Das mag es immer geben
Das mag es immer geben In den Stunden großer NäheBleibt das Ferne auch präsent,Wo man nur das Leben säeUnd den Morgen köstlich nennt. Wissen wir um jenen Schatz,Der nun unsere Tage füllt,Mit Teilhabe und Besatz,Wenn die Freude erst anschwillt? Immer wird es das auch geben:Trennung u n d Vereinigung.Treibholz bleibt ja unser Leben,Gibt uns niemals Mäßigung. Wille stimmt für unser Sinnen,Wünsche...
Versprich mir
Versprich mir Versprich mir, wenn ich von Dir gehe,Dass Du noch an mich denkst, nicht trauerst,Ein wenig in die Fotoalben siehst,Erinnerlich der Freuden, die wir hatten. Versprich mir, dass dem Leben zugewandtDu wie bisher die eigenen Wege gehst,Gern dorthin läufst am frühen Morgen,Wo Licht und Farben und Waren liegen. Versprich mir, dass Du jeden TagDie alte Teekanne befüllen wirst,Sie ganz...
Versinken in der Zeitlosigkeit
Versinken in der Zeitlosigkeit Noch versucht das Alter sichEin wenig von Freuden zu erhalten,Mitreisend im Alltag zu sein.Und doch muss man erkennen:Manches wird schmerzlicher, schwerer Aus der Zeit gefallen erscheinen –Niemand will sich gerne entlarven! –Die alternden Sehnsüchte nach mehr,Und doch tanzen die vielen LeuteLängst auf anderen Hochzeiten... Erinnerungen, im Alter eingedenkDer...
Geometrie und Natur
Geometrie und Natur Das Eckige, am Boden, flach,Wartet schon auf die Regenrunde.Ein Amselmännchen fliegt vom DachGibt aufgewacht schon frühe Kunde,Was es alles ausrichten soll,Gesangsbegleitet vom Pirol. Ecksteine, nackt und an den GrenzenWeisen den Menschen feste Wege.Libellen wollen oben glänzen,Am Flüsschen, wo die vielen Stege;Denn sie haben nur kurze ZeitUnd sind deshalb...
Gelesen werden
Gelesen werden Bleiben Sie,lebe Leserin,mir gewogen,wie meinemännlichenLesefanses auch sind. Ich weiß ja,dass manches Lobanecken kannbei all denen,die selber dichten,reimen, suchen –und finden. Manches Schwertwird da gezückt,wo Tadel nicht nötig wäre,weil wir alle dochFreunde der Sprache sind,immer schon mehr,als deren Klangsumme. Weltweitsuchen Leserattennach unseren Werken,die abseits...
Gedichte
Gedichte Gedichte sind Seelenpflaster,wenn das Leben Wunden reißt. Gedichte wertschätzen jene,die ihnen Zutritt lassen. Gedichte sind Seelenfenster,die Worten Einlass bieten. Gedichte können mahnen,wo sie vorausschauend sind. Gedichte beschreiben Momenteund halten sie für immer fest. Gedichte können der interessierten WeltLichtblicke, jedoch auch Lichtblitze bieten. Gedichte können schön...
Ewigkeit und Illusion
Ewigkeit und Illusion Als Dreißigjähriger sah ich den alten MannUnd dachte bei mir: Der kann chillen!Darob bekam ich den neidvollen Wahn:Der ist wohl reich, darf seine Träume stillen! In mittlerem Alter begann es dann:Ja, es beschleunigte sich Zeit,Weil viele Arbeit mir die Tage nahm –Der Fleiß machte mich dienstbereit. Als Siebzigjähriger weiß ich endlich,Dass mir die Zeit noch schneller...
Dem Großvater sei Dank
Dem Großvater sei Dank Der eine Opa hat uns seinen Namen gegeben,Er ist uns zeitlebens ein Fremder geblieben,Denn wir konnten ihn nur zwei- oder dreimal erleben,Bis er durch ein Unglück viel zu früh verschieden. Der zweite Großvater wurde sehr alt,Konnte mir immer wieder Geschichten erzählen,Was er erlebt an Glück und Gewalt –Etwas anderes konnt' er sich nicht erwählen. Zwei Kriege wurden in...
Zu frohen Zeiten
Zu frohen Zeiten Zu frohen Zeiten schloss ichNoch mit Schlüsseln die Autos auf,Erfreut, ich liebte ja Dich,Nahm Dich im Eigenen auf. Es tanzten die Sterne um den Geist:Ach, wie wuchs damals das Glück,Das mit dem Auto wild verreist –Wir wollten doch nie mehr zurück! Das Cabrio offen im SonnenscheinBefeuerte so unser junges Sehnen.So fuhren wir frei und elternallein,Wo die Erfüllung in stetigem...
Genäschigkeit
Genäschigkeit Da hat man sie schön eingeladen,Die Exaltierten, die man kannte,Obwohl so mancher einen Schaden,Mitunter auch der Anverwandte. Die Speisenauswahl wird echt schwer,Man will nicht Käse und nicht Schwein,Kein Wild, nicht Fisch, nicht Lamm soll her,Nur Magerrind darf es noch sein. Das kommt mit Meerrettich, Salat,Ganz wie erwünscht an ihre Tafel,Doch wird dieses zur Missetat,Wo immer...
Hilf mir
Lass' mich vergessen, wo ich war. Lass' mich vergessen, wer mein altes Ich war.Lass' mich vergessen, wie ich es überlebte.Zeig' mir, wo die schönsten Orte sind.Zeig' mir, wer du bist.Zeig' mir, wie schön es sein kann, hier zu sein. Doch lass' mich nicht vergessen, DASS ich war, DASS mein altes Ich war, DASS ich es überlebte. Zeig' mir nicht nur die schönsten Orte, erkläre sie mir. Zeig' mir...
Verantwortung übernehmen – Entscheidungen treffen!
Verantwortung übernehmen,Entscheidungen treffen! Je komplizierter Sachverhalte,Je größer unsere Parlamente,Desto mehr man dort gestalteTatsächlich die Entscheidungswende? Den Vorteil haben Demokratien:Man bricht nicht vorschnell übers Knie,Was Ohren mit viel Charme geliehen –Sich doch erweist als Luftmanie. Vorschnell getroffene EntscheidungKann immer schlimme Folgen haben.Da fehlt mitunter...
Alter und Jugend
Alter und Jugend Waren uns nicht die Freuden so wichtig,Als sie uns jugendlich zugetan,Mit den Sehnsuchtsfahnen es richtig,Was damals verzückt im Liebeswahn? Wie ändern sich doch die Panoramen,Wo das Alter schließlich bedächtig reift!Mitunter verändern sich auch die Damen,Wenn man an die eigenen Schläfen greift. Ja, alles hat seine schönste Zeit,Ist deshalb später auch kaum nachzureichen:Die...
Glaube nicht
Glaube nicht Glaube nicht, dass man von Dir mehr will,Als Dein dauerhaftes Engagement im Staat.Das war von Menschheitsbeginn das Ziel:Werde ein brauchbarer Bürger der Tat! Denn der Fleißige wird so zum GutenIn Gesellschaften, wo man's erwartet:Mit Arbeitsethik beseelt, ohne RuteWird das Motivationsfeld gestartet. Doch je weniger sich bediensten wollen,Weil sie sich bequemer stützen...
Dem Jubilar
Dem Jubilar Krankheit kann uns niemals gefallen,Ja, niemandem, keinem von allen:Man ist schlecht drauf, weil man ja spürt,Dass man noch nicht ganz auskuriert. Und selbst im schönsten BürgerhausGeht niemand dann mehr ein und aus:Der Rasen wächst, man kommt nicht rum,Muss jetzt fortgeh'n – ins Klinikum! Vom Fenster aus man Vögel sieht,Weil Langeweile nicht mehr fliehtUnd alles weiß und ganz...
Die Geburtstagsfeier
Die Geburtstagsfeier Es reimen zur GeburtstagsfeierSingend die Enkel, die VerwandtschaftGanz feierlich und ohne Leier,Nach außen freundlich, voller Eintracht. Mit Masken kommen sie zusammen,Wo still Großeltern immer einenUnd schön gekleidet unsere Damen,Lachen – man will es gut meinen! Ja, Feiern trennen Spreu vom Weizen,Denn wer nicht kommt, der hat wohl schon.Wer kommt, kann Glück auch...
Wer wäre denn
Wer wäre denn Wer wäre dennDeinem Glücksstrebenabhold,würde es nichtdie Rettung bringen,die alleverdient? Wer könnte dennDeinen Freundlichkeitenentfliehen,wenn Dualler Weltmit einem Lächelnbegegnest? ©Hans Hartmut Karg2020 *
Das kann man nicht lösen
Das kann man nicht lösen Es gibt mitunter Zeitgenossen,Die kommen nicht damit zurecht,Dass andere sind so glücksbegossen,Bei denen dann auch gar nichts schlecht. Bist Du mit Liebe gut versorgt,Dann bleibe damit auf der Hut,Wo man vermehrt nur bei Dir borgt,Weil man weiß, Du hast Lebensmut. Sie hadern mit dem eigenen Schicksal,Begegnen nörgelnd und unflätigDir, der Du eins ums andere MalIhnen...
Der Eigenbrötler
Der Eigenbrötler Gast und Eile sind ihm Feinde,Menschenmassen, viel Gemeinde,Denn er ist sich selbst genug,Springt auch nicht vor einen Zug,Muss sich sammeln, will sich finden,Will nicht Zäune überwinden,Denn wo er schon heimisch ist,Lebt er frei – ganz ohne List,Wird die alten Wege gehenUnd nicht nach den Moden sehen. ©Hans Hartmut Karg2020 *
Der Stein, das Brot und ich
Der Stein.Er nimmt seinen Platz ein.Je nachdem, wie gerade seine Umgebung ist,ist er kalt, oder warm.Liegt er am Meer, bewegt er sichmit dem Spiel der Wellen.Liegt er auf einem Bergträumt er mit den Wolken.Liegt er in der Sonne, schenkt er uns Wärme.Er kat seine ganz eigene Form,ist einzigartigund gleichzeitig einer von vielen.Mit ihm - kann Großes entstehen.Er ist fest, starkund doch...
Der Afghane
Der Afghane Er kam mittellos als einfacher Mann,Kam aus dem fernen Afghanistan,Wollte die Bedrohungen abschütteln,Welche die menschlichen Ängste nur aufrütteln,Sich aufmachen in neue Lebensbahnen,Fliehen dem Tod – und den Tyrannen. Vermögend ist er jetzt, angesehen,Will zu den westlichen Werten stehen,Sich nicht mehr an Ideologien halten,Sein Leben deshalb in Freiheit gestalten.Deshalb ist er...
Die Nachricht
Die Nachricht Und wieder hat sie uns erreicht:Die Nachricht, die vom frühen Tode.Das macht das Herz uns gar nicht leicht,Denn dieses ist kein guter Bote. Der da gegangen, stand uns nah,Obgleich er fern von uns ja wohnte,Weil er die Menschen gerne sah,Er sich südlich im Urlaub sonnte. Sowie sich heiter gab Neujahr,Der Frühling in den Süden zog,Fuhr er mit ganzer FreundesscharDorthin, wo ihn...
Zum Verweilen
Zum Verweilen Da ist die Welt so wunderbar,wo sie im Augenblick geboren,den Nöten elegant entflieht,weil sie nicht gerne Kummer trägt,sondern die Seelenruhe pflegt. Ja, wären wir nur immerzuBrüder, Schwestern ganz im Geiste,einfühlender Verharrung fähig,wie wären wir den Engeln gleichund Freiheit, Frieden Wirklichkeit! ©Hans Hartmut Karg2020 *
An den Schöpfer
An den Schöpfer Der Du die Zeit der Welten trägst,Gib mir doch auch die Kraft zum Tragen,Denn alles, was Du mir erwägst,Kann hoffnungsfroh an vielen TagenMir sagen, wie es weitergeht,Nachdem doch meine Zweifel keimenUnd jeder nur für sich einsteht,Wenn goldenen Hymnen wir nicht reimen. Wie siehst Du mich und wie ich Dich?Ist das denn jetzt noch von Belang,Wenn weiter dreht die Erde sichUnd...
Ein echter Juni
Ein echter Juni So vollgesogen waren jahrelang die Böden nicht,Weil auch bei uns die Erden trocken darben.Doch heuer mit viel Wechsel und viel LichtTrägt wunderbar ein echter Juni Lebensfarben. Endlich hat es lange genug geregnet,Auch alle Regentonnen sind wohlfeil gefüllt,Haben uns Wolken wasserreich gesegnetUnd so sehnlich den Frühjahrswunsch erfüllt. Dies ist ein Juni, wie er mir von früher...
Trennungsnot
Trennungsnot Natürlich trennten Viren die Gemeinschaft,Haben so viele Menschen längst getötet,Global viel Kummer in die Welt geschafft,Mit Tränen Wangen der Nächsten gerötet. Was noch vor einem Jahr so kerngesund,Das wurde todesnah brutal getrennt,Auf die Sekunde hin zur letzten Stund'Getrieben, wo man doch die Namen kennt. Still und unheimlich kam der Tod,Viele konnten keinen Abschied...
Rettung von Erde und Leben
Rettung von Erde und Leben Vierzig Millionen Menschen auf der Flucht,Dafür gibt es natürlich auch Argumente,Wo jeder nach besserem Leben sucht –Und es gibt deshalb auch Alimente... In früheren Zeiten flohen Menschen nur,Wenn ihr Überleben ward stark bedroht,Die Widrigkeiten mit Unwettern, NaturFührten zu Armut, Not und Tod. Wirtschaftsflüchtlinge wollen mehr,Durch Medien zum Luxusleben...
Steh’ nicht auf
Steh' nicht auf Steh' nicht auf,Wenn der Tag es willUnd noch Begehren wartet!Dein LebenslaufKennt doch sein Ziel,Zu dem die Natur gestartet. Bleib' ihr nahOhne BlablaAm frühen Morgen.Hier sind wir da,Wo beinah'Uns übermannen Sorgen. Sag' dazu NEIN,Wo doch alleinDie Liebe hineilt,Und im DaseinSo zärtlich und feinDie Hand bei der Liebsten weilt. ©Hans Hartmut Karg2020 *
Stimmen der Liebe
Stimmen der Liebe Es mehren sich die hellen Tage,Kein Wolkendunkel kann sie stören,Wo wir erkennen unsere LageUnd auf die Vogelstimmen hören. Nah an der Tränke, dort flanierenDer Zaunkönig, Spatzen und Meisen,Die uns das Leben hier vorführen,Da wir jetzt fast alle kaum reisen. Liebe lässt sich nicht aufschieben,Der Kuckuck sucht sein fremdes NestUnd freut sich, wenn das satte LebenBald überall...
So leicht
So leicht So leicht spricht der von Konkurrenz,Der nur in eigenem Becken schwimmt,Kennt nicht Natur, nicht Resilienz,Weil er diese ja nicht wahrnimmt. Lavendelbüsche blühen reich,Darauf Wespen, Hummeln und Bienen.Man glaubt, mit einem kühnen StreichKönnten nur Stärkste sich bedienen. Doch weit gefehlt! Es wird geteiltNektar und Sonne, Blütenduft:Wo keiner konkurrierend eilt,Ist's friedlich, es...
Das Poetenpodium
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