Des Tages Licht

Des Tages Licht Des Tages Licht befreit von unruhigen Mächten, Die aufgebrochen in Nachtträumen. Oh, wie erleichtert bin ich von den Nächten, Die meine Ängste mir ausräumen. Da, auf dem Ast sitzt schon ein früher Fink, Zwitschernd fliegen Amseln daran vorbei. Das ist für mich ein feiner Lebenswink: Nicht ferne ist von uns der Wonnemai. Mit weiter aufsteigendem Sonnenschein Befreit die Welt sich...

Walk a mile in my Shoes

Ein Tag im März. Eine Nachricht. der Blick zu meinen Füssen, da waren sie. Schuhe, die du mir gabst. Schuhe, die ich nie wollte. Fest zugeschnürrt. Schwer wie Blei. Jeder Schritt eine Qual. Wege, die ich einst so leicht ging, schienen nun unüberwindbar. Kraftlos, um sie abzustreifen. Und so gab ich auf. Ich ging nicht mehr. Versperrte jeden Weg. Verschloss alle Türen. Ich liess nichts mehr rein....

Immanuel Kants Menschenbild

Immanuel Kants Menschenbild Der große Königsberger Philosoph, Gerade vor dreihundert Jahren geboren, War sicher auch ein Philantrop, Dem aufgeklärten Humanismus verschworen. Danach besitzt der Mensch ein Doppelmandat: Er kann vernünftig und moralisch handeln Und diese Würdepole hinführen zur Tat, Mit unvergleichlichem Wert im Leben wandeln. Doch da, wo dieser Mensch aus krummem Holz Kann nichts...

Mein Lehrer Fütterer

Mein Lehrer Fütterer Einst hatt' ich diesen wunderbaren Lehrer, Der seinen Schülern immer Vorbild war, Denn er blieb stets Menschenverehrer Und förderte die Jugend Tag um Jahr. Es war ihm stets ein offenes Bedürfnis, Mitmenschlichkeit konkret zu praktizieren, Nicht ging es ihm da um Kritik, Verriss, Er wollte dieses Leben ethisch führen. So kam er auch nie als Schlaumeier daher, Der andere...

In Brennender Liebe

Liebe Brennnessel Eins will ich kurz erwähnen, als Kind, ja da liefen mir oft die Tränen. Ja wie oft hab ich mich schon an deinem grünen Gewannt verbrannt, deshalb wirst du ja auch Brennnessel genannt. Nichts desto trotz, bist du ein echt wahrer Schatz und hast in manchen Küchen - Gärten einen Einen Liebevollen Platz. Leider wissen das nicht viele , was sie können deine Blätter und Stiele. Auch...

Das Feuer lodert bloß zu hoch

Das Feuer lodert bloß zu hoch Hast Du es noch nicht geseh'n, Wie ein kleines Feuer, leicht entfacht Sich unterscheidet von Brandgescheh'n, Wo viel Brennstoff sorgt für Pracht? Das Feuer lodert bloß zu hoch, Wo viel Entflammbares geschichtet, Im Inneren freifrisst ein Loch, Hitzestrahlung nach oben gerichtet. Da lobe ich mir die kleine Glut, Die langanhaltend Wärme gibt: Ein Gemütsmensch hat es...

Eine jede Seele muss gesunden

Eine jede Seele muss gesunden Eine jede Seele muss gesunden, Verlangt der Mensch doch unumwunden, Denn dafür gibt’s schon längst Belege, Dass rettend sind so manche Wege. Wie könnten Seelen mit Ängsten reifen Oder gar Höhenflüge von selbst ergreifen, Wenn sie abgewertet und verhärmt Von keinem Himmel mehr besternt? Die Sehnsüchte als Attitüde, Machen Seelen krank und müde, Denn mit ständ'gem...

Das Schätzen

Ja, wenn ich es nur einmal könnte ... Nur einmal an der Fallkerbe zu stehen, und den Schatten in ihrem Munde zu drehen, dann würde alles Schwere, Gedachte, im zitternden Blätterdach verwehen. Und der Meister müsste den Schüler nicht verraten, wenn er sich in ihm verspricht, und nicht ist, was ihn verwirrt, weil er nichts weis vom Schaum, der ihn gebiert. Doch könnte er es, er würde es ihm sagen....

Da war einmal jemand

Da war einmal jemand Da war einmal jemand, der hat mich beschützt, Weil er mich geliebt, mir nicht schaden wollte. Er hat mir in Kindheit und Jugend genützt, Gesprächsoffen blieb, mir Anerkennung zollte. Das war mein liebes Elterngespann, Hat mich sehr lange im Leben begleitet, So dass ich bereits jung jene Kräfte bekam, Mit denen alles Weitere war zubereitet. Da war einmal jemand, den ich sehr...

Du hast keine Chance

Du hast keine Chance Wenn man Dir schaden will, Dann wird man Dir schaden, Dann hast Du keine Chance, Denn manches intrigantes Spiel Sucht für Dich aus schlimme Maden Begleitet Dich hinterrücks wie in Trance. Gerade der offene Mensch wird erfasst Als ein Opfer, weil er so viel preisgibt, Was an Intimität des Schutzes bedürfte. Wo jedoch immerzu das Verwerfliche rast, Weil es nur persönliche...

Fluss geblättert

Es wähnt die Zeit, vergeht und sehnt. Man mag die Frische, weilt und tischte. Sang Blätter wehend still verblassend. Was möge bliebe, Tropfen wähnen. Die Wogen glätten sangen, wachten. Von allem blieb die Stille ruhig. Ein Nebel weilend sinnend Kleid. Des Morgens tauchte ein, der Tau so weit. Erschöpft vergab noch wähnte sich laut. Die Rosen trunken Wellen Quellen. Sie klingen fein und fließen...

Im Wandel die Giganten

Im Wandel die Giganten Erst waren das früher nur kleine Kriege, Lokalgrößen bekränzten Titanen, Begrenzt noch die lokalen Siege, Während man sich auf die Kultur besann. Künstler wuchsen auf, malten Altäre, Erfinder förderten Bequemlichkeit. Es gab immer nur die kleinen Heere, Bildhauer schufen Skulpturenfreiheit. Und so wuchsen ganz unermesslich Den Europäern die Werke heran: Das Sündenregister...

Wärst Du nicht mein Sonnenschein

Wärst Du nicht mein Sonnenschein Wärst Du nicht mein Sonnenschein, Ach, wie fühlt' ich mich allein, Vereinsamt geworfen in die Welt, Im Aufwachen einfach hingestellt, So wie ein leeres Fass im Winter, Gefühlserfroren, gar ein Blinder, Dem man die Kleidung hat geraubt, Seelentot, Bäume entlaubt. Allein mit Dir kommt nun Bewegung, Dein Blick sorgt für die Körperstreckung, Denn Du entdeckst ja...

Leitplanken

Leitplanken Es meinte, Freiheit sei immer schon, Ihr Handeln wäre des Menschen Lohn Und hat sich dabei – oftmals ungesichert – Der eigenen Folgen nicht vergewissert. Dadurch kamen Lebensprozesse ins Wanken Und er kam dabei nicht auf den Gedanken, Dass alles, was so leichthin gespendet Nicht unbedingt im Glücke endet... Da fehlte dann doch etwas, riss nun Lücken, Man darf ja nicht einfach alles...

Er kann das auch!

Er kann das auch! Da schreibt einer seine schönen Gedichte, Sein Freund, der kocht gute Gerichte, Doch will auch der bald ein Dichter sein, So lädt ihn der Freund zum Reimen ein. Das geht am Anfang holprig, nicht leicht, Lebensschweres nicht aus der Seele weicht, Denn in der dampfenden Kuchelküche Gibt es nur Hitze und viele Gerüche. Dann bricht endlich das wohl auf, Was in erinnerlichem...

Die Glocke und der Lehrling

Eine Rippe wird umrissen, Form bewacht, von geheimem Wissen. Aus Ihr soll die Stimme springen, und den Schläfer zur Andacht sinnen. Die Falsche wird glattgezogen, von Buchenholz. Der Lehrling läuft in tiefen Gruben, stolz, geht achtsam, weite Kreise, schließt feine Risse, leise. Er weiß, seine Hände Liebe, darf nicht minder sein, auch wenn sie zerbrechen wird, zwischen Kern und Mantel, fein. Auf...

Wege

Wenn wir es im Kopf zulassen können - dass wir zwar keinen Weg wissen, aber trotzdem bereit sind, ihn zu gehen, dann kommt irgendwann der Weg von selbst zu uns... © A. Namer

Hilfe

Auf der Spitze einer Peitsche, will ich weilen, um noch vor der Schwere, an deine Seite zu eilen. Einen Haken will ich schlagen durch die glatte Wand im Geiste, für Garn gedreht, aus Vorstellung und Drang, zwei Finger breit. Dein Aufstieg, getrieben, in Dunkelheit. Schmale Kanten, gehoben durch Schatten, geworfen durch schwankendes Licht. Ich will es werfen, aus Kraft, zur klaren Sicht. Empor...

Die Uhr bleibt steh’n

Die Uhr bleibt steh'n An manchem Tag beginnt die Nacht Und kommt nicht richtig in die Gänge. Nur Lichtaufleben hat die Macht, Nimmt mir ein wenig diese Zwänge. Dann blickt man flehend auf die Uhr Und wundert sich beim Schauen sehr, Dass dort Zeiger bezeugen nur: Vergangenes – es kommt nicht mehr! Die Uhr bleibt steh'n, verlässt Den Lauf der lieben Tageszeit, Weil sie dort meine Nacht belässt,...

Das 8. Gebot

Das 8. Gebot Es gibt solche Menschen, für die gibt’s kein 8. Gebot, Denn sie sammeln gezielt gegen eine einzelne Person Alles Negative, dessen sie habhaft werden können, Denn ihr Wille vergiftet und verursacht Seelenlot, Weil sie sich ständig wähnen auf dem Richterthron, Mit dem Opfer werden sie sich niemals versöhnen. Das Opfer wird beziehungsdeckend stigmatisiert, Man wird ihm alle fairen...

Frühling

Frühling Ein Sonnenstrahl mich zart berührt es macht mich ganz benommen. Herzenswärme man verspürt, Frühling ist jetzt angekommen. Nach dunklen Tagen, langer Nacht, nach Kälte, Sturm und Schnee, heute ist die Natur erwacht, Blüten gesäumt die Chaussee. Von weitem taucht die Sonne ein, was für ein wunderschöner Tag! "So sollte das für immer sein." Ich froh und glücklich zu Dir sag. © Ingo Eckart...

Hinfort! Hinaus!

Ein Schlag, noch einer und ein weiterer Scheint verloren am harten Stein Risse und Spalten wandern durch ihn Durchziehen ihn als würden es Adern sein Durch sie pulsiert das Wasser als wäre es Blut Durchdringt den Fels in schäumender Wut Frisst und nagt an den Jahrtausenden Lässt den Fels als Korn zurück Was der Fels alles gespürt Was er gesehen und gehört Was er erlebt und erfahren Schwemmt ins...

Funkennebel

Der Ort an dem zwei Feuer schwelen Sich zwei Seelen sich den Atem stehlen Gedanken sich regen auf verschlossenen Wegen Dort bin ich mit dir im Funkenregen Zwei Geister, rastlos sich bewegen Zwei Herzen, haltlos sich ergeben dem Drängen und Stürmen ganz erlegen Zwei Zentren sind im Funkenregen Im Schlafe noch zieht es den Geist Weit weg vom Hier und er reist Dorthin, wo er das vermutet Was seit...

Weißer Vogel (inspiriert von Nietzsche)

Ein weisser Vogel treibt die Luft durch dunkle Nacht Er hat den Menschen sein Lied mitgebracht Mit Flügelschlag und Federn trägt er sich gegen den Wind Und trägt in sich des Winters Kind Sein Schnarren und Krähen dringt in aller Ohr Das Klagen jener, die er einst verlor So fährt er ein, des Zwietrachts Lohn Versteckt sein eisig Herz in Spott und Hohn Der Jahresfall zieht in die Lande Erfriert...

Mann am Meer

Sanftes Rauschen schwellend und wiegend Herber Duft im kühlen Wind liegend Spülen Erinnerungen in mein Herz Von Freude, von Leid, von Glück, von Schmerz Gedachtes wird hier zum Gefühl Gefühl aus dem Herzen wird zum Gedanken Und je weiter ich darin wühl Desto mehr öffnen sich die Schranken Ein Tropfen rinnt von der Wange Ruhe, die sich Bahnen bricht Und bleibt der Frieden auch nicht lange...

Bildtrauma

Bildtrauma Das Bildnis des Bildes kann eine Schlange sein, Welche sich immer mehr ins Seelenheil einschleicht. Dem Träger bietet es sich an als Sonnenschein, Obwohl es nie mehr aus seinem Horizonte weicht. Zunächst stärkt das manchmal die Eigenliebe: Das Selbstverliebtsein ist ja auch mein Bild! Doch wenn sich das Tageslicht herschiebe, Ist's nichts weiter mehr als ein – Schlangenbild, Mit dem...

Bindungstrauma

Bindungstrauma Als Kind Mutterbindung nicht erlebt, Wie könnte man da Vertrauen aufbauen? Die Seelenraben sind ja bestrebt, Dass niemand aufbaut ein Urvertrauen. Leidend, als die Mutter ging, Schwindend so sein Kindheitsglück, Wo sie doch so sehr an ihr hing, Zurück blieb mit dem Sehnsuchtsblick. Vernachlässigt von der Stiefmutter, Vom Vater nicht mehr wahrgenommen, Beschimpft gar als ein kluges...

Vermehrungsideologien zerstören Lebenszukunft

Vermehrungideologien zerstören Lebenszukunft Man denkt, die Welt der vielen Armen Hätte sonst keine Altersversorgung, Das Leben wäre dort zum Erbarmen, Würden Kinder nicht Alte versorgen. Man verhütet weltweit möglichst nicht, Auch weil es um Weltherrschaft geht: Bei mancher Religion ist es gar Pflicht, Da man auf Vermehrungsdominanz steht. Je mehr von Frauen viele Kinder geboren, Desto mehr...

Vermehrung kann Selbstmord sein

Vermehrung kann Selbstmord sein! Die Menschheit ist dem Selbstmord nahe, Wenn sie sich weiterhin so vermehrt, Mit vollem Segel an der Rahe, Damit sich selber ganz verheert. Die Lebensräume zugemüllt, An jeder Ecke Menschenmassen, Die vom Konsumgeist dann erfüllt Das Mehren können nicht mehr lassen. Zum Selbstläufer wird die Vermehrung, Ideologien verschatten die Vernunft, Wo alles ist in...

Andacht

Ein Bildstock, geschlagen aus meinem Herzen, Kerzen stell ich hinein, und nichts wirds mir verwehren, auf dass sie den Guss zur Welt auskehren, geformt durch die Hände, deiner Lehren. Getäuscht durch tiefe Trauer hab Ichs doch vergessen, dich zu erkennen, im Klang der wogen Eschen, als deine Frucht getragen durch Geistes Wehen, vereint, auf unerschütterlichem Grund zu stehen. Ja, bin ich wach,...