Doppelansteckung
Doppelansteckung Die Welt ist doppelt angesteckt, Davon, was eben auch aneckt, Weil wir die Lebensangst nicht greifen Und mit der Schöpfung nicht mehr reifen. Wir wundern uns über die Stürme Und bauen weiter Häusertrürme, Heizen alles, fahren, fliegen, Weil wir uns nicht selbst genügen. Treibhäuser in den Niederlanden, In Spanien Folienhektar standen! Wird das Wetter nicht verändert, Wo die...
Jedem Sturm
Jedem Sturm Jedem Sturm folgt schließlich Ruhe – Allen Windschäden zum Trotz. Wir schnüren dann die Arbeitsschuhe, Heben Bruchholz, Klotz für Klotz. Ja, der Sturm hat schlimm gewütet, Man weiß nicht, ob Ruh' er gibt. Doch wir sind recht wohl behütet, Weil uns doch das Schicksal liebt. Allerdings bleibt ausgemacht: „Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott!“ Denn wer das Wetter nur verlacht, Der...
Rühmlicher Geist
Rühmlicher Geist Probleme klar beim Namen nennen Und nichts vertuschen, nichts weglügen. Wir müssen die Gefahren kennen Und dürfen uns nicht selbst betrügen, Dabei gern optimistisch bleiben, Nicht alles lächerlich nur machen. Woran sich unsere Nöte reiben – Das bringt so manchen Geist zum Lachen... Der Geist wendet sich hin zum Problem Und bleibt da lösungsoffensiv, Denn das sanfte Emblem Ist...
Stadtmauerstadt
Stadtmauerstadt Sie lebt, die mittelalterliche Wunderstadt Mit vollständig erhaltener Stadtmauer, Welche ein herrliches Flair für Besucher hat, Die noch Sinn für die fleiß'gen Erbauer. Man kann die Stadt auf dem Wehrgang umrunden Und zu herrlichen Fachwerken sehen, Diese geniale Arbeit unserer Vorfahren erkunden Und in die hochgotsche Kirche gehen. Vom Daniel hat man weiten Blick Auf das...
Überleben der Menschheit
Überleben der Menschheit Wir brauchen keine hohen Vermehrungsraten Und keine kriegerischen Heldentaten, Denn die Menschheit steht am Abgrund auf Raten Und wäre gegen Kateralschäden gut beraten. Wie sind doch Staatsführer schlecht gepolt Und Religionen, die immer Weltherrschaft gewollt, Nicht begreifen, dass der Sensenmann sich holt, Wo wir nur alles der Gier geschult und gezollt. Die Menschheit...
Bildungswertigkeit
Bildungswertigkeit Gesellschaften sind unterschiedlich, Gerade im Bildungsbegehren. Gar manche sind leider nur niedlich, Weil sie das Ritual verehren. Mit Tanz, mit Spiel, mit Initiation Vergeht die Zeit, das ganze Leben, Wo fest die Hierarchie mit Thron Kann immer nur den Ton angeben. Lesen, Schreiben, Rechnen, Singen Gehören hier zum Bildungskanon, Wo Menschen die Trägheit bezwingen, Wohlstand...
Huld teilen
Huld teilen Wann immer mit mir Huld geteilt, Weil doch bei uns noch Liebe weilt, Habe ich gerne Euch vernommen, Ihr seid zu mir ja auch gekommen Mit Eurem feinen Grundverstehen, Von dem die Einsamkeit mag gehen, Wo immer die Starkwinde rütteln Und Seelen durcheinanderschütteln, Wenn Dachrinnen mit sehr viel Rost Sich biegen abwärts ohne Trost, In diesen Sturm nun fallen werden, Uns helfen ja...
feeling trapped
Das Gefühl draußen vor der Tür zu stehen, in der Kälte. Um Worte ringend. Die richtigen müssen es sein, vor lauter Angst zu klopfen um Einlass gewährt zu bekommen. Vor lauter Angst die Türe vor der Nase wieder zugeknallt zu bekommen. Ich für meinen Teil habe nun mehrmals geklopft. Die Türe wurde mir nicht geöffnet. Hinter der Tür steht jemand, der auch Angst hat und in seinem Kopf gefangen ist....
Was für eine Pracht!
Was für eine Pracht! Sehr früh werden die Rollos hochgezogen, Es offenbart sich ein Winter, der vollbracht: Beladen die Büsche, die Dächer da droben Mit dieser einmaligen, herrlichen Pracht! Kein Braun, kein Grau, kein Schwarz zu sehen, Man hört keine Autos und keinen Lärm, Und niemand muss jetzt ins Freie mehr gehen, Sondern sitzt in heimelig-freier Wärm'. Damit beginnt des Winters Verleisung,...
Erster Bubentraum
Erster Bubentraum Ich seh' die beiden Buben Juchzend den Schneefall begrüßen. Endlich haben Henri und Ruben Etwas Neues, um die Welt zu genießen! Sie jagen jetzt jeder Flocke nach, Stoßen mit Schuhen in Schneehaufen. Mama und Papa steh'n unter dem Dach, Sind froh: Sie müssen nicht laufen! Der erste Winter im Jungenleben Ist und bleibt eine Offenbarung: Den Schneeball an die Haustüre kleben Und...
Überdruss
Überdruss Alles schon gesehen, vieles schon erlebt, Den Erdkreis bis ans Ende auch erfahren, Die Eigenwilligkeiten gerne eingelebt, Gealtert mit gezierten und gar schönen Jahren. Ja, gelebt auch, was Launen verlangten, Geflohen, wenn die Dominanz zu kräftig sang, Als andere streitend aus der Mitte wankten, Man selbst in einem schonenderem Gang. Sehr leis' gesagt, was einem gar nicht passte, Nur...
Rote Nelken tragen
Rote Nelken tragen Nicht jede Ehrlichkeit trägt Leben auch, Nicht jede Elendrettung führt zu ew'gem Frieden, Und wo das Nelkentragen alter Brauch, Lässt sich am Ende oft nur wenig bieten. Die Nelkenträger wollen gegen Elend kämpfen, Doch wo kein Geld wirklich auch dauerhaft vorhanden, Muss man den Anspruch leider ständig dämpfen, Kann man die vielen Wünsche niemals landen. Die Frage ist und...
Die Erde, wie hat sie
Die Erde, wie hat sie Gewartet haben wir so lange Auf diesen wunderkleinen Schnee, Streift unser Land, und gar nicht bange Spazieren wir zur Lindenallee. Waren die Winter früher rau, Als wir selbst noch Kinder waren, So kann jetzt der Klimaklau Sich das Eis, die Kälte sparen. Deshalb ist es auch der Tag, An dem unsere Wälder hoffen, Dass ein Himmelsweiß sie trag', Wo bisher nur Dürre getroffen....
Allein nur
Allein nur Allein nur mit der Traubenernte Käm' Bacchus, der uns gern entfernte Aus der Glückseligkeit, die zeige, Dass ich zu Dir mich hin verneige Mit mehr, als Trost und Sympathie, Das Schiscksal uns Begehren lieh, Um mit dem sehnsuchtsvollen Schauen Lieblich Beziehung aufzubauen. So ist das, Freund, mit unserer Liebe, Sie braucht Begehren – und die Triebe, Will wachsen, reifen, doch verwegen...
Hexe
Hexe Wie Wildgewächse tarnt sich manche Hexe, die in freiem Land völlig unerkannt das Hetzen wählt, angstvoll quält, nicht mehr bereit für die Freiheit, wo Rache schwillt und zickenerfüllt das Stete bereit, ganz ohne Mitleid erfasst, betört, immerzu verstört, keine Freude teilt, nirgendwo verweilt, weil man dort im Leid immerzu, jederzeit den Frieden nicht kennt, sondern nur wirrend rennt. ©Hans...
Kokotten
Kokotten Nervsägenden Kokotten gleich Drohen sie in eisigen Zeiten, Die Damen im Marottenreich, Um ihre Spiele zu bereiten. Ein Windhauch trägt sie, Lieblich bleiben in Faschingsspielen: Ausschmieren wollen die ja nie, Sie spielen nur mit anderen Gefühlen. Hoffentlich kommen nicht Motten Und fressen sich in schöne Kleider, So dass erkennbar die Kokotten Verlassen müssen, was recht heiter....
Außen und Innen
Außen und Innen Das Innen bleibt statisch, Ort, Zeit bleibt daußen, Wo die Welt apathisch, Bewegt und doch außen. Der Blick, er gleitet, Überspringt alle Schranken, Wenn man Pferde reitet, Sehnend in Gedanken. Doch wird das Außen Zum wiederholten Spiel, Will das Innen wieder hausen, Wo Wärme eigentliches Ziel. Das Außen allein Ist noch keine Option Für ein freieres Denken – Ganz ohne innere...
Blick zum Rosenstrauch
Blick zum Rosenstrauch Wo letztes Jahr der Strauch so übervoll Die wunderbaren roten Blüten trieb, Hatten beim Ausgang aus dem Haus ganz toll Die Augen ihren Blick auf das gerichtet, was uns lieb. Jetzt treibt der Strauch die Knospen schon im Februar aus Und lässt erneut uns auf Blühwunder hoffen, Vertreibt so willig unsere Ängste, Nöte ganz hinaus, Die uns sonst hätten schwer getroffen. Die...
Das Bild
Wer sich das Bild genau betrachtet! Der sieht Menschen in den Augen! Die beiden Augen voller Menschen! Menschen die von Freunden erzählen! Menschen die von Festen erzählen! Menschen die von der Kunst erzählen! Menschen die von Reisen erzählen! Menschen die sehen was auf der Welt zählt! Menschen voller Liebe und Leben! Wer sich das Bild genau betrachtet! Der sieht Menschen auf den Händen! Die...
Das träumerische Akrostichon über Tropfen
T ränen einer Muse fielen vom Paradies in sanfte Wolken ab.R omantische Gewölke wurden von anmutigen Zähren verschönert.O vid schuf aus den Tränen den Zauberregen.P rächtiger Regen fiel vom flüggen Gewölk auf die Erde.F allend in einen seligen Kelch des Lenzbärlauchs.E in Schmetterling vermischte die Tropfen mit dem Tau - so entstand die Ambrosia.N un trägt die Ameise die Ambrosia für die...
Unter Druck und Wunder von Bruder Richard Henkes/Gedicht gewidmet dem Seligen
Manchmal liegt ein Sarg unter Druck der Friedhofserde.Mitunter befindet sich ein toter Schmetterling unter Druck des Blattes.Der Kranich des Ibikus fliegt unter Druck der Mühe.Der Mensch-Zärtling sei unterdrückt von Einsamkeit des Traumes.Das Himmelszelt verweilend unter Druck kalter Gewölke.Und ein Tag befindet sich unter Druck der Dunkelheit der Nächte.Du zarter traulicher...
Liebesweltheit
Liebesweltheit Ohne Vorwürfe, ohne Schuldgefühle, Sich fallen lassen in starke Arme, Verlassen alles, was nur aufwühle, Damit die Liebe trudelt ins Warme. Damit gelangt der Mensch aus der Kühle, Denn nur so trägt lastfreie Zeit, Weil sie nicht die Ängste hochspüle In ein sehnendes, freundliches Kleid. Wir müssen dies selbst ausprobieren, Ob es passt, ob wir damit auch reifen, Unsere Entwicklung...
Alterswissen
Alterswissen Je älter ich mitzeiten werde, desto mehr seh' ich Narreteien, denn diese Welt bleibt mir bizarr. Je später ich ins Alter gehe, desto mehr fordert das Verstehen – vielleicht, weil ich auch närrisch bin... Mancher braucht dazu Fasching, Fasnet, auch Karneval, Tanz, Medien, Netz, um den Lachmodus zu behalten. Mir reichen Alltag und Genossen, die immer schon mit Witz begossen, um Freude...
Narziss muss sein
Narziss muss sein! Egomanen seh'n nur sich, Für sie gibt es keinen Globus, Ignorieren Dich und mich, Denn das ist ihr höchster Topos. Verliebt bleibt er ins eigene Bild, Jungen und Mädchen ohne Chance, Trägt sich selber hoch auf dem Schild, Für sich genommen selbst in Trance. Niemand ist schöner doch als er, Ist selbstgefällig, selbstverliebt, Trägt an der Last scheinbar nicht schwer, Er ist...
Neurales Glück
Neurales Glück Den Liebenden mag's Glück verheißen, Dass jugendfrisches Rein und Raus Zu Medien in Höhen reisen In ihrem frühen Liebesrausch. Da gibt es immer noch die Suche Nach freien Stellen zum Entrücken, Damit das Streicheln schlägt zu Buche Und stöhnend hört man das Verzücken. Die Körper brauchen Widerstände, Mit denen sie dagegen halten, Damit die Griffe unserer Hände Die Liebe hindern am...
Evolution des Menschen
Evolution des Menschen Einst stieg er von Bäumen herab, Der menschliche Zweibeiner, Hielt künftig alle Welt auf Trab Und wurde Hundanleiner. Noch lebte er in kleinen Gruppen Wie seine Vorfahr'n, die Primaten, Hatte noch Läuse, Flöhe, Schuppen Und anfangs auch noch keinen Spaten. Man sammelte, was man so fand, Ging auf Treibjagd manchmal, bisweilen, Aß Mammut, vielleicht Elefant Und musste sich...
Schweinsbraten
Schweinsbraten Und wieder hat sich angesagt Besuch, wir kommen ins Rotieren, Weil man sich an Schönes hinwagt, Um Freundes Gaumen zu verführen. Also rufen wir an und fragen, Was man denn gerne bei uns hätte. Wir sind geistig ja da hellwach Und gehen deshalb ein die Wette, Dass es allen bei uns schmeckt, Weil wir gut und so herrlich kochen, Man bei uns den Genuss entdeckt Mit einer Brühe, ganz...
Vor dem Bachelor
Vor dem Bachelor Da stehen sie, schönste Mädchen, Die noch auf diese rote Rose warten, Kommen aus Dörfchen und kleinen Städtchen, Um mit der Schönheit ihr Leben zu starten Und wissen, dass ja nicht für alle hienieden Eine wunderschöne Rose beschieden. Die Verbliebenen stehen erwartungsvoll, Vor ihnen nur dieser einzige Mann. Er weiß, er ist schön und ganz wundervoll, Deshalb will man doch näher...
Naturwüchsige Schuldfrage
Naturwüchsige Schuldfrage Es fällt so vielen Menschenkindern schwer, das hier zu lernen und auch anzunehmen: Da gibt es Menschen, die Dich immer mögen, und solche, die Dir immer schaden werden. Gar mancher Staat ist oftmals nicht geneigt und in der Lage, Dich vor Beleidigungen und Entehrungen zu schützen. Die Menschenwürde ist mitunter nur noch als Gesetz verbrieft, der Einzelbürger wird in...
Der Aspirant
Der Aspirant Goldglänzend die Brille des Mitbewerbers, Der plötzlich aufkreuzt und alles will, Den Ring, den Sieg des Hütchenwerfers, Denn er hat für sich ja das große Ziel. Gewählt will er schon von allen werden, Ist sehr gut frisiert und glatt rasiert, Weil ihn seine Treuen längstens belehrten, Dass man sich nur so zum Ziele führt. Doch dann hör' ich zu, was er so sagt Und merke: Da kommt...
Das Poetenpodium
Das Poetenpodium ist eine Online-Plattform für Poeten & Poetinnen, auf der Du lyrische Texte verschiedener Autoren und Autorinnen findest. Du kannst eigene Poesie veröffentlichen und Poesie anderer bewerten und kommentieren. Mach mit und veröffentliche Deine Texte auf Poetenpodium.de!