Dichter des ICHs

Ein Dichter des ICHs kenntsich, sich, sich und sein Gedicht alleinAndere Werke hält er für nichtig und kleinICH-Gedicht ist ihm dauerhafte Pflicht Er liebt nur sein Gesichtund noch mehr sein Gedicht Was andere Poeten schreiben,was sie treiben und was sie treibt,das interessiert ihn nichtJeden fremden Reim findeter einfach schlicht, zu schlicht Und deshalb ermutigter selbst grosse, neue Talente...

Heil’ge Hallen und Steine

  Heil'ge Hallen und Steine Heil'ge Hallen und Steine sollte der frühe Menschfür seine verehrten Götter erbauen. Doch ist es nicht so,Dass im Spiegel der Götterer nur eigene Größein die Welt bringen wollte? Noch heute stehen Göttersteine auch dort,wo Menschen ihr Überleben zerstörten.   ©Hans Hartmut Karg2021 *

Kühlfrische Nähe

  Kühlfrische Nähe Im Süden verheißen mir kühlfrische NäheDie Rundbögen, unter denen geschützt ich gehe.Bei uns ist es kalt, wenn die Sonne nicht wärmtUnd nur noch der ziehende Vogel schwärmt. Doch mir ist die Kühlfrische wahre Freude,Da treffe ich gern viele plaudernden Leute,Wodurch wärmer der Oktober im Jahr,Wir treffen uns ohne Virusgefahr. So sind mir die Freunde hier sehr vertraut,Weil man...

Friedwald – Wendepunkt der Emotionen

Wenn der geschäftige Nachmittagseine dünne Linie unter den sterblichen Augenblick zieht,ist das kühle Einsamsgrabvoller warmer Landschaften  Keimende Emotionen binden die Schleife der Vollendungum laminierte Erinnerungenund überreichen sie den leeren Schatten, die sich aus der Transparenz erheben    © Scully van Funkel – Keller

Wer bist Du?

Wer bist du,wenn deine weltlichen Gewohnheiten ihr Exklusivrecht verlieren,wenn du deine kulturellen Relikte zermalmst,wenn du deine Dogmen auf dem Scheiterhaufen verbrennst,wenn du dein Paradigma mit der Wurzel ausreißt,bis Gott austauschbar wirdund du der Meister deines eigenen Selbst sein musst ???    © Scully van Funkel – Keller

Totensonntag

Im kalten Regenstolpern Langzeiterinnerungendurch schattenlose Gedanken Und ich frage mich:Bist du jetzt totherzig,so wie der graue Grabesstein, der deinen Namen trägt,oder verweilst du in gemütlichen Träumenund wartest auf den ersten Sonnenstrahl    ??? © Scully van Funkel – Keller

Als wäre es nicht – ein Liedgedicht

Den Übersehenen - ein einfaches LiedgedichtALS WÄRE ES NICHTManches Leben ist, als wäre es nichtSchlicht, es ist wie nichtManches Leben ist, als wäre es nicht Man bemerkt es nichtManches Leben ist, als wäre es nicht Denn es ist bescheiden und schlichtManches Leben ist, als wäre es nichtFür niemanden scheint es von GewichtManches Leben ist, als wäre es nichtEs hat nicht einmal ein GesichtManches...

Beliebt und wichtig?

Du fühlst dich beliebt und wichtig?Schön für dich!Vielleicht ist es auch wirklich richtigUnd du bist ihnen wichtig, wichtig, wichtig Vielleicht lieben dich die Menschen um deiner selbst willenVielleicht, weil einfach Liebe aus deinem Herzen sprichtUnd ihrem ebenso Vielleicht aber auch, weil deine und ihreLiebe ihnen viel versprichtDann bliebe Liebeeine Frage der VorteilssichtBist du anderen...

Aufbrechen

Vielleicht befinde ich michoft zur falschen Zeitmit falschem Gepäckam falschen OrtVielleicht treffe ichdort häufig die falschen Menschen,die mich obendrein falsch behandeln,falsch beraten Vielleicht bin ich aber auch selbstdort den richtigen Menschengenau der FalscheVielleicht handele ichihnen gegenüber falschWie dem auch sei,Gott hat mich bis hierhin getragenUnd sicherlich noch mehr ertragenEr...

Lebenspflicht

Das Leben ist stets lebensgefährlichGefühlt aber oft nicht lebenswertDennoch müssen wir es annehmenSo, wie es istUnd pflichtgemäß durchhalten -eben einfach leben Gott hat es uns schliesslich geschenktUnd sich vermutlich viel dabei gedachtMag sein, dass es Menschen gibt,die Lebensfreude, Lebenslust empfinden Mehr aber leben schlicht  ihre Lebenspflicht Stephan Wannovius, 14.10.21Inspiriert von...

Vorgartenwelt

  Vorgartenwelt Nur noch vereinzelt sieht man Zwerge,Herbstastern in den Vorgärten stehenUnd kann auf künstlichem GrasbergeAmseln scharrend und streitend sehen. Jetzt seh' ich sie alle, aneinandergereiht,Standardgärten - wie von der Stange,Wo niemand mehr zum Jäten bereit,Deshalb mancher Steinwallkoloss prange. Ein einziger Garten sticht daraus hervor,Ist bepflanzt, zeigt die leuchtenden...

Arkadien

  Arkadien Mein frühes Arkadien kannteWunderbar aufbauende Gesänge:Die Zeit hatte noch volle LängeUnd es gab Freundschaften im Lande. Doch die überformende WeltErfand immer mehr Zugriffe,Damit sie auf Ehrlichkeit pfiffe,Doch holte aus Taschen sich Geld. Vielleicht kommt Arkadien wieder,Als man sich damals blind vertraute,Menschen in ehrliche Augen schaute,Welche suchten wunderbare...

Ich bin…

Ich bin das eine Puzzle-Teil,das genau in diese Welt gehört….Jetzt, in dieser Zeit, an diesem Ort.Passe hierher,für mich, für dich,für diese oder jene,für die Welt.Für meine Arbeit, meine Familie,meine Freunde und noch ein paar mehr…Ich bin das Teilchen,dass das Bild vervollständigt,Teil des Zaubers dieser Welt.Ich bin ihre Stimme, ihr Lachen,ihr Staunen, ihr Lauschen, ihre Farbeund ihre...

Der Einsatz im Leben

Der Einsatz im Lebenist immer unser Leben,ob wir es nun leben,oder ob ES uns lebt.© A. NamerLasse ich mein Leben einfach so laufen?Wie viel von dem was ich tue, WILL ich wirklich?Wie viel davon ist Gewohnheit, Bequemlichkeit, Pflicht, Erwartung von Anderen, die Norm, die Folge einer alten Erfahrung, an-erzogen? Weiß ich noch, was mir wirklich Spaß macht? Weiß ich, was ich tief in mir WILL? Was...

Dichter-Gebet

Du bist oft zum Dichten bereit,hat dich das emotional befreit?Oder zwingt dich Dichten nicht sehr,dich immer mehr nach deinen Gefühlen zu richtenund vor dir selbst verborgene Abgründe zu sichten?Kann, soll man sich dem Dichten entpflichten?Zumindest für eine Weile - ganz ohne poetische Gedankeneile?Doch das fällt schwer, lyrische Pausen scheinen lange herUnd dann gibt es ja noch den...

Erde

Schwebende SchwereSteine im StaubMultiversum in der Pfütze₱₳ⱤɆłĐØⱠłɆ      © Scully van Funkel – Keller 

Daunenkissen

 In dem alten Daunenkissenverwahre ich meine federleichten Träume,die tagsüberzu7werden bleischweren Erinnerungen   © Scully van Funkel – Keller    

Arroganz und Stolz

Du kannst Arrogante und Stolze hassenDu kannst es aber auch lassen und sie einfachihrer Arroganz und ihrem Stolz überlassen Du kannst auch versuchen, ihre Arroganzund ihrem Stolz zu begreifen, zu erfassen Versuche zu verstehen, was mit solchen Menschen geschehenVielleicht hatten sie im Eltenhaus niemals Bescheidenheit und Demut erlerntVielleicht hat dann der Erfolg des Lebens letzte...

Schlüssel Gebet

Stelle dir vor, jeder,der sich über einen anderen aufregt,der heimlich oder offen über ihn lacht, der hinter dessen Rücken  über ihn lästert,der ihn in Gedanken und Worten verurteilt, ...Stelle dir vor, jeder betete stattdessen für den,den er nicht mag,dessen Charakter ihm fremd ist, dessen Ansichten er nicht schätzt,dessen Verhalten er nicht versteht,sähe dann die Welt nicht gleich besser...

Was treibt?

Gedanken zur Publikation von Lyrik WAS TREIBT? Was, was treibt uns zur Gedicht-Veröffentlichung?Fühlen wir uns dadurch als Frauen und Männer von Gewicht?Ist es unsere Sicht der Welt, die wir anderen bringen,damit sie auch ihnen gefällt?Folgen wir unserer selbst auferlegten täglichen Pflicht?Glauben wir, unser Gedicht sei ein Stück Welt-Gericht?Bricht sich unser Schmerz im Dichten Bahn?Gebricht...

Interessen-Wahrheit

"Wahrheit? Was ist das schon?",sagte der römische Statthalter Pilatus* zuJesus Christus und liess ihn kreuzigenGibt es eine oder die Wahrheit?Oder gibt es mehrere Wahrheiten? Wenn es mehrere Wahrheiten gibt, wie viele gibt es davon?Die Bibel zeigt uns die göttliche WahrheitViele "moderne" Theologen relativieren sieund lehren uns ihre Zeitgeist-WahrheitDas Gericht findet die prozessuale...

Ist Trennung eine Leistung?

  Ist Trennung eine Leistung? Das fragen sich doch meist jene,Die ihre Beziehung wirklich liebenUnd sich in dieser BeziehungAls Gefangene sehen. Sich nur im Affekt zu trennen,Um zu zeigen: Der alternde HengstKann noch junge Stuten an sich binden?Das bleibt Episode – ist keine wirkliche Leistung. Doch wo die nötige Atemluft schwindet,Weil nur noch vereinnahmt wird,Kann die Trennung helfen,Wenn...

Waldgebilde

  Waldgebilde Verhau, Gestrüpp am Hohlweg,erste Bäume, schattenwerfendnehmen ihre Stellungen ein,wo in Jahren vorher alles kahl. Jetzt wächst im Herbstregenalles kaum noch nach oben. Wir brauchen es doch, dieses Geäst,geben sie unseren Finken Schutzund bezaubern die Ödnis. Jahr um Jahr wird alles mehr,lässt man wachsen, was da wächstund schneidet nur vom Weg Sperriges. Und so mehrt sich...

An sich gläubig

Ich glaube fest, jeder ist an sich gläubig Aber nicht alle, die an sich gläubig sind,glauben auch an sichUnd nicht alle, die an sich glauben, glauben ausschliesslich an sich Unter den An-sich-Gläubigen,also denen, die an sich selbst glauben,gibt es Polytheisten und MonotheistenDie Monotheisten haben den tiefsten GlaubenDen exklusiven Glauben ausschliesslich an sich selbstkann ihnen niemand...

Tintentränen

 Der toten Tierhautwurde die Unschuld genommen,als sie aus der Engeder Gürtelschlaufe befreit,das zarte Fleischdes feinfühligen Knaben zerfetzte Bis der Knabe sein ausgefranstes Larvenhemd abschüttelte,sich aus der zerschundenen Haut erhobund seinen Schmerzin Tintenoberflächen ertränkte      © Scully van Funkel – Keller

Zeitreisende

Auf den Schwingen geflügelter Worte,werden Sätze zu Zeitreisenden,tragen uns fort,dorthin, wo unsere Gedanken sich kreuzen,mentoriert von den lauen Winden der Leerzeichen,gleiten sie bis hin zum Anbeginn des Regenbogens,der seine prächtigen Farben durch das Grau der trüben Buchstabenreihen zieht      © Scully van Funkel – Keller

Texthagelvoll

Wörter stürzen aus betrunkenen Mundwinkelnbis die Redein seiner eigenen Wendungzersplittertund gedemütigtnicht mal einen Heldentod sterben kann Und unbeachtet im ausgegrauten Selbst verschwindet       © Scully van Funkel – Keller

Glaubenswagnis

Vermutlich ist jeder an sich gläubigIrgendwann, irgendwie, irgendworan Der eine mehr, der andere wenigerManchmal ist der Glaube auch schon lange herEtlichen fällt er schwerVielen fällt er vergleichsweise  leicht,und so haben sie, im Glauben fest,damit so einiges erreicht Solche  Glaubensgewissen sind meist ChristenDoch auch Christen tun sich bisweilen schwer,geben dem Vater, dem Sohn und dem...

Das Poetenpodium

Das Poetenpodium ist eine Online-Plattform für Poeten & Poetinnen, auf der Du lyrische Texte verschiedener Autoren und Autorinnen findest. Du kannst eigene Poesie veröffentlichen und Poesie anderer bewerten und kommentieren. Mach mit und veröffentliche Deine Texte auf Poetenpodium.de!