Die Täuschung mit der Maske

Die Täuschung mit der Maske Immer schon ein wenig kindlich Will der Mensch sich gern verstecken, Spielen ja recht unverbindlich, Geheimnisvoll die Mitwelt necken. Der Karneval wird nun bald siegen, Venedigs Masken sind entstaubt Denn, wo viele Boote liegen, Wird an dieses Fest geglaubt. Nasenmasken mit dem Schal Sollten vor der Krankheit schützen: Pestilenz ward überall, Das sollte auch den...

Sonntagsruhe

Sonntagsruhe Den Bus, kein Auto hört man fahren, Der Sonntag zeigt sein schönstes Wesen, Will uns Sorge und Hektik ersparen Und gibt uns Zeit, ein Buch zu lesen. Alles, was hierhin verschoben, Lässt am Sonntag sich nun binden: Zuerst darf man den Herrgott loben, Dann musenreich die Welt erfinden, Ein wenig öfter Kaffee trinken, Anschauen Amaryllisblüten, Genüsslich in den Sessel sinken,...

Ich weiß, du träumst genau wie ich

Ich weiß, du träumst genau wie ich von glücklich sein, von Wärme, Licht, von Liebe, Nähe, Geborgenheit, von Sinnlichkeit und Zärtlichkeit. Ich weiß, du träumst genau wie ich von Menschen die vertraun, auf Freundschaft und Gemeinsamkeit baun, vom Hände reichen - von du zu du, Verbundenheit - im Nu. Ich weiß du träumst von Mond und Sternen, von Reisen zu unentdeckten Fernen, von Natur – bewahrt in...

Gottesnarzissten

Gottesnarzissten Egal, wo ein Menschenkind wirklich steht, Ein wenig Selbstverliebtheit ist schon gut. Wenn es damit dann durchs Leben geht, Schafft ihm das Lust und neuen Mut. Doch wer ganz unten in der Gosse, Der baut sich damit jene Traumwelt Fern des Realen, doch mit der Rose Der Hoffnung – und das ganz ohne Geld... Natürlich gibt es auch die Armen, Die in Bescheidenheit das erleiden, Wo...

Gib mir

Gib mir Gib mir bitte doch noch ein wenig Zeit, Denn ich bin noch nicht so weit wie Du Und deshalb für Liebe weniger bereit: Ich brauche Abstand und meine Ruh'! Gib mir nur einmal jetzt Deine Hand, Den Blick allein der liebenden Nähe Und bleibe mir künftig zugewandt, Damit ich die Sterne mit Dir ansehe. Tragen wir doch auf unserem Schild Jahre, die zum Schwärmen genommen, Verliebt dabei in unser...

Brüche und Gleichungen

Es gibt wohl mehr Brüche als Gleichungen auf dieser Welt. Wenn wir uns erinnern, dass wir alle wohl dem gleichen Ganzen entstammen, ist es vielleicht möglich immer und immer wieder gemeinsame Nenner zu finden. © A. Namer 01/2017

Überwindung

Liebet, deutet alle Zeichen, die das Schicksal festgesetzt, denn zur Gunst kann nur gereichen, was geachtet und geschätzt. Jedes Übel sei durchdrungen, überwunden durch den Geist, der aus tiefsten Niederungen in die höchsten Sphären weist. Alles, alles dient dem Leben denn in tiefer Zuversicht, wo in Not wird hingegeben, Totgeglaubtes zu uns spricht.   Elmar Vogel Januar...

Fußabdrucke

Fußabdrucke Kein Tier hat je ein Tier begraben, Der Mensch ja seinesgleichen schon, Musste an Gottheiten sich laben Im Glauben an den Himmelslohn. Das war sein erster Fußabdruck: Das Feuer und die Gräberfelder Mit Festen und dem Glaubensruck In Flussoasen, fern der Wälder. Die Sesshaftwerdung mit Haustieren, Mit Häusern und mit Feuerholz Musste zur Vorratswirtschaft führen Und machte nun den...

Wie warm ist schon der Januar!

Wie warm ist schon der Januar! Worauf müssen wir uns rüsten, Wenn die Sonne wieder scheint, Viel zu gut es mit uns meint, Wir von künft'gem Sommer wüssten! Schon jetzt diese irre Wärme, Die mir bisher unbekannt, Sind früher im Schnee gerannt, Wenn vom Januar ich schwärme. Was nützt die Erinnerung, Wenn an Schneereichtum ich denke, Meinen Blick auf Fotos lenke, Als das Kind in mir noch jung?...

MEIN ERBE MEIN TESTAMENT FÜR DICH!

MEIN ERBE MEIN TESTAMENT FÜR DICH!

MEIN ERBE MEIN TESTAMENT FÜR DICH! Mein Erbe mein Testament? Ihr fragt nach meinem Erbe nach meinem Testament? Ihr wollt über mich verfügen? Ihr sehnet euch nach Macht? Ihr streitet euch über meinen Nachfolger? Ich habe keinen Nachfolger ernannt! Ich habe kein Kalifat übergeben! Ich habe keinen König gekrönt! Ich bin im Leinentuch gekommen und auch so wieder gegangen! Ich hatte keine Macht, ich...

Sie sieht aus

Sie sieht aus, als Sie sieht aus, als ob Sie sieht aus, als ob dies Sie sieht aus, als ob das Sie sieht aus, als ob was Sie sieht aus, als …was geht dich das an? Sie sieht traurig aus? Vielleicht bist du der Grund! Sie sieht glücklich aus? Vielleicht sind Gedanken an dich der Grund! Sie sieht wütend aus? Vielleicht ist was du machst, der Grund! Sie sieht verletzt aus? Vielleicht ist die Frau auf...

Kerzenlicht

Kerzenlicht Hat die fein flackernde Kerzenflamme Im Windhauch noch jene Kraft, Daß sie an der grünenden Edeltanne Heimeligkeit für uns schafft? Haben immer noch Kinderaugen Freude an dem Lichte der Zeit, Um sich an Schönem festzusaugen, Womit die Seele offen und weit? Sind es nicht unsere dunkleren Tage, Die sich mit Kerzenlicht tragen können, Wo doch im Raum allein steht die Frage, Ob wir uns...

Europa verändert sich

Europa verändert sich Man sieht sie kaum mehr: Die Kinder, die Jugend mit fröhlichem Lachen, Denn Europa leidet so sehr Daran, dass kaum Nächste die Zukunft machen. In den Einkaufspassagen der Städte Sind fast nur noch Grauschöpfe unterwegs, Wo man so gern viele Kinder hätte Als Zukunft des Sozialbelegs. Dafür kommen jetzt viele Menschen an Aus allen Regionen der Welt, Weil man bei uns gut leben...

Fallenlassen 2019

Rosarote Brille bringt es nicht auf Dauer. Die Welt schöner trinken leider auch nur einen kurzen Augenblick. Den Frust raustanzen ist schön, hält aber auch nicht lang an. Wilder, stundenlanger Sex stellt zumindest eine Zeitlang die Denkmaschine aus. Aufregende Abenteuer erhöhen den Pulsschlag und die Lebenslust auch das Alltägliche zu überstehen. Die Zeit rinnt wie Sand in meiner Hand. Die...

Das Haus

Das Haus ist wie alle Häuser! Nur hier braucht nie jemand einen Anwalt! Die Leute haben Familie! Die Leute haben Arbeit! Die Leute haben Freunde! Die Leute haben Gespräche! Die Leute  haben Feste! Nur niemand braucht hier einen Anwalt! Das Haus ist wie alle Häuser! Nur hier braucht nie jemand einen Psychologen! Die Leute haben Bücher! Die Leute haben Interessen! Die Leute haben Hobbys! Die Leute...

Tänzelnd tritt der Mond

Tänzelnd tritt der Mond Tänzelnd tritt der Mond in seine zweite Phase. War es so, war es denn nur mein Traum? Damit ich ihn nicht aus meinen Augen lasse, Hellt er mir die Seele und den dunklen Raum. Gewunden steh'n sie mir in Nächten: Jene Strahlen, wenn er jetzt zur Winterzeit Mir als Leben leuchtet mit den wahren Mächten, Dadurch wird mein Horizont unendlich weit. Ruhig zieht mir so das fahle...

Oldtimer

Oldtimer Der Ferrari setzt den Blinker, Gebraust kommt an der Schampustrinker, Der mit Lederjacke und mit Mütze Krachend fährt durch eine Pfütze, Spritzt zur Mauer und zum Tor, Kriecht aus dem Gefährt hervor. Man sieht schon, dass durchtrainiert Er kraftvoll den Gang vollführt, So dass immer man vermute, Er suche nach einer Stute, Die er dann nach Haus' mitnimmt, Damit das Urteil auch stimmt....

Die Wölfe

Die Wölfe haben erklärt was Leben ist! Sie haben ein Schaf gerissen! Es unter dem Rudel verteilt! Ein Fest veranstaltet! Und dann geredet: "Wie kann ein Schaf an Liebe glauben! Dafür ist es zu schwach! Wie kann ein Schaf an Freiheit glauben! Dafür ist es zu friedlich! Wie kann ein Schaf an Reichtum glauben! Dafür ist es zu gutmütig!" Denn wir Wölfe sind mächtig! Denn wir Wölfe halten zusammen!...

Ich saß im Riesenrad

Ich saß im Riesenrad Ich saß im Riesenrad Und fuhr langsam nach oben, Wo es den Rundblick hat, Mit dem Augen sich loben. Im Aufwärtsfahren sah ich sie vorüberziehen, Die schon Gegangenen aus der Glückseligkeit, Die mir als Kind dereinst ein Paradies geliehen, Mir Stärke, Lebensfreude gaben – und Freiheit. Da waren wieder meine Eltern, die Verwandten, Die mich zu diesem guten Leben führten, Die...

Manches Leben ist

Manches Leben ist Manches Leben ist so sonderbar, Auf dass man glaubt, dass da nichts war. Sieht man jedoch auch hinter die Kulissen, Wollte man ein solches gar nicht missen. Manches Leben ist ein Trauerspiel, Verlangt vom Einzelnen doch viel zu viel, Lässt ihm die Muße nicht und keine Ruh', Denn es geht nur voran, treibt immerzu. Und manches Leben ist Komödie, Weit weg von Trauer und Tragödie:...

Blauer Montag 2019

So zogen wir also los um unseren blauen Tag zu pflücken. Sehnsuchtsvoll und voller jugendlichem Elan machten wir uns auf den Weg abseits der herkömmlichen Pfade. Das Blau des Himmels, des Meeres unsere Begleitung und uns den Weg weisend. Das Blut und der Schoß in Wallung auf der Suche nach Erfüllung. Im Grün der geschützten Anhöhe legten wir uns zueinander. Die pralle Sonne sah uns lächelnd zu,...

Manchmal…

Manchmal, wenn ich so an dich denke, am Morgen, wenn der Tag beginnt, stelle ich mir vor, meine Gedanken wären Sonnenstrahlen, und sehe dich und mich, im Licht. Manchmal, wenn ich so an dich denke, heute, gestern, morgen… stelle ich mir vor, meine Gedanken wären glückliche Sekunden, und sehe dich und mich, glücklich im Augenblick. Manchmal, wenn ich so an dich denke, im Schlaf oder in meinen...

Wie Phönix

Wie Phönix Wie Phönix einst aus dieser Asche sich lebensnah konnt' frei erheben, so wünschen wir uns doch, wenn viele Wälder brennen, Menschen zu retten und alles, was zu retten ist. Nicht vor den Kameras nur Interviews dort geben, Schäden zu kommentieren, Filme drehen. Stände das unserem guten Menschengeschlecht nicht besser zu Gemüte? ©Hans Hartmut Karg 2020...

“Rühr’ mich nicht an!”

„Rühr' mich nicht an!“ Wieder sah man sie sich treffen An der Bar, zum Glühweinfest, Die Fremden und einige Neffen, Zu tilgen letzten Weihnachtsrest. Manche, die sich nie gesehen Umarmen sich vor Alkoholfreude, Wollen an der Hütte stehen, Denn man lebt im Hier und Heute! Immer öfter kann man sehen, Dass nicht jeder es so will: Umschlungen am Tresen zu stehen – Mit Berührungen als Ziel... Manche...

Mühsam erwacht das Jahr

Mühsam erwacht das Jahr Mühsam erwacht das Jahr, Die Tage werden wieder länger, So, wie es immer war – Und wieder hört man Teichrohrsänger. Vergangen sind die heil'gen Stunden, Es lebt noch die Erinnerung. Doch morgens, mit den vielen Hunden Wird auch des Jahres Hoffnung jung. Das Licht heißt uns früh aufzustehen, Wenn es jetzt früher Freuden fängt Und wir zum Bach hinuntergehen, Weil sich der...

Ein halbes Jahrhundert

Ein halbes Jahrhundert Ein halbes Jahrhundert Treue geschworen Und dennoch frei in Liebe geboren Blieb bei mir, als schon Balken knirschten Und sich Wildkräfte an uns heranpirschten, Das Leben gefährlich zu werden drohte, Weil Finanznot stand als der Schmalbote, Sie doch wieder aufstand, hat Mut mir gemacht, Verschönt mir den Tag und manche Nacht, So dass ich in Liebe weiterhin zu ihr stehe, Die...

Greta hatte Geburtstag

Greta hatte Geburtstag Wieder stand sie wie verloren Bei Mitstreitern in der Runde, Ward als Heilige geboren, Gab doch unablässig Kunde Von Klimaten, der Warmzeit, Und wir, die davon ja wissen, Sind nicht zum Verzicht bereit, Werden nicht den Boden küssen. Geburtstag hatte Greta wieder, Witzbolde verstör'n ihr Handeln. Sie bleibt standhaft und kehrt wieder, Will, dass alle wir uns wandeln Und...

Wann hat es das jemals gegeben?

Wann hat es das jemals gegeben? Wann gab es jemals dies' bei uns: Den Dauerwinter ohne Schnee, Wo man am Waldesrand bei uns Nur sah Wildschweine, sattes Reh? Wann gab es denn frostfreie Tage, Glattfeuchte, salzbestreute Straßen, Gelegt in die Dauersalzlake – Und überall schneefreie Trassen? Wann hatten wir das jemals schon: Die Januartage mit zwölf Grad Ohne den Eisblumenlohn, Nur...

Ikarus und Tantalos

Ikarus und Tantalos Wo es so viele Götter gibt Sucht man zwei aus, die einem dienen, Denn weil der Mensch Bequemes liebt, Hofft er, die Haltung zu versühnen. Dazu taugt Tantalos den Faulen Zur Stärkung der Arbeitsphobie, Wonach Fleiß lässt sich nur vergraulen Weil Anstrengung lohnt sich ja nie. Wer dann vergeblich Steine rollt, Entgleiten, wenn sie hochgeschafft, Der sieht, wie alles...

Rote Rosen leuchten

Rote Rosen leuchten Rote Rosen leuchten von der weißen Vase herüber, stehen auf dem niederen Tischchen, eröffnen mir Deinen Wunsch: „Ich habe die Herzensbitte der Liebe ein Zeichen zu setzen, damit die Büten Deine Augen netzen und ich mit ihnen Dir zeige, wie sehr dieses Rot, liebreizend gedeutet, uns BEIDEN zeigt, was so herrlich uns eint im Paradiesgarten irdischer Freuden.“ ©Hans Hartmut Karg...