunft
Vermehrungideologien zerstören Lebenszukunft Man denkt, die Welt der vielen Armen Hätte sonst keine Altersversorgung, Das Leben wäre dort zum Erbarmen, Würden Kinder nicht Alte versorgen. Man verhütet weltweit möglichst nicht, Auch weil es um Weltherrschaft geht: Bei mancher Religion ist es gar Pflicht, Da man auf Vermehrungsdominanz steht. Je mehr von Frauen viele Kinder geboren, Desto mehr...
Vermehrung kann Selbstmord sein
Vermehrung kann Selbstmord sein! Die Menschheit ist dem Selbstmord nahe, Wenn sie sich weiterhin so vermehrt, Mit vollem Segel an der Rahe, Damit sich selber ganz verheert. Die Lebensräume zugemüllt, An jeder Ecke Menschenmassen, Die vom Konsumgeist dann erfüllt Das Mehren können nicht mehr lassen. Zum Selbstläufer wird die Vermehrung, Ideologien verschatten die Vernunft, Wo alles ist in...
Andacht
Ein Bildstock, geschlagen aus meinem Herzen, Kerzen stell ich hinein, und nichts wirds mir verwehren, auf dass sie den Guss zur Welt auskehren, geformt durch die Hände, deiner Lehren. Getäuscht durch tiefe Trauer hab Ichs doch vergessen, dich zu erkennen, im Klang der wogen Eschen, als deine Frucht getragen durch Geistes Wehen, vereint, auf unerschütterlichem Grund zu stehen. Ja, bin ich wach,...
Lebensgestalter
Lebensgestalter Zu diesem morbiden Charme, Den mancher Badeort verströmt, Tritt heilend das Warmwasser, Das uns herrlich verwöhnt: Wenn der erste Schritt getan, Zieht man erleichtert seine Bahn... Was uns vorher schrecklich schmerzte, Gleitet halbgewichtig durch die Wellen, Wo der Blauanstrich uns immer zeigt: Himmelssonne ist hier zu bestellen An diesen kühlenden Frühlingstagen, Wo keine Hitze,...
Jeden Tag
Jeden Tag Jeden Tag dasselbe Vergnügen, Um sich in den Armen zu liegen: Mitten hinein und wieder heraus, Sucht das Schwert die kleine Maus. Jeden Tag Kartoffeln essen Manchen Teig für Klöße auspressen, Um genüsslich, weil gut beraten Sie verzehren dann zu Rinderbraten. Jeden Tag spazierengehen, Abends mitratend fernsehen, Beisammen sein und nie allein Trinken sein Schlückchen Wein. Jeden Tag ein...
WIRTSCHAFTSWACHSTUM JETZT
Zwanzigvierundzwanzig: nur NULL-KOMMA-EINS-PLUS Diese Mini-Jahreswachstumsprognose muss nicht sein Sie will mir nicht in den Kopf hinein NULL-KOMMA-EINS-PLUS - da holen wir wirtschaftlich doch weit, weit mehr herein und erfolgreichere Volkswirtschaften ein Mit dem richtigen mutigen Bürgersinn ist fast alles drin Zu unserem Vorteil und allgemeinen Gewinn Schwingen wir in Deutschland uns gemeinsam...
AUFSCHWUNG
Nur ein Gedicht, nur ein Gedicht kann ich als Auslandsdeutscher dem erhofften deutschen Wirtschaftsaufschwung geben Ihr Einwohner der Bundesrepublik dagegen koennt so einiges persönlich bewegen Den ersehnten Aufschwung koennt ihr leben Lasst die Kaufzurückhaltung sein Ihr muesst euch von der kollektiven Ängstlichkeit befrei'n Kauft, kauft, kauft endlich wieder ein Renoviert, richtet euch daheim...
DIE WIRTSCHAFT SIND WIR
Die Wirtschaft verstehen, die Wirtschaft verstehen heißt wissen, heißt sehen: Die Wirtschaft sind nicht stets die anderen Nicht die Regierung, nicht die da oben Die Wirtschaft sind wir Du und ich gleich hier Oder du hier und ich dort an einem anderen deutschen Ort Wir sind verantwortlich für viele, viele tausend kleine, große Handlungen, Schritte und Sachen Wir sind es, die Rezession, die...
SCHWINGT EUCH AUF
Poetischer Wachtstumsappell ---------------------------- Vielleicht der richtige Ton gegen Depression, Rezession, Stagnation ------------------------------- Dichter, Dichter, schwingt euch gerade in diesen pessimistischen Zeiten zum frohen Dichten wieder auf Seid in der Dunkelheit auf die schnelle lyrisch mit eurem hellen Licht zur Stelle Die rechten Worte zu rechten Zeit werden auf alle Fälle...
Deflation
Zu wenig Geld ist sehr gefährlich; das sagen alle und sind ehrlich. Waren kauft man gern mit Raten - auf den Lohn will keiner warten. Jeder frisch gedruckte Euroschein gehört den Bankern nicht allein. Doch trotzdem wird stets so getan und niemand kämpft dagegen an... Die Kaufkraft sinkt, der Index steigt: Schulterzucken und man schweigt. Wie war das bei der Münzunion - wer gab da denn an den...
Der alte Kahn
Der olle Kahn an der Alten Elbe bei Jerichow Was macht er hier, der alte Kahn? Spülte ihn die Flut wohl an? Ist es die Arche, die uns retten soll? Nein, da wär er wahrlich zu schnell voll! Ist auch schon Wasser rein gelaufen, wird man gar jämmerlich ersaufen! liegt er da, ganz krumm und schief, fürs schönste Foto als Motiv. © Ingo Eckart April 2024
Ach, wie haben wir’s doch gut
Ach, wie haben wir's doch gut Wie furchtbar muss die Liebe sein, Wenn der Auerhahn einsam, allein Besteigt die bodennahe Henne, Dass sie sich schüttle – und fortrenne! Wie kurz nur kann das Ereignis sein, Wenn der Zuchteber, das arme Schwein Hin zur Entnahmestelle stapft, Wo man ihm den Saft abzapft! Ach, wie haben wir's doch gut, Haben jede Zeit für Liebesübermut, Können turteln, dürfen tandeln...
Was wär’ mein Leben ohne Dich
Was wär' mein Leben ohne Dich Ihr Alleinstellungsmerkmal: Einmalig herrliche Frauengaben, Beglückend hier im Jammertal. Was wär' mein Leben ohne Sie, Wie öde wären meine Tage, Wenn nicht ihr weibliches Genie Erlöste mich von meiner Plage? Den Jammer treibt aus pure Freude, Trübtage werden zu Sonnenschein: Was morgen kann, das muss nicht heute Bereichern, wo nur Dein und Mein. Was wär' mein Leben...
Karoll
nac, nac, nac wulli, wulli, wulli nitzki, natzki, nitzki UM DANN DIESEN ZU SPIELEN La, la, la RILLI, RILLI, RILLI
Im Duftrevier der Tannen
Im Duftrevier der Tannen Es geht den Hohlweg hinauf zum Wald, Da trete ich ein, wo die Tannen stehen Und atme ihre märchenbezaubernde Luft, Denn dieser feine, ätherische Duft Lässt mich nun langsamer gehen, Wo es ruhig und angenehm kalt. Betörend strömt in die Lunge, Was ja ein wenig süchtig macht Und mir Nase und Gaumen weitet: Da, wo niemand an Stille leidet, Vertreibt mir das Reste der Nacht...
Funktionärsleben
Funktionärsleben Lang ist das Funktionärsleben Kurz nur die Bestechlichkeit: „A weng was geht immer, Macht es nedd schlimmer!“ Welche Wunderlichkeit, Um Anerkennung zu erstreben! Wo ist der nächste Lobbyist, Wem kann man damit dienen, Was springt dabei raus? „Vor Euch fang' ich die Maus!“ Das Internet kennt Schienen, Wo man sich stets der Nächste ist... So ist es mit dem Apparatschikleben, Das...
Urlaubsgefühle
Urlaubsgefühle Sollen wir fahren, wollen wir bleiben, Gottseidank haben wir längst gebucht. So lassen sich Ängste vertreiben, Denn die Entscheidung wurde gesucht. Doch man fragt nach dem Fußabdruck, Den dieses Reisen mit uns verursacht, Nimmt vielleicht einen tröstenden Schluck, Doch ist das Bangen längst angedacht. Sind wir Umweltschützer, wenn wir fliegen Oder wenn wir mit dem Auto fahren?...
Straflagermord
Straflagermord Ausgezogen, um sein Land zu heilen, Ihm seine Würde ohne Verweilen Zurückzugeben, denn so war er, Ein Menschendiener wie ein Herr, Dem es endlich doch gelungen, Freiheit zu fordern mit einigen Zungen, Das Tyrannische einzudämmen Und das Schlangengift zu zähmen. Doch ein Diktator kann nur hassen, Mit ihm ist keinesfalls zu spassen, Lässt sich dafür gar noch segnen, Will der...
Das große Kino
Ein Fenster, getroffen von Licht, schneidet Dunkelheit, bis es zerbricht, in Träume, geworfen auf roten Samt, tief verästelt, in fallendem Sand. Starre Bilder, gereiht und schnell gezogen, reichen bis in tiefste Wogen. Spannen Bögen, die uns tragen weit, durch Gnade geschrieben, zur rechten Zeit. Abenteuer gelebt durch Kinder so frech, Helden getragen von goldenem Blech, können uns weißen, uns...
Wenn in den frühen Morgenstunden
Wenn in den frühen Morgenstunden Wenn in den frühen Morgenstunden Dunstiges ins Flusstal fällt, Sonne bringt mit ihren Runden Erhellung, wärmt die frühe Welt, Dürfen wir wieder sicher sein: Das Licht erfreut unser Hiersein. Jedesmal bleibt's Wunderding, Womit der Tagzauber aufgeht, Verspricht uns dieser Heliosring, Dass zur Seele er noch steht, Um damit ganz ohne Bangen Zu führen uns ins...
Kohlendioxidabgabe
Kohlendioxidabgabe Vermehrt der Staat denn unsere Plage Mit schwieriger Kohlendioxidabgabe? Mehrt er damit nicht Verwaltungsqualen, Geht es denn immer ums Bezahlen? Wäre es nicht endlich an der Zeit, Dass die Bürokratie entlastungsbereit Um Bürgerhilfe würde ringen, Der Vereinfachung das Liedlein singen? Wozu haben wir denn die KI, Unterstützt durch das Verwaltungsgenie? Man könnte Automatismen...
Briefdokument
Briefdokument Ich verstehe die Jugend von heute, Wenn Briefe sie nicht mehr schreibt: Eine Brief kann werden zur zur Beute, Mit der man Feindseligkeiten treibt. Ist er erst einmal verfasst und hinaus, Wird er zum weltzeitlichen Dokument, Schützt nichts mehr in Deinem Haus, Du, Schreiber mit Inhalt bist bekennt! Gerade wo das Denunziantentum Seinen toxischen Ungeist auslebt, Geht es oftmals nur...
Errichte Deinem Trauma
Errichte Deinem Trauma Schicke doch Dein schlimmes Trauma Endlich mutig in den Ersten April. Im Leben hat's nichts verloren, sei nicht da, Wo Freude und Plaudern das Ziel Errichte Deinem Trauma kein Denkmal, Schreib' lieber einen Roman. Du hast noch immer die Wahl: Dich zu retten – oder sterben im Wahn. Das Frühkindliche endlich überwinden, Wie Beethoven, so genial werden, Nicht sich mit...
BOTSCHAFTER
Komisches Gedicht für alle höflichen deutschen Badehandtuch-Leger und zurückhaltenden Ballermänner ------------ Botschafter seines Landes kann nicht jeder werden Botschafter sein dagegen wohl Denn wer als Deutscher ins Ausland geht, mit seinem Benehmen und Namen für sein Volk steht Stephan Wannovius, 31/03/24
IN EINEM ANDEREN LAND
Wenn du dich als ausländischer Einwohner in diesem fernen Land befindest, an das du dich auch noch familiär bindest, dann tritt mit offenen Augen herbei und sieh: Die Einheimischen wirken freundlich, glücklich, offen, zufrieden und frei Und rasant wachsender Wohlstand ist ausserdem dabei Sind die vermutete Gängelung und Bevormundung laengst vorbei? Oder sind sie den Leuten dort einerlei? Lass...
Ostern heutzutage
Ostern heutzutage Das Kreuz, ist es heute nicht global? Sind weltweit nicht Dämme längst gebrochen? Der Tanz um das Goldene Kalb führt den Ball, Weil der Teufel längst Lunte gerochen. Im ganz Kleinen wird noch nachgemessen, Wo das Gute im Nebenan verweilt, Die Menschheit nur noch auf sich versessen, Da die Zeit rast und vorübereilt. Ein Blick zum Kreuz? Für eine Woche Vielleicht, dann ist alles,...