Selbdritt
Selbdritt Anna muss doch niemand heißen, Wenn man einen Dreier liebt. Liebe kann namenlos reisen, Wenn sie sich die Höhe gibt. Manche Freude bleibt dem Mann, Dem dies die Natur gebar: Zwei zu lieben, weil er kann – Ohne Zwang, ohne Gefahr. Bleibt oft viel zu wenig Mut Denen, die im Zweier reisen, Schamvoll ziehen ihren Hut, Um dann doch Amor zu preisen. Zwei beglücken klingt versöhnlich, Wenn...
Ein Sonnentag geht auf
Ein Sonnentag geht auf Wenn morgendlich Dunstfelder schwinden und Strahlen nun den Tag verkünden, steht Sonne wieder mächtig auf, begleitet meinen Lebenslauf. Sagt der mir: „Ich bin Dir ja doch der schönste, friedvollste und längste!“ – Oder mehrt er mir nur Lebensängste? Wird Sonnenlicht den Tag entstauben oder Atem mir gar rauben? ©Hans Hartmut Karg 2019 *
Seele, Herz und Ritter
Meine Gefühle sind eine schöne Gabe der Musenherzen. Sie entstehen in den Klüften der Seele. Mein Herz voll von Morgensonnenträumen macht sie edel. Die Gefühle in der Seele sind jedoch kalt wie ein erloschenes Feuer. Der Mond wärmt sie aber sehr herrlich. Meine Seele ist ein Freund der Träume, ein Begleiter der Treue, ein Ritter der Stärke, der im Munde ein Heldenlied immer hat. Ich denke an...
Gusow-Seelow
Ich harre auf den Zug zu der Träumerei. Die Seele durchbricht den Sternenkörper. Die ewigen Zeiten fahren mit dem Zug hin. Schöne Träume bleiben im Himmel. Der Herbst kann meine Seele heute erfrischen. Ich habe im Schloss Gusen-Seelow meine Seele mit alten Geistern berührt. Der Traum von Ewigkeit fährt mit dem Geisterzug. Der Sonnenstrahl schenkt mir viel Freundlichkeit. Die Reise mit dem rotem...
Gefühle
Das Licht des Morgenrots ist schöner als das Licht des Abendrots denn viele Gefühle entstehen morgens uns sterben abends und die Sonne dauert ewig sie schläft nur manchmal und gibt uns einen Gefühlsfluss
Die Glückstränen II
Die Glückstränen sind fast unmenschlich de Kobolde haben grüne Glückstränen die Feen haben rote Glückstränen die Zwerge haben blaue Glückstränen und die Menschen haben goldene Glückszähren wenn sie in die Zukunft mit dem Herz voll Gedichte hineinkommen
Kleinmütig
Kleinmütig Wie kurz ist doch des Lebens Lauf, Man sollte nicht nur streiten. Es geht täglich die Sonne auf – Und Pferde kann man reiten! Wie überregt sind doch die Stimmen, Die laut zeternd oft Nerven töten, Zum Frieden und zum Weltgelingen Nichts beitragen, nur Augen röten. Kleinteilig geht dann das Verhandeln, Als wäre alles nur ein Spiel: Leichtfertig will stets nur anbandeln Der Werber, dem...
Der Kompass
Lass dich tragen… vom Lied, das in dir schwingt, wenn deine Ohren etwas hören, was dein Innerstes zum Singen bringt. Lass dich tragen… vom Bild, in das du versinkst, wenn deine Augen etwas erblicken, was dein Innerstes zum Leuchten bringt. Lass dich tragen… vom Traum, der dich berührt, wenn du dem Kompass deines Herzens erlaubst, dich zu leiten… © A. Namer
Zu keiner Zeit
Zu keiner Zeit So viele Verse, wunderbare Reime Sind wohl niemals geschrieben worden. Das Dichtervolk ist aufgestanden, Erfüllt mit seinen Versgirlanden Die Welt mit herrlich-freien Worten Und lässt uns so nicht mehr alleine. So kann ich heute immer lesen, Was neu gestaltet, anmutsuchend Die Sinne, Herzen hier erreicht, Weil unsere Poesie nicht bleicht, Nicht lebensfliehend, lebensfluchend Der...
Firlefanz
Firlefanz Nichts ist dem Menschen mehr zuwider, Als Mangelndes im wahren Leben. Er sieht nur noch den Tod, den Schnitter, Mag sich dem Leichten nicht hingeben, Dem Virtuellen auch entfliehen, Weil passiv doch in besten Tänzen Er oftmals kann die Wesen sehen, Die ausloten Lust – und die Grenzen. Der Firlefanz war einst ein Tanz, Ganz überflüssig, ohne Wert. Man flocht da keinen großen Kranz,...
Lass dich küssen
Wenn du ein Frosch bist und vergessen hast wer du bist, lass dich küssen, um den Froschkönig in dir zu entdecken. Wenn du ein Mensch bist und vergessen hast wer du bist, lass dich küssen.... 🙂 © A. Namer 07/2015
Sommer 1994
stundenlange Autofahrt endlich sind wir angekommen die Koffer schon vor Tagen gepackt hoffentlich haben wir alles mitgenommen zelten unter freiem Himmel Grillenzirpen in der Nacht du und ich zusammen haben lang nichts mehr gemacht ich habe das Gefühl vermisst zu sehen wie deine Augen funkeln doch jetzt stehst du hier vor mir und nimmst mir die Angst im Dunkeln räumen das ganze Gepäck aus und...
Im Feenland. Die Sage
Jeder Weise in aller Welt, der im schönen Mittelalter lebte, suchte seit jeher eine Welt der ewigen Fee, die eine goldene Feenblume unter ihren Thron hängte, sodass diese Blume wie der schönste Traum leuchtete. Ja, aber niemand hat diese schöne Welt entdeckt. Die Fee war Königin des Königreichs, der so genannten Weidenwelt. Vor Urzeiten entstand aus dem Winde diese Welt, das Land der Fee und der...
Das Herzchen im Tempel Prometheus’
Das Herzlein schlägt im Tempel Prometheus‘. Es ist eingehüllt in Federn von Meeresvögeln Poseidons. Statt des Blutes gibt es drin die Wonne von Hauch Athenas. Und das Herzlein ist mit dem Riemen Diana‘s verbunden. Ein Stern leuchtet über dem Tempel Prometheus‘. Es trägt die Luft von Herkules. Das Herz ist mit dem Wasser aus dem Teich Phoenix‘ befeuchtet. Und mein Gefühl leuchtet wie der Strand...
Die Glückstränen
Wenn die Glückstränen hinab fließen lacht die Sonne ohne vom Leid zu wissen Wenn sie hernieder fließen vermag eine Fee Blumen zu gießen Wenn eine Träne des Glücks fällt so freut sich darüber die Welt Wenn ein Kobold alle Tränen sammelt So denken die Träumer oft an den Hamlet
Menschen unterm Sternenhimmel
Menschen unterm Sternenhimmel weinen manchmal aus der Sehnsucht nach dem Tageslicht. Sie werden in die Ferne vom Mond geführt, der Mond zeigt ihnen kaum Weg. Menschen unterm Sternenhimmel denken an die Sonne denn ihre Gesichter sind hell und Augen lachen mit den Sonnenschein. Menschen unterm Sternenhimmel sind manchmal blind, denn sie erkennen keine Kraniche aus der Ferne, die nur die Wahrheit...
Entscheidung
Entscheidung Der Morgen hat viel Licht gebracht, Gekommen ist die erste Kälte. Nun holt der Glanz ihn mit Bedacht, Damit auch Freude sich jetzt melde. Nichts nimmt mir weg die frühe Ruhe, Kein Flug, kein Rauch steht im Gemüt. So geht der Blick zur alten Truhe, Die sich um meine Gunst bemüht. Soll ich sie öffnen oder schließen, Den Inhalt endlich gar entsorgen, Wo doch schon neue Worte fließen,...
Designhaus
Designhaus Das Haus hat kein einziges Fenster zur Sonne, Wie kann man denn so etwas bauen? Es sieht aus, als wär' es 'ne steinerne Tonne – Kann man da dem Leben noch trauen? Architekten sind bisweilen ja mutige Leute, Doch der Bauherr muss darin ständig leben, Und zwar auch künftig und nicht nur heute: Will er denn nicht mehr zur Sonne streben? Doch gebaut ist gebaut, sagt der Architekt, Da kann...
Wie soll es weitergehen?
Wie soll es weitergehen? Wenn sich die Wogen einsam treffen schäumt Gischt auf in des Ozeans Weiten, wo Weltmeere doch darauf warten, dass Fischleiber sie hier durchpflügen, weil andere sich nähren wollen, um ihre Mägen aufzufüllen. Doch wo die großen Trawler pflügen werden die Schwärme immer kleiner, verschwinden schließlich ganz, wo ihnen diese Echolote die Überlebensrechte rauben und alles...
Wir kümmern uns darum
Wir kümmern uns darum Hat doch ein unbekannter Störfall den Strom Aus seiner Dauerarbeitszeit gerissen! „Wir kümmern uns!“, so sagte man, „Wir kommen schon, Da sind wir immerzu als Eure Helfer sehr beflissen!“ Doch 80000 Bürger stehen ohne Verbindung da: Man kann sie nicht erreichen – und sie warten! Die ganze Welt ist ihnen nicht mehr nah, Doch wann kann die Verbindung wieder starten? Man...
Perfektionist
Perfektionist Die Tagesplanung fest im Kopf, Beschreitend auch die Niederungen: Sitzt am Revers das Tuch, der Knopf, Sind präpariert Stimme und Lungen, Um Konferenzen durchzustehen Und immer sehr gut auszusehen Im Audimax – und bei den Jungen? Das alles läuft am Schnürchen ab, Geplant, vollkommen durchgespielt. Er hält in Händen fest den Stab, Weil er zum Herrschen ja gewillt: Selbst wenn wenig...
Mitternachtsgefühle
beeindruckend wie nah und doch so fern man jemandem sein kann ein Jahr ist es nun schon her wir trafen uns im Spätsommer zwischen Getümmel einer feiernden Crew und schauten unserer Lieblingsband zu wollten raus aus der grauen Stadt rein ins Lichtermeer hatten die müden Gesichter satt Blicke so kalt und leer wir ließen uns nicht stressen von den alten Sorgen spürten das Herz schlagen im Beat der...
Im Garten der Oma
Der Garten liegt im kleinen Städtchen, wo viele Bäume ihre Naturseelen genießen. Davon handelte doch kein Märchen, außer einer Eule kann niemand es wissen. Die Oma gründete den Garten vor Jahren, als die Natur voll von zarten Geistern war. Damals flogen die bunten Vögel in Paaren Der neue Kranich befreite sie nicht das letzte mal. Im Garten wurden Athena's Träume gemischt. Iphigenie fand hier in...
Ein einsamer Traum
Die Sonne scheint für mich und dich ich berühre den Regenbogen die Gefühlsflügel fliegen nicht sie schwimmen nur langsam durch einen einsamen See ich träume von Wegen. die ein Geist mit dem Sternenschein beleuchtet
Eine Glücksträne
Eine Glücksträne ist rund wie eine einfache Träne aber wohl heißer fast wie der Sonnenstrahl eine Glückszähre ist schön wie eine Perle aus einem Meer mal ist sie golden beim Abend - und Morgenrot mal ist sie silbern wie der Mond. Sie spiegelt die ganze Antikwelt wider sie ist sanft so wie Du deine Gefühlswege in die Ferne
Die heile Welt
Die heile Welt Ach, unsere Welt besteht aus einer lieben Stadt, Ich wohne, wo man kaum die Autos hört, Man beste Luft vom hohen Berge hat Und keine Unbill die Idylle stört. Von Nachbargrundstücken hört man Kleinkinder, die mit Eltern, Omas spielen, Die schaukeln, gegen Abend irgendwann Verstummen, weil sie in den vollen Sielen. Die vielen Autos parken in der Straße, Wenn irgendwo jemand...
Altersgefahren
Altersgefahren Gar mancher wird ja wunderlich, Wenn ihn das Alter packt, Er nervt gern Dich und nervt gern mich, Oft ohne Sinn und Takt. Scheinschlachten werden initiiert, Die unnötig und überflüssig, Beziehungen zu Bruch geführt Mit Gründen, die meistens nur müßig. Dann werden Fässer aufgemacht, Die leer sind oder schon zerfallen, Beziehungskisten mitgebracht, Die nichts sind, als nur...
Blickmomente
Blickmomente Sie stand im Raum und hielt sich fest in einer Straßenbahn, wo mitwippend die süßen Bällchen versahen nun ihr Fest. Die wippten mit den Bodenwellen, erbebten sinnlich, wenn an den Haltestellen nun auch die Blicke kamen und hielten sich dort fest. Wie wonniglich, dem Männerauge wunderbar gebaut! Gern möchte man sie kontaktieren – doch Frau dies nicht zulässt! So schau' ich nur zu...
Wechselliebe
Wechselliebe Wär'n wir nicht doch sehnsuchtsgeboren In oftmals sorgenvollem Sein, Müssten Ersatzglück wir uns borgen In ständ'gem Suchen: „Das ist MEIN!“ Gar mancher jagt nach junger Liebe Und findet doch kein Ende, Ziel. Oft bleiben ihm nur seine Triebe, Ein Seelenchaos – mit Gewühl... So wird Leben ihm zum Versatz Für das, was er nicht halten kann, Wo dauerhaft ihm winkt kein Schatz, Weil...
Lenzzeit
Lenzzeit Da klagen Menschen über den Herbst, der ihnen Gebrechen schaffe, Nöte und Sorgen bringe, zunehmend Kälte und Dunkelhet in die noch warmen Gefilde. Steht ihnen so nicht die Hälfte des Jahres noch offen? Und sie dürfen immer noch auf einen Jahreslauf hoffen, der ihnen doch bewährt bleibt, unabhängig vom Alter? Vergessen wir denn so leicht, dass noch vor wenigen Tagen das laute Wehklagen...
Das Poetenpodium
Das Poetenpodium ist eine Online-Plattform für Poeten & Poetinnen, auf der Du lyrische Texte verschiedener Autoren und Autorinnen findest. Du kannst eigene Poesie veröffentlichen und Poesie anderer bewerten und kommentieren. Mach mit und veröffentliche Deine Texte auf Poetenpodium.de!