Bete zuvor (Fassung 2)

Bevor du ablehnst, beteBevor du abschließt, beteBevor du antrittst, beteBevor du auswanderst, beteBevor du baust, beteBevor du dich beklagst, bete Bevor du entscheidest, beteBevor du einlädst, beteBevor du erzürnst, beteBevor du förderst, beteBevor du forderst, beteBevor du gehst, beteBevor du genießt, beteBevor du gewinnst, beteBevor du gibst, beteBevor du heiratest, beteBevor du hilfst,...

Zu viel

Wer sehr viel nachdenkt,denkt auch über sehr viel Sinnloses nach Wer viel schreibt,schreibt auch viel BanalesWer viel spricht,spricht auch viel BelanglosesWer sich viel wünscht,wünscht sich auch viel ÜberflüssigesWer sich zurücknimmt,bringt sich und andere weiter Stephan Wannovius,  06.06.21

Kürzung

Nimm GLAUBE das E,und es tut nicht wehDenn "Glaub!" ist ein Befehl seit jeNimm GLAUBE noch das betende Bund das göttliche GUnd warte, was gescheh'Nimm weg, lies und sieh: LAUWird der Herr Lauen vertrauen?Kannst du auf Lauheit bauen?LAU ist was bleibt, wenn man den Glauben,die Hoffnung und die Liebe vertreibt,indem man sie klein und kleiner schreibt Stephan Wannovius, 04.06.21

Fehlentscheidungen

Unser Eigensinn - wo führt er uns nur hin?Unsere unnützen Gedanken überwinden schützende SchrankenUnser unbedachtes Wort treibt uns fort vom sicheren OrtStatt in uns zu ruh' n, wollen,werden wir oft das Falsche tunStephan Wannovius, 05.06.21

Im Hinaufgehen

  Im Hinaufgehen Im Hinaufgehenwerden die Schritte mir schwerer,je höher kein Ende erscheint. Steine liegen im Wege,schaffen Mühsal mir her,wo ich doch einstmals meinte,die nähere Sonne bliebe Trost mir. Wäre die Ebene nicht angenehmer?  ©Hans Hartmut Karg2021 *

Im Hinuntergehen

  Im Hinuntergehen Im Hinuntergehenerscheint alles so leicht,Hohlwege widerhallenvon schnellen Schritten. Unten die Ebene,wo das Flüsschen seichtund murmelnd in Talmittemir kühl und erträglich erscheint. Bleibt die Ebene sonniger,braucht sie ihr Flüsschen –ganz sicher für mich,vielleicht auch für Dich.  ©Hans Hartmut Karg2021 *

Selbsterkenntnis

Ich - schwerfällig und schwergewichtig Jedoch ein Mensch ohne GewichtVielleicht auch ohne GesichtSchlicht - man braucht mich nichtNicht mich, nicht mein GedichtAber besonders dichund dichStephan Wannovius, 05.06.21

Wichtig

So wichtig, so wichtig, so wichtigbist du nach dem Zeigeist völlig richtigDenn wer wichtig gilt stets als richtigSchlicht, schlicht, ohne Gewichtbin ich weltlich  n i c h tJesus Christus, unserem Herrn,sind wir alle wichtigRichtig aber nur, wenn wir glaubendauf ihn schauen,ihm gehorsam folgen und vertrauen  Stephan Wannovius, 05.06.21

Bügeln

Stell dir vor,du könntest dein Leben einfach glatt bügeln….Ohne Ecken und Kanten,ohne Falten und Knick,ohne Höhen und Tiefen…Wäre ein ziemlich "flaches" Stück....© A. Namer

Frei-Raum

Der Raum ist leer.Offen.Offen für alles.Für alles, womit ich ihn füllen will.Ich mache mir Gedanken.Was will ich?Welchen Bodenbelag?Welche Bilder?Welche Möbel?Welche Beleuchtung?Welche Blumen?Schritt für Schrittwerde ich ihn füllen.Hierbeivertraue ich meinen Gedanken,meinem Gefühl, Gespür.Auch in mirgibt es noch viele leere Räume.(manchmal auch mein Magen) :)Spannend,wenn ich da hin fühle…Freie...

Einzelkind

  Einzelkind Immer musst' er im Mittelpunkte stehen.Er konnte es niemals ertragen,Wenn Menschen auf den Nachbarn sehen,Sich von ihm zu entfernen wagen. Gespräche galt es stets an sich zu reißen,Nicht moderierend, dafür besitzergreifend.Mitunter konnte manches dann entgleisen,Rede nicht zu tiefer Kenntnis reifen. So hatte man ihn ja sozialisiert:Ein Einzelkind der Eltern, oft allein,Hatte...

Leichter Wind

  Leichter Wind Leichter Wind kann harte Tage trösten,Wenn in der Pfanne beste Pilze röstenUnd doch die Zeit in übergroßer NotVerhangen ist mit dem Ausgehverbot –Da sind wir doch noch in den Frösten... Lenzwelt umgibt sehnendes Antlitz,Damit Natur erbarmend es beschütz',Wenn leichter Wind fährt in das Alltagsgrau,Die Augen führt zur schönen Blütenschau,Ironisch uns begleitet wie ein feiner...

Warum nur?

  Warum nur? Warum nur machen es sich die Menschen so schwer,Belasten ihren Seelenhaushalt immer mehr,Verpflichten sich gegenüber irgendwelchen GrillenUnd vermögen doch nicht ihre Gier zu stillen? Warum leben sie nur mit ihren Mätzchen,Kultivieren nicht Beziehungen, ihre Schätzchen,Strapazieren oft unangemessen ihre KehlchenUnd übersehen dabei das eigene Seelchen. Um mit ihnen wieder feiern zu...

Der letzte Tag

Keiner von uns weiß,wann sein letzter Tag kommt.Was würde ich gerne noch tun,wüsste ich, dass morgen mein letzter Tag wäre?Sofortwürde sich vieles verschieben.Wahrscheinlichwürde ich vieles verschenkenund mich daran erfreuen,wie sich andere freuen.Ich würde noch gernezärtlich geküsst,liebevoll in den Arm genommen werden,mich an jemanden kuscheln,den Herzschlag eines anderen Menschen hören.Ich...

Finken kommen

  Finken kommen Von der Frankenhöheziehen im Fluge Finken herab,zwitschern aufgeregt durcheinanderin dem kleinen Schwarm,als wären sie Spatzen. Man glaubt es kaum,dass so kleines Geschwirreso laut sein kannan ungnädigenFrühlingstagen. Und doch ist es Hoffnung:Wenn sie bei uns einfallen,wird wieder alles lebendig,beseelt das quirlige Flatterndie Buschwerke, als hätte esniemals Winter...

Das Vierelfchen von Dryaden

regnichttrautes Wetterdie Dryaden tanzentrinken das zarte HarzEinsamkeitDryadekeine WehworteEschenaltar gehört dirbei Eingebung des AmselschlagsBeschwörerinDryadengelagecharmierte LauberEdelschrein aus Latschenkiefernnenne Dein Eigen Leckereien!ReliquiarechenNymphenergötzungSchlemmen - Tafelnder Talisman am Maulbeerbaumdie krasse Göllerkette...

Wellenbrecher

Ich zeig mit dem FingerAuf die Monster im Raum Doch du schaust mich nur an Und beachtest sie kaum Weil ich müde bin  Es drehen sich Formen Im lichtleeren AllUnd ich forme die Kreise Aus Neonkristall Wenn ich leise bin  Mitleidige Augen Die niemals verstehenDurchbohren und richten michOhne zu sehen Dass ich müde bin  Ich zerreiße Konstrukte Und jede Sonne die brennt Konzipiere und kreiere Mein...

Neid

Neid ist ein tödliches Gift,das alle trifftDenn Neid verursacht Empörung, Verschwörung, Verstörung, Selbst- und FremdzerstörungNeid gönnt keinem anderen etwasNeid will alles für sich - für mich Und nichts für dichNeid macht blindNeid sieht nur was er und sie vermeintlich habenNeid weiss nichts von Preis und MühenNeid weiss nichts vom versteckten LeidNeid verführte schon Kain zum Brudermord an...

Dankbar

Es gibt viele tausend Sachen, die die anderen anders, besser machenUnd oft vergeht dir dabei staunend dein LachenDoch du brauchst sie nicht zu meidenDu darfst sie nicht beneidenSei bescheiden, denn sie sind sie unddu bist duSei entspannt in deinem Land:Was du kannst kann vielleicht jemand nichtSei dankbar: Gott schenkt dir kostbar was du benötigstAuch deine Gaben möchten etliche habenDrum zeige...

Der Amselvater

  Der Amselvater Und der Amselvater zieht,Um den Nachwuchs sehr bemüht,Wurm für Wurm aus der Grasnarbe,Dass kein Vogelkind mehr darbe. Gelb leuchtet der Schnabel herUnd der arbeitet gar schwer,Holt sich selbst die besten BissenAus den aufgeweichten Wiesen. Alles glänzt bei ihm wie Seide,Das der Konkurrent ihm neide:Weil er Würmer heimgebrachtWeibchens Auge freudig lacht. Abends, wenn die...

Drei Tage Wärme

  Drei Tage Wärme Es wird erst spät am Abend dunkel,Am Himmel Streifen und viel Rosa,Ein wenig still Sternengefunkel,Dem Leser Reime und viel Prosa. Es ist vielleicht dann doch soweit,Dass abends wieder Märkte leuchten,Der Würstchenduft, er macht sich breit,Wo auch die Kinderaugen feuchten. Kaufen darf auch Verheißung sein,Verkündet Friedenszeit auf ErdenUnd lässt uns abends nicht alleinMit den...

Simmel oder Kant?

Andere müssen sich schämen,ihm aber fehlt es nie an ThemenWo manche Poeten mühsam nach Inhalten,nach Worten suchen,kann er täglich neue Rekorde "buchen"Applaus, Applaus, selbst aus dem geringsten Stoffholt er viel, viel rausGedicht für Gedicht entsteht in seinem HausEs fliesst, es purzelt, es sprudelt aus ihm herausIst er im Land der Lyrik-Simmel?Oder ein Weltphilosoph wie Kant?Vielleicht trägt...

Zwei einsame Inseln

Du und ich - zwei einsame InselnVon der Natur reich belohnt,aber kaum bewohnt Du und ich - zwei einsame InselnDu beneidest, bewunderst mein "Paradies"Ich beneide, bewundere dein "Paradies"Denn von weitem sehen wir nur Traumstrände,üppige Vegetation und eindrucksvolle ArchitekturDoch noch nie haben wir des anderen Eiland betretenVon meinem Schmerz weisst du deshalb nichtsVon deinem Schmerz weiss...

Halte sie mit Deinen Händen

  Halte sie mit Deinen Händen Halte sie mit Deinen Händen,Die schon selig werden sollten,Die der Tod erfasst an Lenden,Die den Glauben immer wollten. Haben sie nicht immerdarDir vertraut, an Dich geglaubt,Weil der Weg die Hoffnung war,Deren Leben längst geraubt? Gib ihnen zum HimmelreichDas Gebet, das sie verdienen.Sind sie doch dem Gotte gleich,Um das Höchste zu gewinnen.  ©Hans Hartmut...

O Ewigkeit, o Donnerwort!

  O Ewigkeit, o Donnerwort! Wäre der Mensch auf Erden unsterblich,Wäre er nicht zur Demut gezwungen,Könnte sich im Tanz um das Goldene KalbAufführen, als wär' er sein eigener Gott. Und doch bliebe er nur ein Herr der Fliegen,Maßlos, herrschsüchtig, gewalttätig, verbrecherisch,Müsste sich vor sich und seinesgleichen fürchten,Weil es Sterblichkeit für ihn nicht mehr gäbe. So aber muss er demütig...

Ein Führer

Der Flügel steht, die schwarzweissrote Flagge weht,wenn der Meuthen geht und die Petry und den Lucke macht Björn Höcke lacht, denn er hat nun in der AfD die volle MachtBald ist das ganze Land in seiner HandWiderspruch wird an die Wand gedrängt,Deutschland mit starker Hand gelenktNiemand wird mehr was geschenktFreiheitsrechte sind schon ausgerenkt Das Klima wandelt sich -es wird nicht länger warm...

Theaterspiel

Erleben wir nicht alles bloß als Theaterspiel -auch und besonders in der Politik?Die Haupt- und Nebenrollender Beliebten, der Durchschnittlichen, der Guten,der Langweiligen, der Milden, der Mittigen,der Netten, der Perfekten und der Schönen wurden längst besetztWas bleibt einem ehrgeizigen, aber vergessenen Schauspieleranderes übrig,als den noch freien Schurken zu übernehmen?Vielleicht ist er im...

Bald

Drehe "Leben" mal umLies es andersherumBuchstabiere es von hintenDann weisst du warum"Nebel" bestimmt das "Leben"Auf Erden sehen wir Christen kaumden weiten RaumAuf Erden sehen wir vor Nebel kaumden verheißenen Traum,der auf bekennende Gläubige wartetBald wirst auch du alt sein,und wenn du willst,darauf ewig jung,ewig freudig weiterlebenMöchtest du danach strebenoder nur das Hier erleben?Stephan...

Novembererinnerung

  Novembererinnerung Totenmonat, Grauweltnebel.Will die Menschheitzurück ins Mittelalter,den Monat beschwören,das Totgespinst auch? Kaum ein November zuvorwar uns gnädig und mild gesonnen.Da stehen die Kreuzesrippen,die Hohlgehäuse am Wege,leblos ausgelebt. Totensonntag, Totengedenken!So zeigt der November uns,dass wir sterblich bleiben,selbst wo die Vernunftsiegen will.  ©Hans Hartmut...

Mensch und Kultur in Gefahr!

  Mensch und Kultur in Gefahr! Wenn der aktive Mensch sich nicht mehrmit seinen Friedensgeboten infiziert,welche er besitzt, in der Kulturtraditionunserer langen Menschheitsgeschichtevorfindet und wunderbar entwickelt hat,gerät seine eigene Freiheit in Gefahr. Humanität, Mitmenschlichkeit, Medizinhaben ihm als Säulen Wege gewiesen,wie er die Lebenszeiten nutzen sollte,denn niemand muss dem...