Ruhewelten

  Ruhewelten Nicht mehr durchziehtin den Fußgängerzonender Menschenschwarmdie Wege zu den Läden,verhalten die Lauteder Wenigen,die unterwegs. Wie lange nochmüssen wir aushalten,was so lange dauert,bis wir wieder –ganz Mensch –in alte Gewohnheitenverfallen?  ©Hans Hartmut Karg2020 *

Wieder mehr Innenleben

  Wieder mehr Innenleben Die ersten neunzehn Jahre im neuen JahrtausendWaren so ganz auf Konsum gesetzt:Mit Zocken im Netz waren jene dort hausend,Die nur nach Geldmillionen gehetzt. Die Erfahrungen aus diesen frühen Jahren?Mindestens eine schlimme Dotcom-BlaseUnd verquer geschnürte Immobilienpakete,Die manchen in Ruin führten, auf die Straße. Immer wurden uns medial vorgeführt,Die es zu...

Der Zaubergarten

Du betrittst ihndurch eine Tür…Geh hineinin dich.Ja, ja,da sind Gedanken….Lass sie da sein,vorüberziehen….Irgendwannverwischen sie sich…Genau in dieser Sekundeöffnet sich ein Tor.Gedanken der Unendlichkeittreten ein.Du siehst Wörter,die sprechen,die singen,die tanzen,die malen,die dich vielleichtan etwas erinnern…Schnapp sie dir!Nimm sie mit…Aus ihnenwachsen Früchte,die dich ein Leben langnähren...

Weites Blau

Zeitrinnt aus den UhrenIn diesen Tagengerinnt Entschleunigungzum StillstandStille lastetin menschenleeren StrassenNur Wolken ziehenim weiten Blauzum Horizont Fernwehschwingt im Frühlingswindund SehnsuchtsfingerberührenglühendGesicht und Hände Wie aufgescheuchte Vögelflattern Gedankenan Aufbruch und Reisedurch meine Seeleund mein Herzfolgt  dem Flug des Milanskreisendüber weitem feld 

Die Blütenknospe

Die Blütenknospe So lange hat sie schon gewartet Auf ihre Blühgelegenheit, Ist dann doch vehement gestartet, Es war jetzt auch höchste Zeit. Dann ist sie aufgesprungen, Hat ihre Kraft gezeigt, Hat mit dem Licht gerungen, Als es zum Lenzen neigt'. Sie war platzdick geworden, Als wollt' sie explodieren, Entkam dem Eis, dem Norden, Will zur Vollendung führen, Was viele Wochen Kraft gesammelt Sich...

Austrocknende Winde

Austrocknende Winde Seit Tagen sonnt das Blau Vom Himmel, trocknet Erde. Nichts ist mehr kühl und rau, Im Schatten grasen Pferde. Dazu immer die Winde, Die Tag und Nacht anhalten, Ein wahres Höllengesinde, Lässt nur Dürre verwalten. In Wäldern: Brandgefahr! Verdorrt sind Fichten, Tannen, Wo einst so wunderbar Die Kinder spielten Fangen. Auch Äcker – ausgedorrt, Betanzt von den Staubhosen, Und...

Die Ziege

Die Ziege. Sie geht ihren Weg. Wenn man genau hinsieht, sind drei ihrer Beine – in der Luft. Sie geht… Sie geht ihren Weg… Unbeirrt. Sieht so aus, als wäre das selbstverständlich… Sieht so aus, als würde das klappen… Ohne springen, ohne strampeln, ohne wackeln… Einfach so…. Ich werd` mir das abschauen…..einfach so…. © A. Namer

Sonntagsruhe

Sonntagsruhe Keine Wolke, kein Kondensstreifen Durchbricht heut' das unendliche Blau, Wo Büsche zum Blühen reifen Und ich in mildes Licht schau. Kein Fahrzeug verbreitet Lärm, Menschen bleiben in ihren Häusern. Endlich kann ich vom Sonntag schwärmen Darf mich zur Naturschönheit äußern. Da blühen am Flüsschen schon Blumen, Am Berg suchen Schlehen nach Halt Und der Frühling mit mächtigem Lumen...

Die Riesentanne im Wald

Die Riesentanne im Wald Saßen wir nicht als spielende Kinder Bei Dir, freuten uns auf den Wald? Mit Deinen verschneiten Nadeln im Winter Warst Du uns am Schönsten, wenn es kalt. Die Riesentanne mit ausladenden Ästen Bot uns doch in frischer Winterluft Das Beste, wenn wir mit unseren Gästen Hinzogen zu Dir, Deinem Tannenduft. Als nach Jahren wir wieder hierher kamen, Wo Du einst Dein Blühwerk...

Wenn ich an dich denke

Wenn ich an dich denke wird mir ganz warm ums Herz beginnen meine Augen nach innen zu schauen und dich zu suchen in mir. Wenn ich dich gefunden habe in mir spüre ich dich mit jedem Atemzug spüre deine Nähe spüre Vertrautheit Geborgenheit Ich kann mich dann fallen lassen in mich und weiß ich bin gehalten in mir von dir umarmt rund um mich fühl ich dich das ich und das du vermischt sich und lässt...

Sonnentage

Sonnentage Ach, wolkenlose Sonnentage Sind Wunder dem Sonnenanbeter. Doch leicht wird daraus auch Plage Und der Schaden treibt Gezeter, Weil nur noch die Sonne schürt. Halten wir's mit dem Indianer, Der die Sonne gern begrüßt Und gleich wie der Insulaner, Für den Schäden hat gebüßt: Für den Regen woll'n sie beten. Manchmal half schon lautes Beten, Doch mitunter auch Besinnen, Wie man früher auf...

Prinzipienreiter

Prinzipienreiter Auf festem Boden hier zu stehen, Das an sich ist gar nicht schlecht. Sich nicht verbiegen, nicht mitgehen Bleibt doch unser gutes Recht. Gefährlich werden jene Reiter, Die Prinzipien im Gepäck, Die meinen, auf der Himmelsleiter Sei dann die Bedrohung weg. Oft wird Handeln dort verbrämt, Wo nur wenig Menschlichkeit Und der Kluge längst beschämt Sieht: Da schwindet die Freiheit!...

Übertragungswirkung

Übertragungswirkung Es geht um den Freud'schen Begriff, Der immer mehr Wissen umgreift, Wo manche Therapie als Schiff In einen sicheren Hafen reist. Alles, was der Mensch erlebt In Kindheit, in Jugendzeit, Ist lebenslang nicht abgeebbt, Macht sich in der Seele breit. Wer eine schöne Kindheit hatte, Mit Liebe, Freundschaft aufgezogen, Wird allzumeist ein guter Gatte, Fühlt sich von Frühem nicht...

Das Leben ist ein Traum

Das Leben ist ein Traum Das Leben ist ein Traum Gar mancher merkt es kaum, Ist weiter unverdrossen Befasst mit seinen Hosen. Luxuswelt heißt die Eloge, Wird oft zur allerschlimmsten Droge, Wo Angabe das höchste Ziel, Weil man bewundert werden will. Ein jeder Mensch braucht Anerkennung, Wünscht sich die eigene Namennennung, Schaut, dass sein eigenes Wesen Nicht abfällt ins tiefe Vergessen. Wie's...

Der Film

Gott hat einen Film gedreht! Wie Du ein Buch liest! Wie Du die Natur bewunderst! Wie Du durch die Stadt bummelst! Wie Du mit den Tagen lächelst! Sage einem Mensch das Du Ihn liebst! Und Du kannst diesen Film sehen! Gott hat einen Film gedreht! Wie Du mit Worten heilst! Wie Du mit Stille begreifst! Wie Du mit Blumen siehst! Wie Du mit Blicken redest! Sage einem Mensch das Du ihn brauchst! Und Du...

Gemütsruhe

Gemütsruhe Es sagt sich so leicht dahin: Schwermütig ist sein Gemüt, Er sieht keinen Lebenssinn, Weil ihm Hoffnung nicht blüht. Doch es nahen auch Stunden, In denen Helfer sich mühen, Was wir allein nicht verwinden, Damit wir wieder erblühen. Mitmenschen können teilen Mit uns, was das Gemüt belastet, Im Gespräch dort verweilen, Wo das Unding noch hastet. Auch bleibt uns der Blick In...

Weltoffensein

Weltoffensein Offen steht die Welt dem, der sie, neugierig, hereinlässt in den sinnsuchenden Geist. Weltflucht ist meist bequem, wenn sie es dauerhaft zulässt, dass er in Vorurteilen vergreist. Nur dem offenen Denken bleibt wahre Freiheit geschenkt: Es muss Ferne nicht bemängeln. So kann es das Selbst kritisch lenken, auch wenn es die Zukunft bedenkt – nah bei der Gnade von Engeln. Im...

Du bist mir

Du bist mir Du bist mir Kind der wahren Liebe, Nicht fern, nicht nah, doch immer mein, Ruhender Pol im Weltgetriebe, Wodurch ich nicht mehr so allein Will halten Dich und tragen, Weil Du zu mir gern hältst Und wir uns täglich sagen, Was ehrlich, nicht gestelzt In unseren Armen liegt, Wenn zeitvergessend sind Wir, wo Sturm Astwerk biegt, Die Liebe uns als Himmelskind Im Selbstvergessen ruht, Das...

Ohne Kondensstreifen

Ohne Kondensstreifen So kannte ich ihn, den Himmel meiner Kindheit: Ohne hässliche Streifen, ganz der Erde zugewandt. Er muss sich dabei nicht der Abgase erwehren, wenn jetzt in Coronazeiten blaublasser Schein uns beschirmt. ©Hans Hartmut Karg 2020 *

Schöpfergunst

Schöpfergunst Gewundene Pfade führen steiler nach droben zum blattlinden Wein, wo die frühe Zikade leicht schwebt nach oben – will nicht mehr alleine sein... Ihr geht es wie meinem Gemüt, das vom erwachenden Tage nicht weicht, im blühendem Vielerlei, nah beim Gestüt, sich meint Haupt zum Schimmel neigt. Ach Schöpfung, wie bist Du doch schön an diesem sonnigen Morgen, wo mit Taubenetzung, wenn...

Der alternde Blick

Der alternde Blick Rückschauend fühlt manches sich anders an, Mitunter bricht erst im Alter das durch, Was im Nachsinnen sich ausbreiten kann, Sich pflügen durch viele Jahre hindurch. Der alte Blick verdrängt schlimme Zeiten, Will gesund bleiben auf dem wärmenden Land, Sich auf Gemächlichkeit vorbereiten – Auch dazu dient manches Mal der Verstand. Und doch verklärt das Alter auch Viel, sieht...

Wolkenzug

Wolkenfetzen ziehn grenzenloses Himmelblau der Regen bleibt aus

Das Gemüt

Wie ein Blitzschlag durchwächst Gemütsstand mit Wucht die eigenartigsten Facetten. Durch Wut übergriffen, lässt's sich von der Freude retten. Mit dem Schicksal lebend niemals die Konstante erreichen. Den Schwung der Gefühle nicht entweichen. Doch lebt's mit Sinn und Leichtigkeit so wieder entflammt des Armen Heiterkeit durch sein Gemütes Einzigkeit.

Träume

Es gibt Träume, die werden im Kopf geboren. Es gibt Träume, die werden im Herzen geboren. Werden beide zusammengeführt, werden sie in die Welt geboren. © A. Namer

Die kühlenden Lüfte

Die kühlenden Lüfte Heruntergeflossen die kühlenden Lüfte vom Weinberg, gleiten hier durch untere Räume, werden genossen, weil auch Blütendüfte ihr eigenes Werk tragen in des Schläfers Träume. Befreit von unguten Gesellen der Nacht finden ein sich Gedanken, bereit, das Gemüt zu erhellen, das gerne erwacht, wenn die dunklen Träume wanken. ©Hans Hartmut Karg 2020...

Erwachender Tag

Erwachender Tag Die Sonne tritt her vom Horizont, Schatten erwachen zum Leben, Und alles, was vom Tage besonnt Tritt ein in ein Nehmen und Geben. Die Augen werden empfangsbereit, Hinschauend zu Blumen und Blüten, Vertreiben die nächtliche Einsamkeit, Denn die Natur braucht keine Mythen. Alles Leben lockt der Tag ins Freie, Am Insektenhotel brummt es mächtig. Von Ferne hört man der Krähen...

Marmor

Kalt wie Stein, hart wie Stein, sagen sie. Kein Leben und keine Seele besitzt der Stein. Warum war es für ihn anders? Bei jedem Schlag spürte er die Resonanz. Ein Vibrieren, das von Stein, hinein in seinem Körper schoss. Voller Gefühl er sich widmet den Stein. Wie ein Tanz bei dem sich Körper und Geist im Duell stehen. Geführt von Hingabe zur Kunst, die den Giganten David erschaffen, der sich...

Es war einmal….

Es war einmal ein Mensch… Der stellte fest, er war nicht mehr, der er mal war. So suchte er nach dem, der er war. Er fand dies und das, ein Stückchen hier, ein Stückchen da, wunderbar. Er stellte fest, viel von dem was er jetzt war, war ebenso da, fürwahr. So erfand er aus war und ist ein neues Ich… Er war jetzt zwar nicht der, der er mal war, doch kam das dem, der er sein wollte ganz nah. Er...

Wenn das Wörtchen wenn nicht wär…

Wenn das Wörtchen wenn nicht wär, wäre vieles nicht so schwer, wenn jeder täte was er kann, wäre  irgendwann –  alles getan- spontan. Die Vielfalt ergibt ein ganzes Bild, schon ist alles – halb so wild, WENN – hält uns vom Leben ab, LASST UNS TUN – bringt uns auf Trab. Würde, wäre und warum, geistert in den Köpfen rum, hält uns ab von unseren Träumen, lässt sie werden – zu nutzlosen Schäumen....

Wann hat es das jemals gegeben?

Wann hat es das jemals gegeben? Im April schon zwanzig Grad – Wann hat es das denn je gegeben? Vertrocknet Blüten, frühe Saat, Wald bangt jetzt um sein Überleben. Den Schnee kannte doch der April, Wechselt' mit Sonne sich dann ab, Wusste ja niemals, was er will, Doch bracht' das Jahr er frisch auf Trab. Jetzt jagt ein Hoch das nächste, Die Sonne heizt schon mächtig ein. Es ist, als ob der Himmel...