Sterblich sind wir alle doch
Sterblich sind wir alle doch Lebt man selbst in langem Leben, Ist einer wieder von uns gegangen. So wird die Zeit nie Aufschub geben, Sie stillt kein Ewigkeitsverlangen. Und ich geh' zur Beerdigung, Weil ich den Menschen gut gekannt, Bereicherte Tage mit Lebensbegleitung, Weil er dort zu unserer Arbeit stand. Da haben wir manches gelöst Und miteinander auch gerungen, Wenn wichtige Entscheidungen...
MAMA,
ich erreiche dich wohl nicht mehr. Zu der Welt, in der du jetzt bist, habe ich keinen Zugang. Ich sitze an deinem Bett, lausche deinen zusammenhanglosen Worten, dem Gestammel, den unartikulierten Lauten und weiß mir keinen Rat. Die Demenz ist so gnadenlos, sie kappt die Verbindungen zwischen uns immer mehr, bis nichts mehr spürbar ist, für mich. Ob dich von außen überhaupt noch etwas erreicht?...
18.3.23
Die Augen voll mit Leere Mein Magen sich am kehren Ich schau dich an Und weiss es nun Lügen Mein Atem wird geschnitten Die Tiere, wie sie litten Die schwarze Sonne Bleibt nun steh'n Für immer Die blaue Wanst Meine Lungen füllt Und umhüllt Fäden springen Aus den Fingern Und zieh'n mich weg Dich in den Dreck Vorbei
Mir kommt es manchmal vor
Mir kommt es manchmal vor Mir kommt es manchmal vor, Als wären Lasten nicht zu tragen. Dann stell' ich mich ans Gartentor Und suche Antworten auf Fragen. Ist's Einbildung, ist's Depression, Wenn etwas auf die Seele drückt? Ist es der Zeitgeist, Aggression, Wenn das verjagt, was Nerven pflückt? Sind da wieder die Drohreiter, Stürmen apokalyptisch an mich heran, Wenn das Weltweite, gar nicht...
Frühaufsteher
Frühaufsteher Bekannte haben mir erklärt: Frühaufstehen sei stets besser, Weil damit das Gemüt entschwert, Den Tag beginne man so kesser. Wie ist es dann mit der Natur, Wenn die nur jahreszeitlich tätig, Damit kommt allzeit in die Spur, Wenn sie ausführt, was für sie nötig? Wieder aufstrebendes Jahr erleben, Blumen schauen, Obstbäume, Welche alle zum Himmel streben Und mehr sind, als platte...
Salbadern
Salbadern Das Salbadern haben wir verlernt, Alle Sprache muss konkret sein. Möglichst faktisch, kaum besternt Steht das Wort nüchtern, allein. Feierlich redet fast niemand mehr, Nicht umständlich, nicht breittretend: Peinlich empfindet man alles schwer, Was geweint, wo Stimmen betend. Natürlich ist das Salbadern gefährlich, Wenn es nichts anderes als heiße Luft, Dabei oftmals auch reichlich...
Das Mögliche
Das Mögliche Naturschönes können wir schauen, Wenn wir Sterne am Himmel sehen Und auf unseren Augensinn bauen, Zu Neuhorizonten auf Erden gehen. Da hat uns die Natur viel beschert, Was wir als selbstverständlich ergreifen, Immer schon unser Gemüt entschwert, Lebenslang konnten wir damit reifen. Natürlich wird ein Regenbogen verschwinden, Wenn wir zu ihm laufen, wo er herabgebogen: Im Hingehen...
Was haben wir doch
Was haben wir doch Was haben wir doch für seltsame Zeiten, Dass wir wieder rückerinnernd den Zauber Vergangener Dekaden so hochheben, Weil gegenwärtige Nöte wenig Freude bereiten Und unsere Hoffnungen nur unsauber Den Horizonten bessere Perspektiven geben. Das Vergangene erhält dadurch Glanz, Weil sich Atommächte versöhnten Und die Abrüstung noch Friedenshort. Jetzt lebt wieder auf atomarer...
Ein Kräutlein hilft
Ein Kräutlein hilft Ein Kräutlein hilft dem kranken Magen, Ein anderes stillt Herzeleid, Doch muss man es auch gut vertragen, Das Netz gibt dazu auch Bescheid. Gar manches ist auch übertrieben, Nichts weiter als Geschäftsmodell, Wo viele das Geld immer lieben Und deshalb sie so raffend schnell. Dabei braucht manches Kräutlein Nur einen Garten und ein Beet. Der Kranke hilft sich ganz allein, Wenn...
Hoffen wir, dass wir zurückkehren
Hoffen wir, dass wir zurückkehren Hoffen wir, dass wir zurückkehren Zu den Idealen der alten Medizin: Lässt sich die Heilung vermehren, Hat der Aufwand ja seinen Sinn. Da bleibt dann wieder sittlich zu lernen, Dass Medizin altersunabhängig sein muss. Man sollte sich also nicht entfernen Von den Ideen mit dem Äskulapgruß. Jeder Mensch hat ein Recht auf Leben, Egal wie alt oder wie reich er ist....
Das Krebsgeschwür wabernder Lüge
Das Krebsgeschwür wabernder Lüge Wenn man in einem intakten Staat Die Lüge nicht mehr Lüge nennen darf, Dann geht es mit seinen Rechten zuende, Es breitet sich aus die destruktive Teufelssaat, Mit aufgeblähten Paragrafen wird viel unscharf Und das Bürgerleben verfällt der Leibrente. Es braucht niemand die Lüge im Land, Wo sie auftritt, muss sie benannt werden, Denn ein Staat, der etwas auf sich...
Sehnsucht
Ich schaue dich an und fühle Sehnsucht. Ich spüre sie überall, an den Lippen, den Brüsten, und tiefer. Und dann noch tiefer, zutiefst in mir drin. Und sie wird erst aufhören, wenn wir unsere Sehnsucht geteilt haben …….. um dann wieder zu kommen.
Formen der Wahrheit
Formen der Wahrheit Verletzende Wahrheit will nur zerstören, Wo der Mensch eigentlich Halt suchen will. Darüber mag er sich allzeit empören, Doch der Sendende braucht dieses Spiel. Man will mit entlarvender Wahrheit Einen Spiegel dem Nächsten vorhalten, Aufdecken, oft mit Scheinheiligkeit, Weil Egomanen sich dort aufhalten. Die Tatsachenwahrheit verhindert, Dass verquere Botschaften verbreitet,...
Formen der Lüge
Formen der Lüge Alles kann immer schon Lüge sein, Wenn wir nicht dahinter schauen Und wo der Schein nur trüt das Sein, Man uns die Wahrheit will klauen. Lässliche Lüge entstehen so nebenbei, Sind überflüssig, jedoch leichtgängig. Dem Lügenden ist das stets einerlei, Um die Folgen schert er sich wenig. Gefährlicher sind Intriganzlügen, Denn sie wollen Positives zerstören, Beziehungen zu...
Der Liebe Last bleib’ wahre Lust
Der Liebe Last bleib' wahre Lust Ganz munter plätschert es dahin, Das schöne Leben vieler Satten, Holt sich dabei selbst seinen Sinn Und flüstert leise: „Sie gestatten.“ Da nimmt man hin der Liebe Last, Die einem ein Liebkind geworden, Wendet sich an den lieben Gast Und flüstert Seliges mit Worten. So wird einem der Liebe Lust Zur wahren Freiheit aus der Enge, Vergisst man doch den ganzen Wust,...
Das Stehaufmännchen
Das Stehaufmännchen Ihm fällt ja allzeit etwas ein, Egal, ob's Wahrheit oder Lüge. Dabei liebt es den Sonnenschein, Geht dorthin, wo die vielen Züge. Das Stehaufmännchen, ja es weiß Was es verlangt und was es will, Doch liebt es nicht den Arbeitsschweiß, Denn Mühen ist niemals sein Ziel. Es fällt, es steht auf seinen Beinen, So wie man es von Katzen kennt, Ist da mit sich auch stets im Reinen,...
Die edlere Frau schaut weg
Die edlere Frau schaut weg Die edle Frau schaut weg, Wenn sie solch Dinge sieht, Die sie nicht sehen will. Das ist des Mannes Weg, Wenn er gierig sich bemüht Und nur sein Wille einzig Ziel. Es unterscheiden sich Geschlechter: Frauen ekeln sich oft leichter Und leben gern das Edlere aus. Männer dagegen sind darin Verächter, Denken banaler, leben seichter, Sind mitunter nicht Herr in eigenem Haus....
Bewunderung
Bewunderung Viele wollen immerzu Bewunderung erfahren Von Mitmenschen als Labsal von Anerkennung Und man bemerkt mit langen Lebensjahren: Sie gieren geradezu nach eigener Namennennung. Ein solch infantiles Verhalten ist ehrenkäsig, Kann leider nur Ausschau nach Bewunderern halten. Dadurch werden Beziehungen oftmals recht stressig, Denn man kann nicht ständig die Fahne hochhalten. Andere...
Herz-Kopfstand
Wenn das Herz Kopf steht, hat der Verstand Pause. © A. Namer
Straftaten bleiben Straftaten!
Straftaten bleiben Straftaten! Wenn nur gesagt wird, man wolle strafen, Obwohl dies ohne wirkliche Folgen bleibt, Lässt sich das Unrecht nicht wegschaffen, Wenn das Lippenbekenntnis Schindluder treibt. So nimmt denn zu die Angstvermehrung, Wo keinerlei Straftaten abgewendet, Führt Bürger hin zur Seelenbeschwerung, Weil falsche Signale ausgesendet. Straftaten müssen Bestrafung finden, Sonst wird...
Anfälligkeiten
Anfälligkeiten Da müssen sich Regierungen mehr anstrengen: Das Netz ist voller Anfälligkeiten! Mitunter lässt man damit die Bürger hängen – Mit Abzocke, finanziellen Leiden. Das Internet ist nicht nur ein Segen, Wenn alles rascher und papierlos geht. Gar mancher kann sich nur aufregen, Wenn man verbunden im Regen steht. Bombardiert mit sehr viel Werbeflut Quellen die Briefkästen ständig über....
Das Wölkchen
Das Wölkchen Schon steht es himmelsfern da oben, Das Wölkchen, einsam, klein und weiß. Einmalig leuchtet es von droben, Bewegungslos, nicht kalt, nicht heiß. Während ich nun zu ihm hinsehe, Wie es langsam ins Rosa fällt, Glaub' ich, weil ich's nicht recht verstehe, Dass mit ihm der Erdteil erhellt. Ein Wölkchen, sehr klein von Gestalt Öffnet den Tag mir mit viel Botschaft: Da ist jetzt Licht,...
Selbststeueruung
Selbststeuerung Vollkommen händisch lässt sich manche Maschine bedienen. Dann übernimmt sie mehr und mehr die Kontrolle und schaltet sich ein und ab – wie sie kann und wie sie will! Gern glaubt der Mensch, er allein hätte ein Eigenleben, höchste Intelligenz gar mit der alleinigen Fähigkeit, human zu denken. Dem ist überhaupt nicht so. Als Sklave eigener Programmierung lässt mancher Denkablauf...
Es dauert
mich von dir zu befreien; aus deinen Fängen und Zwängen. Mich nicht mehr schuldig zu fühlen und ständig selbst zu bestrafen, wegen der Vergehen, die du mir eingeredet hast. Ich sei schlecht und verdorben, sagtest du zu mir. Wohl wie eine verdorbene Frucht. D E I N E F R U C H T
Lebenslinien
Lebenslinien Haste was, dann biste was, Musst Eigentum kaum noch vermehren, Darfst sparsam sein, auch mit dem Gas, Kannst unsere Schöpfung nicht verheeren. Kannste was, dann biste was, Wenn Deine Tatkraft noch gefragt, Wo mehr ist, als nur Riesenspaß, Man Dich einsetzt und Neues wagt. Wer dann aufgeht im Wie und Was, Weil Schöpfertage er erlebt, Der wandelt frei auf jeder Straß', Weil er gerne...
Smartphonegefahren
Smartphonegefahren Manches Leben ist wie eine Geisterbahn, Wo der Mensch nicht anders handeln kann, Schlendert hin zu attraktivem Gleißen, Um medial die Scheinfreiheit zu preisen. Dabei hat's ein jeder doch in der Hand – Wir alle sind aus einem Nichts gekommen! – Dass wir jederzeit einsetzen Sinn und Verstand, Wenn klarer Wille wird von uns in Griff genommen. Talente, die verspielt und ungenutzt...
Sehnsucht
Oft, da denke ich nicht an dich. Die gemeinsame Zeit nie passiert. Manchmal, da bin ich nur bei dir. Als wärs gestern erst passiert. Freud und Leid, Leid und Qual. Prunk und Glanz, Glanz aber nie Glorie. Gemeinsam durch die wilden Jahre Sehnsucht nach der ruhen Zeit. Du warst mein Frühling und mein Winter. Verbunden hat uns einst so vieles getrennt nur durch die Zeit. Wir beide haben uns...
Das Gold der witzigen Sprache
Das Gold der witzigen Sprache Es ist schon ein Wundergeschehen, Der Stimme ein Fabulieren zu geben, Leid abzuwenden, ins Plaudern gehen Und so die eigene Stimmung zu heben. Dann werden die grauen Tage bunter Und wieder ins Lächeln gehoben, Vielleicht Schleier ganz vertrieben, Wolken vom Seelchen weggeschoben. Es braucht nicht Schutz und Mütze, Wenn Heiterkeit mir weiterhin erlaubt, Dass Freude...
“Du sollst nicht falsch Zeugnis reden…”
„Du sollst nicht falsch Zeugnis reden...“ Ist das nicht Gebot aus dem Dekalog, Das wohl am Häufigsten übertreten, Wenn man Personen damit belog, Um herzuziehen Strippen und Fäden? Man erniedrigt Menschen zu Marotten Und verdeckt damit Wahrheit, Indem man kultiviert die Zoten, Mit denen lebendig Scheinheiligkeit. Dabei sind es oft nur Affekte Aus Minderwertigkeitsandenken, Mit dem man Vorurteile...
L a i l a
Lust voll hältst Du Dir ein Auge zu, doch wahrlichst sieht man einzig mit dem Herzen gut. Färbst Dich am liebsten deutlichst Violett, verkehrst den Sinn des Lebens, gewollt, gut willentlich komplett. Scherst weg Dein glänzend edles Haar, hältst fest an Dem, was damals Dir mit prägend' Leid geschah. Um Männer machst Du, einst gescholten, grösste Bogen, fühlst Dich dafür so nie geborgen. Die Seele...