Im Freibad

Im Freibad Wenn wir täglich zum Schwimmen gehen, Wir trotz lautem Menschengewimmel Von unseren Wehwehchen absehen, Geht der Blick hinauf zum Himmel. S'ist nicht leicht, ganz frei zu bleiben, Wenn uns Schmerzen täglich begleiten: Obwohl wir viel Bewegung treiben, Die Glieder immer mit uns streiten. Im Freibad werden Leiden milder, Durchs Wasser das Gewicht gesenkt: Am Sprungturm zeigt das...

Unvernunft der Menschheit

Unvernunft der Menschheit Sich exponentiell vermehren ohne Weitblick, Nicht akzeptieren wollen, dass unser Süßwasser begrenzt, Nicht wahrhaben wollen, dass Pandemie als Unglück Umso leichter greift, wenn sie nicht ausgegrenzt. Atomwaffen wieder vermehrt produzieren – Wie kann man als Freigeborener so dumm nur sein? Müssen wir Menschen uns denn Leid zuführen, Sind wir im Paradiesgarten denn...

Händchenhaltende

Händchenhaltende Schon abgeerntete, braunlichtende Felder begleiten im Sonnenschein Händchenhaltende, die lächelnd in die Natur wandern, weil diese ihr Liebesheim bleibt. Immerzu reden sie miteinander, sanft, haben sich etwas zu erzählen, wo Sie Ihre erkaltete Hand in die wärmende des Liebsten schiebt. Dann entschwinden sie den Augen des Dorfes, gehen zu den dichten Tarnzweigen des Waldes,...

Kampf um Wurm und Liebe

Kampf um Wurm und Liebe Es zieht ein hübscher Amselmann Den Regenwurm aus seiner Röhre. Weil dieser sich nicht wehren kann, Hofft er, dass er die Frau betöre. Doch ehe er zum Neste fliegt Kommt ein Rivale angeflogen, Den Wurm er gar zu fassen kriegt: Herr Amselmann sieht sich betrogen! Der Räuber schwebt zur Amselfrau, Bringt Raubgut ihr als milde Gabe Und meint nun schon als Würmerklau, Dass...

Meine Hoffnung, mein Betteln

Meine Hoffnung, mein Betteln In dem festen Bewusstsein Alles Leben als Geschenk zu betrachten, Will ich immer bei Euch sein – Selbst wenn ich eines Tages von Euch gehe. Vergesst nicht: Es ist mir Wunsch und Ehre als Ahnherr Mit Liebesgespür Um Offenhaltung von Erinnerungen zu bitten. Was waren das doch für Wunderbegegnungen in frühen Jahren, Als ich Euch noch Getränke reichte, Zum Essen bei uns...

Kampf um die Beethoheit

Kampf um die Beethoheit Es saß in unserem Hochbeet Ein Amselpaar, das gar nicht nett Dort scharrte, grub, nach Würmern wühlte Und sich dabei recht heimisch fühlte. Die Gärtnerin ward sehr erbost Als Wurzeln freigelebt am Spross, Viel Erde aus dem Beet geworfen, Pflanzen zurückblieben mit Schorfen. Deshalb kam sie auf die Idee Mit Schildern, auf denen im Klee Ein Rabe stand, bedrohlich schwarz,...

Der Du mir sagst

Der Du mir sagst Der Du mir sagst: Teile alles ein, Was Dir die Schöpfung gab, Wenn Du Dich wagst Zu bescheid'nem Dasein Mit wenig Gut und wenig Hab. Der Du mir sagst, Liebe reicht, wir wollen sparen, Gottes Geschenke nicht verschwenden, Weil Du mich umso lieber magst, Wenn wir in späten Jahren In Gottes Händen. ©Hans Hartmut Karg 2023 *

Es geht ums Geld

Es geht ums Geld Ein Wort verhallt – Es geht ums Geld Und immer nur um Geld! Gar manchem erschallt Dieses Wort in der Welt: „Bezahlung!“ Hat er das bestellt? Konditioniert sieht er sich halt Als Kaiser, als ein Käuferheld, Selbst wenn er mageres Mahl bestellt... ©Hans Hartmut Karg 2023 *

Verteilungskämpfe

Verteilungskämpfe Alle wollen vom Kuchen etwas abhaben, Dem Schöpferischen steht das auch zu. Doch sich an fremden Werken laben, Daraus wird nie ein gerechter Schuh. Das ist dann schon ein Absinken, Wenn man Kunstpreise rationiert, Indem nach eigenem Gutdünken Man blind auswählt, wen man kürt. Wir haben schon wieder Gutsherrenzeit, Weil der Geist wohl aus der Flasche Entflohen ist, um jetzt...

Haben wir denn wieder eine Zensur?

Haben wir denn wieder eine Zensur? Heitere Zeiten scheinen vorbei zu sein, Immer mehr greifen um sich Kritikaster, Stehen dabei wie Götter nicht allein, Denn meist geht es um sehr viel Zaster. Es mag ja manchen Kritikern guttun, Wenn sie einen Künstler verreißen Und deshalb leider niemals ruh'n, Nur Werke von Ihresgleichen zu preisen. Dabei geht mit ihnen der Zeitgeist: Ganz wenige werden...

Urlaubsfeeling

Urlaubsfeeling Übertreibung, Fettbeleibung, Ein Stiernacken, Stylisch' Jacken, Badehauben, Kaum zu glauben, Wo wir Guten Essen Puten. Selfiesticks, Viele Klicks, Arroganz, Larmoyanz, Löffeln, trinken, Sich verlinken, Ohne Ende Wein, Gelände. Im Hotel Kommt man schnell Auf die Pfunde In der Runde, Heimlich still – Wer's nicht will: Für Undank Sorgt, wer schlank... ©Hans Hartmut Karg 2023...

Urlaubszeiten

Urlaubszeiten Seelenermattung, Rentenerstattung, Bauernlegen, Alterspflegen, Kindereien, Liebeleien, Zimmerwanzen, Abendschranzen. Milde Seifen, Abriebreifen, Heiße Sonne, Urlaubswonne, Liebeswichte, Feingerichte, Gärten, bunte, Viele Hunde. Küchenmesser, Traubenesser, Spiegeleier, Strandgefeier, Hüftgoldtage, Geldschieflage. Trotz Rückblick: Heimatglück! ©Hans Hartmut Karg 2023...

Schätze

..wenn du in deine tiefsten Tiefen tauchst, holst du die wertvollsten Schätze wie leuchtende Sterne hervor... © A. Namer

Wer selbst nicht mehr weiter weiß

Wer selbst nicht mehr weiter weiß Wer selbst nicht mehr weiter weiß, Der gründet seinen Arbeitskreis Oder einen Verein, eine Partei, Damit fühlt er sich erst frei. Nörgeln, nöhlen geht ja nicht, Steht keinem wirklich zu Gesicht: Man kämpfe und suche lösungsnah, Wo man aufs Miteinander sah. Für die Menschenwürde tritt man ein, Man will ein guter Bürger sein, Will keinesfalls Menschen gefährden,...

Das Herrliche

Das Herrliche Das Herrliche unterscheidet sich von der Macht, Ist nicht auf Erden, um sie zu verwüsten. Es sieht die Natur, den Segen, die Pracht, Die Kunst, Erfindungen – die alten Büsten. Das Herrliche wendet sich dem Großen zu, Das vom Menschen erschaffen, jedoch bescheiden Im Hintergrund dem Mitmenschen gibt jene Ruh', Um sich zu entfalten – und nicht zu leiden. Das Herrliche strahlt selbst...

Aus der Reihe tanzen

Manchmal muss man aus der Reihe tanzen sonst wird das Leben zu einer langweiligen Spur. © A. Namer

Kurz davor

Kurz davor Es gleitet der neugierige Blick, seiner sanften Hand langsam folgend sehr weit ganz nach unten, es schließen sich die Augen und der Fingergenuss findet jene erhöhte Stelle, die ein Stöhnen auslöst, das sein offenes Ohr als Einladung begreift. ©Hans Hartmut Karg 2023 *

Der Hundertjährige in Fürth

Der Hundertjährige in Fürth Fragt man ihn nach seinem langen Leben, Wird er der Presse gerne Auskunft geben. Dabei kann man ihn immer hellwach seh'n, Denn er bleibt und ist bis heute souverän. Trotz Krieg, Armut, Not und Vertreibung Steht er zu politischer Entscheidung: Man bleibe allzeit fair und stets bereit, Nichts gehe über Treu' und Redlichkeit! Es lohnt sich, für Mitmenschliches zu...

Warum so unverträglich?

Warum so unverträglich? Ach ja, die vielen, vielen Anthologien! Gar mancher gerät darüber sogar in Manien, Wenn von einem Dichter er drei Gedichte lesen muss, Von einem einzigen – der scheinbar ohne Musenkuss... Da kann ich nur sagen: Lies nicht, was Du nicht willst, Weil Du möglicherweise mit Eigenem Freuden stillst. Jedoch selbst wenn Dich diese Gedichte nerven, Darfst Du sie niemals wie eine...

Auf der Festwiese

Auf der Festwiese Wie jedes Jahr gibt es das Zelt, den Biergarten, Zugeparkt sind mittags schon alle Parkplätze. An Würstchenständen muss man lange warten, Bevor man zum Tisch trägt die duftenden Schätze. Gleich bringt ein Kellner die frische Maß dazu, Gesellig sitzen die Freunde zusammen: Man plaudert, lacht und isst mit viel Ruh' GebrateneRippchen, die von Schweinen stammen. Wenn man dann...

Mein Leben

Mein Leben! Es singt ein Lied! Wechselt den Text! Wechselt die Melodie! Wechselt den Ton! Hört nicht auf das Publikum! Hört nicht auf die Kritiker! Hört nicht auf die Künstler! Und ist der Zirkus! Mit der Zeit für Träume! Mein Leben! Es reist zu Sternen! Wechselt den Blick! Wechselt das Denken! Wechselt das Wissen! Hört nicht auf die Klugen! Hört nicht auf die Gebildeten! Hört nicht auf die...

Warum so unausstehlich?

Warum so unausstehlich? Des Menschen Hiersein ist voller Gewusel, Dennoch hat mancher den gnädigen Dussel, Dass er sich aus allem herauswindet Und so dem Massentrubel entschwindet. Auch die Heißzeit ist sommers unausstehlich, Denn sie belastet Dich und mich ganz unselig. Tritt dann hinzu noch eine dauerredende Sprache, Gibt es nichts mehr, worüber man jetzt noch lache. Unausstehliches führt zur...

Noch brennt der Dornbusch nicht

Noch brennt der Dornbusch nicht Werden bergamottefarbige, bigotte Hähne auf diesen weltweit verdorrten Grasnarben die weitere Zukunft der Sommer begleiten? Noch brennt ihr Dornbusch nicht. Werden Gesetzestafeln erst dann gereicht, wenn er sich entzündet hat, fanalwerfend? Sollten wir nicht selbst Gesetze schaffen, um endlich unser Handeln so zu ändern, dass es segensreich-rettend wirken kann,...

Schalen und Kerne

Manch weiche Schale hat einen harten Kern und manch harter Kern hat ein weiches Inneres... Wir werden unser Gegenüber nie wirklich ganz kennen lernen... Doch eins weiß ich gewiss: Es gibt eine Menge gute Menschen da draußen... © A. Namer

Wenn’s denn sein muss

Wenn's denn sein muss So ellenlang schon diskutiert Hatten sie, ob sie reisen sollten, Sich Horrorszenen vorgeführt, Die dem Bequemen Rechnung zollten. Wer noch in einer Idylle wohnt, Der kann sich oft nur schwer aufraffen, Weil außerordentlich besonnt Er Freuden sich bequem kann schaffen. Und dann doch: „Lass' uns wieder fahren!“ Vergessen alle Bedenklichkeit Ein jeder denkt in späteren Jahren:...

Hoch zu Ross

Hoch zu Ross Sie nimmt des Liebsten warme Hand, Schwingt sich dann auf ihr Pferd, Wo sich das Lächeln Unterpfand So leicht, ganz unbeschwert: Er träumt', im Paradies zu sein, Als wär' sein Stern mit ihm allein. Lang traben sie leicht nebeneinander, Links rauschen Wipfel im Birkenwald, Wo durch des Flüsschens Feinmäander Den Liebesblicken gibt doch Halt, Damit sich diese erneut finden, Um alle...

Brillen

Jeder Mensch ist viel mehr als seine Geschichte... ...und die Geschichte, die er erzählt ist eingefärbt durch die Vielfalt seiner Eindrücke und die Brille, die er trägt. Manchmal sind wir hier kurzsichtig oder weitsichtig, mal tragen wir eine rosarote, mal eine graue und hoffentlich auch öfter eine bunte Brille. Jede Sekunde können wir die Brille abnehmen oder wechseln, die Geschichte...

Schafherde

Schafherde Mit großen Blicken die Wiesen hinauf Ziehen sie langsam der Sonne entgegen. Grasend, bedächtig in trägem Lauf Holen sie Futter auch neben den Wegen. Das Flusswasser treibt den Wuchs voran, Endlich gibt es da viel zu fressen, Und sogar neben dem Hochwasserdamm Kann man diese Welt vergessen. Gelegentlich blökt ein kleines Lamm, Geschützt in der Mutterherde Mitte. Der Schäfer lehnt auf...

Das Liebespaar

Das Liebespaar Nur nah, nicht fern, im Zwischenreich ist ihre Erwartung aufgelegt, klären Blicke die Interessen. So wird in fahlem Mondenschein mit taubenweicher liebend' Stimme sie hauchen: „Mach es doch!“ Und er sieht hin auf ihre Schultern, legt auf den Arm ganz sanft und weich, bettet zur Seite sie hin ins Gras. Ihr Lächeln fängt er ein, bevor sie sich hingibt, ihm, der stärker wird, wenn...

Süßwasser

Süßwasser Es kommen hoffentlich wieder Schauer, Das erfreut Gärtner und Bauer, Wenn sich in diesen Sonnenheißzeiten Gewitter wieder rasch ausbreiten. So viele Menschen interessiert das selten, Denn sie leben in eigenen Schonraumwelten Und auch manches Großunternehmen Zeigt bei Nachhaltigkeit großes Bequemen. Doch unsere Hoffnung stirbt zuletzt, Deshalb werde auch sie weltweit vernetzt, Damit...

Das Poetenpodium

Das Poetenpodium ist eine Online-Plattform für Poeten & Poetinnen, auf der Du lyrische Texte verschiedener Autoren und Autorinnen findest. Du kannst eigene Poesie veröffentlichen und Poesie anderer bewerten und kommentieren. Mach mit und veröffentliche Deine Texte auf Poetenpodium.de!