Am Rande der Zeit
Nebel hüllt das Licht in Schweigen. Wehmut schwebt in dichtem Kleid. Zeit verschwimmt im Niesel-Reigen, webt dem Herz Geborgenheit. Wand'rer, lauf die alten Tage, steig hinauf zum Himmelszelt. Ohne Angst, in tiefer Frage, mitten durch die Wattewelt. Halt mich fest an beiden Händen, zieh mich fort zum nächsten Ziel. Wieder wird sich alles wenden, Jahr küsst Jahr im steten Spiel. © Susann Kraft....
Sternenfresser
Lockende Sterne der Nacht Heiße Träume Schweißgebadet erwacht Kalte Schäume Wolkenumwoben, weg geschoben Gewitterkrachen Schauerlachen Verloren im Dunkel Kein Sternengefunkel Welt vergessen Sterne gefressen Frei, der Tag, frei die Sonne Bis der Alp kriecht aus der Tonne © Inge Millich 18.12.14
Verschwunden
Heute Morgen bin ich aufgewacht. Und es gab keine Worte mehr: "Die Seiten der Bücher waren leer! Die Zeitungen waren weiß! Briefe waren nur noch Papier ohne Sinn! Blätter mit Notizen, waren wie nie beschrieben! Und die Worte, der Sprache, waren verschwunden!" Und nirgendwo waren die Worte zu finden. Nicht auf der Strasse. In keiner Ecke. In keinem Schrank. In keiner Tasche. In keinem Regal. So,...
Eier
Ein Ei. Und noch ein Ei. Und noch ein Ei. Das sind drei Eier. Oder auch Spiegeleier. Und bemalt sind es Ostereier! Ein Ei. Und noch ein Ei. Und noch ein Ei. Das sind drei Eier. Oder auch Eiersalat. Und gekocht sind es harte Eier! Ein Ei. Und noch ein Ei. Und noch ein Ei. Das sind drei Eier. Oder auch russische Eier. Und gerührt sind es Rühreier! (C)Klaus Lutz
Stille
Es ist still: „Im Zimmer! Im Flur! Im Hof!“ Auf dem Tisch liegen Briefe. In der Spüle steht Geschirr. Der Kalender weiß Neues! Es ist still: „Die Lampe zeigt ihr Licht! Autos stehen an der Straße! Blätter werden vom Wind bewegt! Der Tag ist voller Feste!“ Es ist still: „Ich sitze da! Und lese etwas! Und denke so nach! Sehe mir die Sonne an! Und blättere in den Sekunden! Und trinke Tee!“ Es ist...
Stille Nacht
Still war die Nacht, die Sternlein funkelten Englein sacht Im Dunkeln munkelten Aufgeregt, wie noch nie zuvor standen sie vorm Himmeltor. Das Christuskind mit goldenem Haar öffnete, wie jedes Jahr. Hinter der großen Himmelspforte staunten sie, stammelten Worte ehrfürchtig und dankbar raunten sie. Und der liebe Weihnachtsmann Hob ab mit seinem Gespann Rasch er auf die Erde brauste Hinter ihm der...
Sein oder nicht sein
Wer bist Du, dass Du mir befiehlst? Meine Zeit mir stiehlst? Wer bist Du, der über mich bestimmt? Mir meine Träume nimmt? Wer bist Du, der Du mich lenkst, mir nur Knechtschaft schenkst? Wer bist Du, an den ich so glaub obwohl Du mich beraubst? Wer bin ich Dass ich all Jenes lasse zu? Ich bin doch ich und nicht Du! © Inge Millich 14.12.14
Jahresausklang
Vergangenes ruhen lassen, sich nicht grämen. Neuen Mut fassen, sich nicht schämen. Dieses Jahr, was war? War es gut? War es schlecht? Auf jeden Fall war es recht bewegt. In viele Einzelteile zerlegt. Nun gilt es, zu sortieren, den Überblick nicht zu verlieren. Sich auch von dem zu trennen welches wir mit Unglück nennen. Mal etwas Neues wagen, nicht zögern und nicht klagen. Handeln, dort wo ist...
Weihnachtsgedicht
Trapp trapp, klingt es von oben Heftig die Schneeflöckchen toben Englein dazu im Chore singen Um den Menschen ihren Segen zu bringen Trapp trapp, hörst Du des Rentieres Hufen? Der Weihnachtsmann schmirgelt die Kufen Sein Schlitten ist voll beladen Mit liebevoll verpackten Gaben Trapp trapp, so geht es zur Erden Das Christkind will endlich bescheren Hör nur, wie es schon lacht Endlich, es ist...
für dich
den mantel der liebe gewoben aus träumen unserer nacht mit garn der zärtlichkeit umwickelt maschen der hingabe geknüpft die taschen - gross für ein kleines glück und zum schluss noch einmal weichgespült copyright Livia Riegelsberger, all rights reserved (11.12.2014)
Die Freunde
Meine Freunde haben ein Haus am Meer. Und wenn sie wissen das ich mich schlecht fühle. Und nur übles über mich erzählt wird. Und mir nur falsches begegnet. Und alles verloren zu sein scheint. Dann laden sie mich ein. Und ich sitze dann am Strand. Und weiß es: „Ich werde neue Kontinente entdecken! Neue Kulturen kennen lernen! Und klugen Menschen begegnen!“ Und das Leben wird mich umarmen. Und mir...
Halbes Leben
Ein halbes Leben ist es her, Ein halbes Leben durchgewühlt Ein halbes Leben kreuz und quer Ein halbes Leben nichts gefühlt. Ein halbes Leben abgehangen Ein halbes Leben ungeliebt Ein halbes Leben hintergangen Ein halbes Leben voll im Trieb. Ein halbes Leben für den Neubeginn Ein halbes Leben besser führen Ein halbes Leben für den Sinn Die andre Hälfte auch zu spüren. © Inge Millich...
Vollmond
Das Gesicht des Mondes, schaut mich schon wieder an. Erst vor vier Wochen thronte es dort oben zur Mahn. Als wolle es mir etwas sagen, so stellte ich ihm meine Fragen. Eine Antwort bekam ich nicht vom Mondgesicht. ©Inge Millich 08.12.14
Ausgetanzt
Der Mantel der Schläfrigkeit umhüllt meine Gestalt. Ich ignoriere ihn mit aller Gewalt. Lasse die Puppen tanzen, ziehe und zerre an ihren Fäden bleibe wach, will Bäume pflanzen grabe tiefe Gräben. Müdigkeit fällt über mich, eine ganze Truppe, tief in mir, da rührt sich nichts, nicht einmal mehr die Puppe. © Inge Millich 09.12.14
An Dich
Ich habe mich gesucht und habe Dich gefunden Sind wir beide doch gebunden Ich habe geweint, Du brachtest mich zum Lachen Wie werden wir denn das wohl machen Ich schliesse die Augen und sehe Dich Sag, denkst Du auch so viel an mich? Ich erwache am Morgen und träume von Dir Was ist denn plötzlich los mit mir? Viele Jahre sind vergangen Bin Dir lange nachgehangen Dann hat mich die Welt gerufen Und...
Irgendwann
Irgendwann werd' ich die Türe öffnen Irgendwann werd' ich den Weg erspäh'n Irgendwann werde ich es schaffen Irgendwann werd' ich die Zukunft seh'n Irgendwann wird es passieren Irgendwann werd' ich es tun Irgendwann werde ich verstehen Irgendwann werd' ich zu Dir geh'n Irgendwann....
Der Vogel
Der Vogel im Käfig ist traurig und stumm er kann nicht mehr singen und weiss nicht warum Ist schon hier seit vielen Jahren und die Einsamkeit hat er erfahren Er will zwitschern, er will singen seine Flügel gross entfalten doch was er will vor allen Dingen ist nicht im Käfig zu veralten Er träumt von Freiheit und der Welt das ist's was ihn am Leben hält Seinesgleichen will er sehen und ein Nest...
Das Schicksal legt die Karten
Manchmal kommt der Moment an dem du das Ufer siehst, nachdem du über Bord gegangen bist. Und manchmal kommt der Moment, an dem du wieder Sonne siehst, heller und wärmer als je zuvor. Der Moment an dem du wieder fühlst, Hoffnung. Liebe. Zuversicht. Manchmal, sind Momente für immer, und manchmal, sind sie nur eine Sekunde, vom Rest deines Lebens. Aber für diesen Moment, ist die Euphorie unendlich....
Dezembernacht
Schweigsam webt die Nacht ihr Streben, leise liest der Mond im Schein schneeverwehter Lichterbeben ganz entzückt vom Winter-Sein. Die Sehnsucht singt dem Morgen Lieder, heimlich lauscht der Wind ihr zu und flüstert liebste Sterne nieder. Das Herz seufzt auf und findet Ruh'. © Susann Kraft. All rights reserved.
Weiber
die einen sagen ja die andern immer nein mich interessieren nur weiber ich bin eben ein schwein die einen wollen nichts die andern alles sein mich interessieren nur weiber ich bin eben ein schwein die einen wollen einen palast die andern ein eigenheim mich interessieren nur weiber ich bin eben ein schwein die einen wissen nichts die andern sind genial und allein mich interssieren nur weiber ich...
Winterblues
Furchtbar, diese Trauerbeulen. Und ständig dieser Frust. Andauernd fang ich an zu heulen, hab zu gar nichts Lust. Dabei gibt es doch keinen Grund. Ich könnte ruhig auch mal lachen. Doch jammere ich wie ein Hund den man hat verlassen. Man sagt, es sei der Winterblues, der macht viele Menschen traurig. Ich sag Euch was, ich tu’s: Wenn ich den treff, den hau ich. © Inge Millich...
Einen Moment
Einen Moment Auszeit nehmen. .. Einen Moment innehalten. .. Einen Moment sich nieder setzen. .. Einen Moment ein Licht anzünden... Einen Moment im Schein einer Kerze verweilen. .. Einen Moment ins Licht blicken. .. Einen Moment zur Ruhe kommen. .. Einen Moment das Licht sehen - Jesus. Einen Moment Jesus sehen, der unser Licht in der Dunkelheit unseres Lebens sein möchte. Copyright by...
Gästezimmer
Ich habe ein Gästezimmer für die Zeit. Denn ich dachte mir: „Was braucht die Zeit um sich gut zu fühlen?“ Und ich habe ein Sofa hinein gestellt. Und ich habe ein Bücherregal hinein gestellt. Und ich habe ein paar Bilder aufgehängt. Und ich habe einen Tisch hinein gestellt. Und jetzt ist es so: „Immer wenn ich mich schlecht fühle! Dann gehe ich in das Gästezimmer für die Zeit. Und ich lese. Und...
Wünsche
Ich habe Deinen Wunschzettel erhalten Er war sehr lang Drum werde ich Deine Wünsche verwalten Sonst wird Dir vielleicht noch bang. So erfüllen Deine Wünsche sich, nach und nach, mit Übersicht. Doch beim Lesen fiel mir auf, ein Wunsch stand leider nicht mit drauf. Drum lege ich noch zu den Gaben, etwas, was nicht alle haben. Ich leg hinein ein wenig Zeit, zum Lachen und zum Freuen. Zeit zum...
Ziele
Hänge Deine Ziele nicht so hoch, wie die Sterne am Himmel. Sie könnten dann unerreichbar werden. Verfolge Deine Ziele nicht mit einem Raumschiff. Denn wenn Du eines erreicht hast, kannst Du vielleicht gar nicht aussteigen um es fest zu halten. Setzte Deine Ziele nicht alle auf einmal. Sie brauchen Platz, um sich entfalten zu können. Lebe jeden Tag Deines Lebens, als wäre das Leben Dein Ziel. ©...
Zaubertanz
Nebelschwaden hüllen den Tag dem grauen Schleier entlockend Feen und Elfen im Zaubertanz ein bewegter Fluss, immerfort in leichtem Auf und Ab wie schwerelos in zartem Schein dringt die Sonne an das Spiel und hebt den lichten Schleier an copyright by Livia Riegelsberger, all rights reserved ( 04.12.2014 )
Begegnung
Silbern glitzernd schimmert Schnee mitten drauf ein kleines Reh, suchend nach der Mama Schutz schaut an ein Kind und fragt verdutzt: Ist Dir auch so kalt wie mir? Schau, wie ich zittere und frier. Nein, sagt es, ich friere nicht. Hab warme Schuhe, Jacke, Schal, willst Du mal? Oh gern, antwortet das Kitz Aber was ist, wenn ich schwitz? Wir Rehkinder, wir brauchen Schutz im Winter und auch ein...
Jahr für Jahr
Jahr für Jahr singen wir Lieder vom Christkind, Josef und Maria Jahr für Jahr, woll’n wir erinnern, lassen Englein mit anstimmen in den Friedenschor, öffnen Tür und Tor, öffnen uns‘re Herzen zünden an die Kerzen. Jahr für Jahr, doch nur ein Tag, herrscht der Friede auf der Welt und nur die Hoffnung vermag dass er für immer hält. © Inge Millich 1.12.14
Adventzauber
Novembernebel zaubert die noch grüne Wiese mystisch verschleiert in eine magische Welt. Hinter seinem grauen Schein erhellt ein Lichterstrahl, der wie durch einen Türspalt lugt, den düsteren Teil des Jahres, welch Trug. Die letzten bunten Blätter ruhen, wie ein Mahnmal unter meinen Schuhen, knirschend, krachend, und zerfallen lachend. Gedanken, unendlich , melancholisch doch lebendig fliegen...
Nach Vorne schauen
Das Hier und Jetzt, lasse fließen. Das Leben unverletzt Genießen Angstfrei in die Zukunft blicken. Vergangenheit Ins Jenseits schicken. Vertraue und lass fallen Dich sich umzudrehen lohnt sich nicht. Denn was vergangen, ist vorüber. Egal was war, es kommt nicht wieder. © Inge Millich 1.12.14