Im feuchten dicken Gras

Im feuchten dicken Gras seh ich die Libelle sitzen. Die Flügel zittern leicht Licht schimmert gold und grün. Jetzt hebt sie ab - perfekter Helikopter.

“O Schmerz, lass nach!”

„O Schmerz, lass nach!“ Ich konnte es mir nicht ausdenken, Dass Schmerz auch mich erreichen könnte, Denn Schicksal sollte mir Gesundheit schenken, Weil kein Mensch sich mit Leid jemals versöhnte. Doch es kamen Zeiten, die wurden unangenehm: Aus heiterem Himmel fielen Schmerzen ein, Keine Körperlage war schmerzfrei oder bequem, Der Teufel fuhr mir in den Rücken hinein. Am Ende lag darnieder ich...

Besuch

Vor dem Fenster zwei Äuglein klein und rund Das Gefieder glänzt vor Nässe Ist doch so strahlend bunt

Herbstfest

Heute feiern die Tiere ein Fest Der Herbst ist da pfeifts aus dem Nest Alle tragen ihr Essen herbei Es gibt Lachen, Musik und Geschrei

Körnerkammer

Oh weh oh weh da kommt der Schnee Gefroren ist auch schon der See Das Mäuschen bringt Körner in die Kammer Zwei fallen in den Matsch oh Jammer

Im Kino

"Ob lustig oder blut'ger Graus viel Filme gibts im Lichtspielhaus man freut sich schon, da geht das Lichte an es stört nochmal der Eiscrememann"

Der Waschbär

"Der Waschbär hat ne Brille auf und sieht damit wie'n Räuber aus schützt Du Dein Essen mit nem Schloss so kann er's meistens öffnen, doch"

Und irgendwann

Und irgendwann Und irgendwann wirst Du selbst alt sein, Vielleicht auch ein wenig gebrechlich. Dann lässt Du Deine Liebste allein, Nimmst den Tod als Begleitung ursächlich. Gib ihr an die Hand einen Begleiter, Der auch Dir vertrauenswürdig erscheint Und der entlastend als Wegbereiter Es gut mit Deiner Liebsten meint. Ritterlich sollte er mit ihr umgehen, Ihr zu jeder Zeit Sicherheiten geben,...

Der Pianist

Von Ferne schon hört man es schallen Pompöse Töne durch die Hallen Der Pianist lässt nun die Tasten stehn Muss erstmal schnell aufs Töpfchen gehn

Winterruhe

Die Blätter fallen wieder Fern ist der Duft von Flieder Das Bärchen legt sich nun zur Ruh Macht müde seine Äuglein zu

Fluchtmeister

Fluchtmeister Aus Beziehungen zu fliehen, Immerzu von dort abzuhauen, Das scheint dort Lebenskonzept, Wo nur der Drang auf Veränderung lebt, Um immer wieder Neues anzuschauen, Sich selbst weg von Vertrautem zu ziehen. Es gibt diese unruhigen Geister, Die keine Minute verweilen können, Weil sie schon das nächste Ziel anvisieren, Den Kitzel für Unbekanntes verspüren, Sich keinerlei Ruhephasen...

Der Mensch giert nach Anerkennung

Der Mensch giert nach Anerkennung Gelobt werden wollen fast alle Erdlinge Und immerzu wahrgenommen werden, Niemals verstanden als Objekte, als Dinge, Denen angeblich viele den Rücken kehrten. Da sie selbst kaum danach fragen, Wie es Dir geht, ob Du bereit Zu erzählen von Deinen Lebenslagen: Ihnen geht es nur um eigene Befindlichkeit. Ist das dem Ichmenschentum geschuldet, Muss Reputation sich...

Knetekunst

Zufrieden lehnt der Künstler sich zurück Betrachtet andächtig sein neuestes Stück Das hat er wirklich gut vollbracht Ein bunter Kneteklumpen in wahrer Pracht

Im Nebel

Im Nebel blitzt ein rotes Licht Der schnelle Fahrer sieht es nicht Rast er aus der Baustelle heraus Flattert ihm ein Briefchen bald ins Haus

Der Brummer

Die Kuh sagt lass mich doch in Ruh Und hält sich schon die Ohren zu Fühlt sich gestört in ihrem Schlummer Wieder nähert sich der Brummer

Das Schaumbad

"Im Bademantel steht der Herr parat freut sich sehr auf sein Schaumbad da tut's die Stimmun ihm verderben das Wasser will nicht wärmer werden"

Erdkunde 3

"Die Schüler, außer Rand und Band er hat ein einz'ges Mittel nur noch in der Hand das lehrreich Filmchen, ja das sollt es tun dann kann er mal in Frieden ruhn. Doch wird's mal laut und auch mal leise was ist denn das jetzt für ne Sch***? Verzweifelt schlägt er aufs Gerät doch ein Detail ihm da entgeht die Burschen haben mitgedacht und sich ne Fernbedienung mitgebracht"

Grau

Der Himmel grau, die Bahn auch grau Heute stehen wir im Stau Ein Auto mit Tatütata Freun sich die Kinder - wunderbar

Der Künstler

Er lässt erstaunt den Pinsel fallen Durch das Haus hört man sein Hallen Solch Werk hat er noch nie vollbracht Ein Strichmann wie er steht und lacht

Der Trank

Fühlt die Maus sich heute krank Dann braut sie sich nen guten Trank In die Milch kommt Honig rein Ja das schmeckt dem Mäuselein

“Dann bin ich halt unter der Erde”

„Dann bin ich halt unter der Erde“ „Dann bin ich halt unter der Erde“, Das spricht sich so leicht und fällt doch schwer, Wenn der Sensenmann bei uns anklopft, Wir doch lebensfremd zu sehr verkopft Kokettieren mit einer solchen Abwehr, Als wäre das Ende noch ein Werde. Witzelnd darf man schon bleiben, Galgenhumor aber wäre gefährlich, Weil ein Drahtseilakt Ängste aufdeckt, Bei Mitmenschen damit...

Teuro

Den Demitros stolz und fein, trifft der Schlag mit großer Wucht. Bleibt trotz Pillen oft zu klein; schlimm geplagt von Eifersucht. Dicke Bure, wenig schlau, war ja nie besonders schön. Nimmt´s nicht immer so genau, wenn die Kurse oben stehn. Denkt jetzt pausenlos daran, diese nimmersatte Maid: Ob er noch blechen kann? So sehr furchtbar ist ihr Leid. Harte Arbeit - wenig Lohn, lautet dringend ihr...

Laterne

Des Lichtleins feiner Schein Strahlt in den dunklen Wald hinein Die Laterne schaukelt leicht im Wind Leise klingt das Lied vom Kind

Das Fest

Zur Weihnacht wird ein Fest gemacht Im Haus so mancher Korken kracht Tante Frieda lacht schon schallend Onkel Bert tanzt um den Baum nun lallend

Gespenster

Es prasselt nun aufs Mäusedach Aus den Wolken lauter Krach Das Mäuschen steht staunend am Fenster Dort huschen Tiere vorbei wie Gespenster

Piets Vorzüge

"Der Piet ist lang und auch was doof er wohnt auf einem Bauernhof ihn seine Frau abgöttisch liebt weil er die dicksten Knollen aus der Erde zieht"

Sind mir

Sind mir Sind mir Abendstunden nur Einsamkeit Oder Furcht, dass ich sie verlöre, Wo bisher so herrliche Zweisamkeit, Auf die ich auch weiterhin schwöre? Ein halbes Jahrhundert Liebesvertrautheit Blieb ja niemals ganz ohne Bangen: Gibt es noch dauerhafte Verlässlichkeit, Schwindet vielleicht das Verlangen? Sind mir Signale möglicherweise entglitten, Womit sie mich früher verführte? Überhöre ich...

Der Sternekoch

Heute wird gebacken und gebraten Das Hauptgericht ist gut geraten Nun kommen schon die Gäste rein Dein Knetekuchen ist ja fein!

Das Hörnchen

Der Regen liegt schon in der Luft Das Näschen wittert feinen Duft Das Hörnchen nun sich eilen muss Schon sucht es nach der nächsten Nuss

Der Schneckenbär

Der Schneckenbär der hat es schwer Engt ihn doch sein Haus so sehr Und die andren Bären lachen Was macht denn der für Sachen