Da war ihm doch
Da war ihm doch Da war ihm doch, Als würde er heute Vom Sonnenschein geküsst. Man hat ihn herzlich begrüßt Alles altbekannte Leute, Das Gespräch wartete noch. Zuerst die Pflicht und dann die Kür, Also auf zum leidigen Gespräch – Im Sinnen auf die schönere Tätigkeit Mit ihr, seiner ersehnten Lieblichkeit. Schon schlug sein Herzgefäß: Lächelnd ging er zur Tür. Er kam gern wieder rasch heraus Aus...
Die Diagnose
Die Diagnose Ein Mann glaubt, er sei sterbenskrank, Der Gevatter hätt' ihn in der Hand, Er sei mit seinem Leid allein Kann leider nur noch sterbend sein. Dann überlegt er doch genau, Ob er im Netz sich mache schlau Ohne Arztes Ratschlag einzuholen, Den Freunde ihm haben empfohlen. Die Angst wächst, schweren Herzens dann Holt er sich Mut, um irgendwann Zu überwinden den Furor: Ins Auto steigt er...
Maigrüner Mittwochstod
Als goldene Sonnenstrahlen siegreich die tränenschweren Regenwolken vertrieben, kroch die Rasenmäher-Mafia aus ihren "schuppigen" Verstecken hervor Ein motorisierter Heereszug, von Perfektion besessen, stürzte sich gierig auf die zartschimmernden, maigrünen Halme - taub für das flehende Wimmern der gänseblümchenweißen Kronen, die zwischen messerscharfen Klingen ihr Leben ließen Unter der...
Erschöpfte Blumen
Blumen, müde vom endlosen Sommer, senken ihre schweren Köpfe, als trüge der Wind ihre Träume fort Farben, einst ein lebhaftes Rufen, ein schallendes Lachen, flüstern kaum hörbar am Rand der Zeit Sonnenglut, lastet nun schwer, da selbst die Wärme zur Bürde wird Ein leises Seufzen, verhallt im fliehenden Abendlicht, mit dem letzten Tanz für die Schatten - die da kommen © Scully van Funkel –...
Melodiesegen
Melodiesegen Wenn keine Botschaft mir mehr taugt, Höre ich Töne, mache Musik, Damit die im Gemüt sich festsaugt Als Rettungsanker, mein Geschick. Denn hold tragen mich Melodien, Welche Genies mir schenkend gaben, Als sie mir frank und frei ihr geliehen, Die Freuden, nichtlehrend' Vorgaben. Was sie mir dabei präsentieren, Das weitet Herz, Gemüt und Seele. Allein die dürfen mich verführen, Weil...
Märchenzauber
Märchenzauber Wer nicht mehr Ein noch Aus weiß, Der sollte Märchenfilme schauen. Dort lebt ja auf Dichters Geheiß Das Gute auf, dem sollst Du trauen! Nimm Dornröschen, Aschenputtel, Leb' in die Märchenwelt Dich ein. Das ist, als käm die Soß' zur Nudel, Wenn wohlig gaumt Pasta hinein. So zeigt das Glühen Deiner Wangen, Wie die Fantasie sich zur Seele neigt, Hält mit Erzählreiz Dich gefangen, Weil...
Keine Sorgen
Morgens aufgewacht, nach friedlichem Traum Keine Sorgen in der Nacht, am Tag wohl kaum Doch so wird es, nie wieder sein Du bist gestorben, nichts, wird wieder fein
Immer wenn wir zürnen
Immer wenn wir zürnen Immer wenn wir zürnen sollten wir schon wissen: Mit einem kleinen Lächeln ließe sich der Tag küssen. Der strenge Blick mag manchmal nötig sein, doch sollte der Sender stets wissen: Vielleicht bleibt dieser Manier allein. Freundlich sein mit Gestik und Mimik gewinnt jeder ein Begegnungsspiel, mit dem man von vornherein ja weiß: Man gelangt damit ans große Ziel. Denn die...
Spiel will Freude schenken
Spiel will Freude schenken Mit vier Jahren spielte er schon, Begeisterte die Fürstlichkeiten, War des Konzertmeisters lieber Sohn Und wollte aller Welt viel Freude bereiten. Die Geige nahm er, der kleine Mann, Entlockte ihr die schönsten Töne, Weil lieben er will und spielen kann, Damit die Welt sich mit Musik versöhne. Als sie mit langanhaltendem Applaus Sich bei dem Wunderkind bedankten, Ging...
Filmsucht
Filmsucht Wie kann man nur ständig Filme schauen, Sich damit ureigene Fantasie verbauen, Wenn draußen unsere Sonne lockt Und niemand vor dem Monitor hockt? Am Sonntag gilt: Spazierengehen, Auf Blumen, Wiesen, Wälder sehen! Nur Süchtige wollen Tongejammer Und sitzen in ihrer Dunkelkammer. Braucht Lebensfreude die Filmwelt? Ich geb' da lieber Fersengeld Und baue auf die Heilsrichtschnur: Dasein...
Der Werkzeugmacher
Seit je her weiß er, und ich weiß es nicht. Die Zunge als Hebel, bis zum jüngsten Gericht. Ja die Zunge schlägt zu oft, in seinem Kopf. Das verzerrte Bild, zieht den armen Tropf. Drückt ihn, bis er handeln muss, verdammt, zu unser aller Verdruss. Erfüllung hängt zu hoch, so saftig, rot und prall. Der Gedanke in seiner Hand, bringt Sie zu Fall. Doch das letzte Stück wird immer fehlen, zum...
Dichter des Alltäglichen
Dichter des Alltäglichen Das ist mir ein Gnadengeschenk, Das Alltägliche stets zu ergründen, Es aufzunehmen, was eingedenk Des Lebens lässt sich darin finden. Immer schon schauend fasziniert An einfachen Lebensprozessen Hat mich Wesentliches geführt. Eitel bin ich niemals gewesen. Auch kleinteilig ist unsere Welt, Pippaublüten finde ich schön, Bin auf Einfaches eingestellt, Will gern in...
Weinender Himmel
Der Himmel weint, die Wolken ziehen, Ein grauer Schleier liegt so schwer. Der Wind heult wild, die Bäume biegen, Ein trüber Tag, belastet sehr. Dicke Tropfen prasseln auf das Dach, Ein monotoner, wiederkehrender Klang. Immer mehr Tropfen werden zu Krach, Hoffentlich nicht mehr allzu lang.
Hier ist Heimat
Hier ist Heimat Kein Steinchen wird Euch jemals sagen, Nach welchen Sternen Ihr sollt jagen, Denn das gesamte Sternenzelt Bleibt außerhalb der Lebenswelt. Raumflüge suggerieren zwar, Dass für die ganze Menschenschar Ein Stern für uns zur Verfügung steht, Wenn's auf Erden nicht mehr geht. Welch' Illusion, welch' dumme Mär', Die Erdlast hat's doch jetzt schon schwer: Dürren lassen uns jährlich...
Die Dreiundneunzigjährige im Café
Die Dreiundneunzigjährige im Café Sie saß neben dem Rollator, Trank ein Tässchen Milchkaffee, Darauf ein Herz als Feindekor, Immer noch blieb sie Gourmet. Der Mann gestorben, sie allein, Keine Zeit sollte sie je besiegen: Der Bus fuhr sie zur Stadt hinein, Wo ihre schönsten Geschäfte liegen. Damit sie auch an jedem Wochentag Den Stadtbus tatsächlich nahm Und dort eine Kleinigkeit kaufen mag, War...
Am Grenzzaun
Am Grenzzaun Wo Reifweiß Felder überdeckt, Da stehen die Rehe am Waldesrand, Dort, wo man ihre Anmut gern entdeckt, Sie zum Grenzzaun flüchten, unerkannt. Der Mensch, der da nicht sein will, Der immer nur lurt nach Sicherheiten, Gibt es für den noch Idee und Ziel, Die ihn außer dem Begehren begleiten? Stehen Menschen mit sich im Einklang Oder nur noch in ihren Wohlstandszielen? Besteht bei ihnen...
Auf der Kirchenbank
Auf der Kirchenbank Da gibt es in Kirchen bewegende Bilder, An den Bänken die alten Familienschilder, Zu zeigen Ungläubigen und Verächtern Die Namentlichkeit von Geschlechtern. Jene Schilder, sie sind noch immer da Und dem Altarbild möglichst nah. Doch ihre Besitzer sind längst weggereist, Vergangen, vergessen, ihr Platz verwaist. Es bleibt immerzu menschliches Ringen, Der Unsterblichkeit ihr...
Fremde Köpfe
In fremden Köpfen liegt ein Meer, schlägt unsichtbare Wellen, Geheimnisvoll, endlos, schwer, verborgen in Gehirnzellen Wünsche und Sehnsüchte lagern dort, Gedanken ziehen vorüber wie Wind Ein unerforschter, ferner Ort, wo nicht jeder den Ausgang find
Zeitatmung
Zeitatmung Menschen rasen um die Erde, Meinen, dass vonnöten sie überall sind, Geben Sporen ihrem Pferde, Vergessen, dass sie sterblich sind. Langsam flieht jedem die Zeit, Behäbigkeit verleiht zwar Ruhe. Doch sind wir zum Schauen bereit, Wo man nicht liege, nur noch tue? Auf Friedöfen liegen Würdenträger, Der Unsterblichkeit einst verschworen. Doch Gevatter Tod, der Sensenjäger Hat längst sie...
Friedhofbesucher
Friedhofbesucher Es gehen Menschen an Sonntagen In Friedhöfe mit letzten Fragen, Wenn sie ihrer Vorfahr'n gedenken, Ihnen Anerkennung schenken. Im November, bei Herbstgestecken Liegen unter Erde, frei von Zwecken Ahnen da unten, ohne Eitelkeit, Längst für die Ewigkeit bereit. Sie gaben uns Heimat in unserem Land, Mit denen man sich als Kind gut verstand, Weil sie uns froh und gut berieten, Wo...
Entscheidungen
Es ist das letzte Mal, haben wir gesagt Ich hätte mich sonst immer darüber beklagt Doch nun bin ich an einem Punkt, der macht sogar mich wund Es hat lange gedauert und viel Zeit und Kraft geraubt, doch anders hätte ich niemals geglaubt dass ein Ende die beste Entscheidung wäre und ich diesem Leben von nun an den Rücken zukehre
Verlorenes Leben
Was man alles versäumt hat zu sagen, in schon längst vergangenen Tagen Was man alles noch machen und tun wollte, doch man anscheinend nie dazu kommen sollte Was man für Träume und Ideen beiseite schob, sie für spätere und bessere Zeiten aufhob Was man für Unwichtiges und Kleinigkeiten an Zeit verschwand, fehlte oft für den erholsamen Urlaub, am schönen Badestrand Was man alltäglich an Stress bei...
Wie es dir wohl geht?
"Wie es dir wohl geht?“ Frage ich mich, von Zeit zu Zeit Es ist nichts passiert Es gibt zwischen uns kein Leid Aus den Augen verloren Passiert halt mit der Zeit Wenn die Entfernung Ist einfach viel zu weit
Bongert – Der Obstgarten
Zwischen sanften Hügeln verborgen Liegt ein Garten, voller reifer Pracht Der Ort, auch genannt „Bongert“ Hier wird die Ernte eingepackt Die Äpfel rot, in praller Fülle Die Birnen leuchten gelb vor Reife Die Pflaumen süß, in tiefer Stille Während ich so umherstreife Hier knacken leise, grüne Zweige Ein Lied vom Frühling, Sommerglück Wenn ich durch die Reihen steige Fühl' ich, die Kindheit kommt...
Sommerende
Der Sommer neigt sich seinem Ende zu Die Tage kürzer, die Nächte kühl Die Sonne sinkt in sanfter Ruh Es breitet sich aus, ein ungutes Gefühl Blumen welken, lassen Köpfe hängen Bunte Wiesen werden bald verblassen Der Wind beginnt, Blätter zu drängen Vom Baum zu fallen, loszulassen Die Vögel singen leise Abschiedslieder So verabschiedet sich der Sommer, still und weich Die Wärme schwindet, kommt...
Man rührt so gern in Rebellion
Man rührt so gern in Rebellion Wenn Jugend Pubertät durchläuft, Feiert, rennt, raucht und säuft, Haben Forscher im Erkenntnisdrang Manchem Jugendlichen ja leid getan. Man rührt so gern in Rebellion Von Tochter, Freund und auch dem Sohn Und übersieht geflissentlich, Wie's bei Dir war, flasht es noch Dich? Wo finden wir den Doktorvater, Der das erforscht bei sich, dem Vater? Ging es Jugendlichen...
Als Dichter des Alltäglichen
Als Dichter des Alltäglichen Als Dichter des Alltäglichen Suche ich nach Spuren im Normalen, Wende mich hin zu dem Unsäglichen, Was verborgen unter Zwiebelschalen. Das Alltägliche ist nämlich ein Hype, Da kann ich so viel ausgraben, Finde dort mitunter meinen Zeitvertreib Und alles, was wir hier so haben. Dazu gehören immer jene Orte, Die ich bereist, Wesen begegnet bin. Dort entdecke ich wieder...
Traumjäger
Jage Träumen hinterher, Tag ein, Tag aus das gleiche Komme ihnen zwar näher, aber sie nie wirklich erreiche Es geht mit mir zu Ende, die Träume verfliegen Es kam keine Wende, konnte sie nie kriegen
Dankbarkeit
der gedanke aufhören zu wollen ist jeden tag da doch warum schaffe ich es nicht, zu sein wie es einmal war ich war glücklich und zufrieden mit dem wie es mir ging auch wenn es sich manchmal anfühlte als ob alles am seidenen faden hing aber so sind wir menschen scheinbar erst verlieren was einmal war um zu schätzen und zu sehen wie es war, so klar wen willst du dafür noch verantwortlich machen,...
Schmerz
wie sehr du mich zerstört hast, weiß nur ich denn diese schmerzen und die flucht verfolgt nur mich meine gedanken immer wieder bei dir auch wenn es nur flüchtig ist, sie führen auf dich zurück ich dachte so lange du wärst mein glück liebes universum, worauf warte ich die ganze zeit dass die wunde endlich heilt? der august bricht nun an wieso denke ich immer noch an diesen mann verderben und leid...