Baustellen

Baustellen Neue Baustellen haben wir seit gestern, Denn Sabine hat uns tierisch genervt Mit all ihren wütenden Schwestern, Die lärmend ihre Kräfte geschärft. Die Heizung fiel morgens schon aus Und die Riesentanne brach ab. Es bebte das schöne Wohnhaus Und hielt uns ständig auf Trab. Auch anderswo fielen die Tannen, Mitunter manche herrliche Eiche. Voll liefen die Keller und Wannen – Es ist jedes...

Im Steinlabyrinth

Im Steinlabyrinth Nur recht vage verteilt sind die Wegmarkierungen, die uns begleiten. Die Karte allein führt uns suchend erst nicht weiter. So kämpfen wir uns über Stock und Stein langsam zur Enge durch. Und – Gottseidank – sind alle schlank! So kommen wir durch. Ansonsten hätten wir alle umkehren müssen und uns maßlos geärgert... ©Hans Hartmut Karg 2020...

Alles gut?

Alles gut? Wenn etwas funktioniert, nichts uns belastet, dann ist alles gut. Doch wehe, wenn des Wassers, des Windes, oder des Feuers Zerstörungskraft wütet, weil sich unkontrolliert Ausbreitung verschafft, was wir nicht mehr in der Hand, dann ist doch nichts mehr wirklich gut! ©Hans Hartmut Karg 2020 *

Versprich mir

Versprich mir Versprich mir, wenn ich von Dir gehe, Dass Du noch an mich denkst, nicht trauerst, Ein wenig in die vielen Alben siehst, Erinnerlich der Freuden, die wir hatten. Versprich mir, dass zum Leben gewandt Du wie bisher die eigenen Wege gehst, Gern dorthin läufst am frühen Morgen, Wo Licht und Lust und Waren liegen. Versprich mir, dass Du jeden Tag Die uralte Teekanne füllst, Sie ganz...

Sanftwinde

Sanftwinde Der Sturm wütete tagelang, Das habe ich niemals erlebt, Dass der Himmel ganz ohne Vogelsang Mit dem Haus in den Grundfesten bebt, Bäume geknickt und auch die Telefonmasten Von schrillheulenden Zerstörungswinden Ohne Gnade und mit viel Lärmbelasten Natur und Menschen dauerhaft schinden. Jetzt ist wieder Ruhe eingekehrt, Wir sind bei den Räumarbeiten, Schaffen weg, was der Sturm übel...

Hätten Tage und Nächte

Hätten Tage und Nächte Hätten Tage und Nächte nicht nur den Stürmen gehorcht, traumhaft hätten sie werden können. Doch wo nur vertrackt des Menschen Ohr horcht, bleibt traumatisiert doch, was geworfen ins Toben und Rennen. Da sehnt sich die Hoffnung mit viel Bedacht nach der Zeit, in der ohne Getue das Leben wieder in Rhythmus gebracht, sinnstiftend, beschaulich, in Ruhe. ©Hans Hartmut Karg 2020...

Einfach leben

Einfach so zu schreiben, einfach was man denkt, ohne lang zu fragen, was die Gedanken lenkt. Einfach so zu leben, einfach so dahin, ohne lang zu fragen, was macht denn wohl nun Sinn? Einfach so zu lassen, was das Leben formen will, ohne überlegen, das Hirn mal einfach still. Das Herz formt dann das Leben, es fließt dann einfach aus ihm raus, und geht es nicht mehr weiter, ist das Leben dann wohl...

Wie ich die Zeit überwunden habe

Kann mir jemand erklären, wer sich diese Zeit ausgedacht hat? Ich würde die Person wirklich gerne mal fragen, ob es da denn keine Alternative gegeben hätte. Mein Vorschlag: Einfach machen, wenn man es machen will. Wofür gibt es die Zeit? Damit ich weiß, wann ich da sein soll. Ist doch egal, ich komme eh zu spät. Aber entgegen aller Mühlen-Regeln, mahle ich trotzdem nicht zuletzt. Nein, ich mahle...

Ich glaube nicht

Ich glaube nicht Ich glaube nicht, dass Temperaturerhöhungen die Klimaveränderungsleugner davon abbringen werden, dieses zu verwerfen. Ich glaube auch nicht, dass die Stürme und die Orkane die vielen Windleugner davon abhalten werden, ihre Ignoranz zu verbreiten. Der Mensch wird sein Verhalten erst dann ändern, wenn er selbst leiden wird, sehr, sehr viel leiden, unendlich viel leiden. ©Hans...

Noch wollte ich

Noch wollte ich Noch wollte ich vor dem Orkan Sabine unsere herrliche Edeltanne von einer Fachfirma absägen lassen. Heute nicht mehr nötig! Die Spitze der Tanne liegt mit der Baumhälfte abgestürmt in unserem Garten und wartet auf bessere Zeiten. So aber zeigt sie mir, dass die untere Hälfte noch leben will. ©Hans Hartmut Karg 2020 *

you

It’s been a good summer .. even if you’re still in my head therefore.  

danach

es hat sich angefühlt als würde ich brennen eine innere Leere ausgelöscht nicht fähig ohne Dich zu leben nicht fähig mit Dir zu sein Schmerz Atem Gedanken - immer nur Du

notitle

it did not feel like a failure but we weren’t succeeding

Flugscham

Flugscham Da schaute er gegen Abend hin zum blauen Himmel, er, der Alte, der noch nie geflogen war. Unzählige Kondensstreifen durchzogen weiß dort oben das jungfräuliche Firmament und sanken langsam herab. Da verhüllte er, sich zutiefst schämend, sein greises Haupt vor dem Herrn. ©Hans Hartmut Karg 2020 *

Ihr, Bürger Europas, steht auf!

Ihr, Bürger Europas, steht auf! Ihr, Bürger Europas, wollt Ihr nach so langer Friedenszeit wieder nur Graupen essen, die Hungermägen knurren lassen? Steht auf gegen die Kriegstreiber, die nichts begriffen haben, hört nicht auf sie, entmachtet sie, nehmt ihnen die Waffen! Wann und wo kann es denn Frieden geben? Nur dort, wo man miteinander redet, Menschen und Zonen entmilitarisiert und die...

Aneignung unmöglich?

Aneignung unmöglich? Das wurde mir doch in die Wiege gelegt, Mich für alles zu interessieren, Was der Mensch im Garten Eden hegt – Und was die Neugier kann aufspüren! Bin ich nur Weiß, um Weiß zu denken? Wo ist dann die Weltidentität? Darf ich nicht Weitblicke schenken, Weil man mit heißer Nadel näht? Früher gab's das Weltverlangen, Damit Neugierde zu weiten, Fremdes ohne Angst und Bangen Hin zu...

Weggebissen

Weggebissen Endlich hatten sie seinen Ruf verrissen, Ihn aus der Verwandtschaft hinaus geschmissen, Die Zerstörer, die voll Hass, voll Missgunst und Neid Jederzeit zu Kampf und Intriganz bereit. Sie hatten offenbar noch nicht begriffen, Dass Toleranz man nie darf umschiffen! Doch wer von den Bäumen nicht abgestiegen, Der muss als Silberrücken die Welt bekriegen. Wer des Nächsten Glück nicht...

Schon früh

Schon früh Schon früh erwacht der Tag, Zeigt hell das märchenhafte Blau, Wenn dann beim Glockenschlag Ich hoch zum Himmel schau. Jetzt trägt der Tag schon früher Das Licht zum Firmament. Am Fenster zeigen Blüher, Dass man die Frühe kennt. Mächtig erhebt sich dann Von Süden das Zentralgestirn Und bricht sich rasch die Bahn Durch Reif, durch Eis und Firn. Wenig ist noch davon vorhanden, Wenn es...

Es geht nur noch ums Geld

Es geht nur noch ums Geld Früher gab es doch den Bankier, Der das Geld der Kunden mehrte. Man lobt' ihn über allen Klee, Weil die Finanzethik er ehrte. Heut' hat der Banker nur noch Sinn Für das Füllen eigener Taschen: Es geht um seinen Hauptgewinn – So erfindet er die Maschen, Wie man Geld an Land zieh'n kann Und durch Zocken profitieren, Damit unser Krawattenmann Kann ein Luxusleben führen:...

Der Himmel und ich

Heute habe ich über den Himmel nachgedacht... Ich blicke hinauf... Was sehe ich? Der Himmel... Er ist mal hellblau, dunkelblau, klar... Er ist mal gelb, orange, rot, sonnig... Er ist mal trüb, grau, neblig, wolkig... Er ist mal schwarz, lila, gewittrig... Stimmungsbilder? Es ist der Himmel in verschiedenen Gesichtern... Es ist der Himmel - unabhängig davon, wie er erscheint. Ich bin ich -...

Dankgebet

Dankgebet Wünsche gingen in Erfüllung: So lang durft' ich ja, erdgeboren Und eingehegt von Liebeshüllung Erleben hier, das auserkoren. Als Erdling, immer noch im Werden Auf dem Planeten nach Bedarf Trotz der vielen Altersbeschwerden Seh'n, dass der Geist kein Handtuch warf. Das ist wahres Gottesgeschenk, So spät noch in die Schöpfung reisen, Glück und Ideen eingedenk, Dass damit der Schöpfer zu...

Der liebe Nestroy

Der liebe Nestroy War der liebe Nestroy nicht wirklich nesttreu? Lumpazivagabundus! Gar mancher große Spundus meint doch in dieser Welt geerdet und ganz ohne Geld nur in Eig'nem zu leben, um danach leicht zu streben, dass wirklich frei er sei. Der Nestroy – feiner Mann! – der mit Humor leicht dichten kann, hat mit menschlichem Wissen geöffnet das Gewissen, das Triebe gern vermehrt – und sich...

Gepflasterte Wege

Gepflasterte Wege Gepflasterte Wege zeigen uns manchmal zu viel von dem, was wir gar nicht mehr haben und stellen zur Hege, was gar nicht ihr Ziel, wo keine Bienen und Waben. Die klar überschaubare Flur kann das vielleicht besser ertragen, was überwiegt als Menschenrichtschnur – trägt einen sterilen Kragen. Da meine ich doch, dass den Weg, den Du suchst nur Leitfaden werden kann, wenn Du...

Nehmen die Tricksereien zu?

Nehmen die Tricksereien zu? Nehmen die Tricksereien zu? Auf der einberufenen Versammlung erklärt der Boss des Konzerns, er werde diesen ganz GRÜN machen. Influenzer hätten schon vorgearbeitet und stellten überall ins Netz, dass alles GRÜN werde. Und dann ist er nicht einmal in der Lage, trotz seiner Macht Anregungen zu empfangen von denen, welche die Schäden benennen können und nachweisen. Wie...

Winter

Die Sonne, die unsere Seele erwärmt. Der Wind, der unsere Träume verweht. Der Sturm, der uns abheben lässt. Der Schnee, der die Welt einfarbig erscheinen lässt.   Im Hier. Im Jetzt. Im Leben.   Winter.

Besuch von Olympia

Besuch von Olympia Sie stiegen aus dem Kreuzfahrtschiff, Denn im Hafen warten die Busse. Man war frisiert und hatte Schliff, Wo die Geschichte da – und Muse! Endlich geht’s nach Olympia, Hinauf zu Griechens Heil'ger Stätte. Da sind alle den Göttern nah, Wo man gern deren Gnade hätte. Einst lockten an dem alten Ort Alle vier Jahre Friedensspiele: Athleten sah man da beim Sport Sich messen mit dem...

Zur Not der Not

Zur Not der Not Da wird Europa immer älter, S'wird wärmer und niemals mehr kälter Und überall, wo Gäste halten, Sieht den Tourismus man entfalten. Da gibt es Hüttchen, gibt es Büdchen, Wo schlechterdings die Übermüt'gen Ein wenig Nippes dem anbieten, Der damit auch nachher zufrieden. Doch was da wirklich nicht gewollt, Man sich zur Urlaubszeit gern holt: Strohpüppchen, bunte Plastiksterne, Die...

Mondblicke

Ich lebe auf dem Mond! Ich habe dort ein Haus! Zeit für Spaziergänge! Stille für das Schreiben Plätze voller Frieden! Freiheit für alle Ideen! Einen Garten voller Träume! Einen Rasen wo das Glück redet! Einen Blick auf die Welt! Wo nichts mehr eine Heimat besitzt! Und alles seinen Wert verloren hat! Ich lebe auf dem Mond! Ich habe dort ein Haus! Tage mit Abenteuern! Sätze wie ein Karussel!...

Fürsorge

Manchmal, wenn wir Fürsorge erleben, ist es fast so, als würde uns jemand einen Mantel der Liebe überlegen. Unter ihm fühlen wir uns so geborgen, als würde der Himmel schützend seine Hände über uns ausbreiten. © A. Namer

Das Poetenpodium

Das Poetenpodium ist eine Online-Plattform für Poeten & Poetinnen, auf der Du lyrische Texte verschiedener Autoren und Autorinnen findest. Du kannst eigene Poesie veröffentlichen und Poesie anderer bewerten und kommentieren. Mach mit und veröffentliche Deine Texte auf Poetenpodium.de!