Wir beide sind so stumm
Nur unsere Banalitäten unterhalten sich. Stundenlang und regungslos. In den verschlossenen Herz-Panzer-Schränken, tief in uns drinnen, da warten die ungesagten Worte, jahrzehntelang, und dürfen nicht entweichen. Es herrscht ein stummer Krieg, an den Grenzen, an dem wir zu ersticken drohen. Die Gefechte enden nicht, sie ersticken nur kurz, um kraftvoller wieder aufzulodern. Wir verglühen am...
Wo soll nur meine ganze Liebe hin?
Mama, du machst mich kirre, oder, gar irre? Dich lieben darf ich nicht, das hast du mir verboten. Meinen Vater zu lieben, das kannst du nicht ertragen. Mama, wo soll nur meine ganze Liebe hin? Sie platzt aus mir heraus und findet keinen Platz. Meine Liebe ist obdachlos.
WeihnachtsWICHTIG
Ach, Dichter, ach, Menschen, nehmen wir alle uns alle doch nicht so wichtig Denn wichtig, wichtig sind wir nicht Wichtig, wichtig ist das Kind in der Krippe allein Denn es ist stets richtig Es ist der himmlische KÖNIG - GOTTES SOHN ER kam von SEINEM HIMMLISCHEN THRON in die dunkle, kalte Welt hin Lasst uns dafür und für seinen Kreuzestod dankbar sein Ohne ihn wären wir verloren statt fürs ewige...
BLUTROTER SCHNEE
Mag sein, dass bei uns der Schnee noch schneeweiss ist, wenn ihn nicht der Schmutz verdreckt Wer als Soldat an der ukranischen Ost- und Südfront elendig verreckt, wer als Zivilist im Hinterland durch Raketeneinschlag tödlich verletzt, den Schnee meist blutrot bedeckt Auch wer vielerorts verwundet überlebt, färbt die Winterlandschaft rot Statt Wintermärchen Not, Leiden und Tod Stephan Wannovius,...
Moderne Eulenspiegelei
Moderne Eulenpiegelei Eine Dame fuhr im hinteren Zugteil Von München nach Augsburg, in der Bahn, Die fuhr am 12. 12. 2022 auf Gleis drei ein. Um 16:28 Uhr sollte es da weitergehen, Doch der Zug RB80 hatte etwas Verspätung. Auf der Anzeige außen stand „Würzburg“. Im Zug aber stand „Treuchtlingen“. So fragte die Dame die Fahrgäste, Ob der Zug in Treuchtlingen geteilt würde, Doch niemand konnte ihr...
Eiskalt kam die schwarze Nacht
Eiskalt kam die schwarze Nacht Eiskalt kam die schwarze Nacht An diesem Tag zu uns herunter. Früh ist der Winter schon erwacht, Lebensgeister sind nicht munter. Obwohl wir überall Lichter sehen, Auslagen strahlen auch heuer, Müssen wir langsam schon einsehen: Verschwendung ist uns nicht geheuer! Strom, Gas und Öl sind knapp wie nie, Das treibt uns rasch zum Sparen hin, Zwingt Thermometer in die...
BETEN HAT KRAFT
Beten hat Kraft Für den, der Kraft hat Für den, der keine Kraft hat Im Gebet verbindet und verbündet sich der begrenzte Mensch mit GOTT, dem ALLMÄCHTIGEN Was auch der Stärkste auf Erden nicht kann, kann mit des HERRGOTTS Hilfe dennoch was werden Der HERR lässt Wunder geschehen Staunend werden wir vor ihnen und IHM, dem HÖCHSTEN, stehen Gehe aus deinem Stolz heraus! Probiere es mal aus! Wende...
Kein Beten
Der Wind frischt auf, spielt wild zwischen den Baumkronen. Ich verstecke mein Gesicht tief im Schal, vor anderen Personen. Zügig überquere ich den großen Marktplatz, habe dabei einen kalten Schauder bis zum Haaransatz. Ich fürchte mich vor Kleinigkeiten, wie den Blicken anderer Menschen. Eine solche tiefe Angst fällt nicht leicht zu bekämpfen. Zu oft wurde mein Vertrauen in die Welt mit Füßen...
Friedliches Ende
Schürfwunden auf der schneeweißen Haut, färben blutrot das Kleid der jungen Braut. Auf der Flucht stürzte sie hinab, die felsige Schlucht verfehlte sie nur knapp. Am Schleier nun hängt ihr Leben, wie an einem seidenen Faden vom Weben. So verletzlich dünn und zart, wollte sie fliehen vor einer Zwangsheirat. Sie wollte nicht in eines Fremden Hände, drum hofft sie nun auf ein friedliches...
WEIHNACHTSGESCHEHEN VERSTEHEN
Weihnachten wurde zur sentimentalen Hülle Für Geschenke und Konsumrausch in aller Fülle Wer hat wirklich an das Kind in der Krippe gedacht? Das Christfest fordert die Käufer mit aller Macht Jedes Jahr hat es neue Geschenkerekorde gebracht Beim gegenseitigen Schenken bleibt keine Zeit, die Weihnachtsbotschaft zu bedenken Kaum jemand vermag sie zu sehen und so verstehen: GOTT wurde Mensch, um SICH...
WeihnachtsLEER
Wer Familie hat, feiert Weihnachten die Familie Wer einen Lieblingsmenschen hat, feiert zu zweit die Liebe Wer Freunde hat, feiert die Freundschaft und seine Freunde Wer weder Familie noch eine Partnerschaft noch Freunde hat, feiert vielleicht seine Freiheit und seine Unabhängigkeit von aller Feierei Doch wie dem auch sei, das Geburtstsgskind ist selten dabei Wer denkt schon dankbar und gern an...
Gedanken zur LIEBE
Inspiriert von den Dichterinnen der LIEBE aus Straubing und Brüggen ----------- Die einen beten die LIEBE an Sie glauben an die LIEBE Die LIEBE an sich Die LIEBE, die sie erleben Die LIEBE, die sie geben Die LIEBE von Menschen Die LIEBE zu Menschen, vielleicht sogar zu allen Die LIEBE, die Macht und Kraft zur Veränderung hat Doch was ist, wenn die LIEBE ihnen zu viel verspricht, und zerbricht?...
DAS SELBSTBILD BESTIMMT
Ein Hässlicher, der sich, so wie er ist, sehr gefällt, ja sich sogar für attraktiv hält, wird stets die Grenzen seiner Hässlichkeit überwinden, und leichte Wege in die Gemeinschaft und Herzen finden Wer dagegen schön ist, sich jedoch für hässlich hält, vielen trotz seiner Schönheit nicht gefällt Denn seine vermeintliche Unattraktivität hat grosse Macht und ihm ein Minderwertigkeitsgefühl...
Sag mir
Sag mir einen Grund, , warum nicht auch du ein Recht darauf haben solltest geliebt, geschätzt, gesehen, geachtet, beschützt, glücklich, geborgen, zufrieden fröhlich zu sein? Es gibt keinen Grund... © A.Namer
Warum ich vage bleibe
Warum ich vage bleibe Wenn Poesie, lieblich gehalten Sich zum Erzählen wird bekennen, Kann sie auch Wünsche gut aushalten, Die immerzu nur Namen nennen. Geschichten hellen manche Strophe, Worauf spechtet, wer sie bekommen. Doch ein Gedicht ist keine Zofe, Die man gern in den Arm genommen! Ein Dichter bleibt suchender Mann, Der Wortlust immerzu befriedet, Weil er ganz klar auch anders kann, Wenn...
Ein Mann zuviel
Ein Mann zuviel Ein Mann zuviel steht in der Küche? Das wollte Sie gar nie nicht haben, Denn ihr gehorchen Topf, Gerüche, Es sind halt Ihre Meistergaben. Deshalb sehnt Sie sich auch gern danach, Dort immer alles selbst zu machen. Vermeide, Mann, Dein Ungemach, Da gibt es für Dich nichts zu lachen! Dort waren sie Ihr stets zuviel, Die Männer, die halt herumstanden. Bei Ihr kam Können mit ins...
Liebe schmerzt
Es mag unglaublich klingen, ja sogar Verwirrung bringen, drum setze dich gerne hin und lausche diesem Irrsinn. Ich liebe dich so sehr, dass es mich verletzt, immer mehr. Und gleichzeitig erfüllt es mich, schließe ich die Augen und denk an dich. Sage mir, wieso kann etwas dem Herzen, bereiten so viele Schmerzen? Ich habe da eine Theorie, aber sicherlich glaubst du sie nie: Liebe schmerzt uns wie...
Fallengelassen
An manchen Tagen mag ich’s kaum wagen das Bett zu verlassen und mich erneut an ein Leben anpassen, welches wir von anderen Menschen vorgelebt wird, jedoch nicht zu mir passt, mich gänzlich verwirrt. Mein Körper ist zu labil für diese Welt, die sich nicht für jeden eignet und mich nicht hält. Die Menschen haben sich ein System geschaffen und wer darin nicht zurechtkommt, wird gerne...
Eifersucht
Eifersucht, du kräftige Flamme, loderst grell und blendest alle. Kann dich kaum zähmen, geschweige denn zum Gehen bewegen. Ich muss mit dir Leben, Tag ein, Tag aus. Entgleitest mir, verbrennst sogar mein Zuhaus. Ach Eifersucht, du zerstörst oft so viel, dabei bist du doch auch ein schönes Gefühl.
Des Dichters Verletzlichkeit
Ein Dichter, der sich scheinbar unangreifbar macht, hat die poetische Macht der Verletzlichkeit nicht bedacht Leser wollen Lyriker nicht als Boxchampions sehen, sondern als empfindsame Seelen verstehen Als Menschen, die die Not der Welt begreifen, weil sie selbst trotz ihrer Wunden reifen Stephan Wannovius, 11.12.22
VOM WOLLEN UND KÖNNEN
Ich, ich will und kann nicht GOTT will und kann Alles und jedes, weil ER allmächtig ist Wenn ich das will, was GOTT will, und es nicht kann Ja, dann lässt ER es mich können Falls ich das will, was ER nicht will, was ich aber kann Dann mag es mir vielleicht kurzfristig gelingen Letztendlich wird es mir jedoch eine Niederlage bringen Denn ohne IHN würde ich falsche Wege gehen und rasch im Abseits...
Stille Muse
Sanfte Wonne, stille Gaben. Es hebt sich Stille sanft in Wogen. Begann zu tränken sich zu wähnen. Als gäbe es den Scheine nicht, ich trank versank, gab Tage einen neuen Namen. Blieb alles wenig seelig fein. So müsste eine Hülle darben. Gedanken versunken still und sacht. Nahm Wege, Blätter rein aus Seide. Und webt, noch lebt, erinnert still ein leises, wähnen Güte voller Farben. Einzig blieb es...
Ach, wie gut
Ach, wie gut Ach, wie gut, dass jeder weiß, Dass mit Worten ich stets leis' Für die Freiheit eingetreten, Für Pooesie – und für das Beten. Wer auf diese Werte steht Und nicht zu den Mächt'gen geht, Dem wird dann auch zugestanden: Kriegstreiber sind die Gebannten! Stets suchte ich mir Gleichgesinnte, Die nahe sind dem Götterwinde, Der sich herab zum Frieden beugte, Wovon ich immer überzeugte. Wo...
Die Brücke die alles verbindet
Die Brücke die alles verbindet, ist die Liebe. © A. Namer
Wo ein Berg ist
Wo ein Berg ist Wo ein Berg ist, lockt das Tal, Der Wunsch lebt auf, wohl tausendmal, Denn ihn verstärkt allzeit Neugierde Und so wächst Menschen zu Begierde. Doch wer zu lange in Bekanntem, Der möchte gern woanders landen, Wo Blicke ihn längst hingetragen, Um neuen Horizont zu wagen. Also, rasch auf und rasch ins Tal, Wo alles grünt und nichts dort kahl, Der Bach zur Frische trägt die Lungen,...
HARTMUT ODER HANS
Dem grossen Pädagogen und einsamen Dichter Hans Hartmut Karg ------ Vor Hartmut ziehe ich meinen Hut Denn Jahrzehnte tat er seinen Schülern gut Hartmut brachte mit viel Einsatz und Mut Generationen bayerischer Hauptschüler Grundwissen und Werte fürs Leben bei Er diente ihnen als Lehrer, Mentor, Vaterfigur Doch Hans ist eher ICH in Reinkultur Konzentration auf sich pur Denn er macht sich von...
KEINE ZEIT FÜRS GEDICHT
Hat diese Zeit keine Zeit fürs Gedicht? Oder ist es so nicht? Vielleicht hat das Gedicht keine Zeit für diese Zeit Womöglich beschäftigt es sich nicht mit dieser Zeit Womöglich flieht es in eine Traumzeit, weil es nur Träume sieht Vielleicht ist das Gedicht auch nur zu beschäftigt mit sich und seinem Dichter Eventuell hat es deshalb keine Zeit für diese Zeit Aber diese Zeit scheint ebenso keine...
Lebens-Farben
Wer sich die Welt bunt malt, kann farbig leben! © A. Namer
Einbahnstraße oder nicht?
Im Grunde erscheint das Leben als Einbahnstraße. In der Zeit ist es uns nur möglich vorwärts zu gehen. Mit unseren Handlungen ist mehr möglich. Klar, wir können das, was geschehen ist, nicht rückgängig machen. Wir können jedoch mit dem Tun von heute manches, was wir gerne anders gemacht hätten in der aktuellen Zeit verändern oder wandeln. Das verändert wohl nicht die Vergangenheit, aber auf...
WEIHNACHTSgedanken
Der GROSSE GOTT machte sich verletzlich und klein ER kam als Baby in die dunkle Welt hinein ER erlitt Verachtung und Kreuzespein Doch der Poeten König bleibt uns Menschen unnahbar fern Er verschwebt über allen und allem gern Vielleicht ist der berühmte Dichter göttlicher als GOTT? Stephan Wannovius, 10.12.22