Lockout

Kalte Stille  in den Wäldern bei NachtDann ein Licht dass die Wände zerreißt Und die Schatten zu Bäumen macht  Tank darin Kraft, danke  der Luft Denk dich raus aus der Deckung Und in eine Welt hinein, die schon  lange deinen Namen ruft Dann dreh an der Uhr Spul die Zeit zurückDie Gedanken auf NullUnd versuch dein Glück Dreh dich hin und wieder  um, und schau dir ins GesichtWenn sich dunkle...

Menschenleer

  Menschenleer Menschenleer sind alle Straßen,Keine Autos müssen rasenUnd die Stadt mit TotkulturKennt nur Wind und viel Natur. Dekoriert sind zwar die Plätze,Schaufenster zeigen die Schätze,Doch kein Wesen, das man kenntUnd uns noch beim Namen nennt. Da flackern viele Werbelichter,Vereinzelt huscht auch wie GelichterEin Pärchen an uns rasch vorbei,Dass man dann wieder einsam sei. Nur dieses...

Medien können uns retten

  Medien können uns retten Wird alle Nähe ausgebremst,Sind Straßen, Plätze menschenleer,Weil Du, Virus, das Leben lähmst,Wir Trennungen ertragen schwer,Retten uns doch die Medien. Fernseher, Telefon und SmartphoneBringen uns gern in Kontakt,Verbinden mit Tochter und SohnUnd haben uns so Heil gebracht:Gar viel ist zu erledigen! Wir skypen und wir preschen vorUnd tragen so ganz virtuellEin...

Schöpfungsplan

  Schöpfungsplan Wenn wir uns nur noch vermehren,Könnten wir alle unser Leben verraten:Lemminge, die immer alles begehren,Werden am Ende zur Entleibung waten. Im Schöpfungsplan ist nicht vorgesehen,Dass sich eine Art exponentiell vermehrt.Deshalb wird die Menschheit zugrunde gehen,Wenn sie explosionsartig den Erdkreis verheert. Nichts kann auf Dauer Leben erhalten,Wenn wir nicht alle die Quellen...

Drei Uhren

  Drei Uhren Drei hörbare Uhren im Hause zu haben,Um mit der Zeit ein Schwätzchen zu halten,Damit fliehen mir Grillen und UnbehagenUnd können so mein Gemüt nicht spalten. Bei einer Uhr zieh' ich kein Schlagwerk auf,Damit sie nicht aus dem Nachtschlaf uns weckt.Sie befindet sich in immerwährendem Lauf,Wodurch sie den träumenden Geist mir anregt. Die Kuckucksuhr beschallt Küche und Gang,Doch die...

Nur wenige

  Nur wenige Nur wenige, die Zweifel säen,Wenn es um diesen Christus geht,Können auch glauben, weiter sehen,Wo sehr begrenzt das Wissen steht. Denn unser Weltbild wird vollkommen,Wenn Glaubenskraft auch da gereift,Wo wir uns langsam näherkommen,Weil Gott nach unserer Seele greift.  ©Hans Hartmut Karg2020 *

Dich begleiten

  Dich begleiten Der Spiegel möge Dich begleiten,So wie ich Dich, kann Dir bereitenMein Lächeln, bring's in Dein Gesicht,Denn unsere Freude sei Weltenlicht! Dann können meine müden AugenSich an den Schönpunkten festsaugen,Die immer auch treffen mein HerzMit diesem Blick, der himmelwärts. Denn unser Innen, unser Außen,Die wollen miteinander hausen,Friedfertig und in Seligkeit –Dann sind wir zum...

Mein Freund Francesco

  Mein Freund Francesco Mit meinem Freunde FrancescoSaß ich edel tafelnd bei Tische,Betrachtete das RenaissancefrescoUnd genoss mit ihm feine Fische. Die blinzeltem dem Petrarca zu,Von mir nahmen sie keine Notiz.Er aber gürtete seine Schuh' –Ich blieb nur ein Treppenwitz... Wie er in seiner verhüllenden TrachtDann durch Hügel und Reben lief,Erstand seine Kunst mir mit ganzer Pracht,Als er nach...

Geschundene Flächen

  Geschundene Flächen Steht der Einsame sinnend am Berg,Schaut auf die Tauflächen der Wiesen herabUnd sieht so nur geschundenes Werk,Weil Augen ihm keine Alternativen lassen? So manches Mal erreicht die aktuellere WeltNicht mehr die Dankbarkeiten prallen Lebens,Wenn sie doch nur auf Überhöhungen zählt,Wo augenblicklich alles vergebens erscheint. Geschunden ragen Schneebretter von den BergenUnd...

Der Hass

Der Hass,dem wir begegnenin unsund um uns herum,ist nicht meinerund ich glaubeauch nicht deiner.Er meint weder dich noch mich. Vielleichtist es der Hass der Welt,auf alleswas uns verletzt hat,auf alles,was uns nicht möglich war zu lebenund was wir doch so sehr erträumt hatten. Vielleicht auch der Schmerzund das Leid,die Einsamkeit und das Verlassen sein,vielleicht auch die Wutund unsere...

Fenstersterne

  Fenstersterne Schon aus frühen KindertagenSind Fenstersterne mir präsent.Ich fühle großes Wohlbehagen,Weil Vorweihnacht man so erkennt: Sterne an eiskalten Winterfenstern,Auf Tischen dieses Kerzenleuchten,Lichter auch in des Nachbars Fenstern,Wo sich nun meine Augen feuchten. So hat mir das Schicksal garEine Fensterfrau beschert,Die auch noch in spätem JahrVorweihnacht mit Sternen ehrt! Kehr'...

Selbstoptimierung und Gottvertrauen

  Selbstoptimierung und Gottvertrauen Reich werden wollen und alles erreichen,Erfolgreich werden und lebenstüchtig –Da wollen Menschen dem Zeus doch gleichen,Sind nur eig'nen Leistungsansprüchen pflichtig. Schaut der Optimierer in den Spiegel hinein,Sieht er sich als jung, schön und perfekt:Sein eigener Fan will er doch immer sein,Der bei sich Schöpferkräfte entdeckt. Doch sieht er, wie er sich...

Sorgebettung

  Sorgebettung Der Du die Nacht zum Tag erklärstSiehst in Abkehrung die Gefahr,Wenn Du die Menschheit dadurch lehrst,Dass für Dich Glaubensleben wahr. Die Zeit ist nichts für Ignoranten,Wenn Starrsinn aus dem Knopfloch schaut,Sie aufdrehen nur die HydrantenUnd Eigensinn alles verbaut. Gottgläubige erkennen mehr,Wo die Geborgenheit erschaffenUnd das Verdrängte uns gar sehrNur zeigt, wie manche...

Lächeln und Lachen

  Lächeln und Lachen Auch in diesen schlimmen ZeitenWollen wir nicht weiter leiden,Suchen Nöte wegzureißen,Die in unsere Seelen beißen. Tränen in der Dunkelheit,Wenn bald wieder FrühlingszeitUnd uns dann der Flieder blüht,Den der Sonnenwagen zieht? Lächeln wir doch andere an,Damit mancher Freund sodannVirtuell, mit BlumenstraußFreude findet hier, zuhaus'! Lachen wir den Himmel an,Weil der Mensch...

Oh Götterwelt!

  Oh Götterwelt! Bringt im Gewand des ZeusWinde und Regen doch hervor,damit wir erdnah noch imstandezu öffnen unser Lebenstor! Helft uns, wo wir nicht starkdie Erde zu gestalten,zeigt uns Wege und den Park,um Felder zu erhalten! Wie sind wir doch so lebensecht,wenn Ihr uns Stärke gebt!Wie wird der Erdkreis erst gerecht,wenn Lebensmut Ihr hebt!  ©Hans Hartmut Karg2020 *

Schwebengel

  Schwebengel Einst dachte ich, jung und naiv,Die Welt schaffe sich stets mehr Freiheit.Doch wie das dann wirklich so lief,Ging's meistens um viel Lustvertreib. Notwendig war nicht, was uns gabDen Lebenssinn mit Zukunftsblick,Sondern im Gelddruck, was ich hab,Verhockte sich das Arbeitsglück. Dann kam er, der Systemberater,Der sagte, wie man's machen muss,Denn er als Gott und ÜbervaterErschien...

Der Wert des Menschen

Jeder Mensch im Kapitalismus seine Flügel strecktJeder Mensch seine Lebenszeit in seine Arbeit stecktDer Verdienst nicht deinem gleicheDer erbaute Weg das gleiche erreicheEin armer Mann im Spiegel die Facetten des eigenen Lebens nicht erkenntMan im Hintergrund nur das Arbeiten der Maschine damit verdecktWenn der Kapitalist blind vor dem Geld schwebtJeder seinesgleichen die Moral des Menschen...

Der Rückenwind

Die Erscheinung des ansehnlichen KindesIn der Blüte seine Kindheitserinnerung entnimmtJeder bezaubernde Moment im Schrei ertöntDurch die Täler, Berge, Welten sein Wirken strömtDer laufende Schrei die Jahre durchdringt Im hohen Alter seinen Meister find'tund bald im Rückenwind seine Kindheit erklingtIm stillen Drehen wird er wach fällt der Meister zu Boden in seiner PrachtSein rationales Herz ist...

Mit dem Vater

  Mit dem Vater Fünfundzwanzig Jahre ist's her,dass ich das allerletzte Malam Sofa mit dem Vater saß. Ja, er war streng, doch gerechtund konnte gut zuhören,hatte für mich immer ein Ohr. Dann konnten wir die Welt bewegenund alles drehen, alles wenden,was nicht im Lot, nur in Bewegung. Die Stimme war da leiser schon,die Hände zitterten bisweilen,doch aufrecht saß er immer noch. Gehörte er nicht...

Volksfeste

  Volksfeste Alle kamen sie gefahren,Wege und Wiesen vollgeparkt,Denn Volksfeste sind mit den JahrenBesucherfreundlich sehr erstarkt. Man kann mit dem Auto reisen,Verwandte sitzen mit im WagenUnd man wird das Feiern preisen:Lachen kann uns ja viel sagen. Freunde kommen da zusammen,Man isst und man trinkt vergnügt,Darf auch mal ans Glücksrad langen,Wenn die Mutter das nicht rügt. Freudig geht man...

Winter

WinterDer Winter stürmt mit eisig Windund ruft *jetzt meine Zeit beginnt*Mit Herbstes Spass nun Ende ist,so bunte Farben mag ich nicht. Ich nehm mein Zepter, tippe an, was jetzt noch farbig ist und dann,vereisen Tanne, Weg und Bachlass wirbeln Flocken, weisse Pracht.Ein kleiner Vogel zwitschert froh,er liebt das Laub am Boden so.Im Herbst so viele Würmchen sind,fliegt auf und nieder mit den...

Denkbalance

  Denkbalance Wären wir alle Freunde mit leichteren Schwingen,Wie wäre es wohler den schweren Gedanken.Wir müssten nicht immerzu damit ringenUnd Freude brächte das Strenge zum Wanken. So aber bleibt uns nichts erspart,Der Weltgeist verlacht uns gar leicht,Wo Akzeptanz ist widerspruchsgepaartUnd das Denken verrinnt dadurch seicht. Wähne ich ob globalem GewissenDass Worte und Sätze sich...

Selbstversuch

  Selbstversuch Mit dem Elektroauto sparen?Das muss man wirklich selber testen:Ist man nicht zu schnell fahren,Gehört man zu den Öko-Besten? Fährt langsam Mann, stört man ein wenig,Fährt man recht schnell, kommt man nicht weit,Bleibt von Rekuperation abhängig,Doch bin ich zum Versuch bereit. Zehnmal fahr' ich dieselbe StreckeMit Tempi – unterschiedlich hoch,Bei Sonnenstrom, damit zum ZweckeDer...

Aerodynamisch

Ich muss am Abgrund stehen und Fallen Fallen mit dem Wunsch nach Halt Sich an allem festzukrallen Wenn das Zischen in den Ohren schallt  Und die Stimmen flüstern wiederHalt mich fest und reiß mich nieder  Der Sonne zu nah Und das Wachs ist geschmolzen Denn sie schießen nach uns Mit glühenden Bolzen  Bizarre Gebilde aus Kälte und Luft Rufen nach mir mit betörendem Duft  Loslassen und Fallen bis...

Im Erdengarten

  Im Erdengarten Wenn schemenhaft versterben lässtder Tag die Menschen, die man liebt,so ist die Trauer uns nicht fern. Tränen bleiben uns nicht erspart –und doch erinnern wir uns wieder,was an Gemeinsamem erlebt. Sie kultivierten Lebensfreude,befreiten Not von Defizitenund litten bis zur Gräberstätte. Wir halten uns an Lebensfreude,die Lebenden, die Freundeskreise,denn sterben soll nichts, was...

Adventskerzen

  Adventskerzen Der Norden kennt sie lange schon,Wenn Spätherbst reist zum Dauerfrost,wo sich das Off'ne langsam schließt. Vermag die kalte Wetterweltnun Seelenkräfte einzutrüben?Geht sie am Heilsprozess vorbei? Doch weil der Ostwind endlich kommt,Trockenkälte treibt viel Schnee,blickt Sehnsucht ja zum Süden hin. Schon wintern Wälder, Wetterwenden,das Sonnenleuchten ist nicht mehr,wenn der...

Think about

Ein Moment in dem ich nichts anderes tue als denken,aus der heutigen Sicht ist das Zeit verschenken.Warum nicht mal einen Augenblick alles sacken lassen,in einer Zeit in der sich alle Menschen gegenseitig hassen.Es geht nur um Leistung,nicht mehr um Vertrauen,um fake Freunde, die dir neidisch hinterher schauen.In einer Welt in der sich alles im Internet dreht,in der Instagram, Facebook und...

Wahrnehmungsformen

  Wahrnehmungsformen Nur immer auf Bergen hocken? Das beengt doch die Geistesfreiheit,denn im Schattenbereich der Bergeverliert man vielleicht das Bedürfnis,in die Sonne und zum Tal zu schauen. Verlieren sich im Schatten nicht Hoffnungen? In den meisten Ebenen hat man's leichter:Man kann zum Berg und zur Sonne blicken,wissend schablonenhaft um deren Bildidyll –um doch des Lebens Niederungen zu...

Schlaflager

  Schlaflager Wie haben Menschen ihr Lager gestaltet,als es noch keine Springbetten gab,keine Luftmatratzen und Wasserbetten? Konnten sie überhaupt schlafenauf diesen harten und feuchten Strohlagernin kaltschnäuzigen Jahreszeiten? Körper haben sich mit schwerer Arbeitso müde geschafft, dass sie einfach fielen,egal wo das Lager am Ende des Tages. Sie fielen sofort in tiefen Schlaf,mussten...

Segen der Bescheidenheit

  Segen der Bescheidenheit Vorjahre haben uns gezeigt,Dass Rüpeleien Schaden bringen.So sind wir endlich doch geneigt,Bescheidenen ein Lob zu singen. Denn der Bescheidene schafft für sichUnd Mitmenschen ja Glücksgefühle.Sie wandern hin und spüren Dich,Verhindern das Seelengewühle. Die Stimmen leiser, Sprache klarer,Bedroht muss sich da niemand fühlen,Denn das Gespräch trägt wunderbarerUns aus...

Das Poetenpodium

Das Poetenpodium ist eine Online-Plattform für Poeten & Poetinnen, auf der Du lyrische Texte verschiedener Autoren und Autorinnen findest. Du kannst eigene Poesie veröffentlichen und Poesie anderer bewerten und kommentieren. Mach mit und veröffentliche Deine Texte auf Poetenpodium.de!