Morgengurren

Morgengurren Noch ganz gefangen in den Träumen der Nacht, Umtanzt von den dunklen Flatterwehren Treibt dennoch das Licht durch Fenster mit Macht Und will uns wieder einen hellen Tag bescheren. Dann hört man sie, die vielen Turteltauben, Sie locken und locken oben auf dem First. Erwachend kann man es gar nicht glauben, Dass auch Du von ihrem Glück erfasst wirst. Bei weiterem Gurren wird Liebenden...

Vergiss nie

Vergiss nie Vergiss nie, dass Du einst selbst ein Kind warst. Vergiss nie, dass Du als erwachsene Person Für diese Welt Verantwortung übernehmen musst. Vergiss dabei auch nie, dass Du sterblich bist, Am Ende Dein Leben in die Waagschale gelegt wird. Nichts bleibt Dir und nichts wird Dir erspart bleiben, Es gibt am Lebensende für alles einen Lohn. Hast Du Dich auf der Erde schrecklich benommen,...

Der Wald

Sehnsuchtsort, widerspenstiger Natur. Hohe Türme, niedere Flur. Zeigt sich offen, macht sich neu. Er will hoffen, bedeckt sich scheu. Gibt sich dem Freund mit spendender Wärme. Dem Feind als umzäunt, mit tosendem Lärme. Der Sprache oft verkommen, verständlich ist sie nicht. Es kann nur der sie hören, der zeigt ihm sein Gesicht.

Das innere Tier

Tief in uns ruht ein Tier, wild und ungebändigt. Es lauert in der Dunkelheit, wartet auf seine Freiheit geduldig. Es ist der Wolf, der in uns heult, der Löwe, der in uns brüllt. Das innere Tier, das uns treibt, wenn wir uns verlieren, sich enthüllt. Das uns auf die schmerzlichste Art und Weise lehrt, wie man im Leben kämpft und sich schützt und wehrt. Das Tier in uns, das uns in jeder Situation...

Die Kornmuhme

Das helle Korn steht weit im Felde Güld‘ner Ähre trock‘ner Saum Des frischen Brotes frohe Mutter So wogt es wie in ruhigen Traum Doch in den Wogen wohnt ein Schrecken Versteckt zwischen den Weizenstängeln Wo sich der Gerste Hälse recken Ist schwarzer Tod, arg, ungesehn‘ Drum liebes Kind sei auf der Hut Wenn dich auch Blaue Kornblumen reizen Wand‘re nicht hinein ins Feld Denn das Böse liegt im...

Die Freie und die Unfreie Welt

Die Freie und die Unfreie Welt In den USA konnte man jederzeit kritisieren Und niemand wurde deshalb festgenommen. Anderswo mussten viele Verhaftung spüren: Das Recht ward auf den Hund gekommen. Die Unfreie Welt bestraft jegliche Kritik, Lässt keinerlei Kompromisse zu, Bricht jeder Opposition das Genick Und holt sich ihre Henker dazu. Die Unfreie Welt fördert ihre Despoten, Weil sie den...

Gibt es Schöneres

Gibt es Schöneres Gibt es Schöneres, als von den ersten Strahlen der Sonne beküsst zu werden, die sich zwischen den Rollolamellen hindurchschleichen und hereinmahlen? Es ist die Frühlingszeit, die Tage leben wieder länger und Morgenlicht tritt leichtbündig herein, wenn der Mond sanftblassend zum Horizont absinkt. Wie eine Neugeburt strebt der erholte Leib danach, in freiem Gemüt nach Gesuchtem...

PAPA, warum hast du nichts getan?

Nur zuschauen und nicht hinschauen? Lieber wegschauen? Ich weiß, du warst nicht grausam. Du warst nur: lethargisch, gleichgültig, tumb und taub und abgeschossen von den vielen Schmerztabletten, von denen du nicht lassen konntest. Der Freibrief für ihre Grausamkeiten.

Hier ist Freiheit, hier ist Licht

Hier ist Freiheit, hier ist Licht Die Sonne trägt den Strahlenherd, Treibt Graubänder hin in den Osten, Wo längst das Grauen sich vermehrt, Weil dort noch Altgelüste frosten. Hier ist Freiheit, hier ist Licht, Kein Kampfpfeil steckt in unserem Köcher, Während ein Teufel mit Gesicht In Häuser schießt die großen Löcher. Mit unseren freien Lebensformen Haben wir hier großen Glanz erreicht, Denn...

Amors Welt

Amors Welt Der tiefen Leidenschaften Glut Entlässt kein sehnend Seelenwesen, Das sich aus Amors reichem Gut Mit Augensinn hat auserlesen Und mit Freudblicken dort auflebt, Wo Liebeslüste sich einbinden Und alles nach Erfüllung strebt, Um in Vollendung sich zu finden, Was kann und soll und muss und will, Beseelt von Lust und Leidenschaft Nur handelnd mit dem einen Ziel, Das jede Minne immer...

Jeder Despot lebt im Minderwertigkeitskomplex

Jeder Despot lebt im Minderwertigkeitskomplex Jeder Despot lebt im Minderwertigkeitskomplex, Denn er ist Diktator in geklitterter Geschichte Und begründet damit sein eigenes Lex, Weil er meint, dass man ihn vernichte. Kein Mensch will gewaltsamen Tod erleiden, Doch Despoten entkommen keiner Minderhysterie, Müssen sich stets für den Kampf entscheiden, Denn ihr Underdogwissen verlässt sie nie. Ein...

Frieden muss sich an den Tatsachen messen lassen

Frieden muss sich an den Tatsachen messen lassen Frieden ist niemals nur ein Wort, Wo Lippen es scheinheilig führen, Ist nichts als ein Ehrlichkeitsmord, Wenn Sittengesetze nicht zu spüren. Tyrannen reden gern von Frieden, Obwohl sie ständig Kriege führen. Sie werden sich das nicht verbieten, Weil sie sich zu Cäsaren küren. Sie denken auch nicht an ihr Ende, Haben stets den Sieg im Kopf,...

Jede Nacht

Es ist jede Nacht der selbe Himmel und jeden Tag das Gleiche. Wenn es dunkel ist, fühl' ich mich wohl und wenn es hell ist, such' ich das Weite. Man sagt, mit dem Alter kommt die Reife, doch spüre ich nichts, außer wie das Leben an mir vorbei gleitet. An mir, an dir, an uns allen. Warum träumen wir vom Fliegen und vom Fallen? Weil wir gebunden sind an die Erde mit ihrer Atmosphäre. Dabei wären...

Gespräche

Dem Telefon des Windes kannst du alles erzählen… Er trägt es irgendwohin und wenn jemand lauscht, kann er dich vielleicht spüren.... Dem Telefon des Feuers kannst du alles erzählen… Es verbrennt es und wenn jemand lauscht, kann er vielleicht spüren, dass Sprache so manches verwandelt… Dem Telefon des Wassers kannst du alles erzählen… Es trägt es irgendwohin und wenn jemand lauscht, kann er...

Einer von 7,7 Milliarden Menschen

Ich bin einer… von den ca. 7,7 Milliarden Menschen auf dieser Erde, der sich wünscht…. dass du mich siehst, dass du mich wahrnimmst, dass du mir zuhörst, dass du mich ernst nimmst, dass du mich achtest, dass du mich wert-schätzt, dass du mich akzeptierst, dass du meine Wünsche respektierst, dass du weißt, dass auch ich so manche Wunden habe, von denen du keine Ahnung hast, dass du weißt, dass...

Auf den Mars

Ich möchte gerne auf den Mars, Auf den roten Planet. Ich weiß es selber nicht:”warum?”, Träume darüber nachts im Bett. Warum habe so ein Wunsch, In diese kalte Wüste? Auf dem Mars ist 3 mal kälter Als In kaltem Russland. Es gib auch noch ein Problem: Keine Luft vorhanden. Ohne einen Luftballon Kannst kein Atem empfangen. Fur die Menschen ist der Mars- Schlechter Lebensraum, Dafür aber für den...

Und seine Haare sind weg

Die Gedanken waren schön und fein Deine Haare sollten lange sein Ich hielt sie gerne, als ich dich sah Und dachte daran, warst du auch nah Sie waren wie Fäden, die mich gebunden Und haben für mich Untreue erfunden Wenn ich das tue, werd' ich geköpft Doch die Sehnsucht mich erstickt Plötzlich standest du im Licht Die Haare sah ich aber nicht Sind verschwunden und haben gefunden Die Weh in meinem...

Jeden Mittwoch Abend

Sag mir wieso Ist leben so schwer Wie kann ich machen Dass es einfacher werd Selbst staubzusaugen macht mir mühe Das blümchen zu giessen damit es schön blühe Ich lasse es sterben, lasse es liegen Wie kantige Kreise den Berg erstiegen Wandern macht die Beine schlapp Ich kippe den Trug und schütt' schön nach Wie jeden Tag ich wieder versag Ich mag dich, wenn du mich nicht magst

Sieh mich an

Diese Farbe füllt mich wieder Doch kann sie nicht benennen Wechselt allmählich das Gefieder Und fängt manchmal an zu brennen Dann zitter'n meine Beine Meine Rippen klappern alleine Ich greife, bis die Knöchel weiss Und ich durch die Stange greif Ihr schaut mich an Und sieht wie ich brenn' Doch zieht es sich lang Wie mein Geschrei rennt Das Geschrei ist flüsternd leise Passiert doch nicht nur...

Ich blieb liegen

Leben ist einfach Einfach zu schwer Kann mich nich bewegen Meine Sehnen bleiben leer Die Leere wächst in meinen Beinen Ziehen sich wie Fäden kleine Mein Kopf erfüllt bis an den Rand Mit Leere, füllt nun den Verstand Mein Körper ist voll Doch leer soll er sein Er regt sich nicht mehr Doch nur wenn ich wein'

Einst weinte ich

Einst weinte ich Einst weinte ich, die Tränen rannen freudlos ein in meine Zeit, als wären diese blassen Wangen wie taubedeckt voll Trauer und benetzt, doch folgenlos. Getrocknet hernach schaute mich Dein Lächeln an und kam mir zu Gesicht. Da hörte ich sie alle wieder, diese vielen Lieder, sang selig mit und lachte mit den Lachenden. ©Hans Hartmut Karg 2023 *

Der Himmel steht offen

Der Himmel steht offen Suchen Menschen nicht immer danach, Dass ihnen alles im Leben gelingen möge, Sie glücklich, geliebt und ohne Ungemach Selig sein dürfen – wo voll die Tröge? Überfluss kann auch belastend sein, Will man immerzu mehr für sich haben, Wenn der Mensch doch so elend, allein, Vereinsamt – ohne jegliches Vorhaben. Wenn man sich nur noch im Wohlstand befindet Rückt der Blick zum...

Die Stille

Die Stille – in der wir manchmal den Herzschlag der Zeit, der Welt, oder den eines für uns besonderen Menschen spüren können... …ist die Stille, die alles enthält. © A. Namer

Sandkörnchen

Sandkörnchen zwischen den Zehen, ein Gefühl, das uns träumen lässt. Die Sonne brennt auf unserer Haut, wir spüren, wie das Leben uns küsst. Der Sand, der unserer Füße lieblich umspielt, ein Spiel, das die Natur mit uns treibt. Wir spüren die große Energie des Ozeans, der uns zu neuen Abenteuern antreibt. Wir laufen entlang der Küste, genießen den Duft von Salz und Meer. Die Freiheit, die wir...

Musik im Blut

Musik im Blut, ein Rhythmus der fließt, ein Klang, der das Herz zum Tanzen wiegt. Die Melodie, die uns treibt und bewegt, die uns mitnimmt und uns trägt. Musik im Blut, Symphonien aus Gefühlen, die unsere Seele tief berühren und aufwühlen. Eine Sprache, die ein jeder versteht und spricht, die uns zusammen führ und Freiheit verspricht. Musik im Blut, unser Begleiter durch leichte und schwere...

Arbeit macht nicht kaputt

Arbeit macht nicht kaputt. Man glaubt nicht, wie die Bürokratie Mitunter einschränkt das Genie! Wer nur verwaltet und dokumentiert Wird von Neulanden weggeführt! Erfinder brauchen ihre Freiheit, Erst dann ist auch ihr Geist bereit, Sich auf das Wesen zu konzentrieren, Um neue Ideen sich zuzuführen. Das Schöpferische braucht kein Amt, Welches nur zu Papierkram verdammt, Mit Akten die Lebenszeit...

Der kleine Mann

Der kleine Mann Mit einer Pappschachtel unschlüssig auf dem Kopf Stand er, in der zwei Schlitze Sicht ihm gaben, Ganz hoffnungslos gesenkt aus Holz das Schwert: Die Schwester packte noch den letzten Topf, Lud dann ins Auto all die Hochzeitsgaben, Ging mit dem Liebsten an eigenen Herd. Erst heut seh' ich des Kindes Leid, Das Schwester für immer verloren hat, Weil die von ihrer Liebe...

Leibgedicht

Willst leibhaftig schreiben ein bereichernd' epochal Gedicht, mach' es wie kochen Dulzinea's exquisites Leibgericht. Die Wort' dezent in Mund gerechte Stücke arrangierst, nur aller feinste Zutat', als oberstes Gebot, zu ewig geltend' Sätzen formulierst. Erst wennd' entdeckst Was wirklich heilt auch köstlich schmeckt, in den Text nun grobes Salz zuzüglich mahlend' Pfeffer steckst. Die Vorspeis'...

Ob ich sie wohl wiedersehen werde?

Ob ich sie wohl wiedersehen werde? Mit den Jahren werde man milde und weise, Das sagten uns schon die Alten immer, Und damit schleicht sich heimlich und leise Doch ein melancholischer Hauch ins Austragszimmer: Werde ich, wenn ich einst von dort gehen muss Wieder Menschen sehen nach dem Lebensbeschluss? Sehe ich all jene, die mich verachteten, Mir schadeten und mich wiederholt verrieten, Die mir...

Erlebnis oder Ereignis?

Erlebnis oder Ereignis? Wir haben uns an den Zeitgeist gewöhnt, Der uns Tag für Tag medial präsentiert, Was alles angeblich ein Leben schönt Oder wo wieder ein neuer Konflikt geführt. Das Ereignis steht heutzutage in der Mitte, Wird millionenfach wiederholt abgerufen, Lenkt vieler Menschen Augen und Schritte, Zeigt der Menschheit Werdegangstufen. Voyeurhaftes präsentiert seine Beliebigkeit, Die...