“Zuerst komm’ ich!”

„Zuerst komm‘ ich!“ „Zuerst komm‘ ich!“ Ruft die schönste Henne. „Ich brauch‘ Dich nicht, Geh‘ weg in Deine Penne!“ Deshalb verzieht er sich, Nimmt schweren Herzens an: „Sie liebt nicht mich, Sie liebt den anderen Hahn.“ Kurz ist des jungen Hahnes Not, Denn weiter hält er Ausschau: Liebe bleibt sein täglich‘ Brot, Also geht er auf Brautschau. Denn schöne Töchter gibt es viele, Schauend muss man...

Mundgedreht

Ondrahn Aufdrahn Obdrahn Ausdrahn Hamdrahn Zsaumdrahn Umedrahn Owedrahn Aufidrahn Einedrahn Außedrahn Duachdrahn Damdrahn Beidrahn Hidrahn Kladrahn Nochdrahn Übadrahn Umanondadrahn Vadrahn Weckadrahn Zuadrahn Zruckdrahn Zuwedrahn Zsommandrahn Lebatran

Liebe braucht den festen Willen

Liebe braucht den festen Willen Liebe braucht den festen Willen, Freiwillig Freudenszeit zu stillen. Nur ist sie immer dort erlaubt, Wo sie ihr Einverständnis braucht. Der Liebe gehört der freie Blick Auf Signale, die dem Auge schick, Lockend, werbend Reize zu senden, Um auch ein wenig zu verblenden. Wo man dies Reize auf sich zieht, Weil man dadurch nähebemüht Und sich so gern ein wenig neckt –...

ANEINANDER VORBEI

ANEINANDER VORBEI Gehen meine Gedichte an dir vorbei Oder gehst du an meinen Gedichten vorbei Gehen deine Gedichte an mir vorbei Oder gehe ich an deinen Gedichten vorbei Solltest du die Antwort kennen, mögest du sie mir nennen Stephan Wannovius, 26/06/25

UNBEHERRSCHT

UNBEHERRSCHT Jeder, der sich nicht beherrschen kann, gilt als unbeherrscht Einen Herrscher, der sich nicht beherrschen kann, nennt man jedoch nicht unbeherrscht Man bezeichnet ihn auch nicht als gewaltigen Herrscher Sein Name lautet schlicht GEWALTherrscher Stephan Wannovius, 26/06/25

gedICHt

gedICHt --------- Nicht der Buchstabe Nicht das Wort Nicht die Aussage ist der Kern vom Gedicht Der Kern vom gedICHt heisst ICH - ICH, ICH, ICH Stephan Wannovius, 26/06/25

HIMMEL UND HÖLLE

HIMMEL UND HÖLLE Wenn wir all das täten, was wir denken, wäre die Welt überall grauenvoll wie die Hölle Wenn wir all das auch selbst machten, was wir von anderen lautstark fordern, käme der Himmel auf die Erde Stephan Wannovius, 26/06/25

Gesprächs-Reisen

Manche Gespräche sind wie Reisen... Du fängst bei dir zu Hause an und irgendwann merkst du, dass du z. B. über Indien, Griechenland oder Ägypten in Australien angekommen bist, ohne zu wissen wie... © A. Namer

Paragraphenpoesie

„Alles kann, nichts muss. Wer will, stellt einen Antrag. Wer sollte, wartet. Und wer muss – muss nachweisen, dass er nicht kann.“

DER LIEBE AUF DER SPUR

DER LIEBE AUF DER SPUR Von Anbeginn an rätseln Menschen, was Liebe wohl sei, was sie vermag, wie sie sich äußert Sie machten und machen sich allerlei kluge und oft auch dumme Gedanken Dabei hat Gott selbst ihnen vor fast zweitausend Jahren die wohl weiseste Antwort geben Sie müssen nur das Hohelied der Liebe* in der Bibel lesen Auch für Areligiöse lohnt es sich, diesen kleinen, aber...

EWIGES RÄTSEL

EWIGES RÄTSEL Ebenso unerklärlich wie unentbehrlich - die Liebe Was man auch über sie schreibt, sie wohl stets ein Rätsel bleibt Stephan Wannovius, 26/06/25

“Liebe mich!”

„Liebe mich!“ „Liebe mich!“ sagt mir Dein Lächeln, Denn Dein Bildnis kann mich versetzen In Erregung, darf Liebesmut zufächeln Mir – will mich aber nicht hetzen. „Liebe mich!“ steht über Allem, Da wird Lebensfreude entstehen. Das soll uns BEIDEN vor allem Zeigen, dass wir ins Glücken gehen. Wir bleiben als Wesen sterblich, Können mit Glück im Dasein Das verehren, was uns erblich Zum Lachen...

Lavendelblüten schon im Mai

Lavendelblüten schon im Mai! Noch zu keinem Jahr sind im Mai Lavendelblüten aufgegangen, Weil doch der Juni Lilamonat sei Und Blüten da zur Sonne gelangen. Dem Klimawandel ist geschuldet, Dass Lavendel bei uns früher blüht: Die Heißzeit hat es nicht geduldet, Dass sich ein Blühen später müht. Erstaunt nehmen wir zur Kenntnis: Nichts ist mehr, wie es einmal war. Auch die Natur kennt jenen...

DICHTEN: GOLDENES HANDWERK

DICHTEN: GOLDENES HANDWERK Eine lyrische Satire ---------------------- Ich bin ein Dichter Allerdings ein bescheidener, unbekannter und recht schlichter Selbst wenn irgendwann irgendwem ein Gedicht von mir gefällt, verdiene ich damit kein Geld Auch mein Nachbar ist ein Dichter Und zwar keineswegs ein schlichter Von Beliebtheit und Erfolg getragen, dichtet er weit, weit dichter Ihm ist sogar das...

ZUVERSICHT

ZUVERSICHT Gedanken des fiktiven Lyrischen Ichs ---- Krebs hin oder her Vielleicht weiss ich morgen ein wenig oder noch viel mehr Habe ich ihn besiegt Oder besiegt er mich Womöglich fängt aber auch das Warten erst richtig an Und dann, und dann? Dennoch bedrückt mich die Ungewissheit nicht so sehr Herz und Verstand sagen im Glauben mir: Ich bin in des liebenden Gottes guter, gnädiger Hand Obwohl...

Ein Mann ist kein Abziehbild.

Ein Mann ist kein Abziehbild, nicht Rolle, nicht Pose, nicht Spiegelbild. Er ist ein Gang durch Wind und Zeit, ein leiser Schritt in Lautbereit. Er ist der Bruder, wenn du fällst, der Vater, der in Stille hält. Ein Cousin, der die Fragen teilt, ein Großvater, der Wunden heilt. Er trägt, was schwer ist, ohne Lärm, ein Herd, ein Schild, ein innerer Stern. Er nährt aus Händen, schlicht und klar,...

WEISSE GREISE WELTHERRSCHAFT

WEISSE GREISE WELTHERRSCHAFT Wer hätte das gedacht, ein Auslaufmodell hat es zur Weltherrschaft gebracht: In einer farbigen Welt hat plötzlich der alte weisse Mann ungeahnte Macht Beim Herrschen können sich die geistigen Zwillingsbrüder Wladimir Trump und Donald Putin nicht beherrschen Ruhe und Weisheit scheint auch Sultan Erdogan nicht gegeben Und vom greisen Ayatollah Ali Chamenei ist nur...

Atomare Bedrohung

Atomare Bedrohung Mancher Führer hat ein zu kleines Hirn, Er kapiert nicht, dass die Erde endlich, Bietet ihr mit Atombomben die Stirn, Übersieht, dass dieses alles schändlich. Selbstmörderisch bleibt solch ein Mantra, Mit dem die Menschheit sterben würde. Da hilft uns auch keine Kassandra: Zerstörtes Leben bleibt ohne Würde! Wer unsere Leben retten will, Dem darf es nicht ums Siegen gehen....

Die Zeit, sie rennt – und wir hinterher.

Früher war die Zeit noch da, sie stand zwar nicht – doch war sie nah. Man konnte sie noch gut verschwenden, anstatt sie stets zu „optimieren“ und verenden. Sie tickte leise, nicht digital, kein Algorithmus, kein Sozial- medialer Zwang zum Dauerlauf – die Uhr nahm ihren Gang in Kauf. Heut‘ jagen wir – ganz ohne Ziel, den großen Sinn im Hamsterradspiel. Wer innehält, wird schnell verlacht, denn...

Die Menschheit muss bescheidener werden

Die Menschheit muss bescheidener werden Wer nur meint, sein Land sei einmalig, Das eigene Volk allein Heiligkeit, Dessen Auffassung bleibt vormalig, Überhöht, ohne wahre Gottesfreiheit. Gar viele Arten hat’s gegeben, Die längstens ausgestorben sind: Keine Spezies hat ein Ewigleben, Kein Überleben schützt ein Götterwind. Wir müssen uns schon selber mühen Und endlich die Reißleine ziehen, Denn...

Vürher wor et och nit langsam

Früher hatt' mer ooch kein' Zeit, doch se war noch nich so breit. Heut rennt se rum – ganz ohne Sinn, un lacht uns aus: „Ihr lauft bloß hin!“

„Zeitverriss“

Früher ging die Zeit spazieren, heut lässt sie sich digital schieren. Wir rennen, bis das Hirn verglüht – und merken nicht: sie bleibt und sieht.

UNTER DEUTSCHEN II – WAND AN WAND

UNTER DEUTSCHEN II - WAND AN WAND Das fiktive Lyrische Ich berichtet ----------------------------------- Diese Kälte, diese Kälte bringt mich selbst im Hochsommer fast um den Verstand Schon seit zehn Jahren lebe ich Wand an Wand mit einer rein deutschen Hassfamilie Vater, Mutter, Tochter, Sohn zu mir eisig - Hand in Hand Achtung, Anstand, Freundlichkeit, Höflichkeit, Mitgefühl und Respekt kennen...

UNTER DEUTSCHEN I

UNTER DEUTSCHEN I "Ich möchte nicht neben Fremden wohnen" Sagen vor allem diejenigen Deutschen, die keinen Ausländer oder Einwanderer persönlich kennen "Ich möchte nie wieder in einer rein deutschen Gegend wohnen" Sagen vor allem weltoffene und woke Deutsche, die ihre rein deutschen Nachbarn kennen Stephan Wannovius, 24/06/25

BOSHEIT

BOSHEIT Man kann sie nicht ausrotten nicht verbieten nicht vertreiben Man kann sie aber bekämpfen beschränken eindämmen isolieren Sie - die Bosheit wie eine Pandemie Stephan Wannovius, 24/06/25

LYRISCHER FAKT VIII – genial unverständlich

LYRISCHER FAKT VIII - genial unverständlich ---------------- Dichter, mit einem verständlichen, aber banalen Gedicht, verlierst du dein Gesicht Ein sprachlich meisterhaftes, jedoch völlig unverständliches Gedicht verleiht dir dagegen hohes Ansehen - größtes literarisches Gewicht Kaum ein Kritiker, kaum ein Leser möchte sich zu seinen intellektuellen Defiziten und Interpretationsschwierigkeiten...

Trost

Erkenne will ich dich, im wilden Wein, der, vom Winde gewogen, deine letzten Worte zu mir spricht. Gestoßen soll meine Trauer sein, von purem Geist, der nicht weiß, weil er nicht will. Und ganz still – wie die kleine Glocke, die du in mein Herz gegossen – jetzt ohne Klopfer ist, doch nie der Kunde ihres Trostes fremd.

LYRISCHE BILANZ

LYRISCHE BILANZ Lange, oft und viel mit Leidenschaft gedichtet Dabei stets dem Guten, der Menschlichkeit und der Wahrheit verpflichtet So mancheVerse gar an Jesus Christus gerichtet Dennoch all die Jahre mit der Poesie nichts ausgerichtet Hoffentlich auch nichts angerichtet Am besten wird künftig nicht mehr gedichtet, konsequent auf Lyrik verzichtet Stephan Wannovius, 24/06/25