Eine Glücksträne

Eine Glücksträne ist rund wie eine einfache Träne aber wohl heißer fast wie der Sonnenstrahl eine Glückszähre ist schön wie eine Perle aus einem Meer mal ist sie golden beim Abend - und Morgenrot mal ist sie silbern wie der Mond. Sie spiegelt die ganze Antikwelt wider sie ist sanft so wie Du deine Gefühlswege in die Ferne

Die Glückstränen II

Die Glückstränen sind fast unmenschlich de Kobolde haben grüne Glückstränen die Feen haben rote Glückstränen die Zwerge haben blaue Glückstränen und die Menschen haben goldene Glückszähren wenn sie in die Zukunft mit dem Herz voll Gedichte hineinkommen

Menschen unterm Sternenhimmel

Menschen unterm Sternenhimmel weinen manchmal aus der Sehnsucht nach dem Tageslicht. Sie werden in die Ferne vom Mond geführt, der Mond zeigt ihnen kaum Weg. Menschen unterm Sternenhimmel denken an die Sonne denn ihre Gesichter sind hell und Augen lachen mit den Sonnenschein. Menschen unterm Sternenhimmel sind manchmal blind, denn sie erkennen keine Kraniche aus der Ferne, die nur die Wahrheit...

Die heile Welt

Die heile Welt Ach, unsere Welt besteht aus einer lieben Stadt, Ich wohne, wo man kaum die Autos hört, Man beste Luft vom hohen Berge hat Und keine Unbill die Idylle stört. Von Nachbargrundstücken hört man Kleinkinder, die mit Eltern, Omas spielen, Die schaukeln, gegen Abend irgendwann Verstummen, weil sie in den vollen Sielen. Die vielen Autos parken in der Straße, Wenn irgendwo jemand...

Kleinmütig

Kleinmütig Wie kurz ist doch des Lebens Lauf, Man sollte nicht nur streiten. Es geht täglich die Sonne auf – Und Pferde kann man reiten! Wie überregt sind doch die Stimmen, Die laut zeternd oft Nerven töten, Zum Frieden und zum Weltgelingen Nichts beitragen, nur Augen röten. Kleinteilig geht dann das Verhandeln, Als wäre alles nur ein Spiel: Leichtfertig will stets nur anbandeln Der Werber, dem...

Entscheidung

Entscheidung Der Morgen hat viel Licht gebracht, Gekommen ist die erste Kälte. Nun holt der Glanz ihn mit Bedacht, Damit auch Freude sich jetzt melde. Nichts nimmt mir weg die frühe Ruhe, Kein Flug, kein Rauch steht im Gemüt. So geht der Blick zur alten Truhe, Die sich um meine Gunst bemüht. Soll ich sie öffnen oder schließen, Den Inhalt endlich gar entsorgen, Wo doch schon neue Worte fließen,...

Altersgefahren

Altersgefahren Gar mancher wird ja wunderlich, Wenn ihn das Alter packt, Er nervt gern Dich und nervt gern mich, Oft ohne Sinn und Takt. Scheinschlachten werden initiiert, Die unnötig und überflüssig, Beziehungen zu Bruch geführt Mit Gründen, die meistens nur müßig. Dann werden Fässer aufgemacht, Die leer sind oder schon zerfallen, Beziehungskisten mitgebracht, Die nichts sind, als nur...

Der Kompass

Lass dich tragen… vom Lied, das in dir schwingt, wenn deine Ohren etwas hören, was dein Innerstes zum Singen bringt. Lass dich tragen… vom Bild, in das du versinkst, wenn deine Augen etwas erblicken, was dein Innerstes zum Leuchten bringt. Lass dich tragen… vom Traum, der dich berührt, wenn du dem Kompass deines Herzens erlaubst, dich zu leiten… © A. Namer

Designhaus

Designhaus Das Haus hat kein einziges Fenster zur Sonne, Wie kann man denn so etwas bauen? Es sieht aus, als wär' es 'ne steinerne Tonne – Kann man da dem Leben noch trauen? Architekten sind bisweilen ja mutige Leute, Doch der Bauherr muss darin ständig leben, Und zwar auch künftig und nicht nur heute: Will er denn nicht mehr zur Sonne streben? Doch gebaut ist gebaut, sagt der Architekt, Da kann...

Blickmomente

Blickmomente Sie stand im Raum und hielt sich fest in einer Straßenbahn, wo mitwippend die süßen Bällchen versahen nun ihr Fest. Die wippten mit den Bodenwellen, erbebten sinnlich, wenn an den Haltestellen nun auch die Blicke kamen und hielten sich dort fest. Wie wonniglich, dem Männerauge wunderbar gebaut! Gern möchte man sie kontaktieren – doch Frau dies nicht zulässt! So schau' ich nur zu...

Zu keiner Zeit

Zu keiner Zeit So viele Verse, wunderbare Reime Sind wohl niemals geschrieben worden. Das Dichtervolk ist aufgestanden, Erfüllt mit seinen Versgirlanden Die Welt mit herrlich-freien Worten Und lässt uns so nicht mehr alleine. So kann ich heute immer lesen, Was neu gestaltet, anmutsuchend Die Sinne, Herzen hier erreicht, Weil unsere Poesie nicht bleicht, Nicht lebensfliehend, lebensfluchend Der...

Wie soll es weitergehen?

Wie soll es weitergehen? Wenn sich die Wogen einsam treffen schäumt Gischt auf in des Ozeans Weiten, wo Weltmeere doch darauf warten, dass Fischleiber sie hier durchpflügen, weil andere sich nähren wollen, um ihre Mägen aufzufüllen. Doch wo die großen Trawler pflügen werden die Schwärme immer kleiner, verschwinden schließlich ganz, wo ihnen diese Echolote die Überlebensrechte rauben und alles...

Wechselliebe

Wechselliebe Wär'n wir nicht doch sehnsuchtsgeboren In oftmals sorgenvollem Sein, Müssten Ersatzglück wir uns borgen In ständ'gem Suchen: „Das ist MEIN!“ Gar mancher jagt nach junger Liebe Und findet doch kein Ende, Ziel. Oft bleiben ihm nur seine Triebe, Ein Seelenchaos – mit Gewühl... So wird Leben ihm zum Versatz Für das, was er nicht halten kann, Wo dauerhaft ihm winkt kein Schatz, Weil...

Firlefanz

Firlefanz Nichts ist dem Menschen mehr zuwider, Als Mangelndes im wahren Leben. Er sieht nur noch den Tod, den Schnitter, Mag sich dem Leichten nicht hingeben, Dem Virtuellen auch entfliehen, Weil passiv doch in besten Tänzen Er oftmals kann die Wesen sehen, Die ausloten Lust – und die Grenzen. Der Firlefanz war einst ein Tanz, Ganz überflüssig, ohne Wert. Man flocht da keinen großen Kranz,...

Wir kümmern uns darum

Wir kümmern uns darum Hat doch ein unbekannter Störfall den Strom Aus seiner Dauerarbeitszeit gerissen! „Wir kümmern uns!“, so sagte man, „Wir kommen schon, Da sind wir immerzu als Eure Helfer sehr beflissen!“ Doch 80000 Bürger stehen ohne Verbindung da: Man kann sie nicht erreichen – und sie warten! Die ganze Welt ist ihnen nicht mehr nah, Doch wann kann die Verbindung wieder starten? Man...

Lenzzeit

Lenzzeit Da klagen Menschen über den Herbst, der ihnen Gebrechen schaffe, Nöte und Sorgen bringe, zunehmend Kälte und Dunkelhet in die noch warmen Gefilde. Steht ihnen so nicht die Hälfte des Jahres noch offen? Und sie dürfen immer noch auf einen Jahreslauf hoffen, der ihnen doch bewährt bleibt, unabhängig vom Alter? Vergessen wir denn so leicht, dass noch vor wenigen Tagen das laute Wehklagen...

Fahler Schein

Fahler Schein Es bricht der dunkle Wolkenrand Am frühen Vormittag jäh auf, Wenn wieder einmal Strahlenstand Verkündet seinen Lauf. Da braucht es keine Schirme mehr, Um Tropfen fern zu halten: Die Strahlen bringen Wärme her, Lassen die Sonne walten. Und herbstens keine Plötzlichkeit, Das Wetter schlägt nicht um: Es bringt viel Ruhe in die Zeit, Die bleibt uns da recht stumm. Weithin trägt uns der...

Opfer sind kein…

Opfer sind kein... Opfer sind kein Spielzeug, Mit dem man macht, was man will. Greifen Stalker zum Feuerzeug, Ist Schlimmes nur ihr Ziel. Opfer sind kein Belustigungsschrein, Den man öffnet und wieder schließt, Denn da dringt Höllendunst herein, Mit dem man Menschenkinder beschießt. Opfer sind kein Fahrgeschäft, Das man beliebig neu besetzt, Auf dem man sich weiter auslässt – Und im Aufwühlen...

Selbsttäuschung der Seele?

Selbsttäuschung der Seele? Immer wenn er Geburtstag hatte und ich mit ihm telefonierte, sagte er mir ins aufhorchende Ohr: „Hast Du wieder ein Glück, dass Du durchgekommen bist. Seit dem frühen Morgen geht es Schlag auf Schlag!“ Das sagte er mir in jedem Jahr, wenn ich ihm telefonisch gratulierte. Aber: Kein einziges Mal in all den Jahren war sein Telefon tatsächlich belegt. Was ich davon wohl...

Wortweltwerker

Wortweltwerker Auch in den hügeligen Nörgelbergen finden manche Gewaltmenschen ihr Auskommen, ehrgeizig, sprachgenial, sittenverknotet. Sicher, Kriege haben sie niemals geführt, nur Fußball gespielt und Wanderungen unternommen. Manche von ihnen haben sogar Romane verfasst. Ihr schmaler Blick hängt sich suchend bis auf den heutigen Tag in die Baumkronen, um ein klein wenig vom Himmelsgewölk...

Dieser Ort…

Vielleicht hätten wir einfach dort bleiben sollen. Dort an dem Ort, an dem es dir immer gut ging. Dieser Platz wird mich immer an - dich - erinnern. An eine noch Sorglose - Zeit. Denn diese Zuflucht brachte mehr für uns mit sich, als es jemals jemand verstehen wird! Dieser Ort brachte die Sorgen einfach fort. Vom Winde getragen, von der Last befreit. - Mama - für mich war dieser Ort eine für -...

72 Jahre

72 Jahre Wer darf schon so alt werden Und immer noch das Leben lieben, Trotz aller Leibbeschwerden Noch Worte in die Reime schieben? Es ist mein ausgesprochener Traum Ein spätes Wiegenfest zu feiern Und hier im schönen Erdenraum Die vielen Freunde anzuheuern, Dass sie mit mir den Tag begehen, Weil sie mir nah und freundlich sind, Zu sich und ihrem Leben stehen Und nicht auf ihrer Seele blind....

Philemon und Baucis

Philemon und Baucis Heut' trinken wir gemeinsam den Geburtstagswein, Wissen uns lieblich gebettet, wo das Glück darf sein Und wir uns ansehen, als sei uns nichts vergangen, Weil wir hier stehen, frei und unverfangen In diesem Lichte, diesem Land, das uns erhält, Weil wir auf dieses Freudenleben eingestellt. Möge uns lange noch der Liebesgott begleiten Und uns zu schönsten Träumen überleiten!...

Lob

Unser innerer Kritiker plappert manchmal einfach so dahin.... ....und dann kommt plötzlich irgendwoher ein Lob, mit dem`s selbst ihm die Sprache verschlägt. © A. Namer  

Herz und Verstand

Die Vernunft bremst manchmal das aus, was das Herz leben und erleben möchte. Ob das so richtig ist, steht auf einem anderen Blatt. © A. Namer

Angst

Welch furchteinflössend Trauerspiel Am Ende wars mir doch zu viel Ich glaub ich wäre weg gerannt Wenn ich nicht die Lösung fand Aus Stahl mit Chrom ist’s überzogen Ist ganz gerade nicht gebogen Hab es mit dem Mund liiert Wenn Hirn am end die wand verziert

Die Freiheitsstatue

Die Freiheitsstatue vom Bildhauer Bartholdi geschaffen, als Geschenk über das Meer verschifft, steht eine Dame in New Yorks Hafen, bei den Besuchern bekannt und beliebt. Als Symbol für Freiheit und Hoffnung, reckt sie die Fackel empor, verkündet ein „herzlich Willkommen“, für die Menschen am Eingangstor. Die starke Frau, gewaltig und schön, ragt wie ein Fels aus der Brandung, auch wenn wir in...

Sekunden

Es gibt Sekunden - die man schnell wieder vergisst und Sekunden - die ein Leben lang nachwirken. Bei manchen Sekunden lösche ich sogar den "Papierkorb" im Kopf 🙂 Andere wiederum - packe ich watteweich in mein Herz, hol sie immer wieder vor, dreh sie herum, freu mich immer und immer wieder! Sie sind es, die mein Innerstes zum Lächeln bringen und es mit Sonne fluten. © A. Namer

Paläste

Der zerfallene Palast! Seine Fenster sind zerbrochen! Seine Räume sind leer! Seine Wände sind kahl! Nur manchmal kommen Bettler vorbei! Verstecken sich vor den Mächtigen! Die keine Armut mögen! Und finden dort, für einige Zeit, etwas Frieden! Vor den Politikern! Die neue Paläste bauen! Der zerfallene Palast! Seine Reichtümer sind verschwunden! Seine Könige sind vergessen! Seine Pracht ist...